Die Tiroler sind fröhliche Menschen und singen gern lustige Lieder:
http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=_rljMkvjg7I
Sie sind auch sehr gefühlsorientiert. Hier erwarten die Kitzbühler Bürger den Trauerzug von Toni Sailer, Olympiasieger im Skilaufen, Präsident des Golfclubs und Vorsitzender der Kinderskischule "Rote Teufel".
(http://farm3.static.flickr.com/2483/3890073716_2048b21580_o.jpg)
Sie waren sehr stolz auf ihren Toni und haben ihn sehr verehrt aber zum Bürgermeister haben sie ihn nicht gewählt. Diese Verantwortung wollten sie sich dann doch nicht aus der Hand nehmen lassen.
Der Tiroler drückt seine Gefühle mit einfachen Mitteln aus. Er benötigt keinen Ein-Karäter, er nimmt Gneis:
(http://farm3.static.flickr.com/2570/3889279243_b1866a3c95_o.jpg)
Gegenüber Fremden sind die Tiroler sehr tolerant. Ein behinderter Wiener darf bei ihnen mit seinem Hummer im absoluten Halteverbot parken:
(http://farm3.static.flickr.com/2670/3890111146_b008194cfd_o.jpg)
Der Tiroler verwöhnt den Fremden gern mit edlen Speisen (gegen Bezahlung). Hier der 2. Gang eines 7 Gänge Menüs:
(http://farm3.static.flickr.com/2498/3889755179_246072f463_o.jpg)
(http://farm3.static.flickr.com/2600/3889754625_0ff4f5c1ab_o.jpg)
Der dritte Gang: Schweinebauch
Manchmal hat man als Fremder aber auch schlechte Karten. Da wird man mit einem Pfeil in den Rücken geschossen, wie hier passiert in 3100 Höhe:
(http://farm4.static.flickr.com/3428/3890592638_13ff1cd523_o.jpg)
Wenn man Glück hat wird man 5300 Jahre später gefunden und kommt in einen Kühlraum:
(http://farm3.static.flickr.com/2422/3890593162_f61fa85bdc_o.jpg)
Reinhold Messner, Hans Dampf in allen Gassen, hat natürlich wieder seine Finger mit im Spiel:
(http://farm3.static.flickr.com/2546/3890593714_64f5558d49_o.jpg)
Natürlich trug man früher auch schon Tätowierungen:
(http://farm3.static.flickr.com/2605/3890594206_632f04c04e_o.jpg)
Direkt über dem Arschgeweih der Bronzezeit hat man die steinerne Pfeilspitze gefunden:
(http://farm3.static.flickr.com/2524/3890595144_f3c28baed5_o.jpg)
Der Tiroler verdient seinen Lebensunterhalt nicht mit Mikroelektronik sondern mit Heu. Da hilft die ganze Familie mit:
(http://farm4.static.flickr.com/3487/3890624704_418cafe80a_o.jpg)
Zitat von: Berthold am 05.Sep.09 um 20:45 Uhr
Der Tiroler verdient seinen Lebensunterhalt nicht mit Mikroelektronik sondern mit Heu.
... wenn nicht eine Grundlawine die ganze durch EU-Mittel im Vorjahr eingeebnete Wiese ruiniert, wie bei Hansi im Paznauntal. :heul :heul :heul
Die Tiroler haben eine ausgefeilte Technik entwickelt, ihre Gärten mit Accessoires gemütlich zu gestalten. Endlich weiss ich auch, wo Hakone einkauft:
(http://farm3.static.flickr.com/2553/3890891390_d84b960010_o.jpg)
Auch ich habe mich entschlossen, den Garten geschmackvoller einzurichten. Ans Eingangstor kommt der Löwe:
(http://farm3.static.flickr.com/2425/3890891914_78f7f15240_o.jpg)
Am Teich wird die Dame stehen und der Steinbock bewacht das Alpinum:
(http://farm3.static.flickr.com/2546/3890892432_3a8424ea89_o.jpg)
Alles echte Bronze
Aber richtige Natur gibt es natürlich auch in Tirol. Dieser Eisenhut (Aconitum napellus) wächst überall. Es soll die giftigste Pflanze Europas sein:
(http://farm3.static.flickr.com/2480/3890914330_cb5ac08474_o.jpg)
Seine Wirkstoffe werden vom Menschen sogar durch die Haut aufgenommen. So ist von den Römerinnen überliefert, dass sie aus der Pflanze einen Sud brauten und die Unterwäsche ihrer nicht mehr so sehr geliebten Männer hinein tauchten.
