Orchideenkultur

Fachbereich => Naturstandorte und Reiseberichte => Thema gestartet von: StefanB am 04.Dez.14 um 22:54 Uhr

Titel: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: StefanB am 04.Dez.14 um 22:54 Uhr
Hallo,

um die triste Jahreszeit etwas zu verkürzen wieder mal ein paar Bilder von den Lechheiden vom Juni 2014.

Biotop, Gymnadenia conopsea (ich halte nichts von der neuerlichen Artaufdröselung und bleibe bei zwei, wenigstens unterscheidbaren Species), Listera, die erste O. holoserica

Rest in den Antworten!

Viele Grüße
Stefan
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: StefanB am 04.Dez.14 um 22:56 Uhr
mehr Farben und Formen von o. holoserica
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: StefanB am 04.Dez.14 um 23:00 Uhr
O. insectifera und O. x holoserica x insectifera
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: StefanB am 04.Dez.14 um 23:06 Uhr
Die typische Anacamptis blütenfarbe der Lechheiden und eine sich gerade selbstende O. apifera, außerdem ein Überblick mit vielen O. holoserica

Nächstes Jahr dann hoffentlich die grünen O. holoserica!



Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: Berthold am 05.Dez.14 um 15:09 Uhr
Schöne Farben in Dezembernebel.
Stefan, warst Du im Herbst mal dort spazieren? Gibt es schon wieder üppige neue Rosetten?
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: StefanB am 06.Dez.14 um 21:42 Uhr
Grüß Dich Berthold,

ich war nicht mehr dort seit Juni, aber ein anderes Forenmitglied hat ja schon in einem anderen Beitrag die Herbstrosetten gezeigt. Also werden auch an dem gezeigten Standort die Rosetten wieder da sein.
Gedanken mache ich mir darüber, was mit den ganzen Sekundärhybriden so passiert. Es waren dort sicher 50 - 100 Hybriden zu finden, die ja weiterhin fertil sind und sich mit ihresgleichen und mit ihren Eltern fortpflanzen.

Viele Grüße

Stefan
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: Berthold am 06.Dez.14 um 22:11 Uhr
Zitat von: StefanB am 06.Dez.14 um 21:42 Uhr

Gedanken mache ich mir darüber, was mit den ganzen Sekundärhybriden so passiert. Es waren dort sicher 50 - 100 Hybriden zu finden, die ja weiterhin fertil sind und sich mit ihresgleichen und mit ihren Eltern fortpflanzen.

Viele Grüße

Stefan
Stefan, die werden sich weiter vermischen mit den reinen Arten und es werden Mischpopulationen entstehen. Vielleicht entwickelt sich sogar eine neue Art daraus, wenn zufällig ein Insekt eine bestimmte Hybride als besonders attraktiv empfindet.
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: Uhu am 07.Dez.14 um 20:38 Uhr
Ich fände eine Hybridisierung auch nicht so schlimm. Die reinen Arten sollten dadurch jedoch nicht unter Druck geraten. Insekten verfliegen sich wahrscheinlich doch nicht so häufig. Meist helfen da 2-Beiner nach.

Im nordhessischen Diemeltal gibt es ansalbte Ophrys, die in anfänglichen Jahren auch in die ansässigen Fliegen hybridisiert sind. Inzwischen werden die Fruchtstände jedes Jahr frühzeitig entfernt. Das hält auch die Elternpflanzen frisch.
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: Berthold am 07.Dez.14 um 21:13 Uhr
Zitat von: Uhu am 07.Dez.14 um 20:38 Uhr
Im nordhessischen Diemeltal gibt es ansalbte Ophrys, die in anfänglichen Jahren auch in die ansässigen Fliegen hybridisiert sind. Inzwischen werden die Fruchtstände jedes Jahr frühzeitig entfernt. Das hält auch die Elternpflanzen frisch.

Ich bin eigentlich eher dafür, solche Systeme nicht zu beeinflussen und sich selber zu überlassen. Es ist doch interessant zu beobachten wie sich solche Populationen weiter entwickeln. Schliesslich sind alle heute existierenden Arten auf ähnliche Weise entstanden. Warum sollte man solche Entwicklungen künstlich aufhalten.

Auch die Bestäuber-Insekten ändern sich, egal ob durch Mutation oder Kreuzung, und suchen sich andere Blüten zur Begattung.
Dabei stellt sich klassische die Frage, wer hat sich zuerst verändert, die Ophrys oder der Bestäuber. Ich denke, die Prozesse laufen parallel ab.
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: Uhu am 07.Dez.14 um 21:24 Uhr
Zitat von: Berthold am 07.Dez.14 um 21:13 Uhr
Zitat von: Uhu am 07.Dez.14 um 20:38 Uhr
Im nordhessischen Diemeltal gibt es ansalbte Ophrys, die in anfänglichen Jahren auch in die ansässigen Fliegen hybridisiert sind. Inzwischen werden die Fruchtstände jedes Jahr frühzeitig entfernt. Das hält auch die Elternpflanzen frisch.

Ich bin eigentlich eher dafür, solche Systeme nicht zu beeinflussen und sich selber zu überlassen. Es ist doch interessant zu beobachten wie sich solche Populationen weiter entwickeln. Schliesslich sind alle heute existierenden Arten auf ähnliche Weise entstanden. Warum sollte man solche Entwicklungen künstlich aufhalten.

Ich mach die Kapseln nicht ab. Bin vor ein paar Jahren extra Mitte Juli mal hingefahren um mir ein paar Samen zu holen. Auf den scolopax und fucifloras war nix zu holen. Die Fruchtstände waren allessamt weg.
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: johan am 05.Feb.15 um 15:36 Uhr
glaube natürliche hybridisierung in diesen ausmaß zur population unwahrscheinlich.
diese hybriden sind menschenwerk.

lg
johan
Titel: Re: Wieder einmal die Lechheiden - Ophrys holoserica und eine ihrer Naturhybriden
Beitrag von: Berthold am 05.Feb.15 um 15:46 Uhr
Johan, ich halte eine solche Hybridisierung durchaus für möglich. Die Insekten verändern sich auch und mache Hummeln fliegen jede bunte Blüte an, um nach Nektar zu schauen. Die wollen gar keinen Sex und denen ist die genaue Lippenzeichnung und die Duftstoffe völlig egal.