"Rund 30 Heilpraktiker vergifteten sich in einem niedersächsischen Tagungszentrum - und lösten einen medizinischen Großeinsatz aus. Jetzt stellt sich heraus: Sie nahmen kollektiv die gefährliche Droge Aquarust."
"Zudem ist 2C-E in Deutschland seit Ende 2014 verboten. Die Substanz zählt wie Amphetamin zu den Phenylethylaminen, verändert die Wahrnehmung von Farben und Geräuschen und ist zudem ein sehr starkes Halluzinogen - lässt also Dinge sehen, die gar nicht da sind."
http://www.spiegel.de/panorama/heilpraktiker-auf-droge-grosseinsatz-bei-tagung-in-handeloh-a-1051602.html (http://www.spiegel.de/panorama/heilpraktiker-auf-droge-grosseinsatz-bei-tagung-in-handeloh-a-1051602.html)
Das ist in der Branche nichts ungewöhnliches, ich denke sie haben Globuli D100 der Droge genommen und die waren daher natürlich viel zu stark.
Denn es gilt der Glaubenssatz, je höher Potenziert desto potenter der Wirkstoff, was zwar jeder Wissensschaft widerspricht, aber hier haben die Guten es wohl mit ihrer Potenzierung eindeutig übertrieben.
Oder haben sie gar die ganz reale Pharmakologie von dieser Welt in Anspruch genommen?
Zitat von: Ruediger am 06.Sep.15 um 12:23 Uhr
ich denke sie haben Globuli D100 der Droge genommen und die waren daher natürlich viel zu stark.
ja, sehr schön. :rofl
Mir war das Thema auch schon aufgefallen :thumb
Für mich war es die Erheiterung am Sonntagmittag, bei den sonstigen "Nachrichten" kann man wenig lachen.
Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat sich mit der Problematik intensiv auseinandergesetzt (Az: 7 A 1324/08). "Entscheidet sich ein Patient beispielsweise nach Abbruch fachärztlicher Therapien für den Heilpraktiker, so ,,weiß er in der Regel, dass dieser keine naturwissenschaftlich-fachmedizinische Kompetenz besitzt", heißt es im Schriftsatz. ,,Der Heilpraktiker muss daher grundsätzlich nur begrenzt auf die unzureichende Erfolgskontrolle seiner Heilmethode aus fachmedizinischer Sicht hinweisen." Ihm bleibt aber nicht erspart, Patienten über Erfolgsaussichten und Nebenwirkungen aufzuklären." (http://news.doccheck.com/de/newsletter/2190/14662/?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Newsletter-DE-DocCheck+News-2015-09-14&user=063b8e4ec69e23c1b789140ddbdc070a&n=2190&d=28&chk=7d310305e55de675efa6768c9ade33d0)
Mit scheint die Meinung des Verwaltungsgerichtes in diesem Punkt etwas realitätsfern.
Na ja, Richter sind gerne etwas weiter weg vom Alltag des gewöhnlichen Bürgers, vermutlich eine Art professionelle Deformation, das führt dann zu teils skurielen Ergebnissen.
Das schöne ist, selbst bei krassen Fehlurteilen hat man eigentlich nichts zu befürchten, außer etwas schlechte Presse wenn man Pech hat.
Wo gibt es das sonst?
Ok, politische Fachkäfte kommen gerne ähnlich gut weg, nur sind sie nicht auf Lebenszeit mit ihrer Expertise tätig, dafür sind die Schäden dafür i.d.R. größer.
Bei Kanzlerin gerne maximal.
Zitat von: Ruediger am 14.Sep.15 um 22:48 Uhr
Na ja, Richter sind gerne etwas weiter weg vom Alltag des gewöhnlichen Bürgers,
Sollte aber nicht sein. So waren die Richter am Landesarbeitsgericht Frankfurt, die den Pilotenstreik verboten haben, doch recht nahe an der Realität des gewöhnliches Bürgers
Und was war mit den Richtern vom LG Göttingen und dem OLG Braunschweig? :whistle
Zitat von: Berthold am 14.Sep.15 um 23:02 Uhr
Zitat von: Ruediger am 14.Sep.15 um 22:48 Uhr
Na ja, Richter sind gerne etwas weiter weg vom Alltag des gewöhnlichen Bürgers,
Sollte aber nicht sein. So waren die Richter am Landesarbeitsgericht Frankfurt, die den Pilotenstreik verboten haben, doch recht nahe an der Realität des gewöhnliches Bürgers
Das ist eher eine Bestätigung meiner Darstellung, wenn man sich die Begründung mal ansieht.
