Umweltschutz als Narretei? (https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/umweltschutz-als-narretei/)
Manchmal kommt tatsächlich der Verdacht auf. Oft sind Fake News kaum zu erkennen.
Lieber Berthold,
Na, wenn du da Deine Informationen beziehst bekommst du schnell ein schiefes Weltbild :weird
Nur damit andere Mitleser die verlinkte Seite einordnen können hier mal ein link zu Wikipedia mit einer Einordnung:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tichys_Einblick
Und hier noch ein link zur Primärquelle der im verlinkten Artikel stark verkürzt und verzerrten Darstellung der in der Roten Liste geführten Wildbienenarten:
https://www.wildbienen.info/downloads/eucera-1-2008-03.pdf
In diesem Fall ist denke ich klar wer hier Falschmeldungen in die Welt setzt.
Trotzdem noch ein schönes neues Jahr!
Niko
Zitat von: Niko am 01.Jan.19 um 17:29 Uhr
Lieber Berthold,
Na, wenn du da Deine Informationen beziehst bekommst du schnell ein schiefes Weltbild :weird
Nur damit andere Mitleser die verlinkte Seite einordnen können hier mal ein link zu Wikipedia mit einer Einordnung:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tichys_Einblick
Und hier noch ein link zur Primärquelle der im verlinkten Artikel stark verkürzt und verzerrten Darstellung der in der Roten Liste geführten Wildbienenarten:
https://www.wildbienen.info/downloads/eucera-1-2008-03.pdf
In diesem Fall ist denke ich klar wer hier Falschmeldungen in die Welt setzt.
Trotzdem noch ein schönes neues Jahr!
Niko
in Wiki kann jeder schreiben :popcorn:
Zitat von: Niko am 01.Jan.19 um 17:29 Uhr
Lieber Berthold,
Niko, was genau kritisierst Du in der Sache, unabhängig davon wer sie veröffentlicht?
Bei Tichy wird behauptet, dass sich das Bienensterben auf Wildbienen bezieht, nicht auf Honigbienen-Kulturen. Die Honigbienen-Kulturen haben zugenommen.
In China sind starke Gifte eingesetzt worden, die zum Teil auch Honigbienen abgetötet haben und dass dort deshalb cum manu bestäubt wurde.
Die Sache mit den Bienenvölkern ist kompliziert.
Wir haben in Österreich ein sehr detailliertes staatliches Monitoringsystem für Bienenvölker.
http://bienenstand.at/wp-content/uploads/2018/09/Endbericht_29Juni2018.pdf
Die Ergebnisse für die letzten 10 Jahre zeichnen ein komplexes Bild und die Völkerverluste schwanken von Jahr zu Jahr stark (10-30%) aber was sich sagen lässt ist dass sowohl die Arbeitsweise der Imker als auch der Standort mit den Verlusten korreliert.
Probleme haben wir vor allem in Agrarflächen im Flachland während es auf Standorten im Wald und in höheren Lagen signifikant weniger Probleme gibt. Ursache unbekannt aber es liegt möglicherweise an der Futtersituation und Temperatur. Im Flachland ist die Frühjahrsblüte mittlerweile auf April komprimiert, schon Mitte Mai gibt es kaum mehr Nahrung. Im Juni-Juli ist die Landschaft mehr oder weniger blütenlose Steppe. Erst Aug-Okt gibt es dann eine 2. Blühsaison. Auf einen solchen mediterranen Jahreszyklus haben sich die Bienen aber noch nicht angepasst. Dazu kommt dass sich Parasiten und Krankheitserreger im feuchtwarmen Herbst länger vermehren können. Eines der wichtigsten Ergebnisse - je höher die durchschnittliche Septembertemperatur desto höher die Winterverluste.
Was interessanterweise noch einen großen Einfluss hat ist die Betriebsführung. Professionelle Großbetriebe haben deutlich weniger Verluste als Hobbyimker. Hier geht es offenbar vor allem um Erfahrung, geeignete Standorte aber auch Lernbereitschaft die vielen alten Hobbyimkern fehlt. Ein Betrieb kann sich das nicht leisten.
Bezüglich direkter Ursache von Winterverlusten - auch hier kein klares Bild.
Es wurde ein signifikanter Zusammenhang mit multipler Vireninfektion - übertragen durch die Varroamilbe nachgewiesen. Diese scheint zumindest einer der Hauptfaktoren für die Wintersterblichkeit zu sein. Eine Korrelation zwischen Pestizidspuren und Sterblichkeit gab es dagegen - für Winterverluste - nicht. Allerdings haben Larven im Sommer nach Kontakt mit subletalen Pestiziddosen eine deutlich höhere Sterblichkeit wenn gleichzeitig andere Bakterien und Viren vorhanden sind. Zumindest für einige Pestizide wurde eine immunsuppressive Wirkung nachgewiesen. Während vor 10 Jahren noch in de facto allen Proben die beinengefährlichen Insektizide Clothianidin, Imidacloprid und Fipronil gefunden wurden sind es nun nurmehr etwa 20%. Ob das einen Einfluss auf die Sterblichkeit hat wird man aber erst in ein paar Jahren sehen.
