Hallo Zusammen,
ich habe ein paar, seit Jahren eingefahrene Maurerkübel mit Hochmoorvegetation. Das Substrat in den Kübeln ist nach meiner Einschätzung nicht besonders sauer, aber nährstoffarm.
Welche Erdorchideen kann ich hier einsetzen, beispielsweise würden mich Erfahrungen mit Cypripedium reginae unter solchen Bedingungen interessieren. Es wäre für mich auch kein Problem Cypripedium reginae beispielsweise mit direkt an der Basis abgelegte Osmocote-Kügelchen zu unterstützen(das funktioniert bei Sarracenia gut, alle anderen Pflanzen werden nicht gestört).
Mit Dactylorhiza habe ich teilweise keine guten Erfahrungen, da das Substart in den Kübeln ohne Dünger zu nährstoffarm ist, sie kümmern.
Auf den Bildern ist zu erkennen, dass die Vegetation teilweise sehr dicht ist, wodurch ein gewisser Schutz vor Kahlfrösten gewährleistet ist.
Hallo,
Pogonia, Calopogon und Dac. sphagnicola dürften mit deinen Verhältnissen recht gut auskommen. Cyp reginae kann ich nicht beurteilen, da meine fließendes Wasser hat, was gut funktioniert. Außerdem möchte Cyp.reginae etwas Kalk im Substrat, was ja diese Standorte ausschließt.
Kann mich Lothar nur anschliesen. Auch glaube ich das die reginae bei dauernde Nasse sauer reagiert. Im wahrsten Sinne des Wortes. :thumb
Meine stehen auch im Kalk. Und ich denke es gefällt ihnen dort. Beschwert haben sie sich jedenfalls noch nicht.
aber reginae ist doch viel zu gross für so einen Kübel, es sei denn, man hält die Pflanze als Solitär.
Staunässe mag reginae auch nicht so gern.
Cypris würde ich sein lassen.
Sp. cernua geht problemlos.
Vielen Dank für Eure Antworten!
Die Kübel sind alle nicht sehr nass, sie sind nur immer etwas feucht.
In einem Kübel mit Iris und Pinguicula grandiflora habe ich mal Anacamptis morio ausgesät, wachsen seit dem Problemlos in reinem Torf.
Die Bedingung scheint die Nährstoffarmut zu sein.
Ich dachte an solche Bedingungen: grober Rohtorf, zehrende Begleitpflanzen und eventuell lokale Düngung für Cyp. reginae.
Meine größeren Bedenken, gehen in Richtung zu viel Sonne, zu viel Wärme.
Da ich noch einige halbwüchsige reginae übrig habe, werde ich zwei Varianten versuchen:
1. In ältere Kübel in die bestehende Bepflanzung integrieren
2. In neue Kübel mit entsprechend vielen Begleitpflanzen setzen.
hab ich selbst keine Erfahrungen mit und nie in Kultur gehabt, aber wächst unter solchen Bedingungen nicht eher Cyp.candidum?
Zitat von: Uhu am 17.Aug.10 um 21:56 Uhr
.. aber wächst unter solchen Bedingungen nicht eher Cyp.candidum?
aber das ist sehr empfindlich gegenüber Infektionen. Da sehe ich in einer solchen "stehenden" Feuchtigkeitszone ohne starken Wasseraustausch grösste Probleme.
o. morio kann auch sauer wachsen. C. candidum kenne ich nur von kalkhaltigen Standorten. Bei mir kultiviere ich es auch bei PH 8.
Zitat von: Manne am 17.Aug.10 um 22:14 Uhr
o. morio kann auch sauer wachsen.
ja, und vor allem Orchis coriophora, sauer und nass und fault ganz schnell ab.
Nun O. coriophera kommt hier auch in trocknen Wacholderheiden über Muschelkalk vor. In Ungarn steht sie in reinen Sandböden. Aber bei PH 8.
Zitat von: Manne am 17.Aug.10 um 22:41 Uhr
Nun O. coriophora kommt hier auch in trocknen Wacholderheiden über Muschelkalk vor. In Ungarn steht sie in reinen Sandböden. Aber bei PH 8.
die Unterart fragrans wächst trocken und auf basischen Böden. Sie ist eigentlich im Mittelmeerraum zu Hause aber vielleicht hat sich da was nach Thüringen verirrt. Hälst Du das für möglich, Manfred?
Hallo Jürgen,
candidum wären mir für solche Experimente zu wertvoll.
Von den reginae habe ich einiges übrig, die mögen aber nach meiner Beobachtung direkte Sonne bei hohen Temperaturen nicht.
Dahingehend für solche Bedingungen, nach meiner Erfahrung, deutlich besser geeignet scheint parviflorum, von denen habe ich aber keine Jungpflanzen übrig,
Pubescens verträgt wieder nicht so viel direkte Sonne, von denen hätte ich genug Jungpflanzen.
Es spricht für mich auch nicht viel dagegen den Torf aufzukalken, Sarracenien sind sehr robust, es darf nur nicht dazu führen, dass Verrottung entsteht.
Obwohl ich glaube, dass Ihr mich mit Eurer Orchis coriophora nicht ganz ernst nehmt, ich kenne beide Unterarten friedlich vereint in großen Beständen von dauerfeuchten Standorten in Tälern auf der Ostseite der Abruzzen. Wenn man die direkt einsäen würde, halte ich das für machbar.
Zitat von: Berthold am 17.Aug.10 um 23:09 Uhr
die Unterart fragrans wächst trocken und auf basischen Böden. Sie ist eigentlich im Mittelmeerraum zu Hause aber vielleicht hat sich da was nach Thüringen verirrt. Hälst Du das für möglich, Manfred?
Die Art hat eine sehr große Bandbreite an Standorten. Ob lokale Bestände sich dann angepasst haben, weis ich allerdings auch nicht.