Wahrscheinlich wird aus dieser Raupe ein ziemlich hässlicher Schmetterling:
(http://farm3.static.flickr.com/2524/3890914870_c98c7d4a17_o.jpg)
Zitat von: Berthold am 05.Sep.09 um 20:14 Uhr
Der dritte Gang: Schweinebauch
Ich hätte gerne den 2. weg gelassen um etwas mehr von dem Dritten zu bekommen :-D
Die Raupe finde ich richtig süss, egal, was da raus kommt.
Sehr schöne Bilder und bitte mehr!
Zitat von: Berthold am 05.Sep.09 um 20:39 Uhr
Direkt über dem Arschgeweih der Bronzezeit...
Sehr schön beobachtet. Auch hätte ich die Tiroler nicht für so fortschrittlich gehalten, daß sie damals schon Strichcodes für ihr Beef Jerky benutzt haben.
Auf dem kalkfreien Gestein haben sich etwa ab 2000m dies alpinen Heiden gebildet. Die mächtigen Zirbelkiefern werden nur noch 20 cm hoch (wie funktioniert eigentlich die Baumgrenze?):
(http://farm3.static.flickr.com/2663/3890220027_e2f8a8199d_o.jpg)
Häufig findet man dieses Azaleengewächs, Loiseleuria procumbens:
(http://farm4.static.flickr.com/3433/3891009676_d508897f4e_o.jpg)
es ist die frostfestete Pflanze, die ich kenne. Sie steckt -40° Barfröste locker weg aber sie ist im Flachland nicht sehr winterhart.
etwas tiefer wächst dieser flache Bärlapp, Diphasium complanatum:
(http://farm4.static.flickr.com/3428/3891009188_7ec8fe7e24_o.jpg)
Er scheint von den ca. 5 mitteleuropäischen Bärlappen in der Kultur der schwierigste zu sein (Tannen-Bärlapp ist der einfachste). Bei mir hat er noch nie überlebt. Wahrscheinlich ist er Pilzabhängig.
Über 2500m findet man oft alpine saure Moore. Sie sind artenarm, meist nur Wollgras und 2 bis 3 Seggenarten:
(http://farm4.static.flickr.com/3442/3891060928_b168730116_o.jpg)
Wenn man die Länge der Wanderstrecke unterschätz biete sich manchmal auch solche Bilder:
(http://farm4.static.flickr.com/3535/3891061224_b9503c8ceb_o.jpg)
Solange kein Unwetter im Anzug ist, geht es noch.
Während deutsche Heranwachsende den Schalldämpfer ihres Opel Manta ausbauen versuchen Tiroler die Tirolerin mit anderem Blödsinn zu beeindrucken:
(http://farm3.static.flickr.com/2591/3891105696_618d4f8541_o.jpg)
Dieser hängt hier schon über eine halbe Stunde. Ich weiss gar nicht ob er noch lebte oder er überlegte, welche Bewegung er als nächste machen muss.
Der Ausflug nach Tirol war sehr erholsam
(http://farm4.static.flickr.com/3234/3890314359_74054f5423_o.jpg)
und die Geschichte von Angelica und dem Bären erzähle ich auch noch.
In diesem Jahr gibt es in Tirol einen sehr starken Befall der Fichten durch den Fichtennadelblasenrost (Chrysomyxa rhododendri). Dieser Pilz wechselt den Wirt zwischen Fichte und Alpenrose (beide Arten Rhododendron ferrugineum und
Rhododendron hirsutum).
Bei dem massenhaften Befall in diesem Jahr kann ich mir nicht vorstellen, dass es nicht zu Dauerschäden kommen wird, was insbesondere die Schutzwälder oberhalb der Dörfer betreffen würde. Teilweise sind die Wälder völlig gelb.
Näheres hier: http://www.wsl.ch/publikationen/reihen/merkblatt/pdf/32_d.pdf und http://www.waldwissen.net/themen/waldschutz/pilze_nematoden/wsl_rostpilze_an_fichten_DE
Zitat von: Berthold am 06.Sep.09 um 00:05 Uhr
und die Geschichte von Angelica und dem Bären erzähle ich auch noch.
