Kennt sich jemand mit Mineralien aus?
Ich habe hier etwas, womit ich nichts anfangen kann... grins
Ohne genaueste Farb-Fotos ist da überhaupt nichts zu machen.
Zischt es, wenn Du Salzsäure drauf träufelst? Wie schmeckt es?
Man unterscheidet da nach den 4C: Cut (der Schliff), Colour (die Farbe), Clarity (die Reinheit) und Carat (sein Karat-Gewicht).
Warte etwas, ich mache nachher ein Foto.
Dann probiere ich, wie es schmeckt :-D
Manche Mieralien können sehr giftig sein. Erst mal ein Foto.
In 10 Minuten fertig
Also, der Stein liegt schon lange im Garten und mein Mann weiss auch nicht mehr, wo er den aufgesammelt hat.
Masse:
Höhe: 11 cm
Breiteversch. Stellen: 9,5cm , 8cm, 5cm
Tiefe: unten 6,5 cm, oben 5cm.
Das Ding ist schwer, es wiegt 1, 850 kg
Es rostet nicht, kein Moos, keine Flechten, kein Grünspan oder sowas - also wie neu grins
Ich habe die Fotos mit Blitz gemacht, man sieht dann genauer, auch einige Farbschattierungen
Hier der Stein von vorne:
(https://live.staticflickr.com/65535/50125325848_5ce7cf31fe_b.jpg)
Genauer vorne:
(https://live.staticflickr.com/65535/50125325803_bc433ae0b3_b.jpg)
Hinten
(https://live.staticflickr.com/65535/50126120002_5d9651aac1_b.jpg)
Hinten genauer:
(https://live.staticflickr.com/65535/50125899896_cc333a6eeb_b.jpg)
Seite:
(https://live.staticflickr.com/65535/50125899846_20404eef7e_b.jpg)
Andere Seite:
(https://live.staticflickr.com/65535/50126119847_fcac732662_b.jpg)
Detail:
(https://live.staticflickr.com/65535/50126119812_7289f29c10_b.jpg)
Noch ein Detail:
(https://live.staticflickr.com/65535/50126119792_7702f52e62_b.jpg)
Es ist meistens nicht oder nur sehr leicht magnetisch.
Jedoch bleibt am oberen Spitze in der Nähe des silbernen Streifens der Magnet freiwillig hängen.
Ich habe den Stein noch unter der Lupe mit starkem Licht mir angeschaut.
Die Hinterseite ist sehr schön lila getönt im Licht.
Und noch was - ich habe den Stein mehrfach auf dem Schreibtisch herumgedregt - nicht ein Krümmel ist vom Stein gefallen! Da sitzt alles bombenfest.
Es ist sicher ein Gemisch aus mehreren unterschiedlichen Mineralien, man sieht es an den unterschiedlichen Kristallstrukturen.
Was kann den Stein so schwer machen?
Und wie entsteht so ein Gemisch?
Das ist das normale Gewicht von vielen Arten des Urgesteins. Basalt wiegt z. B. 3 kg/Liter, Eisenerz über 5 kg/Liter.
Dein Stein hat ca. 0.5 Liter
Dann ist mein Stein ja schwerer, als Basalt.
Mein wiegt dann 3,7 kg / Liter.
Habe mir Mineralien angeschaut, diese lila Farbe kommt manchen Purpuriten sehr nah.
Purpurit selbst ist aber nicht schwer.
Zitat von: Eerika am 18.Jul.20 um 18:34 Uhr
Dann ist mein Stein ja schwerer, als Basalt.
Mein wiegt dann 3,7 kg / Liter.
Die Erde wiegt nach meinen Berechnungen 6 kg/Liter. Da ist Dein Stein doch ein Leichtgewicht
Welche Erde ist schwerer als Eisenerz???
Berthold, bitte bleib beim Thema.
Ich möchte wirklich, wenn es möglich ist, etwas über den Stein wissen. Dieses Handvoll ist kein Steinchen, sondern ein fast 2 kg schweres Mordinstrument. Dafür bräuchte man eigentlich einen Jagdschein grins
Zitat von: Eerika am 18.Jul.20 um 21:24 Uhr
Ich möchte wirklich, wenn es möglich ist, etwas über den Stein wissen. Dieses Handvoll ist kein Steinchen, sondern ein fast 2 kg schweres Mordinstrument. Dafür bräuchte man eigentlich einen Jagdschein grins
Nein, er ist sehr leicht. Er wiegt nur 1/3 des mittleren Erdgewichtes.