Alles in Allem steht das Ganze auf sehr wackeligen Beinen, die meisten untersuchten Faktoren hatten praktisch keinen Einfluss. Und selbst wenn ist es ist erstaunlich wie stark sich einzelne Jahre unterscheiden.
Interessant, Christian.
Ich entnehme Deinem Beitrag, man kann also nicht von einem langfristigen oder dauerhaften Bienensterben der Honigbienen sprechen.
Die von einigen Medien verbreiteten Horrormeldungen, dass unsere Obstproduktion in Europa zusammen bricht, weil die Bestäuber aussterben muss man deshalb als Panikmache einstufen.
Das kann man so nicht sagen, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Weder werden die Honigbienen in nächster Zeit aussterben noch ist alles in bester Ordnung. Es gibt zu wenig historische Daten für einen langfristigen Trend aber zumindest in den USA gab es in den letzen Jahrzehnten einige noch nie dagewesene Massensterben. Das liegt zumindest teilweise an der unsachgemäßen Haltung und Wanderung. Das hat Ausmaße erreicht die nicht mehr lustig sind. Man arbeitet halt am äußeren Rand des Machbaren bis ein Störfaktor das Faß zum Überlaufen bringt. Auch bei uns haben in den letzten Jahren einzelne Regionen den Großteil ihrer Völker verloren. Das ist definitiv nicht normal. Im Endeffekt ist das Ganze ein bisschen so wie mit dem Waldsterben. Quasi eine reverse self-fulfilling Prophecy. Auch mit den Bienen war klar dass sich etwas fundamental ändern musste, sowohl bei den Imkern als auch in der Landwirtschaft. Das ist passiert und der Ernstfall ist ausgeblieben. Befriedigend ist die Situation aber nicht gerade. Wie in deinem Artikel erwähnt sind Honigbienen ja Nutztiere die im benötigten Umfang gezüchtet werden. Solange sich das eben wirtschaftlich rechnet. Die Politik hat viel Geld für Forschung und Förderung in die Hand genommen und wie gesagt gibt es heute mehr Völker als früher die jeweils mehr Honig produzieren. Andererseits brauchst du wiederum auch mehr weil du auch mit 50-75% Völkerverlust in einzelnen Jahren rechnen musst.
Tatsache ist aber dass der Aufwand ein Bienenvolk zu erhalten in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen ist. Ohne permanente Kontrolle ist ein Totalverlust so gut wie sicher. Es ist eben alles extremer geworden. Auf der einen Seite haben wir heute durch optimierung der Arbeistweise und neues Zuchtmaterial einen Honigertrag pro Volk der um ein Vielfaches höher ist als früher, wie alle Hochleistungskulturen brauchen diese aber auch optimale Bedingungen. Der GAU war sicher die Varroamilbe aber sie ist nur ein Teil des Ganzen. Vor 10 Jahren lag die Schadschwelle noch um den Faktor 10 höher. Du konntest massenhaft Milben im Volk haben ohne sichtbare Schäden, man hat sich kaum drum gekümmert. Das Problem sind aber nicht so sehr die Milben selbst sondern die Viren die sie übertragen. Und durch die Globalisierung kommen immer schneller immer mehr Krankheiten rund um die Welt. Die Bienen kommen mit den Milben, Mikroben, Insektiziden und Klimaveränderungen zurecht. Aber wenn du die Faktoren kombiniert kommt es zumindest zeit- und stellenweise zu Situationen die sie nicht mehr aushalten. Aber das schwankt extrem stark.
Zitat von: Niko am 01.Jan.19 um 17:29 Uhr
Lieber Berthold,
Na, wenn du da Deine Informationen beziehst bekommst du schnell ein schiefes Weltbild :weird
Wieso bekommst?
Natürlich gibt es ein allgemeines großes Insektensterben, darüber braucht man gar nicht zu streiten.
Und so mancher Imker beobachtet das auch bei seinen Bienenvölkern.
Vermutlich handelt es sich um breite Verschwörung der Imker und Insektenforschern.
Zitat von: Ruediger am 02.Jan.19 um 00:07 Uhr
Und so mancher Imker beobachtet das auch bei seinen Bienenvölkern.
Vermutlich handelt es sich um breite Verschwörung der Imker und Insektenforschern.
???!!!
Sicher richtig aber die Imker und Insektenforscher sind da nur kleine Fische.
Letztendlich führen all diese Verschwörungen immer zu den Echsenmenschen die auf der Rückseite des Mondes leben. Der, wie wir ja alle wissen, ebenso wie die Erde, flach ist. :yes
Das Bienensterben in Frage zu stellen ist etwa so ähnlich, wie wenn Präsident Trump den Klimawandel in Frage stellt.
Insgesamt sollte man besser von einem Insektensterben reden. Ich bin jetzt immerhin schon alt genug, um mich daran erinnern zu können, wie mein Vater im Sommer regelmäßig die Windschutzscheibe seines Autos reinigen musste, weil sie nach wenigen Fahrten völlig von zerschmetterten Insektenleichen verkrustet war.
