Deinen Fugengarten (Vorgarten) finde ich äußerst charmant. Die Bilder habe ich bei meinem virtuellen Spaziergang durch Deinen tollen Garten entdeckt und trage mich seither mit dem Gedanken, meinen Eingangsbereich auch mit solchen Pflanzen zu bereichern.
Die Fläche vor den Eingangsstufen wurde seinerzeit betoniert und es sieht für mich so aus, als ob diese Betonfläche dann vor dem Trocknen irgendwie in ungefähr gleichgroße Platten unterteilt wurde. Die Fugen sehen wie Bruchlinien aus. Dort haben sich zuhauf weiße Veilchen eingefunden. Zur Blütezeit sieht es ja hübsch aus, aber nach der Blüte ist das viele Kraut schon etwas aufdringlich. Ich würde gerne versuchen, auch so einen hübschen Fugengarten zu säen. Schneidest Du die Pflanzen nach Samenreife (wann ist das ungefähr?) zurück? Welche Pflanzen blühen am längsten? Welche würdest Du empfehlen?
Auch die blaue Campanula vor der Gartenbank gefällt mir gut, diese Szene sieht total romantisch aus. Welche Art ist das? Sowas würde gut zu Füßen meines runden Tisches passen. Ich denke, ich muß Deine Ideen abkupfern, und hoffe, daß Dich das nicht stört. Wenn doch, mache ich es trotzdem. :-)
Bitte zeige doch die Bilder hier. :blume
Der Fugenvorgarten enthält hier mangels Reinigung folgende Pflanze:
1. Wiesenwucherblume
2. Golddistel
3. Straussenglockenblume
4. Berufskraut
5. Fingerhut (lutea)
6. Knotiger Storchenschnabel
7. Malve
8. Helleborus spec.
9. spanisches Gänseblümchen
10. Kranznelken
11. Dachwurz spec.
12. Epipactis helleborine
mich schauen die Nachbarn blöde an weil es so ähnlich auch bei mir aussieht. :bag
Ob ich Unkraut züchte. :pill :pill
Ach, Fugengarten nennt man sowas? Cool. Das SOLL also so sein. Mal gucken, was meiner so hergibt.
Hallo Eveline,
ich habe 1994, als das Pflaster vor Haus und Scheune fertiggestellt war, überlegt, wie ich es am besten verhindern kann, dass die breiteren Fugen zwischen Haus und Hoffläche alsbald von Löwenzahn und Gras besiedelt werden würden.
Damals gab es noch nicht diese ganzen spezielleren neuen Fugensande, die entweder sehr stark alkalisch sind und so über ihre eigene Chemie Unkrautauflauf verhindern, oder kunststoffartige Bindemittel enthalten, die mit Feuchtigkeit reagieren und die Fuge fest verfugen aber elastisch und wasserdurchlässig bleiben.
Es war ein unsicheres Experiment damals, die "ökologische Nische" dieser breiteren Fugen von vorneherein zu "besetzen" - aber mit Pflanzen, die dekorativ sind.
Allerdings funktionierte es.
Ich hab verschiedene Samen und Mischungen verstreut, von denen erst nicht viel keimte, aber die ersten Pflänzchen breiteten sich dann zügig aus.
Unter anderem hab ich Nepeta faassenii angesät, Alyssum montanum, Lavendel, Buphthalmum salicifolium.
(Leider ein schlechtes Foto, das ist die Fuge zum Nachbarhaus, die grünen Büsche zwischendrin sind Lavendel)
(http://up.picr.de/21939213bm.jpg)
Von selbst hat sich ein rosa Türkenmohn, Centranthus ruber und vereinzelt Silene (Lychnis) coronaria aus dem Vorgarten dazu gesät.
(http://up.picr.de/21935436st.jpg)
So sieht es direkt vorm Haus dann im Juni aus:
(http://up.picr.de/22287737mp.jpg)
(http://up.picr.de/22287736ce.jpg)
(http://up.picr.de/22287735ox.jpg)
Die Campanula sind 2 Sorten von C. porscharskyana, eine eher blaue und eine leicht rosane, ich hatte ebenfalls Samen gestreut, glaub ich....und vielleicht die eine oder andere Pflanze an der Buchskugel in den Vorgarten gepflanzt, jedenfalls haben sie sich sukzessive in die Pflasterfugen ausgesät, übrigens auch im großen Hof vor der Scheune und sogar zwischen Bürgersteig und Hofmauer, wobei die, in der prallen Sonne stehend, dieses Jahr unter der Trockenheit litten.
