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Gebändigtes Geflügel

Begonnen von Berthold, 15.Apr.22 um 19:29 Uhr

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Berthold

Aus der FAZ vom 12.4.22

Gebändigtes Geflügel

 Von Diemut Klärner
 -Aktualisiert am 12.04.2022-20:04

Wann wurde die Wildgans domestiziert? Offenbar schon viel früher als das Huhn. Das zeigen zumindest steinzeitliche Knochen aus China.

Schweinefleisch ist noch im�mer am beliebtesten, dicht gefolgt von Geflügel. Gut dreizehn Kilogramm pro Person werden davon in Deutschland jährlich verspeist. Das meiste ist Hühnerfleisch. Nach der Erhebung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zum 1. März 2020 werden hierzulande mehr als 159 Millionen Hühner und 11,6 Millionen Puten als Nutztiere gehalten. Alle anderen Geflügelarten, darunter Gänse, rangierten unter ,,ferner liefen".

Bislang galt das Haushuhn auch als derjenige Vogel, der als erster domestiziert wurde. Das Bankivahuhn, von dem sämtliche Hühnerrassen abstammen, ist ursprünglich in Süd- und Südostasien beheimatet. Dort bevölkert es nicht nur Wälder, auch extensive Landwirtschaft in Form von Wanderfeldbau bietet ihm günstige Lebensbedingungen. Dass sich dieser Hühnervogel einst in der Nähe von Menschen herumzutreiben begann, könnte seine Domestikation erleichtert haben. Archäologische Funde bezeugen, dass gezähmte Hühner schon vor viertausend Jahren den Speiseplan des Menschen bereicherten.

Eine Gruppe japanischer und chinesischer Archäologen hat entdeckt, dass Gänse offenbar aber schon Jahrtausende früher als Hühner domestiziert wurden. Den entscheidenden Hinweis auf frühe Pioniere der Gänsezucht lieferten Gänseknochen aus der jungsteinzeitlichen Fundstätte Tianluoshan im unteren Yangtze-Tal in China. Mit der Radiokarbon-Methode datierten die Wissenschaftler um Masaki Edaa von der Universität Hokkaido die Knochen auf ein Alter zwischen 7200 und 6700 Jahren. Damals existierte in Tianluoshan eine Siedlung der Hemudu-Kultur, deren Bauern auf gefluteten Feldern Reis anbauten und womöglich auch Schweine hielten. Wie der Inhalt ihrer Abfallgruben verrät, fischten und jagten sie außerdem eifrig.
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Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Interessant, das wusste ich nicht.
Gebändigt hat an die Gänse aber nie wirklich, denen sollte man auch heute nicht in die Quere kommen...

Berthold

Meine brütende Kanadagans beißt mir in die Finger (im Lederhandschuh natürlich), wenn ich ihr ein Stückchen Brot reichen will.
Sie kann zwischen Finger und Brot nicht genau unterscheiden, ähnlich wie junge Katzen, wenn man ihnen eine Maus hinhält.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)