Zitat von: Ralf am 14.Sep.15 um 23:37 Uhr
Und was war mit den Richtern vom LG Göttingen und dem OLG Braunschweig? :whistle
Die Richter am OLG Braunschweig waren sauber, am LG Göttingen zu 90%, am Amtsgericht Göttingen zu 30%, aber die Richterinnen dort waren wohl mit der Gegenanwältin befreundetZitat von: Ruediger am 14.Sep.15 um 23:42 Uhr
Zitat von: Berthold am 14.Sep.15 um 23:02 Uhr
Zitat von: Ruediger am 14.Sep.15 um 22:48 Uhr
Na ja, Richter sind gerne etwas weiter weg vom Alltag des gewöhnlichen Bürgers,
Sollte aber nicht sein. So waren die Richter am Landesarbeitsgericht Frankfurt, die den Pilotenstreik verboten haben, doch recht nahe an der Realität des gewöhnliches Bürgers
Das ist eher eine Bestätigung meiner Darstellung, wenn man sich die Begründung mal ansieht.
Die Begründung ist absolut sauber und in völliger Übereinstimmung mit dem gesunden Menschenverstand und mit der Rechtslage in Deutschland. Ein kleine elitäre Gruppe darf nicht die gesamte Gesellschaft erpressen, indem es das Streikrecht rechtswidrig einsetzt und von den linken Arbeitsrichtern in der ersten Instanz noch unterstützt werden.
Sie erprobten vermutlich einen neue Therapie im Selbstversuch (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/heilpraktikertreffen-massenrausch-war-wohl-drogenexperiment-a-1054663.html)
Normalerweise haben sie doch dafür ihre Patienten.
Man könnte ein Globuli einfach mal auf die Stirn legen und beobachten wie es wirkt.
Also es gibt genug Möglichkeiten das gelangweilte aber gläubige Publikum gegen Bezahlung angemessen zu unterhalten.
Ein paar schöne Zirkusnummern wirken Wunder.
"Mindestens drei krebskranke Menschen, die im "Biologischen Krebszentrum Bracht" behandelt wurden, sind wenige Tage nach der Therapie gestorben. Die Polizei Mönchengladbach und die Staatsanwaltschaft Krefeld ermitteln.
Am 30. Juli war eine 43-jährige Frau aus dem niederländischen Wijk en Aalburg in einem Krankenhaus in Mönchengladbach gestorben. Zuvor hatte sie über Kopfschmerzen geklagt, zeitweise soll sie verwirrt und danach nicht mehr ansprechbar gewesen sein. Ihr Tod löste die Ermittlungen aus, denen zufolge am 27. Juli insgesamt fünf Patienten in der Einrichtung behandelt wurden, die auch als Klaus-Ross-Zentrum bezeichnet wird. Eine 55-jährige Belgierin starb am Tag darauf, ein 55-jähriger Mann aus Apeldoorn nur zwei Tage nach der Therapie. Zwei Frauen aus den Niederlanden, die ebenfalls in dem Krebszentrum behandelt wurden, sind im Krankenhaus.
[...]
Des Weiteren wirbt das Klaus-Ross-Zentrum auf seiner Seite mit einer Vielzahl alternativmedizinischer Verfahren. Bunte Diagramme zeigen, was das Ziel ist: "Entgiftung und Entsäuerung", "Löschen negativer Gedanken" und "den Krebs angreifen". Diese Ziele sollen unter anderem mit Akupunktur, Craniosakraltherapie, Meditation, alkalischen Bädern und Atemübungen erreicht werden.
[...]
Nach Angaben des Kreises Viersen wurde die von einem Heilpraktiker betriebene Praxis bereits Mitte der Woche behördlich geschlossen. Dem Mann wurde untersagt, weiterhin als Heilpraktiker im Kreis Viersen tätig zu sein. Die Praxis betreibt er demnach seit August 2014."
