Hallo zusammen,
ich lese mich schon eine Weile still durch eurer Forum und hab jetzt mal eine Frage an euch Profis hier. Ich hoffe, das ist okay und ich bin im richtigen Thread?!
Hatte irgendwo im Netz mal gelesen, dass man bei Cattleya & Co. das Rhizom so lenken kann, dass die Neutriebe möglichst lange im Topf bleiben, z.B. im Kreis innerhalb des Topfes wachsen. Wie das geht, wurde da allerdings nicht mehr näher erklärt. Mir fällt da nur ein, evtl. NTe an der falschen Seite auszubrechen, wenn gegenüber des Triebes noch ein Auge ist oder das (bei Fensterbankkultur) über die Lichtseite zu steuern...?
Könnt ihr mir sagen, wie sowas geht?
Gruß Sandra
Hallo Sandra, ich habe das noch nicht gemacht, aber ich vermute, man muss dem Neutrieb frühstmöglich was in den Weg stellen, um ihn umzulenken. Vielleicht ein Plastikschild, das bei jedem Pflanzenkauf mit drin steckt, dazu verwenden.
Vielleicht meldet sich ja noch ein Cattleya-Spezialist.
Ich habe aufgegeben, über solche Probleme nachzudenken, irgendwas wächst immer über den Rand. Nur bei Blütentrieben, die in den Topf hineinwachsen wollen, helfe ich noch nach.
Ich lasse die neuen Wurzen meist so wachsen, wie sie möchten. Eventuell wird der Topf hochgestellt oder sogar an die Decke gehängt.
Hier Cattleya tenebrosa, vor 3 Jahren eingesetzt.
Einen gesunden Neutrieb ausbrechen weil mir die Richtung nicht passt würde mir weh tun. Damit Neutriebe in eine Richtung zu lenken habe ich keine Erfahrung. Beim Umtopfen wird der letzte Trieb einigermaßen mittig gesetzt, damit es für ein paar Jahre passt. Dann pflanze ich auf jeden Fall um, da das Substrat erneuert werden muss.
Schöne tenebrosa, Berthold.
Zitat von: Berthold am 19.Jul.22 um 18:46 UhrIch lasse die neuen Wurzen meist so wachsen, wie sie möchten. Eventuell wird der Topf hochgestellt oder sogar an die Decke gehängt.
Hier Cattleya tenebrosa, vor 3 Jahren eingesetzt.
Ja super Pflanzen :thumb
Klar ist wenn Luftfeuchte und Klima stimmt braucht man nix zu machen Dann macht es die Pflanze von ganz allein richtig... denke ich
Zitat von: Ralla am 19.Jul.22 um 09:17 Uhr... man muss dem Neutrieb frühstmöglich was in den Weg stellen, um ihn umzulenken. Vielleicht ein Plastikschild, das bei jedem Pflanzenkauf mit drin steckt, dazu verwenden.
@Ralla
Danke für deine Idee, Carola! Werde das beim nächsten NT mal versuchen.
@Berthold
Mir ging's nicht um die Wurzeln. grins
@Uhu
Das Ausbrechen würde ich auch nicht wirklich übers Herz bringen.
Der Gedanke kam mir nur, aufgrund einer schon recht großen L. lobata, die vor einigen Monaten zu mir kam. Da waren die NT an der Topfaussenseite irgendwie bearbeitet worden und nur noch als kleine vertrocknete Stummel sichtbar, während auf der gegenüberliegenden Seite (innerhalb des Topfes) alle normal gewachsen waren. Dadurch lief das Rhizom relativ rund am Topfrand entlang. Ob das bewusst gesteuert wurde, weiß ich natürlich nicht - daher meine Frage!
Gruß Sandra
Bankkarten & Co. (Karten aus dem Supermarkt..., kosten nix)
Die sind geeignet, Neutriebe "umzulenken".
Man sollte sie früh genug stecken.
Die hydraulischen Kräfte der Natur sind gewaltig! Wurzeln sprengen Felsen, und Neutriebe sprengen Scheckkarten.
Habe neulich eine Karte entsorgt, die einfach mittig zerfetzt worden war.
Die Karte auf dem Foto ist bald fällig, hat aber ihren Zweck schon erfüllt.
Gutes Gelingen!
