Orchideen bei der Bundeswehr

[Claus]

Wir hatten in den letzten Tagen Gelegenheit, einen Längstwellensender im Emsland zu besichtigen, Hintergrund sind Messungen der Sonnenaktivität anhand von Empfangsfeldstärken von Längstwellen, mit denen Sonnen-Flares erkannt werden können. Um eine gute Abstrahlung der Sendeleistung zu erreichen, muss der Sender sehr gut geerdet sein, dazu sind insbesondere Moore besonders gut geeignet. Bei der Vorstellung meinte ich, dass ich ja nur der Fahrer sei und es ansonsten mit Erdorchideen triebe. Ja, davon habe man schon gehört, und Orchideen gäbe es dort auch.

Beim Abstellen des Fahrzeugs standen bereits direkt am Weg zig Platanthera bifolia herum. Während der Fahrt zu einer Antenne rief ich "Halt"; denn dort standen massenhaft Dactylorhiza sphagnicola im Gemisch mit der Platanthera. An sich ist das kein richtiges Moor mehr, d.h. es ist nicht mit Sphagnum bedeckt sondern mit Gras. Aber den kräftigen Pflanzen sah man an, dass sie sich auch unter dem Sendestress recht wohl fühlen.

[Alexa]

Schön!
Habt ihr noch mehr gefunden?

[cklaudia]

  Wahnsinn! So einen Ort will ich auch einmal finden!

[Claus]

Schön!
Habt ihr noch mehr gefunden?

Nö, wir hatten natürlich dort keinen freien Auslauf, und die Fotos sind auch nicht von mir, da stand etwas von Fotografierverbot, und es wurde bei Zuwiderhandlung mit finsteren Paragraphen gedroht. Der Kollege traute sich. 

Im Übrigen: Dort in der Gegend wird nach wie vor massiv Torf abgebaut. Das Bundeswehrgelände gehört aber zu einem ca. 5.000 ha großen Naturschutzgebiet.