Es handelt sich vermutlich um eine Mischung aus mindestens 4 völlig unterschiedlichen Mineralien, die bei einem Ausbruch vermischt worden sind.
Eisenerz wiegt etwa 5 kg/l, die Erde dagegen 6 kg/l, Blei liegt bei 11 kg/l, Gold bei 19 kg/l
Eerika, ich rede von unserer Mutter Erde, nicht von Blumenerde.
Mir scheint das Ding rotbraun zu sein. Ich vermute mal, dass Eisen mal mindestens mit drin ist.
Wenn Eisen drin ist, hätte der den jahrelangen Regen so überstanden, wären da nicht Roststellen?
Carola, rotbraun ist oben, schau hinten Detail, da ist die violette Farbe gut zu sehen.
Zitat von: Eerika am 19.Jul.20 um 10:14 Uhr
Wenn Eisen drin ist, hätte der den jahrelangen Regen so überstanden, wären da nicht Roststellen?
Carola, rotbraun ist oben, schau hinten Detail, da ist die violette Farbe gut zu sehen.
Eine Rotbraun-Färbung in Mineralien wird praktische immer durch Eisen in der Form von Fe2O3 (Rost) erzeugt. Das ist quasi das Endstadium von Eisen in der sauerstoffhaltigen Atmosphäre auf der (Mutter) Erde.
Wäre Eisen nicht magnetisch?
Würde das nicht rosten? Würde Rost nicht krümmeln?
Berthold, wieviele Steine hast du in deinem Garten IN DIESER GRÖSSE , die 1 850g wiegen?
Wir sind Steinreich, wir haben Steingärten, Steine an den Teichen, die sind überall zusammen gesammellt. Aber das ist einmalig.
(https://live.staticflickr.com/65535/50128106658_9a428a3996_b.jpg)
Du wirst am Ende nicht doch noch einen Meteoriten gefunden haben.
Da gab es jüngst ja so einen spektakulären Fund aus einem Garten. Gefunden beim Graben für eine Wasserleitung.
Das silberne könnte durchaus Nickeleisen sein. Solche Legierungen rosten kaum
grins
Ja, das habe ich auch im Fernsehen gesehen.
Der Stein stammt bestimmt aus der Umgebung, von meinem Mann irgendwo auf dem Feldmarkt aufgesammelt worden.
Habe noch mal mit Magnet getestet, sehr-sehr leicht, wenn überhaupt. Und das Magnet ist in Ordnung, den Klammeraffen springt es aus 2 cm Entfernung an grins
Zitat von: Eerika am 19.Jul.20 um 10:28 Uhr
Wäre Eisen nicht magnetisch?
Würde das nicht rosten? Würde Rost nicht krümmeln?
Eisen ist nur als reines Eisen magnetisch, nicht mehr als roter Rost Fe2O3, also wenn es sich mit Sauerstoff verbunden hat. Rost ist meist sehr fein verteilt im Mineral, sodass es nur die Farbe bestimmt, nicht die Härte.
Aber Dein Stein ist doch oben etwas magnetisch wie Du gesagt hast. Das heisst, es sind geringe Mengen Eisen vorhanden, die nicht verrostet sind. Der schwarze Eisenrost Fe3O4 ist etwas magnetisch.
Es gibt eine Reihe Steine, vukanische also auch plutonische Gesteine (Harzburgit 3100 g/l, Lherzolith 3200
g/l, Dunit 3300 g/l), die so schwer sind wie Dein Stein.
Wie bereits gesagt, Dein Stein wiegt etwas nur die Hälfte wie das mittlere Erdgestein.
Etwas magnetisch ist der da, wo der silberne Streifen unterhalb der Spitze ist.
Wenn Rost auf dem Stein verteilt wäre, würde dann etwas nicht abbröckeln?
Wie gesagt, ivh habe den Stein gestern von allen Seiten mit Lupe und Licht auf dem Schreibtisch untersucht, nach mehrmaligen drehen war nicht mal ein Staubkorn auf dem Tisch zu sehen.
Ich habe auch schon an einen Meteoriten gedacht. Aber die haben fast imer Verletzungen, wo das Plasma beim Eintritt in die Atmosphäre "genagt" hat.
