Ein Endemit der kleinen Antillen. Es wächst in dem Passat-Dauernebel in ca. 1400 Höhe, bei Kathrine und in Marl in normaler Luftfeuchtigkeit.
Hier in situ (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=22906.msg290956#msg290956)
Aufgeblüht
Wunderschön!
Wie gross sind die Blüten?
Zitat von: eerika am 06.Apr.13 um 15:25 Uhr
Wie gross sind die Blüten?
20 mm breit
22 mm hoch
7 mm tief
wirklich wunderschön, wie Porzellan. :thumb
Sehr schick. :thumb
Wenn nur das Grössenverhältnis Pflanze - Blüte etwas ansprechender wäre...
Zitat von: Ralla am 06.Apr.13 um 22:39 Uhr
Wenn nur das Grössenverhältnis Pflanze - Blüte etwas ansprechender wäre...
ja, da sollte eigentlich der goldene Schnitt eingehalten werden, also so etwa 32% der Gesamtpflanze sollte Blütengrösse sein, oder?
Die Art scheint doch nicht so schwierig in der Kultur zu sein. Sie kommt auch in Marl ohne täglichen Passat-Nebel zurecht und treibt neu aus.
Attraktive Art mit wunderhübschen Blüten!
Die Pflanze wirkt gar nicht besonders groß, oder täusche ich mich da?
Bei welchen Temperaturen pflegst Du sie, Berthold?
Schöne Grüße
Walter
Walter, die Pflanze steht hier im Gewächshaus zwischen 10° und 30°. Wenn dort ab November die Nachttemperaturen weiter absinken, steht sie im Wohnzimmer auf der Fensterbank. Wenn im Sommer die Temperaturen dort über 30° ansteigen, steht sie draussen im Garten an einem halb schattigen Plätzchen.
Hört sich nach einer recht Temperatur-toleranten Pflanze an...
Um so besser für die Hübsche!
Zitat von: walter b. am 08.Okt.13 um 11:47 Uhr
Hört sich nach einer recht Temperatur-toleranten Pflanze an...
ja, da oben in den Nebelgebieten wird es manchmal sehr unangenehm frisch. Man freut sich, wenn man dann nach der Wanderung unten auf Meershöhe bei 25° im Garten des Hotels einen Cognac trinken kann.
Mein hübsches Epidendrum patens ist im Wurzelbereich komplett abgefault. Ich habe noch 2 gesunde ca. 10 cm lange Triebe abschneiden können.
Besitzen Epidendren in den Blattachseln schlafende Vegetationspunkte und können sie dort Kindel bilden?
Ich habe die Triebe in feuchter Luft in Substrat gesteckt und warte.
Zitat von: Berthold am 08.Jan.14 um 16:12 Uhr
Mein hübsches Epidendrum patens ist im Wurzelbereich komplett abgefault. Ich habe noch 2 gesunde ca. 10 cm lange Triebe abschneiden können.
Besitzen Epidendren in den Blattachseln schlafende Vegetationspunkte und können sie dort Kindel bilden?
Ich habe die Triebe in feuchter Luft in Substrat gesteckt und warte.
Ich habe ein Epidendrum radicans, bei dem ein Kindel direkt oben auf der Pflanze aufsaß. Quasi oberste Blattachsel.
Prima, das Potenzial ist also vorhanden, fragt sich nur ob auch bei patens.
Die meisten meiner Epidendren aus Guadeloupe haben Infektionen mit dieser Schwarzfäule bekommen. Das wundert mich. Meist konnte ich bisher durch Teilen gesunde Teilstücke am Leben erhalten.
Was für Substrat hattest du denn verwendet?
Das hier:
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=27088.msg319274#msg319274 (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=27088.msg319274#msg319274)
Ich frage mich wieder, wieso faulte wieder eine Pflanze bei Dir ab?
Hat sie auch schöne Guadeloupe - Temperaturen bei Dir gehabt?
Zitat von: Eerika am 08.Jan.14 um 21:47 Uhr
Ich frage mich wieder, wieso faulte wieder eine Pflanze bei Dir ab?
Hat sie auch schöne Guadeloupe - Temperaturen bei Dir gehabt?
Ja, natürlich wurde sie mit allen Mitteln gepampert. Der Neutrieb ist auch wunderbar gewachsen und war schon 25 cm hoch, dann kippte er plötzlich um.
Die Pflanze stand in Guadeloupe in einem feinen Substrat ganz an der Oberfläche, fast wie aufgebunden, Die Pflanze ist täglich nass geregnet und anschliessend wieder durch intensive Sonnenstrahlung abgetrocknet. Sie hing in einem kleinen Topf am Zaun in der Sonne.
Hier war das feine Substrat immer feucht, weil die Strahlung geringer ist. Wahrscheinlich haben sich deshalb Infektionskeime über die Wurzel hergemacht. Die kleben wohl schon an den Pflanze, kommen aber in ihrer Heimat nicht zu Zuge. Ich hätte die Pflanze hier wohl sorgfältig desinfizieren müssen.
Zitat von: Ralla am 08.Jan.14 um 21:35 Uhr
Was für Substrat hattest du denn verwendet?
Das etwas lehmige feine Substrat klebte im Zentrum des Wurzelsystem. Das habe ich nicht sorgfältig abgewaschen, was wohl der Fehler war. Das ganze wurde dann in mittlere Rinde mit Akadama gesteckt
Hast du das Substrat ab und an mal abtrocknen lassen?