Derlei können sich heute jüngere Generationen gar nicht mehr vorstellen. Die Masse an Insekten muss sich seit damals auf einen Bruchteil verringert haben. Und da drin sind irgendwo die Bienen. In Österreich gibt es insgesamt knapp 700 Arten, im weitaus größeren Deutschland sind es immerhin noch etwa 550.
Genau eine einzige von denen ist die Honigbiene. Sie ist unter den Bienen quasi die Sau, extrem euryök, staatenbildend und polylektisch bis zum Gehtnichtmehr. Sammelt Honig von den alpinen Matten bis hinunter zu den Tiefland-Rapsfeldern - ich mache mir um sie eigentlich nicht wirklich Sorgen, die Imkerei erlebt momentan wieder eine Renaissance.
Die wahren Leidtragenden sind nun all die anderen solitären Bienen, die man aber wieder in eine Grupe von euryöken Ubiquisten und in eine andere von hochspezialisierten Arten teilen kann. Letztere benötigen ein Habitatmosaik von Vorkommen einer bestimmten, oft auch seltenen Pollen- oder Nektarpflanze und sehr spezifischen Voraussetzungen zur Nestanlage. Sie sind darüber hinaus oft auch wärmeliebend. In der heutigen Landschaft, die entweder von der industrialisierten Landwirtschaft beherrscht oder von einem gigantischen Bauboom zerstört wird, finden diese Arten keine geeigneten Lebensräume mehr und müssen über kurz oder lang aussterben.
Veranschaulichen kann man das am Beispiel der Hummeln, die ebenfalls zu den Wildbienen gehören. In Österreich gibt es etwa 45 Arten davon. Einige sind noch immer sehr häufige Ubiquisten, wie etwa die Erd-, die Acker-, die Garten-, die Wiesen- und die Steinhummel. Sie sind mit der aktuellen Veränderung ihres Lebensraumes noch ganz gut zurecht gekommen, weil sie flexibel, anpassungsfähig sind. Einige andere, früher ebenfalls weit verbreitete Arten wie etwa die Obst-, die Samt-, die Deich-, die Sand- oder die Mooshummel aber sind inzwischen so selten geworden, dass in Österreich mittlerweilen nur mehr ein, zwei oder wenige Plätze ihres Vorkommens bekannt sind!
Natürlich geht es auch den häufigeren Arten nicht mehr so gut wie früher, denn auf riesigen pestizidbelasteten Monokulturen, auf zubetonierten Industriegebieten und Einkaufszentren können auch sie nicht mehr leben. Also bleibt selbst diesen einst flächendeckend häufigen Arten (unter ihnen die Honigbiene) in Wahrheit nur mehr ein fragmentierter Teil der Gesamtfläche zum Leben übrig.
Wenn man etwas für die Bienen leisten will, dann im eigenen Garten (und da hätte ja Berthold wirklich gute Möglichkeiten, denk ich): Weg von der Rasenmähermentalität hin zum Biotopmix aus einheimischen Blütenstauden und -sträuchern!
Nachlesen kann man auch. In Deutschland ist ja eben kürzlich für günstige 99€ Paul Westrichs 3 kg schweres "opus magnum" "Die Wildbienen Deutschlands" erschienen. Für Österreich empfehle ich "Wilde Bienen" von Heinz Wiesbauer. Wo man das bekommt, muss ich ja nicht verlinken ;-)
Als Anhang eine der selteneren Bienen, die Sandbiene Andrena polita, oligolektisch auf Korbblütengewächsen, gerne auf Wegwarte.
Der springende Punkt ist einfach - wie bei fast allen Naturschutzthemen - die großflächige Landnutzung bzw. Habitat-Fragmentierung. Auch Naturschutzgebiete bringen nicht viel wenn sie zu klein und nicht vernetzt sind. Das zu ändern ist aber gesellschaftspolitisch sehr schwierig. Da macht man lieber werbewirksame Aktionen wie Wildbienenhäuschen basteln und die Hobbyimkerei forcieren. Ich denke das ist es was in dem Artikel zurecht kritisiert wird. Manche "Umweltschutzmaßnahmen" sind und bleiben eine wirkungslose Augenauswischerei mit der Konsumenten und Steuerzahler getäuscht werden.
Auch interessant ist aber das Thema Stickstoffdeposition.
Man findet auch in entlegenen größeren Schutzgebieten, etwa in den Alpen, einen radikalen Rückgang der Insektenbiomasse und Diversität. Eine Erklärung ist der Rückgang der Blütenanzahl aufgrund der Ausbreitung von ökologisch minderwertigen Ruderalarten durch N-Eintrag. Das scheint plausibel, auch ich hab in den letzten Jahren in den Alpen beängstigend wenig Insekten gesehen. Vor allem Käfer. Andererseits waren auch auf blütenreichen wiesen kaum Insekten zu sehen. Vielleicht liegt es am nicht durchgehend verfügbaren Nahrungsangebot also einer Verlängerung der blütenlosen Zeit (wieder durch Klima- und N). Gibt es noch andere Erklärungen für den Schwund in Schutzgebieten?
Zitat von: Ahriman am 03.Jan.19 um 23:41 Uhr
Gibt es noch andere Erklärungen für den Schwund in Schutzgebieten?
ja, einer von vielen wäre beispielsweise eine falsche Mahd.
