Studenten-Doping

Begonnen von Berthold, 22.Jun.16 um 14:32 Uhr

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Berthold

#15
Zitat von: Ruediger am 27.Jun.16 um 00:59 Uhr
Mit der Forschung sieht es mau aus, nur mal einen Check der Journals.
Für ein Land dieser wirtschaftlichen Bedeutung.... :whistle

Und das sie ein Prestigeprojekt voran treiben, letztlich ist es nicht so kompliziert einen Rechner noch größer noch schneller zu bauen, ist eher eine Frage des Aufwands aka Geld und Fleiß.

Da ist kein Durchbruch, sondern Copy & Paste und das oft genug.

Die Chinesen sind so schlau und veröffentlichen nicht, weil sie den Nutzen ihrer Erkenntnisse alleine auswerten wollen. Den Trick haben die Japaner schon lange geübt, denn sie haben auf Japanisch veröffentlicht und so ein halben Jahr Zeit gewonnen, bis die internationale Wissenschaft ihre Arbeiten zur Kenntnis genommen hat. Gleichzeitig haben die moralische wissenschaftliche Verpflichtung zu Veröffentlichung erfüllt.

Man kann davon ausgehen, dass die Chinesen auch kaum Patenten anmelden, nämlich um der Konkurrenz keine Anleitung für den Nachbau zu liefern.

Bei der Entwicklung der schnellen Computer irrst Du Dich. Die Chinesen arbeiten an einer anderen Technologie, mit der sie 2018 den ersten Rechner fertig stellen wollen. Die Amerikaner arbeiten an der selben Technologie und glauben, erst 2020 den ersten Rechner damit bauen zu können. Die Amis haben einen mords Schrecken bekommen, als sie von dem Stand der Chinesen erfahren haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

#16
Grundlagenforschung ist auch mau.

Patente sind i d.R. angewandte Forschung und Entwicklung.

Nun zum wunderbaren Supercomputer:

"
Anders als beim Tianhe 2 hieven ihn auch keine amerikanischen Prozessoren und Rechenbeschleuniger nach oben, sondern ein in China entwickelter RISC-Prozessor von ShenWei, der SW26010 mit sage und schreibe 260 Kernen. Das sind 256 kleine Rechenkerne ohne Daten-Cache und 4 Management-Kerne.

Alpha mit 260 Kernen
Im ShenWei-Prozessor, so nimmt man an, lebt das Design des guten alten DEC-Alpha-Prozessors weiter. ShenWei hatte bereits im Jahre 2011 den 16-Kerner SW1060 herausgebracht, gefertigt im 65-nm-Prozess. Er sorgte dafür, dass das Sunway-BlueLight-MPP-System im November 2011 auf Platz 14 der Top500-Liste kam."

http://www.heise.de/ix/meldung/Supercomputer-China-ueberholt-die-USA-3241342.html

Also ein alter amerikanischer DEC-Prozessor der vermutlich aufgebohrt wurde.


Weiter im Text:

"Intel dominiert ansonsten bei den Prozessoren mit inzwischen über 90 Prozent der Systeme. 21 Rechner sind bereits mit Intels neuem Broadwell-EP bestückt. 13 AMD-Opteron-Rechner halten sich noch, daneben 19 mit IBM BlueGene, 4 mit IBM Power7 und 7 mit SPARC64. Bis auf die SPARCs sind die aber alle schon reichlich betagt."

Vermutlich havdascauch etwas mit der Programmierbarkeit zu tun, nicht nur wegen Hardwareauswahl, Kompatibilität.


Ein Kommentar dort:

"Unnutzbare Leistung? Tianhe-2 ist praktisch langsamer als kleinere Supercomputer


wie man beim Tianhe-2 sieht, brauchten die Programmierer über 2 Jahre um so einigermaßen optimalen Code zu produzieren, der auf dem Tianhe-2 wirklich schneller läuft als auf wesentlich kleineren Supercomputern mit "normaler" Architektur. Geschuldet den extrem vielen Threads den ein Xeon Phi haben will und die auch ausgelastet werden wollen.

Da ich mich selbst mit der Portierung des Linpack auf Xeon Phi Knights Corner beschäftigt habe, weiß ich dass es wirklich extrem schwer ist, überhaupt auch nur einen Teil der Leistung zu nutzen. Man muss die Matrix-Größen auf unrealistisch große Dimensionen von n=30.000 hochschrauben, um überhaupt Vorteile gegenüber herkömmlichen x86 Prozessoren mit weniger Threads zu bekommen. Und auch dann nutzt man bestenfalls 60-70% der theoretischen Peak-Performance.

Und allein diese großen Matrix-Dimensionen sind Anforderungen die viele wissenschaftliche Aufgaben nicht erfüllen können und daher auf einem Xeon Phi ineffizient laufen.

Da diese neue CPU ebenfalls extrem viele Threads hat wäre die Frage, ob sich da ein so großer Unterschied zum Xeon Phi ergibt. Denn prinzipiell scheint diese nicht viel anders zu sein, im Gegenteil ist der Cache sogar wesentlich kleiner."

http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Supercomputer-China-ueberholt-die-USA/unnutzbare-Leistung-Tianhe-2-ist-praktisch-langsamer-als-kleinere-Supercomputer/posting-28787083/show/

Ich bin nicht so nahe dran an der Geschichte, nur so etwas beobachtet man öfters.

Sicher werden die Chinesen Fortschritte machen, man sollte sie nicht unterschätzen, aber auch nicht überschätzen.


PS.

Die wirklich leistungsfähigsten Computer werden nicht auf der Liste stehen, die stehen bei der NSA, militärischen Einrichtungen oder bei Google.

Zum Codeknacken braucht man richtig Power.



,, Die Deutschen haben eine Besessenheit, jede Sache so weit zu treiben, bis eine böse daraus geworden ist."

George Bernard Shaw (Nobelpreisträger für Literatur)