Also, es ist so... gelenkt kriegt jede Orchidee die Kurve.
Meine Coe. cristata darf aber anders. Aus gutem Grund.
Zitat von: Uhu am 20.Jul.22 um 16:42 UhrEinen gesunden Neutrieb ausbrechen weil mir die Richtung nicht passt würde mir weh tun...
Ja, das widerstrebt uns. Obwohl, rein technisch-biologisch gesehen sollte das in Ordnung sein. Denn so ein Rhyzom trägt versteckte Augen mit, die dann austreiben.
Eine weitere Methode könnte sein, die Pflanze einfach deutlich tiefer im Topf zu setzen. Dann kriegt sie wahrscheinlich auch die Kurve. Aber diese Vorgehensweise entspricht ja dem Kartenstecken.
Ach ja, noch was.
Es gibt Pflanzen, die KLETTERN. Die kriegt man so nicht gebändigt. Ein Beispiel wären Brassien.
Wenn man sie gewähren läßt (und nicht teilt) dann verkümmern die äußeren Triebe und dafür treiben die "inneren" Augen aus.
Man sieht auf dem Foto, wie die Pflanze nach oben will (am Baumstamm hoch?) und wie der linke Neutrieb verkümmert und zusammengetrocknet ist, weil es ihm schlecht geht. Auch die Wurzeln verkümmern.
Zitat von: Sandrinchen am 19.Jul.22 um 08:38 Uhr... Hatte irgendwo im Netz mal gelesen, dass man bei Cattleya & Co. das Rhizom so lenken kann, dass die Neutriebe möglichst lange im Topf bleiben, z.B. im Kreis innerhalb des Topfes wachsen. Wie das geht, wurde da allerdings nicht mehr näher erklärt. Mir fällt da nur ein, evtl. NTe an der falschen Seite auszubrechen, wenn gegenüber des Triebes noch ein Auge ist oder das (bei Fensterbankkultur) über die Lichtseite zu steuern...? ...
Es gibt keine falsche Seite. In der Natur, "am Standort" haben die Pflanzen üblicherweise mehrere / viele Wachstumstriebe.
Auch ein Rhizom hat Reserveaugen. Die Natur sorgt vor!
Unter welchen Bedingungen dann irgendwas passiert (wann was treibt), ist weitgehend unbekannt. Ich meine, vielleicht sogar bei den Berufsgärtnern.
Ich habe hier gerade den Fall einer Rhyncholaelia, die am Rhizom "vorne" ihren (starken) Jahrestrieb bringt.
Und dann, oh Wunder, am anderen Ende 3 (!) Neutriebe zusätzlich. Ich bin begeistert.
Wahrscheinlich ist der Pflanze eingefallen, daß es in der Natur keine Pflanztöpfe gibt, die sie daran hindern würden auszutreiben, wo sie will.
Reinhold, vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung samt Bebilderung. Damit kann ich was anfangen :thumb
Aktueller Bericht von der Fensterbank.
Rhyncholaelia digbyana treibt 5x aus an 2 Wachstumstrieben des Rhizoms.
Und ich versuche sie mit der Kundenkartentechnik zu bändigen. Was mir auch gelingen wird. Ich habe keine Zweifel.
Warum ich sie nicht umtopfe?
Ich möchte die Pflanze nicht stören, sondern zum Blühen bewegen. Außerdem hat der Topf schon praktisch Endgröße für die Fensterbankkultur erreicht.
Zitat von: Reinhold am 11.Nov.22 um 13:05 UhrWarum ich sie nicht umtopfe?
Ich möchte die Pflanze nicht stören, sondern zum Blühen bewegen. Außerdem hat der Topf schon praktisch Endgröße für die Fensterbankkultur erreicht.
Aber die Wurzeln altern doch und können nach wenigen Jahren keinen ordentlichen Stoffwechsel mehr machen. Deshalb muss in jedem Fall für neues Wurzelwachstum gesorgt werden.
Wenn kein größerer Topfplatz verfügbar ist, muss die Pflanze geteilt werden.
Es sei denn, man ist schon älter und möchte die Pflanze eh mit ins Grab nehmen.
Zitat von: Berthold am 11.Nov.22 um 14:36 UhrAber die Wurzeln altern doch und können nach wenigen Jahren keinen ordentlichen Stoffwechsel mehr machen. Deshalb muss in jedem Fall für neues Wurzelwachstum gesorgt werden.