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/krebszentrum-bracht-fragwuerdige-methoden-a-1106287.html
Als Geschäftsidee fungiert die Angst vor einer wirksamen medizinischen Therapie, dafür läßt man die Patienten dann privat finanziell ausbluten.
Das Heilpraktikerunwesen lebt von verunsicherten, ängstlichen manchmal esoterisch angehauchten Patienten, die dafür ordentliche Beträge meistens aus der eigenen Tasche zahlen.
Gerne regen diese sich dann auf, wenn sie bei einem Rezept für ein Medikament 5-10 Euro Zuzahlung leisten sollen.
Der Heilpraktiker darf mit Hauptschulabschluß und 1-jähriger " Ausbildung" tätig werden, die Bäckereifachverkäuferin braucht für ihren Abschluss länger, dafür kommt bei ihr wenigstens niemand zu Schaden.
Für den Selbstversuch hier zu haben: http://www.sigmaaldrich.com/catalog/product/aldrich/16490?lang=de®ion=DE
O-) O-) O-)
Sehr seltsam.
Ich hatte von den 3 Toten im Krankenhaus mit einem Ohr in den WDR-Nachrichten gehört. Die Radio-Moderatorin hat eine Fachfrau eingeladen, um zu dem Fall Stellung zu nehmen.
Diese Fachfrau erklärte dann, es wäre ein hoch interessanter Wirkstoff verabreicht worden. Der Wirkstoff könnte einen Durchbruch in der Krebstherapie bedeuten, denn er sei so intelligent, dass er bei der Chemotherapie nur den Stoffwechsel der Krebszellen unterbinden würde und die gesunden Zellen nicht schädigt.
Es sei zur Zeit noch unklar, in welcher Konzentration/Dosis der Wirkstoff zu verabreichen sei, denn er sei bisher nur an Tieren und noch nicht am Menschen getestet.
Das Problem in der Klinik sei lediglich, dass ein Medikament eingesetzt wurde, das noch nicht zugelassen ist. Das sei illegal.
Ich dachte, die Fachfrau wäre eine Uni-Professorin für Biochemie oder Pharmakologie gewesen und ich war von dem Versuch in der Klinik beeindruckt, offensichtlich die Radio-Moderatorin auch.
Ich hatte keine Hinweis darauf, dass die gesamte Aktion im Wesentlichen auf einer glaubensbasierten Heilkunde beruhte. Auch die "Fachfrau" war wohl eher eine alternative Ideologin.
Nett gesagt, dass man noch nicht weiß welche Konzentration richtig ist. Der Magensaft enthält 0.5 prozentige Salzsäure. Nimmt man konzentrierte Sakzsäure mit 37% Gehalt ein frisst sie Löcher in den Magen.
Ach da tummelt sich allerlei in den Medien, da wird gerne jemand schnell zum Experten geadelt, für was auch immer.
Sogar im Prinzip seriöse Leute wie Prof. Gerd Glaeske, hat Pharmazie studiert, ist allerdings nicht Apotheker,mund war hauptsächlich gesundheitsökonomisch unterwegs, wird gerne wegen seiner pharmakritischen Einstellung zu Medikamenten und Therapien befragt.
Und Wirkstoffe die seit den 1940er Jahren vekannt sind, die im Tierversuch oder am Zellmodell unter bestimmten Umständen eine Wirkung zeigen, werden als therapeutische Hoffnung dargestellt.
Klassische Volksverdummung nur nicht so leicht zu durchschauen.
Wozu brauchen wir eigentlich Heilpraktiker? (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/heilpraktiker-den-gegenwaertigen-irrsinn-nicht-laenger-hinnehmen-a-1163792.html)
Brauchen wir auch wieder Medizinmänner?
Bei vielen Krankheiten liegen ja psychische Ursachen zugrunde. Davon betroffene Personen profitieren von einer intensiven persönlichen Betreuung. Das kann ein Heilpraktiker leisten oder auch ein Medizinmann.
Zitat von: Berthold am 21.Aug.17 um 17:21 Uhr
Wozu brauchen wir eigentlich Heilpraktiker? (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/heilpraktiker-den-gegenwaertigen-irrsinn-nicht-laenger-hinnehmen-a-1163792.html)
Brauchen wir auch wieder Medizinmänner?