Sehr spannend!
Gibt es in eurer Umgebung Brauneisen (Limonit)?
https://de.wikipedia.org/wiki/Limonit
Es gibt kompakte glatte Formen die nicht bröseln, etwa hier aus NRW.
(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dc/HuensbergCoesSteineBildZwei.JPG)
(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d5/Heimatmuseum_Banfetal_01_%282008%29.JPG/1280px-Heimatmuseum_Banfetal_01_%282008%29.JPG)
Hier noch eine Seite zu solchen irdischen Eisenkonkretionen die je nach Zusammensetzung stark bis gar nicht magnetisch sein können oder teils-teils.
https://sites.wustl.edu/meteoritesite/items/concretions/
Zitat von: Claus am 19.Jul.20 um 17:00 Uhr
Ich habe auch schon an einen Meteoriten gedacht. Aber die haben fast immer Verletzungen, wo das Plasma beim Eintritt in die Atmosphäre "genagt" hat.
Die Meteoriten werden auch oft zerbrochen gefunden. Da findet man die Eintrittsspuren nicht mehr.
Sie sind auch meist schwerer als das normale Gestein an der Erdoberfläche, was bei Eerikas Stein auch der Fall ist.
Vielleicht lohnt sich doch einen genauere Analyse.
Ich weiss nicht, ob es hier Limonit vorkommt, Googeln hat mir nur Folgendes gesagt
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/LokationMineralData?param=406,4617,0 (https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/LokationMineralData?param=406,4617,0)
Ausser dem ist mein Mann nicht mehr sicher, woher er den Stein mitgebracht hat.
Also, leider, leider muss man sagen - Fundort unbekannt.
Der Ton von Limonit kommt schon sehr nah, würde aber sagen, mein Stein hat etwas kälteren Lilaton.
Gibt es in verschiedensten Farbtönen je nach Zusammensetzung.
Einen Meteoriten würde ich weitgehend ausschließen.
Eisenmeteorite bestehen überwiegend aus Nickel-Eisen (Kamacit (https://de.wikipedia.org/wiki/Kamacit) und Taenit (https://de.wikipedia.org/wiki/Taenit))und sind somit stark magnetisch. Außerdem kann sich ihr Inneres nicht aus Eisenoxiden zusammensetzen da sie unter sauerstofffreien Bedingungen entstanden sind. Selbst wenn die Oberfläche oxidiert ist bleibt das Innere intakt also glänzend metallisch und somit stark magnetisch.
Ein nicht-magnetischer im Inneren oxidierter Stein ist zu 99,9% kein Meteorit sondern irdischen Ursprungs.
Was ist mit der Vorderseite? Ist das Kristallgebilde?
Ja, diese X förmigen Linien sind wohl verschiedene Mineralien die da auskristallisieren aber ich kenn mich mit sowas auch nicht wirklich aus.
Du könntest noch versuchen an einem Eck ein Stück von dem Stein abzuschlagen. Sieht er innen genauso aus wie außen ist es höchstwahrscheinlich irgendein Limonit- also ein wasserhaltiges Eisenoxid-Gemisch das großteils aus Hämatit und Goethit besteht. Beides nur sehr schwach magnetisch.
Auch kannst du versuchen ob sich ein kleines Bruchstück verändert wenn du es in einer Flamme erhitzt bis es glüht. Wird es rötlicher und stärker magnetisch war es etwas aus der Limonit-Gruppe. Am Besten ein vorher-nachher Foto machen.
Das mit abschlagen sehe ich etwas schwierig. Es gibt in dem Sinne keine etwas schärfere Ecke oder Kante, alles ist glatt (aber nicht künstlich gemacht).
Um da ejne Stückchen abzuschlagen, müsste der Stein in Schraubstock und ich müsste den Vorschlaghammer nehmen. Das möchte ich allerdings nicht. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es auch dann nicht klappt grins
Ich schaue morgen, wie hart diese vordere Strukturen sind.
Hast Du ein zylindrisches Gefäss, wo der Stein hinein passt?
Du könntest Wasser einfüllen, dann den Stein hinein legen und messen um wieviel der Wasserstand steigt.
Wenn man den Durchmesser des Gefässes kennt, kann man sich das Volumen des Steines ausrechnen und damit das spezifische Gewicht genau ermitteln.