Ja das spielt sicher eine Rolle aber der Rückgang fndet sich auch in Lebensräumen die kaum bewirtschaftet werden. Deswegen muss es auch einen indirekteren Einfluss geben.
Die Mahd ist ein Punkt, der teilweise auch sehr wichtig ist, für die Erhaltung von verschiedenen Insektenarten.
https://hamburg.nabu.de/imperia/md/content/hamburg/fg_entomologie_mahd_und_tagfalter.pdf
Pro kg Kerosin weden im Flugverkehr 6-20 g NOx emittiert. Das läppert sich ganz schön zusammen. Ich habe mich schon gewundert, dass die Stickstoff liebende Brennnessel in unseren Wäldern inzwischen flächendeckend auftritt und nicht mehr nur an den Pinkelplätzen, nach diesen Zahlen ist es aber kein Wunder, wir düngen mit unseren Urlaubsflügen die Landschaft aus der Luft.
Eine Überdüngung der Natur durch NOX als wesentliche Ursache für ein Absterben der Wildbienen zu sehen, kommt mir etwas abenteuerlich vor.
Zitat von: Muralis am 03.Jan.19 um 14:42 Uhr
Das Bienensterben in Frage zu stellen ist etwa so ähnlich, wie wenn Präsident Trump den Klimawandel in Frage stellt.
Insgesamt sollte man besser von einem Insektensterben reden. Ich bin jetzt immerhin schon alt genug, um mich daran erinnern zu können, wie mein Vater im Sommer regelmäßig die Windschutzscheibe seines Autos reinigen musste, weil sie nach wenigen Fahrten völlig von zerschmetterten Insektenleichen verkrustet war.
Trump stellt nicht den Klimawandel in Frage, sondern den Anteil des menschlichen Einflusses auf den Klimawandel. Viele Klimaschützer behaupten sogar, der Mensch sein der einzige Auslöser des Klimawandels.
Ich kann mich auch gut daran erinnern, dass man bei jedem Tanken auf der Autobahn auch eine Fliegenschwamm für die Windschutzscheibe einsetzen musste.
Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass es vorher weniger Insekten gab und dass man immer häufiger neue Fliegenschwämme besorgen musste. In meinen ersten Autos gab es gar keinen Fliegenschwamm.
Deshalb möchte ich nicht ausschliessen, dass das Insektensterben eine Folge der "explosionsartiger" Vermehrung der Insekten vor dieser Zeit des Sterbens war.
Berthold, wenn es um das Insektensterben geht, dann gibt es nicht eine wesentliche Ursache.
Es gibt die verschiedensten Gründe für das Insektensterben und erst deren Gesamtheit kann als wesentlich betrachtet werden.
Zitat von: Berthold am 04.Jan.19 um 13:59 Uhr
Eine Überdüngung der Natur durch NOX als wesentliche Ursache für ein Absterben der Wildbienen zu sehen, kommt mir etwas abenteuerlich vor.
Nein, das ist eigentlich ganz logisch: Durch die Stickstoffdüngung aus der Luft werden nährstoffliebende, hochwüchsige Gräser auf Kosten von konkurrenzschwachen blühenden Kräutern gefördert. Somit gibt´s immer weniger zu futtern für die Bienen.
Kann ich in meinem Garten die letzten Jahre auch beobachten: Mühsam angesiedelte Wildkräuter aus der Umgebung, z.B. Wiesensalbei, verschwinden wieder, statt des erfolgreich angesiedelten Magerwiesengrases Aufrechte Trespe setzt sich zunehmend wieder Glatthafer durch usw. Die Bienenarten sind zurückgegangen.
Allerdings erkenne ich neben dem Stickstoffeintrag aus der Luft auch andere Ursachen wie exzessive Wintervogelfütterung, zunehmende Beschattung und humideres Kleinklima durch aufwachsende Heckensträucher und Bäume (z.T. inzwischen bereits geschlägert). Aber an dem Stickstoffeintrag aus der Luft ist sicher was dran.
Bei Trump wollte ich nicht ins Detail gehen, aber er liegt jedenfalls falsch, so wie in vielen anderen Dingen, von denen er nichts versteht.
Zitat von: Muralis am 04.Jan.19 um 17:02 Uhr
Kann ich in meinem Garten die letzten Jahre auch beobachten: Mühsam angesiedelte Wildkräuter aus der Umgebung, z.B. Wiesensalbei, verschwinden wieder, statt des erfolgreich angesiedelten Magerwiesengrases Aufrechte Trespe setzt sich zunehmend wieder Glatthafer durch usw. Die Bienenarten sind zurückgegangen.
Wolfgang, in meinen Gärten konnte ich noch nie erfolgreich Magerrasen-Arten ansiedeln. Sie sind immer sehr schnell von anderen Arten überwachsen und verdrängt worden. Ich musste lokal das Substrat austauschen, aber nach einigen Jahren war es auch wieder zu nährstoffreich und die Pflanzen sind wieder verschwunden.
Das liegt aber an dem Nährstoffgehalt des Gartenbodens, der sicherlich nur zu einem ganz geringen Teil durch Stickoxide aus der Luft erzeugt wird. Die selbe Luft weht auch über den Magerrasen und dort ist der Boden nicht überdüngt, sodass dort keine Magerrasen-Arten verschwinden.