Weißt du das (woher?) oder meinst du das (wieso?).
Ansonsten sind wir im Thema "Rhizom/Neutriebe im Topf lenken" und nicht auf einem Beerdigungsritual.
Zitat von: Reinhold am 11.Nov.22 um 14:50 UhrZitat von: Berthold am 11.Nov.22 um 14:36 UhrAber die Wurzeln altern doch und können nach wenigen Jahren keinen ordentlichen Stoffwechsel mehr machen. Deshalb muss in jedem Fall für neues Wurzelwachstum gesorgt werden.
Weißt du das (woher?) oder meinst du das (wieso?).
Ich weiss das durch scharfsinnige Beobachtung der Wurzeln in Topfkultur über viele Jahre und insbesondere des Verhaltens der Pflanzen in der Natur, die auch permanent neue Wurzeln an neuen Orten bilden müssen.
Die Membran-Struktur der Wurzeloberfläche ist eben in der feuchten nicht sterilen Umgebung nicht langlebig stabil.
Das weiss doch jeder Verfahrensingenieur. Mit solchen Techniken für den Stoffaustausch kann man keine Maschinen bauen.
Durch die gezeigten Möglichkeiten wird neues Wurzelwachstum aber prinzipiell machbar. Insbesondere wenn der Trieb dort hingelenkt wird, wo es im Topf noch keine Bulben gibt.
Dazu auch das Thema "Cattsen & Laelien: Ursachen des Erfolges".
Beobachtungen in der Natur? Na, da sag ich mal lieber nichts dazu. Dort kommt der Wurzelabschneider, Teiler und Umtopfer selten vorbei.
Und wenn ich mir eine "ausgewachsene" z.B. Coe. cristata anschaue (und viele andere "Schaupflanzen"), dann stellt sich die Frage nach funktionstüchtigen Wurzeln nicht. Die Pflanzen kriegen das hin.
Die Funktion der Wurzeln, eine Pflanze in Position zu halten, kommt dann noch dazu, selbst im Topf.
Wenn wir wegkämen vom ständigen Teilen und dadurch bedingtem Jungpflanzenzustand, dann sähe die Orchideenwelt anders aus.
Wir reden hier nicht von vergossenen, ertränkten Pflanzen und deren Wurzelresten. Das ist dann wieder eine Welt für sich.
In der Natur brauchen die Pflanzen keine Wurzelabschneider, weil die Wurzeln einfach an einen anderen Ort wachsen. Man erkennt es oberirdisch an der Ausrichtung der neuen Triebe.
Manche Arten treiben symmetrisch nach allen Seiten, andere nur in eine Richtung, was bei dem Topfen zu berücksichtigen ist.
Bei den symmetrisch treibenden Arten entwickelt sich im Laufe der Jahre in der Mitte eine freie Stelle mit abgestorbenen Wurzeln, die dann teils von der Pflanze selber wieder zugewachsen werden kann.
Die Wurzeln haben neben ihre Aufgabe für den Stoffwechsel meist auch noch eine Haltefunktion für die Pflanze am Standort. Diese Funktion wird länger erfüllt als die Stoffwechsel-Funktion, aber auch nicht auf Dauer.
Aber ich bin sicher, das weisst Du selber alles auch.
Berthold, was meinst du zu dieser These:
Wir betreiben hier die Haltung von exotischen Pflanzen (Orchideen) unter mitteleuropäischen Bedingungen, meist auf der Fensterbank in Wohnungen oder in Gewächshäusern. Was aber keinen wirklich großen Unterschied macht.
Mit den Bedingungen am Standort der Orchideen hat das relativ wenig zu tun.
Wir sollten bei unseren Diskussionen und Ratschlägen diese Situation nicht vergessen.
Das ist schwierig, ich weiß. Ich vergeß das gerne.
Beste Grüße
Reinhold
Zitat von: Reinhold am 11.Nov.22 um 17:44 UhrBerthold, was meinst du zu dieser These:
Wir betreiben hier die Haltung von exotischen Pflanzen (Orchideen) unter mitteleuropäischen Bedingungen, meist auf der Fensterbank in Wohnungen oder in Gewächshäusern. Was aber keinen wirklich großen Unterschied macht.