Wenigstens gibt es das staatliche "Gütesiegel" Heilpraktiker, staatlich geprüfter Zaubermeister ist hingegen seriös.
""Gerade wegen der in Deutschland in nahezu allen Bereichen üblichen und erwartbar hohen Qualitätsstandards gehen Menschen hierzulande davon aus, dass solche Standards alle wichtigen Lebensbereiche regulieren - also auch die Gesundheitsversorgung durch Heilpraktiker", schreibt die Münsteraner Gruppe. Umso größer sei die Gefährdung. Als zugespitzten Vergleich schreiben sie: "Es wäre undenkbar, jemandem die Steuerung eines Flugzeugs anzuvertrauen, dessen ganze Kompetenz in einem erfolgreich absolvierten Workshop über die Sage des Ikarus besteht.""
Und täglich startet Ikarus Airlines in allen Orten dieser Republik, schön das die Nazi-Förderung des Heilpraktikers so robust ist, daß dies bis heute überdauert.
Wirre Ideologie hat wirre Heilsversprechen erfunden und den wirren Heilpraktiker etabliert. Der heute noch unterwegs sein darf.
Die Fehlerfortpflanzung ist eine Konstante, staatlich anerkannter Hokuspokus oder Betrug kommt dem schon recht nahe.
Demnächst Wahrsagerei oder Handauflegers als Teil des Gesundheitswesen?
Gesundbeten ist dagegen hochwissenschaftlich.
Sind nicht Besprechen und Handauflegen bereits Kassenleistungen in der GKV? :ka
Bespechen wäre mir neu, außer Du rechnest Psychotherapie dazu, nur dafür gibt es eine wissenschaftliche Grundlage und belegbare Erfolge.
Handauflegen?
Osteopathie gemeint?
Da gibt es zumindest Hinweise und teilweise erstaunliche Erfolge, Die Studienlage ist mir da nicht bekannt, vermutlich wird es auch schwer eine Finanzierung dafür zu erhalten.
Zur Osteopathie gibt es nur einen Zuschuß mit Eigenanteil und Begrenzung des Umfangs.
Krebsforscher fordern Heilpraktiker-Verbot.
"Heilpraktiker bieten in aller Regel Heilverfahren an, deren Wirksamkeit nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist"
Damit unterscheiden sie sich nur wenig von den afrikanischen Medizinmännern und den chinesischen Wunderheilern mit ihrer 2000 Jahre alten chinesischen Heilkunst.
Ich würde das Verbot auch noch auf die Osteopathen ausdehnen.
Ich denke, ein Heilpraktiker oder Osteopath darf seinen Beruf nur ausüben, wenn er eine Approbation in Humanmedizin und regelmäßige Fortbildung nachweisen kann.
In bestimmten Milieus hängt man stark am Heilpraktiker, egal wie widersinnig die ganzen Konzepte dort sind.
Auch die Esoterik-Sumpf blüht, den legt man nicht sachlicher Information trocken.
Wenn man die Bevölkerung medizinisch gut versorgen möchte, auch vor Scharlatanerie schützen, dann gehört der Heilpraktiker abgeschafft.
Aber das wird es in Deutschland nicht geben, dazu ist die Gegenaufklärung und ihre Interessen zu mächtig.
Und so gibt es den Kurpfusch mit staatlichen Segen.
Heilpraktiker: Zwischen Haut und Humbug (https://www.doccheck.com/de/detail/articles/50940-heilpraktiker-zwischen-haut-und-humbug?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=DocCheck-News_2025-05-08&utm_content=asset&utm_term=article&dcuid=063b8e4ec69e23c1b789140ddbdc070a&sc_src=email_6357621&sc_lid=656396408&sc_uid=h08uqrDQVB&sc_llid=295047&sc_customer=508761)
Ich gehe lieber zur Wahrsagerin auf den Jahrmarkt, das ist seriöser und bekomme was geboten für mein Geld.
Gute Unterhaltung ist da zumindest garantiert, das kann man beim Heilpraktiker nun wirklich nicht behaupten.