Zitat von: Muralis am 04.Jan.19 um 17:02 Uhr
Bei Trump wollte ich nicht ins Detail gehen, aber er liegt jedenfalls falsch, so wie in vielen anderen Dingen, von denen er nichts versteht.
Wolfgang, Details bitte hier grins
https://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=37132.0
Zitat von: Claus am 04.Jan.19 um 12:43 Uhr
Pro kg Kerosin weden im Flugverkehr 6-20 g NOx emittiert. Das läppert sich ganz schön zusammen. Ich habe mich schon gewundert, dass die Stickstoff liebende Brennnessel in unseren Wäldern inzwischen flächendeckend auftritt und nicht mehr nur an den Pinkelplätzen, nach diesen Zahlen ist es aber kein Wunder, wir düngen mit unseren Urlaubsflügen die Landschaft aus der Luft.
Claus, auf welchem Weg und in welchem Umfang werden die Stickoxide denn in eine pflanzenverwertbare Form des Stickstoffs umgewandelt?
Von einer Gefahr durch Überdüngung der Natur durch Stickoxide habe ich noch nie gehört.
Da ist die Jauchedüngung und die Kunstsdüngerausbringung der Übeltäter, der auch zur Nitratbelastung des Trinkwassers führt.
Steuert die Landwirtschaft vielleicht auf das Paradies zu? 78% der Luft besteht aus reinem Stickstoff. Kann man den nicht direkt als Kunstdünger ein setzen? Einige Bakterien können das schon.
Du bringst jetzt etwas durcheinander. Es gibt natürlich keine Überdüngung mit Stickstoff aus der Luft. Aber dafür sehr gleichmäßig, siehe die Brennesseln, die sich jetzt stark verbreiten.
Das Prinzip ist einfach: NO + O2 = NO2 und NO2+ H2O = HNO3
Es rieselt also Salpetersäure vom Himmel, die wird im Boden quantitativ zu Nitrat und Nitrit, die sind für Pflanzen verfügbar.
Den Luftstickstoff kann man übrigens direkt in einem Lichtbogen direkt zu NO und NO2 oxidieren. Und auch im Benzin- oder Dieselmotor reagiert ja der Luftstickstoff zu nitrosen Gasen.
Zitat von: Claus am 05.Jan.19 um 11:49 Uhr
Du bringst jetzt etwas durcheinander. Es gibt natürlich keine Überdüngung mit Stickstoff aus der Luft. Aber dafür sehr gleichmäßig, siehe die Brennesseln, die sich jetzt stark verbreiten.
Claus, ich kenne keine Magerböden wie z. B. Naturschutzgebiete mit Magerrasen, auf denen sich durch Luftdüngung Brennnesseln ausbreiten. Das wäre vielleicht ein Fall für unsere Deutsche Umwelthilfe DUH.
Was schätzt Du, wie viel % des Kunstdüngers kann die Landwirtschaft in Deutschland einsparen durch die Luftdüngung?
Es gab vor langer Zeit mal eine Versäuerung der Böden durch den Schwefelausstoß der Kraftwerke.Aber die Zeiten sind vorbei.
Schwefel ist ja nur ein Spurenelement, die über das Land verteilte Schwefelsäure wurde von den Pflanzen nicht verarbeitet, verblieb im Boden und stellte ihn sauer.
Ein Überschuss an Salpetersäure wird aber von gewissen Bodenbakterien wieder in gasförmigen Stickstoff umgewandelt, von daher im Boden ungefährlich. Ein Teil wird aber auch zu N2O - Lachgas - verarbeitet, ein Klimagas.
Zitat von: Muralis am 04.Jan.19 um 17:02 Uhr
Zitat von: Berthold am 04.Jan.19 um 13:59 Uhr
Eine Überdüngung der Natur durch NOX als wesentliche Ursache für ein Absterben der Wildbienen zu sehen, kommt mir etwas abenteuerlich vor.
Nein, das ist eigentlich ganz logisch: Durch die Stickstoffdüngung aus der Luft werden nährstoffliebende, hochwüchsige Gräser auf Kosten von konkurrenzschwachen blühenden Kräutern gefördert. Somit gibt´s immer weniger zu futtern für die Bienen.
Wolfgang, wodurch wird die Luftdüngung den jetzt verursacht?
Ich halte N-Deposition für einen gewichtigen Faktor, vor allem in relativ unberührten Gebieten wo Habitatzerstörung und -fragmentierung eine untergeordnete Rolle spielt.
Die größten Emmitenten sind natürlich Verkehr,
https://en.wikipedia.org/wiki/NOx
aber auch die Landwirtschaft setzt Im Zug der Denitrifizierung sehr viel NOx aus N-reichen Böden frei, besonders in warm-trockenen Gebieten.
https://www.nature.com/articles/ncomms9753.pdf?origin=ppub
http://advances.sciencemag.org/content/4/1/eaao3477
Was noch dazukommt ist Bodenerosion also das Verblasen von N-reichem Staub aus landwirtschaftlichen Gebieten ohne Bewuchs.