Mit den Bedingungen am Standort der Orchideen hat das relativ wenig zu tun.
Wir sollten bei unseren Diskussionen und Ratschlägen diese Situation nicht vergessen.
Das ist schwierig, ich weiß. Ich vergeß das gerne.
Beste Grüße
Reinhold
Ja, aber das Problem mit dem Stoffwechsel an den Wurzeln hat damit wenig zu tun. Es gilt allgemein, dass die Wurzeln altern. Auch die Triebrichtung im Topf ist ähnlich wie in der Natur. Die Beleuchtung ist allerdings in der Natur meist weniger gerichtet als auf der Fensterbank.
Ja, stimmt.
Aber ich sehe das bei meiner "besten" Pflanze, E. citrina, wie aus uralten Wurzeln (ca. 10 Jahre oder mehr), die vom Aussehen her entsorgt gehörten, dann neue Triebe kommen. Wenn sie das so wollen.
Weißt du Berthold, die Orchideen widerlegen uns. Sie sind Natur. Und wir sind Kultur. Kranken- und rentenversichert.
Mach's gut!
Reinhold
Zitat von: Reinhold am 11.Nov.22 um 19:07 UhrJa, stimmt.
Aber ich sehe das bei meiner "besten" Pflanze, E. citrina, wie aus uralten Wurzeln (ca. 10 Jahre oder mehr), die vom Aussehen her entsorgt gehörten, dann neue Triebe kommen. Wenn sie das so wollen.
Die alten Wurzeln treibe ja nur neue, weil die alten nicht mehr funktionieren.
Zitat von: Berthold am 11.Nov.22 um 19:10 UhrZitat von: Reinhold am 11.Nov.22 um 19:07 UhrJa, stimmt.
Aber ich sehe das bei meiner "besten" Pflanze, E. citrina, wie aus uralten Wurzeln (ca. 10 Jahre oder mehr), die vom Aussehen her entsorgt gehörten, dann neue Triebe kommen. Wenn sie das so wollen.
Die alten Wurzeln treibe ja nur neue, weil die alten nicht mehr funktionieren.
Ach ja, die alten Wurzeln treiben ganz genau deswegen, weil sie noch funktionieren.
Sie sind unter der schwarzen Hülle vital. Und sie funktionieren deswegen noch. Denn die Hülle ist nur alte Tapete.
Zitat von: Reinhold am 11.Nov.22 um 19:13 UhrZitat von: Berthold am 11.Nov.22 um 19:10 UhrZitat von: Reinhold am 11.Nov.22 um 19:07 UhrJa, stimmt.
Aber ich sehe das bei meiner "besten" Pflanze, E. citrina, wie aus uralten Wurzeln (ca. 10 Jahre oder mehr), die vom Aussehen her entsorgt gehörten, dann neue Triebe kommen. Wenn sie das so wollen.
Die alten Wurzeln treibe ja nur neue, weil die alten nicht mehr funktionieren.
Ach ja, die alten Wurzeln treiben ganz genau deswegen, weil sie noch funktionieren.
Sie sind unter der schwarzen Hülle vital. Und sie funktionieren deswegen noch. Denn die Hülle ist nur alte Tapete.
Nein, Du musst unterscheiden zwischen Stofftransport in Längsrichtung der Wurzel und Stoffaustausch durch die Oberfläche der Wurzel. Letzterer funktioniert nicht sehr lange.
Beim Mensch ist es die Haut/Magenepithel und die Adern. Nicht umsonst wird die Haut beim Menschen sehr oft ausgetauscht.
Mit den Wurzeln meiner Orchideen geht das ganz einfach: sie funktionieren. Mit Adern, Magenepitel und Haut und deren Längsrichtung haben sie nix zu tun.
Mit Querrichtung haben sie auch nix am Hut. Sie sind gute alte Wurzeln, die, wenn sie wollen, austreiben.
Naja, sollen sie doch.
Auf dem Foto sieht man, wie gerade ein epiteliptisches Würzelchen (der weiße Knopf) sich in die Welt hinauswagt.
Viel Glück und langes Leben!
Offensichtlich verdickt sich gerade die alte Wurzel.