Pseudofumaria lutea wächst auch vereinzelt in Fugen im Pflaster, scheint sich aber in Rissen der Hofmauer wohler zu fühlen.
(http://up.picr.de/18236310vb.jpg)
Daneben war auch eine Ansiedlung von Sedum acre über Samen und Sedum album über Sprossteile erfolgreich, wobei nur letztere sich zu einem Teppich ausgebreitet haben, S. acre blieb sehr punktuell, genauso wie Euphorbia myrsinites, Artemisia schmidtiana 'nana' und Saponaria ocymoides.
Ich möchte aber nicht verschweigen, daß durch Wachstum und Absterben der gewünschten Pflanzen nach und nach doch soviel Humus in den Fugen gelandet ist, daß inzwischen leider doch vereinzelt Unerwünschtes hochkommt.
Ungebundene Bauweise mit gesandeten Fugen ist eben doch nicht ganz pflegefrei.
Und auch die Aufdringlichkeit von Laub oder auch Sämlingen soll nicht verschwiegen werden, denn auch die "erwünschten" Pflanzen können auf Flächen nerven, die häufig begangen werden, da muss man dann doch manchmal "Unkraut" jäten, um noch durchzukommen.
Auch das Zurückschneiden ist so ein Thema, meist hab ich keine Zeit im Sommer und schneide alles Dürre dann im Herbst oder Winter ab, natürlich sieht es dann von nach der Hauptblütezeit bis zum Winter teilweise nicht so adrett aus.
Auch könnte man die Blütezeit bestimmt verlängern, wenn man einzelne, abgeblüte Blütenstände rausschneiden würde und nur wenige zur Samenreife stehen lassen würde.
Katzenminze blüht nur relativ kurz, auch Alyssum und Lavendel.
Aber sie haben den Vorteil, wenn man die abgeblühten Stängel entfernt, auch als Blattschopf den Rest des Jahres gut auszusehen, vor allem auf so einer trocken-heißen Fläche wie einem Pflaster keine Selbstverständlichkeit.
Papaver orientale zieht in den Pflasterfugen direkt nach Samenreife vollständig ein, treibt dann im Herbst mit einem saftig-grünen Blattschopf wieder aus.
Centranthus und Bulphthalmum würden länger blühen, wenn man Abgeblühtes einzeln rausschneiden würde.
Die Campanula blühen 3 Wochen üppig, aber dann wars das.
Aber auch sie bleiben als saftig-grüner Laubteppich adrett, wenn man die drahtigen Blütentriebe rauszuppelt.
Für jemanden, der seinen Garten jeden Tag vor Augen hat, lassen sich diese Dinge allerdings wesentlich besser steuern als ich es immer nur alle 3 Wochen vor Ort kann.
Hier hat sich in vielen Ritzen auch noch Meconopsis cambrica angesiedelt.
Für die senkrechten Kalksteinfügen bietet sich Mauerraute an, aber die will hier nicht
Ein grosser Fugenfreund ist hier auch der Frauenmantel und eine kleines Glockenblumenunkraut
Obstwiese,
vielen herzlichen Dank für die Mühe, die Du Dir für die ausführliche Beschreibung gemacht hast. Und auch für die Bilder. Das würde gut zu meinem kleinen Knusperhäuschen passen. Margeriten und Kornblumen brauche ich da auch unbedingt.
Für die Zeit nach der Blüte könnte man ein paar bepflanzte Töpfe bereit halten, die dann, wenn sie blühen, aus der Warteposition geholt und zwischen die Fugenpflanzen gestellt werden und so den Blick von den unansehnlich gewordenen Blättern ablenken.
Bertholds Bild mit dem Frauenmantel finde ich auch schön. Das wäre was für die Nordseite.
Ich würde das Grönlandveilchen als extremen Fugenliebhaber bezeichnen, allerdings wächst das Zeug überall. Auch ein Geranium und Rauke finden Fugen klasse.
Wenn ich mich recht erinnere, handelt es sich bei diesem vermehrungswütigen "Grönlandveilchen" nicht um die "echte" Viola labradorica sondern um Viola riviniana.
Berthold, was sind Straussenglockenblumen und Kranznelken? Meinst Du Campanula thyrsoides? Sehr hübsch.
Zu Kranznelken finde ich nichts.