Hier die Daten für Kalifornien anhand 2 verschiedener Modelle errechnet.
A) Bruttoemmission durch die Mikroorganismen im Boden
B) berücksichtigt die Resorption von NOx durch die Biosphäre (Nettoemmission).
Man geht davon aus dass die Vegetation durchschnittlich 50% des emittierten NOx wieder resorbiert und speichert.
(http://advances.sciencemag.org/content/advances/4/1/eaao3477/F1.large.jpg)
In Kalifornien ist der Beitrag der Landwirtschaft durch Klima und intensive Düngung sicher überdurchschnittlich aber mit 10-20% wird man global sicher rechnen können. Hauptverursacher bleibt aber bei Weitem der Verkehr.
Ich gehe eigentlich davon aus, dass Ammoniak in der Luft den grössten Beitrag zur Luftdüngung liefert.
Hier ein Bericht aus der Schweiz (https://www.ostluft.ch/fileadmin/intern/LZ_Information/Publikationen/Fachberichte/BE_StickstoffdepositionZuvielStickstoffAusDerLuft_PT_200411.pdf)
Zitat von: Berthold am 05.Jan.19 um 22:48 Uhr
Ich gehe eigentlich davon aus, dass Ammoniak in der Luft den grössten Beitrag zur Luftdüngung liefert.
Hier ein Bericht aus der Schweiz
(https://www.ostluft.ch/fileadmin/intern/LZ_Information/Publikationen/Fachberichte/BE_StickstoffdepositionZuvielStickstoffAusDerLuft_PT_200411.pdf)
Hier werden neben der Nutztierhaltung u.a. auch die Kfz als eine mögliche Quelle erwähnt, der Flugverkehr übersehen. Ich habe das ja auch nur als
eine Möglichkeit beschrieben, wie pflanzenwirksame Stickstoffverbindungen aus der Luft auf den Boden gelangen können. Da mir keine Daten über den weltweiten Kerosinverbrauch vorliegen kann ich auch keine Rechnung aufmachen. Will ich auch nicht, weil wir uns vom grundlegenden Thema immer weiter entfernen.
Claus, ich durchschaue die Stickstoffchemie in unserer Umwelt nicht. Sie scheint auch recht komplex zu sein.
Dennoch möchte ich ein Gefühl dafür entwickeln, wie sehr NOX aus den Verkehrsabgasen unser Pflanzensystem düngt und sich dadurch positiv oder negativ auf das Bienensterben auswirkt.
Ich möchte nur über Stickstoff in Form von NOX sprechen. Lachgase, Ammoniak und anderes sei aussen vor.
Dazu meine Ausgangsthesen, die zu überprüfen wären:
1. NOX gelangt in die Luft durch
1.1 Blitze
1.2 Vulkanität
1.3 Industrieabgase und andere Verbrennungen jeglicher Art
1.4 Verbrennungsmotoren
1.5 ???
2. NOX wird in der Luft durch Feuchtigkeit oder auch durch Wasser im Boden in Salpetersäure oder salpetrige Säure umgewandelt und regnet dann auf den Boden.
2.1 NOX wird auch direkt durch Blattgrün aufgenommen und verursacht dort Blattschäden
3. Die Salpetersäure schädigt das Wurzelsystem der Pflanzen und führt zur Versäuerung des Bodens.
3.1 Die Salpetersäure wird im Boden zu Nitraten umgewandelt und bildet dadurch eine Düngung der Pflanzen über das Wurzelsystem
3.2 Knöllchenbakterien im Boden kümmern sich nicht um NOX oder Salpeteresäure.
Jetzt meine Frage:
4.1 Kann man den Düngeeffkt nach 3.1 quantitativ abschätzen und in einen Vergleich setzen zu dem üblichen Düngereintrag der Landwirtschaft?
4.2 Gibt es andere Wege, auf denen NOX den Boden mit pflanzenverfügbarem Nährstoff versorgen kann?
Zunächst einmal: "Als Düngemittel kann direkt eine wässrige Lösung von Ammoniak (Ammoniakwasser) verwendet werden, meistens wird Ammoniak aber weiterverarbeitet und in Form von Ammoniumsalzen, Nitraten oder Amiden zum Düngen eingesetzt." Aus: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/verwendung-von-ammoniak
Also NH3 nicht zu vergessen. Bodenbakterien wandeln Ammoniak direkt um in Nitrite, andere machen daraus Nitrate.
Dann: "Salpetersäure wird technisch seit 1908 nach dem Ostwaldverfahren hergestellt. Es handelt sich dabei um die katalytische Oxidation von Ammoniak. Das Ammoniak-Luft-Gemisch wird rasch (1/1000 s Berührungszeit) durch heiße Platin-Rhodium-Netze (Katalysator) geleitet. Bei 800 °C entsteht Stickstoffmonoxid, das beim Abkühlen mit überschüssigem Sauerstoff zu Stickstoffdioxid und dann in Rieseltürmen mit Wasser zu etwa 60%iger Salpetersäure reagiert."
Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Salpeters%C3%A4ure
Weltweite Produktion (2007) 700 - 800 Mio. Tonnen. Nicht zu vergessen: benötigt für Sprengstoffe!