Berthold hat halt gerne einfache Regeln. Wenn Leben zu komplex wird verunsichert das ein wenig. Da stellt in der Vorstellung halt gern mal eine Wurzel ihre Funktion langsam ein wenn die Rinde lichtunduchlässig wird.
Leben hält sich gottseidank nicht an einfache Erklärungen. Die können ja auch häufig passen damit nicht irgendeine Sicherheit aufkommen kann. grins
Zitat von: partisanengärtner am 12.Nov.22 um 12:40 UhrOffensichtlich verdickt sich gerade die alte Wurzel.
Berthold hat halt gerne einfache Regeln. Wenn Leben zu komplex wird verunsichert das ein wenig. Da stellt in der Vorstellung halt gern mal eine Wurzel ihre Funktion langsam ein wenn die Rinde lichtunduchlässig wird.
Axel, Du solltest Dir mehr Gedanken über die physikochemischen Transportprozessen an der Wurzeloberfläche machen.
Nach den allgemeinen Regeln der Naturwissenschaften muss man zunächst versuchen, Effekte auf Basis der einfachsten Regel zu erklären. Erst wenn sich dabei Widersprüche ergeben, muss man auf komplexere Zusammenhänge ausweichen.
Dazu sehe ich jedoch in hiesigem Fall keine Notwendigkeit. Es ist schlicht Tatsache, dass die Wurzeln mit Zunahme ihres Alters die Fähigkeit verlieren, Stoffe mit der Umgebung auszutauschen, ebenso wie die menschliche Haut. Deshalb wird sie kontinuierlich ausgewechselt, was Dir jeder Dermatologe bestätigen kann.
Ich meine, wir sind hier vom Thema "Rhizom/Neutriebe im Topf lenken" etwas weit abgekommen. Vielleicht sollte man die physiochemischpsychologische Wurzelbioanalyse in ein eigenes Thema auslagern?
Zitat von: Reinhold am 12.Nov.22 um 14:29 UhrIch meine, wir sind hier vom Thema "Rhizom/Neutriebe im Topf lenken" etwas weit abgekommen.
Reinhold, Du solltest das Thema in 2 Threads aufspalten. Wir müssen nämlich unterscheiden zwischen Luftwurzeln und Wurzeln, die ihre Stoffwechselaufgaben im Erdreich erbringen.
So wäre es z. B. unsinnig, Luftwurzel in den Topf umzulenken, vergleichbar mit dem Versuch, Meerschweinchen im Aquarium mit geringem Wasserstand zu halten.
Wenn die Welt mal wieder aus überlegener Sicht vereinfacht wird, kann ich nicht anders als gegen den göttlichen Ratschluß zu löcken.
Vermutlich bin ich wie mein seliger Verwandter M.L. dazu verdammt.
Da muß schon ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel von mir nur rauchende Socken übriglassen um mich am Anzweifeln der olympischen Kompetenz zu hindern.
Mögen die Götter und Göttinnen mir verzeihen, ich kann nicht anders.
Ich habe schon oft Luftwurzeln diverser Regenwaldgewächse in wassergefüllte Behälter wie Aquarien umgeleitet. Dort haben diese sich meist sehr stark verzweigt.
Das Meerschweinchen Schwimmhäute wachsen wenn man sie in seichtem Wasser hältert kann ich mir nicht vorstellen und halte schon den Versuch für Tierquälerei. Auch wenn es nahe Verwandte gibt die das sehr wohl mögen.
Ich bin also auch ein Opfer meiner Vorurteile.
Zitat von: Berthold am 12.Nov.22 um 14:50 UhrZitat von: Reinhold am 12.Nov.22 um 14:29 UhrIch meine, wir sind hier vom Thema "Rhizom/Neutriebe im Topf lenken" etwas weit abgekommen.
Reinhold, Du solltest das Thema in 2 Threads aufspalten. Wir müssen nämlich unterscheiden zwischen Luftwurzeln und Wurzeln, die ihre Stoffwechselaufgaben im Erdreich erbringen.
So wäre es z. B. unsinnig, Luftwurzel in den Topf umzulenken, vergleichbar mit dem Versuch, Meerschweinchen im Aquarium mit geringem Wasserstand zu halten.
Das Thema des Themas... ist, Neutriebe umzulenken, nicht Wurzeln.