... hat mir den jemand aufgebunden, ohne dass ich etwas davon weiß? :ka
Zitat von: Wittgenstein am 06.Sep.09 um 13:41 Uhr
Zitat von: Berthold am 06.Sep.09 um 00:05 Uhr
und die Geschichte von Angelica und dem Bären erzähle ich auch noch.
... hat mir den jemand aufgebunden, ohne dass ich etwas davon weiß? :ka
Angelica, ich halte mich an die Worte von Walter Ulbricht: Niemand hat die Absicht, Dir einen Bären aufzubinden.
Zum Schluss wollte ich noch eine kleine etwas traurige Geschichte erzählen. Sie heisst:
Angelica und der Bär
Angelica ist Ende zwanzig und gelernte Schneiderin. Sie wohnt am oberen Ende des Pfossentals in diesem Haus bei ihrem Onkel.
(http://farm3.static.flickr.com/2548/3894538080_d39516550b_o.jpg)
Sie sitzt gleich neben der Eingangstür (mit der dunkelen Bluse)
Angelica hat einen jungen Mann, von Beruf Schreiner, kennen gelernt und sich in ihn verliebt. Beide haben zusammen eine kleine Alm gekauft, auf der sie eine Schafzucht als gemeinsame Existenzgrundlage betreiben wollten. Alles lief gut an und beide waren glücklich.
Eines Tages wurden in der Nachbarschaft der Alm zwei tote Kühe gefunden. Angelica und ihr Freund wussten sofort Bescheid, ein Bär.
Sie haben sich umgehend einen Hund, einen Border Collie, zugelegt, der draussen Wache halten sollte und haben das Schafgatter mit einem Elektrozaun umbaut.
Einige Tage später wachte Angelica nachts auf, weil der Hund vor der Tür winselte und sie draussen Geräusche hörte. Sie offnete die Haustür und der Hund stürzte völlig verstört ins Haus. Draussen konnte sie nichts genaues erkennen, da Bodennebel herrschte und sie nur ca. 5 Meter weit sehen konnte. Sie hatte ziemliche Angst und hat sich nicht weiter aus dem Haus getraut sondern die Haustür schnell wieder verschlossen.
Am nächsten Morgen als die Sonne schien hat sie nur mit Überwindung das Haus verlassen, um nachzuschauen. Der Bär war da gewesen. Zwei Ziegen und zwanzig Schafe lagen tot auf der Alm herum. Sie war geschockt. Der Hund hat sich die nächsten 3 Tage nicht aus dem Haus getraut.
Die gemeinsame Existenzgrundlage von Angelica und ihrem Freund war zerstört.
Diese Situation hat die beiden so sehr belastet, dass auch ihre Beziehung dadurch zerbrach.
Die Alm musste verkauft werden (an einen Rechtanwalt aus Meran) und Angelica stand vor dem Nichts. Jetzt arbeitet sie in einem Hotel im Schnalstal, in dem ich sie getroffen habe und wo sie mir ihre Geschichte erzählt hat. Sie ist noch ziemlich durch den Wind, will noch ca. ein Jahr in dem Hotel weiter arbeiten, um sich zu fangen. Dann möchte sie einen neuen Versuch starten.
Der Bär war übrigens ein Cousin von Bruno, unserem Problembären aus Bayern. Die Bäreneltern leben im Trento und verjagen ihre Jungen in den übrigen Alpenraum, um dort neue Jagdreviere einzurichten.
Die Politiker in Südtirol sind stolz auf die Bären in ihren Bergen. Sie möchten nicht, dass die Tiere erlegt werden, wenn sie grossen Schaden anrichten, zumindest solange nicht, bis mal ein Politiker gerissen wird, sagt Angelica.
Die Arme!
Naja, da wo Bären auf Menschen treffen wird´s wohl immer Probleme geben.
So einfach wie die Politiker sich das vorstellen geht es nicht.
Ob es da jemals eine Lösung geben wird, wage ich zu bezweifeln.
Zitat von: Charlemann am 07.Sep.09 um 15:25 Uhr
Naja, da wo Bären auf Menschen treffen wird´s wohl immer Probleme geben.
ich bin auch sehr froh, dass es hier keine Bären oder Säbelzahntiger mehr gibt. Ich müsste dann immer ein schweres Kaliber bei mir tragen, wenn ich in meine Stammkneipe gehe, das wäre sehr lästig.
Im Norden Grönlands maches es allerdings einige Leute so wegen der Eisbären.