Dann: Vulkangase enthalten allenfalls Ammoniak als Stickstoffverbindung.
Und: Die Salpetersäure aus der Luft dürfte das Wurzelsystem von Pflanzen nur in Böden schädigen, die überhaupt keine Pufferwirkung haben, also z.B. reiner Sand.
Zu einer quantitativen Abschätzung des N-Eintrags aus der Luft fehlen mir die Zahlen. Wenn man z.B. den weltweiten Kerosinverbrauch wüsste, dann wäre man einer Abschätzung schon näher, ob es nun ein Fliegenschiss ist oder bedenklich. Auch aus dem weltweiten Verbrauch an Diesel und Benzin könnte man die Mengen ermitteln, die dadurch in nitrose Gase umgewandelt werden.
zu 4.1: nein, es gibt ja in der Atmösphäre keine Rückspaltung in N2.
Zitat von: Claus am 06.Jan.19 um 14:08 Uhr
Zunächst einmal: "Als Düngemittel kann direkt eine wässrige Lösung von Ammoniak (Ammoniakwasser) verwendet werden, meistens wird Ammoniak aber weiterverarbeitet und in Form von Ammoniumsalzen, Nitraten oder Amiden zum Düngen eingesetzt.
Ja, mein Vater, damals Leiter des Stickstoffwerkes Hibernia, hat im Jahre 1947 einen Zug mit 20 20000l-Wagons Ammoniak von Wanne-Eickel nach Buldern geschickt, damit die Bauern ihre Felder düngen konnten. Die Bauern aus weiter Umgebung kamen mit ihren Güllewagen zum Bahnhof in Buldern und haben sich gefreut. Zur Belohnung wurde unsere Familie mit Schinken und den aller feinsten Lebensmittel versorgt, die man damals auf dem Land produzieren konnte.
Das Ammoniak wurde normalerweise zu Salpetersäure und dann weiter zur Kunstdünger aus verschiedenen Nitraten verarbeiten. Der Wasserstoff für die NH3-Herstellung stammte aus dem Kokereigas.
Aber damals waren die Anlagen zum grossen Teil zerstört und mein Vater meinte, jetzt im Frühjahr Ammoniak auf die Felder ist besser für Bevölkerung als in 2 Jahren richtigen Kunstdünger.
Ich war als Kind auf voller Erkenntnishöhe der Kunstdünger-Hersteller mit alle Temperaturen, Drücken und Katalysatortypen nach dem Haber-Bosch-Verfahren (Ammoniak). Am meisten haben mich die riesigen Maulwurfpumpen beeindruckt. Die Platinkatalysatoren für die Salpetersäureherstellung wurde auch mal vom leitenden Betriebs-Chemiker unterschlagen. Das gab 2,5 Jahre Zuchthaus. Er war sonst ein feiner Mann und bei den Frauen im Tennisclub beliebt.
Es gab auch Versuchsfelder, auf denen verschiedene Dünger an verschiedenen Pflanzen getestet wurden.
Berthold, siehe hier zum menschlichen Einfluss auf den Stickstoffkreislauf
https://en.wikipedia.org/wiki/Human_impact_on_the_nitrogen_cycle
Quelle 1.5 wie gesagt Landwirtschaft. Sowohl Ammonium als auch in Folge Nitrate können von Mikrroganismen zu NO bzw. N2O umgesetzt werden die aus dem Boden ausgasen. Besonders unter trocken-warmen Bedingungen und fehlendem Pflanzenbewuchs.
Hier zur Auswirkung von NO und NO2 auf den Pflanzenwuchs - als Phytohormon:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4091254/
3.1 Jein. Du kannst leicht den atmosphärischen Gesamteintrag von Stickstoff messen. Der umfasst aber nicht nur NOx. Man geht davon aus dass 30% der anthropogenen atmosphärischen N-Deposition auf Düngemittel und 70% auf Verbrennungsprodukte zurückzuführen ist. Natürlicher Eintrag durch Blitzentladungen ist da vernachlässigbar.
https://www.soil-journal.net/1/381/2015/soil-1-381-2015.pdf
Wir reden hier wieder über extreme Schwankungsbreiten aber man rechnet mit irgendeiner Hausnummer zwischen 5 und 80kg N / ha / y Gesamteintrag. Für die Studie in Kalifornien waren es etwa 25-30 kg N / ha / y was schon relativ extrem ist. Der emittierte Stickstoff scheint relativ nahe an der Quelle wieder abzuregnen. Deshalb findet man auch in den Tropen relativ wenig, in EU/USA/Asien punktuell sehr viel.
https://www.fs.fed.us/psw/publications/fenn/psw_2018_fenn002_sickman.pdf
Das ist im Vergleich zu den ca. 100kg N / ha / y die in ein intensiv gedüngtes Farmland jährlich eingebracht werden recht wenig aber man bedenke dass ein alpiner Magerrasen eben kein Farmland ist. Man sagt dass es ab etwa 10kg zu merklichen Verschiebungen der Artenzusammensetzung kommt aber das ist wieder sehr verschieden. In empfindlichen Ökosystemen wahrscheinlich deutlich weniger.