Zitat von: Reinhold am 12.Nov.22 um 15:50 UhrDas Thema des Themas... ist, Neutriebe umzulenken, nicht Wurzeln.
Oh, Entschuldigung, hatte ich übersehen, ja ein interessantes Thema, kann ich leider nichts zu sagen.
Zitat von: Sandrinchen am 31.Jul.22 um 12:29 Uhr@Berthold
Mir ging's nicht um die Wurzeln. grins
Neutriebe wachsen mittelfristig meist in Richtung des Wurzelsystems, wenn die Lichtverhältnisse gleich bleiben. Die Wurzelwachs-Richtung orientiert sich an der Qualität des Substrates (Nährstoffgehalt, Feuchtigkeit, Luft).
Manche Arten der Stein-Laelien wachsen fast linear in eine Richtung, um bessere Substrat-Bedingungen zu ergründen.
Da sind runde Pflanzgefäße von Nachteil.
Berthold, nimm es mir nicht übel, daß ich nachfrage, ok? Aber nur so lernen wir dazu... meine ich.
Du sagtest:
(1) Neutriebe wachsen mittelfristig meist in Richtung des Wurzelsystems,...
(2) Die Wurzelwachs-Richtung orientiert sich an der Qualität des Substrates, (Nährstoffgehalt, Feuchtigkeit, Luft)...
(3) Manche Arten der Stein-Laelien wachsen fast linear in eine Richtung, um bessere Substrat-Bedingungen zu ergründen...
zu (1) Ich befürchte, warum die Pflanzen und wohin wachsen, das wissen wir nicht so genau.
Die Pflanzen werden durch ein komplexes System von "vernetzten Regelkreisen" gesteuert. Das ist für uns vollkommen undurchschaubar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Regelkreis
Wir kennen nur statistisch belegtes Verhalten/Ergebnisse, was aber meistens/oft stimmt oder aber nicht. (2) Kann allenfalls Teil dieses vernetzten Systems sein.
Interessierte mögen sich mit dem Thema "System Dynamics" befassen. Das System ist zwar 70 Jahre alt, aber weiterhin geeignet, komplexe Wirkgefüge modellhaft zu erklären und plausibel zu machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/System_Dynamics
(3) Das mag so sein, wenn ihnen sonst keine neuen Triggersignale geschickt werden, d.h. wenn ihre Meßgrößen nicht wesentlich verändert werden.
Hier in diesem Thema fragen wir aber genau danach, ob und wie man diese Größen so verändern kann, damit die Pflanze das tut, was wir von ihnen gerne haben möchten, nämlich im Topf zu bleiben.
Vermutlich oder tatsächlich würden die Pflanzen das auch ohne uns hinkriegen. In der Natur am Standort schaffen sie das. Wobei dort der Lebensraum nicht durch einen Topfrand aber durch andere Gegebenheiten eingeschränkt wird.
Es ist für mich/uns nicht gut anzuschauen, wie eine Pflanze aus dem Topf wächst und dort verkümmern. Aber das Leben ging weiter. Warum der nächste NT dann an anderer Stelle des Rhizoms austreibt und von allen möglichen Stellen genau da, das wissen wir nicht.
Derweil bleibt uns nur übrig, dem Rhizom den Weg zu verstellen und zu schauen, was dann passiert.
Ist doch spannend, oder?
Beste Grüße von der Fensterbank
Reinhold
Zitat von: Reinhold am 01.Dez.22 um 15:47 UhrDie Pflanzen werden durch ein komplexes System von "vernetzten Regelkreisen" gesteuert. Das ist für uns vollkommen undurchschaubar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Regelkreis
Wir kennen nur statistisch belegtes Verhalten/Ergebnisse, was aber meistens/oft stimmt oder aber nicht. (2) Kann allenfalls Teil dieses vernetzten Systems sein.
Interessierte mögen sich mit dem Thema "System Dynamics" befassen. Das System ist zwar 70 Jahre alt, aber weiterhin geeignet, komplexe Wirkgefüge modellhaft zu erklären und plausibel zu machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/System_Dynamics
Ich halte die Anwendung der Überlegungen zum Thema System Dymamics auf unsere Fragestellung für nicht angemessen.
Man könnte es nennen "Mit Kanonen auf Spatzen schiessen". Das würde uns in diesem Fall keine neuen Erkenntnisse liefern.