Zitat von: Ralla am 08.Jan.14 um 22:14 Uhr
Hast du das Substrat ab und an mal abtrocknen lassen?
nein, nie ganz, der feine Anteil ist wohl immer leicht feucht geblieben.
Ich hielt das nicht für nötig, weil am natürlichen Standort in der Farn/Moosschicht immer hohe Feuchtigkeit herrscht, aber dort sind wohl andere schützende Mikroorganismen und Pilze mit im Spiel, die in der Topfkultur nicht existieren können.
Vielleicht hätte ich die Pflanze hier richtig aufbinden müssen, obwohl sie auf der Heimatinsel im Topf kultivierbar ist.
Berthold, ich habe in meinem Leben noch nie Pflanzen oder Schneidewerkzeug desinfiziert, Töpfe auch nicht. Infektionen gibt es hier nicht.
Die Pflanze wäre wohl aufgebunden besser gewachsen.
Eerika, es ist entscheiden, wo die Pflanzen herkommen.
Wenn sie direkt aus fernen Ländern kommen ist es wichtig, ob sie dort naturnahe kultiviert werden (z. B. einfach an einen Baum gebunden sind wie in freier Wildbahn) oder in Kulturgefässen stecken. In den Kulturgefässen sind sie meist keimärmer.
Die meisten Pflanze bei deutschen Händlern sind schon gut etabliert und sauber. Die sensiblen Exemplare sind schon vorher auf der Strecke geblieben. Ich will sagen, Du bekommst eine robuste Selektion der Art.
Wenn ich im Garten Orchideen ausgrabe, die sich hier selber ausgesät haben, also eng mit den Mikroorganismen der Natur verbunden sind, habe ich meist grössere Schwierigkeiten, diese Pflanzen im Topf weiter zu kultivieren. Sie faulen schnell ab.
Einige Dactylorhiza-Arten sind da zwar unempfindlich, aber Riemenzungen z. B. sind extrem sensibel. Allerdings hatte sich auch nur einmal eine Riemenzunge ausgesät.
Das Epidendrum patens wäre wohl aufgebunden besser gewesen, aber mir war das nicht klar, weil sie in der Natur im fast permanentem Nebel in nassen Farn steht, also nie richtig abtrocknet.
Berthold versuche mal den Steckling auf reines Sphagnum zu legen(muß nicht lebendes sein) und halte es feucht, nicht naß. Wenn du über den Topf einen Foliensack ziehst, wird der Steckling Wurzeln bilden und ein Kindel machen.
gut Hermann, mache ich, aber auf Deine Verantwortung.
Das sieht jetzt so aus und ein Deckel ist drauf
Berthold sieht doch gut aus und durch die fungizide Wirkung des Sphagnums dürfte es auch gut bleiben, nur Geduld :yes
Hallo Berthold, darf ich fragen ob diese Methode in der Zwischenzeit zum Erfolg geführt hat?
Viele Grüße, Alexandra.
Alexandra, ein Trieb ist abgestorben, der andere hat 2 neue kleine Blätter entwickelt aber bisher keine Wurzeln.
Und du hast den Trieb tatsächlich noch liegend in der Moosbox? Das nenne ich mal Geduld. Ich bin sehr gespannt ob sich nach so länger Zeit tatsächlich noch Wurzeln entwickeln können.
Ich hatte ihn senkrecht in lebendes Sphagnum gesteckt und halte das Sphagnum immer feucht bis nass, indem es in Wasser steht.
Es bereitet so nicht viel Arbeit. Ich schaue nur alle 2 Wochen, ob ich die Pflanze endlich wegwerfen kann. :wacko
:classic
Das kommt mir bekannt vor. Allerdings verliere ich sehr viel schneller die Nerven... Du kannst ja in einem halben Jahr mal wieder ein Update geben :-D
Zitat von: Hermann am 13.Jan.14 um 19:50 Uhr
Berthold versuche mal den Steckling auf reines Sphagnum zu legen(muß nicht lebendes sein) und halte es feucht, nicht naß. Wenn du über den Topf einen Foliensack ziehst, wird der Steckling Wurzeln bilden und ein Kindel machen.
Hermann, Gratulation. Es hat geklappt, ich danke Dir.
Ich hatte lebendes Sphagnum genommen und vor 6 Monaten den Trieb in Nipagin, ein Bewurzelungshormon, gesteckt. Zumindest hat Nipagin nicht geschadet.
Alexandra, Geduld macht sich bezahlt, allerdings nur manchmal.
Zitat von: Lexa am 30.Aug.15 um 16:57 Uhr
Hallo Berthold, darf ich fragen ob diese Methode in der Zwischenzeit zum Erfolg geführt hat?
Viele Grüße, Alexandra.
Alexandra, man muss sagen, die Methode hat zum Erfolg geführt.
Das Kleine wächst zwar langsam aber stetig.
Im Anzuchtkasten zwischen 10 und 20°, sehr hoher Luftfeuchtigkeit und leichter Zusatzbeleuchtung.
Das lebende Sphagnum scheint doch ziemlich intensive vor Fäulnis zu schützen, sowohl durch Produktion von Antibiotika als auch durch den hohen Luftgehalt.
Dir Art wächst auf Guadeloupe in Höhe der Passatwolken zwischen 1000 und 1400 Metern und steht dort oft in kaltem Nebel, der im Winter bis 5°kalt wird.
Wow, das ist Klasse - Gratulation! :thumb