Wie immer - es ist nicht zu befürchten dass alle Ökosysteme wegen massivem N-Eintrag oder daraus folgernder Übersäuerung kollabieren. Es reicht aber schon ein geringer N-Eintrag in stark nährstofflimitierte Systeme aus damit viele Spezialisten nicht mehr konkurrenzfähig sind. Denn die existieren ja nur in diesen Lebensräumen weil N eben entsprechend rar ist. Auf jeder Wiese kann man ausprobieren mit wie wenig Dünger sich der Artenreichtum beeinflussen lässt. Irgendwann bleiben nur konkurrenzstarke Allerweltsarten übrig.
Das Bienensterben soll zumindest hier in Marl ein Ende haben.
Nicht nur in Berlin sondern auch bei den Schneckenhausmauerbienen herrscht Wohnungsknappheit.
Ich sammle jetzt alle Gehäuse von Weinbergschnecken und vermiete sie an Osmia bicolor (https://www.youtube.com/watch?v=g0jC7vNTxtY).
Die Art soll weit verbreitet sein, doch es fehlt oft an Wohnraum.
Sehr interessantes Video, danke, Berthold! Ich hatte darüber schon gelesen und seither die leeren Schneckenhäuschen nicht mehr eingesammelt. Ich habe sie halt umgedreht, wenn die Öffnung nach oben gerichtet war. Die Bienen machen dies jedoch selber, wie man im Video sieht. Bisher ist mir noch kein besetztes Häuschen aufgefallen.
Nein, hab ich leider auch noch nie gesehen obwohl es hier tonnenweise Weinbergschneckenhäuser gibt und der Lebensraum für O. bicolor an sich ideal ist.
Zitat von: Berthold am 07.Apr.19 um 12:06 Uhr
Ich sammle jetzt alle Gehäuse von Weinbergschnecken und vermiete sie an Osmia bicolor (https://www.youtube.com/watch?v=g0jC7vNTxtY).
Die Art soll weit verbreitet sein, doch es fehlt oft an Wohnraum.
Oh je, die armen Bienen, bisher frei unterwegs nun in Schuldknechtschaft bei einem Immobilienhai in Marl. :heul
Du könntest bei Schneckenhäuser auch auf die Miete verzichten, Kosten laufen keine auf, wirft halt keinen Profit ab.
Das wäre mal eine gute Tat.
Rüdiger, Du vergißt die Kosten der Instandhaltung. Zumindest diese - mit einem kleinen Aufschlag für die nicht unerhebliche Mühewaltung - müßten abgegolten werden.
Die fleißigen Bienen sind doch nützlich, Berthold müßte sonst seine Obstbäume mit der Hand befruchten.
In China gibt es das schon, dort hat man mit Pestiziden alles Leben ausgelöscht, nun klettern die menschlichen Bienen in den Bäumen rum.
Ob das fortschrittlich ist?
Zitat von: Ruediger am 08.Apr.19 um 19:08 Uhr
Die fleißigen Bienen sind doch nützlich, Berthold müßte sonst seine Obstbäume mit der Hand befruchten.
In China gibt es das schon, dort hat man mit Pestiziden alles Leben ausgelöscht, nun klettern die menschlichen Bienen in den Bäumen rum.
Ob das fortschrittlich ist?
Nein, Rüdiger, ich würde nicht per Hand bestäuben sondern wie die Chinesen Hummeln für die Bestäubung einsetzen.
Die Hummeln arbeiten am Tag doppelt so lange wie die Bienen und das ohne Frühstückspause und ohne Gewerkschaft.
Aber Hummelvölker
sind nicht so individuenstark!
Und, sie fliegen auch fremd, mal hier, mal da.
Dann schon eher Pelobates oder Osmia einsetzen. Die haben einen Pelzmantel und fliegen bei Temperaturen, bei denen
Honigbienen nicht vor die Tür fliegen. Dann wollen aber auch die Obstbäume keinen Sex haben, zu kalt.
Ja, ich denke, da ist noch einiges zu optimieren. Aber solange die Honigbienen noch im Einsatz sind, lohnt offensichtlich kein weiterer Forschungsaufwand.
Wildbienen wieder in Offenbach. (https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/schutzmassnahmen-seltene-wildbienen-nisten-in-offenbach-16159551.html)
Auch in Bielefeld soll es Wildbienen geben :ka
Wie ich heute erfahren habe, ist Wien die Welthauptstadt der Wildbienen.
Hier sollen 456 Wildbienenarten leben.
Wien ist eben sowohl klimatisch als auch in Sachen Habitaten sehr begünstigt.
Biosphärenpark Wienerwald im Westen, Donauauen im Osten, Bisamberg mit Trockenrasen im Norden. Insgesamt sind 50% des Stadtgebietes Grünfläche. Trotzdem überrrascht mich die Zahl, ich glaube nicht dass es viele Menschen gibt die schonmal alle diese Wildbienenarten gesehen haben.
Zur Zeit summen einige hunderte Bienen um die Buchs-Blüten, habe ich in der Menge noch nicht erlebt.
Wie sieht es mit dem Bienensterben wirklich aus? (https://youtu.be/UEv-ObnOi2Q)
Leider steckt heute viel Ideologie in den Meinungen.