Eveline ich meinte
- Campanula thyrsoides
- Lychnis coronaria
Zitat von: purpurea am 17.Aug.15 um 05:06 Uhr
Zitat von: Berthold am 16.Aug.15 um 23:46 Uhr
Eveline ich meinte
- Campanula thyrsoides
- Lychnis coronaria
DIE Campanula würde ich gerne einmal in einer Fuge sehen.Ich versuche mich schon seit Jahren an dieser Pflanze,auch fugenlos.
Aber sie dankt mir mit nicht erscheinen. :bag
Campanula thyrsoides in Fuge.
Die Art ist zweijährig. Eine blühende Pflanze zu botanisieren bringt also nichts. Man kann sie gut aussäen.
komisches teil. :lupe
Sicher das es eine ist????????? :ka
Sie hat einen etwas anderen Habitus, wenn sie in einer Fuge wächst. An anderen Stellen im Garten haben sie eine kompaktere Rosette mit schmalen Blättern und werden merklich grösser
die kommt mir bald vor wie eine Acanthus. :lupe
Da lässt Du Dich vom Bild täuschen, Rudolf
Wäre Gypsophila paniculata auch geeignet? Mit diesem Schleierkraut hatte ich bisher kein Glück. Ich könnte es mir gut vorstellen zu Echium vulgare.
Kann ich schlecht beurteilen, solltest Du testen.
Diese Azoren-Glockenblume Azorina vidalii hat nur gekeimt in den 2 mm-Fugen zwischen den Platten im Gewächshaus durch Spontaaussaat. Es war mühsam, die Sämlinge zu befreien aus den Fugen.
Eine Topfaussaat hat nicht geklappt.
Genau! Probieren geht über Studieren! ;-)
Ich habe da eine interessante Liste an Wildpflanzen gefunden:
http://www.wildblumensaatgut.at/gesamtliste.html
Centaurium erythraea wäre auch was. (Dort gibt es auch Swertia perennis)
Bestellt man dort Swertia-Samen nach Quadratmetern, die zu besiedeln sind?
Ich denke, ein Päckchen mit 2,50 wird nicht für 1 m2 reichen. Habe noch nicht bestellt, momentan tüftle ich noch, was ich denn wirklich brauche. Angedacht habe ich nachstehende Samen:
Centaurium erythraea
Buphthalmum salicifolium
Campanula rotundifolia
Gladiolus palustris
Drosera rotundifolia
Paris quadrifolia
Parnassia palustris
Swertia perennis
Die Augen wollen wieder mehr essen als der Magen vertragen kann. Aber ich wüßte nicht, was ich davon streichen könnte.
Zitat von: Eveline am 20.Aug.15 um 22:55 Uhr
Wäre Gypsophila paniculata auch geeignet? Mit diesem Schleierkraut hatte ich bisher kein Glück. Ich könnte es mir gut vorstellen zu Echium vulgare.
Ich befürchte, das wird für Fugen viel zu groß.
Was sich in Fugen sehr gut macht ist
Petrorhagia saxifraga , die einen schleierkrautartigen Habitus hat, abrr viel kleiner ist.
Gypsophila repens mag solche Standorte sicher auch.
Die Husarenköpfchen kommen jedes Jahr wieder.
Zwischen den Pflastersteinen der Terrasse hat es das vermehrungswütige 'Grönland-Veilchen' bis zur Samenbildung geschafft.
Der Fugengarten mit Ritzenvegetation ist eine neue Gartenkreation aus Marl.
Es handelt sich um eine Vorstufe des Schottergartens.
Es kommen vorwiegend seltene geschützte Pflanzenarten zu Einsatz.
Als Basis dient Ruhrsandstein in grauer Selektion, um Kunststein zu imitieren, aufgelockert mit gebrauchtem gut rund gefahrenem Basalt-Kopfsteinpflaster
Um Himmels Willen! :garnichtda:blinzel. Sofort abfackeln! Oder Round-Up drauf. Der Albtraum eines jeden Schottergärtners. Grün im Grauen geht gar nicht.
Nur Grau in Grau ist schön, das ganze Grün rings rum muß auch weg.
In Trockengebieten könnte man den Schottergarten noch verstehen, in unserer Gegend ist es ehr trostlos.
Vermutlich ist das die Absicht, früher nannte man das Steinwüste.
und ich dachte schon es sei ein cervice-garden....
wegen Urheberrecht versuche ich mal einen link zu platzieren (https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fi.pinimg.com%2Foriginals%2F74%2F9d%2F01%2F749d016ec87b5dc4940d7524fb8e3418.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.pinterest.com%2Fpin%2F474637248204079303%2F&docid=KNcMghbuaMRbfM&tbnid=87gScefqa8ds5M%3A&vet=10ahUKEwiEpPv0puzjAhWSjqQKHd1AA_AQMwg8KAAwAA..i&w=1280&h=960&client=safari&bih=863&biw=1588&q=crevice%20garden%20images&ved=0ahUKEwiEpPv0puzjAhWSjqQKHd1AA_AQMwg8KAAwAA&iact=mrc&uact=8)
Gruß Niko
Nico, das hat aber was!! vor allem das Alpinum
da muss Berthold nur noch die Platten hochkant stellen :thumb
Zitat von: Rüdi am 05.Aug.19 um 20:16 Uhr
Nico, das hat aber was!! vor allem das Alpinum
da muss Berthold nur noch die Platten hochkant stellen :thumb
Ja, mir gefallen die Urnengräber.
Hier einige Beispiele der Ritzen-Vegetation für den Fugengarten.
Der Artenumfang kann natürlich bei Bedarf variiert werden.
bitte klicken
...
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Hast Du Samen verstreut oder sind sie selber dort gelandet?
Alles ist durch Zufall dort gewachsen aus Samen der Pflanzen im Garten.
Es fehlen noch Orchideen, zumindest wenn man schon ein Forum dafür betreibt, so muß man sich um so etwas kümmern.
Vermutlich ist der Boden aber nicht geeignet, aber ein Orchideenritzengarten könnte der Trend in Zukunft sein.
Orchideenritzengarten? Gute Idee! Das dafür erforderliche Moos ist schon mal zuhauf vorhanden.
Bei Berthold sowieso. :whistle
Was mich immer wieder
erstaunt
Eine Knollenpflanze findet Platz in der kleinsten Ritze
Das mach coum gern. Die Knolle sitzt aber unter den Steinen, wo mehr Raum ist.
Die verformen sich aber auch heftig wenn sie keinen Platz haben.
Ob das eine Winkelstufe ist oder einen Blockstufe kann ich nicht erkennen.
Bei letzterem wird wohl eine sehr flache Knolle dahinter stecken.
Zitat von: partisanengärtner am 06.Nov.23 um 10:34 UhrDie verformen sich aber auch heftig wenn sie keinen Platz haben.
Ob das eine Winkelstufe ist oder einen Blockstufe kann ich nicht erkennen.
Bei letzterem wird wohl eine sehr flache Knolle dahinter stecken.
50 Jahre alte Blockstufe und Mauer
Deswegen wundere ich mich
Das Haus wird sie wohl kaum verschieben und bei der Treppe sehe ich auch Probleme. Die Feuchtigkeit wird ihr dort gut passen.
Blüht sie dort auch?
Die blühen in der kleinsten Fuge. Hier eine Aufnahme aus Januar 2023.
(https://lh3.googleusercontent.com/pw/ADCreHdxOK7thvi1_CXWwIQWbyxzMoM6bCbA4_0k90ZEUcaBSS9WZIgAeR25950g0p-JOMDOJBEY3PKQih__wteEUNiOv3M8bjNbM2JMhqIqnuAf9xFyDGilb24iu3Vsn_SVndSN1da2QOCTKI_DygizWbeinw=w634-h383-s-no-gm?authuser=0)
Zitat von: partisanengärtner am 06.Nov.23 um 11:08 UhrDas Haus wird sie wohl kaum verschieben und bei der Treppe sehe ich auch Probleme. Die Feuchtigkeit wird ihr dort gut passen.
Das ist hinter dem Haus am Schuppen die Garten Treppe da Hanglage
Stutzig macht mich nur
dass sonst Nichts kein Unkräutlein dort wächst :ka
Cyclamen sind Dunkelkeimer, die keimen auch da noch, wo "Unkraut" nicht keimt oder wenn, dann nicht mehr die Oberfläche erreichen. Wenn der Platz zu eng wird, sterben sie irgendwann ab.
Mit solchen "Lückenfüllern" kann ich auch dienen. Die Spalte ist ca. 8mm breit und die Steine 8cm hoch. der Randstein natürlich höher. bleibt die Knolle dann da, oder verändert die Tiefe oder geht in die Breite?
da wächst schon auch noch anderes wie Löwenzahn und Schnittlauch wie man sieht.