Von einem Mitglied der HOS England hatte ich mir vor einiger Zeit 3 Pilze gekauft: B1 neu, A36 und Q414. Letzterer tut eigentlich gar nichts, aber B1 neu und A36 habe ich bei einer Aussaat bei 3 Arten parallel laufen lassen. Dabei zeigt sich, dass der A36 eine höhere Aktivität bei der Keimung zeigt. In einem Vorversuch mit D. sphagnicola hatte ich schon gefunden, dass der A36 sehr rasch gut auspikierbare Pflanzen produziert.
Bei der Aussaat vom 26. Juni 2012 habe ich heute am 17.7.2012 notiert:
Anacamptis palustris mit B1 neu: mittlere Keimung
Anacamptis palustris mit A36: stärkere Keimung als mit B1
Dactylorhiza purpurella mit B1 neu: ca. 10 Protokorme
Dactylorhiza purpurella mit A36: ca. 20 Protokorme
Dactylorhiza sambucina mit B1 neu: keine Keimung
Dactylorhiza sambucina mit A36: minimale Keimung
Dactylorhiza sphagnicola mit B1 neu: mittlere Keimung
Dactylorhiza sphagnicola mit A36: Massenkeimung
Bei Goodyera repens habe ich mit beiden Pilzen bisher keine Keimung erhalten.
Ich denke schon, dass die Versuchsergebnisse eindeutig sind. Ergänzend vielleicht noch, auch der B1 neu ist dem alten B1, den ich schon seit 2005 kultiviere, überlegen. Er unterscheidet sich auch im eigentlichen Pilzwachstum vom alten Typ. Die Hyphen gehen neben der üblichen Ausbreitung in der Fläche anfänglich an der Hyphenfront 1-2 mm in die Luft, was zunächst eine Verunreinigung vermuten lässt. Mit dem Fortschreiten der Infektion sind hinter der Front dann nur noch Langhyphen zu sehen, und wenn die Front an der Glaswand angekommen sind, wachsen sie Hyphen noch 1-2 cm an der Wand empor, geben dann aber auf.
Ich deute dieses in-die-Luft-wachsen als Suche nach Nährstoffen in allen drei Dimensionen. Wenn dann nichts da ist, werden die Lufthyphen wieder abgebaut. In der Natur, d.h. im Erdboden ist natürlich in allen 3 Dimensionen Nahruing vorhanden. Im Falle von Holzschnitzeln als Substrat gehen die Hyphen auch von Holzstück zu Holzstück durch die Luft.
schön Claus,
dann wird´s ja höchste Zeit auf dem neuen Pilz A.pyramidalis zu probieren - viel Erfolg :thumb :blume
Da fehlen mir momentan die Samen. O-)
Um die Knollen zu schonen hab nur ganz wenige Kapseln gemacht. Schaue morgen nach ob es überhaupt was drin ist. Falls ja, schicke ich sie Dir. Vielleicht kann Dir hier sonst noch jemand was schicken. Von einem Pilz der pyramidalis keimt wäre vielleicht noch mehr drin. O-)
Zitat von: Claus am 17.Jul.12 um 18:30 Uhr
Von einem Mitglied der HOS England hatte ich mir vor einiger Zeit 3 Pilze gekauft: B1 neu, A36 und Q414. Letzterer tut eigentlich gar nichts, aber B1 neu und A36 habe ich bei einer Aussaat bei 3 Arten parallel laufen lassen. Dabei zeigt sich, dass der A36 eine höhere Aktivität bei der Keimung zeigt. In einem Vorversuch mit D. sphagnicola hatte ich schon gefunden, dass der A36 sehr rasch gut auspikierbare Pflanzen produziert.
Bei der Aussaat vom 26. Juni 2012 habe ich heute am 17.7.2012 notiert:
Anacamptis palustris mit B1 neu: mittlere Keimung
Anacamptis palustris mit A36: stärkere Keimung als mit B1
Dactylorhiza purpurella mit B1 neu: ca. 10 Protokorme
Dactylorhiza purpurella mit A36: ca. 20 Protokorme
Dactylorhiza sambucina mit B1 neu: keine Keimung
Dactylorhiza sambucina mit A36: minimale Keimung
Dactylorhiza sphagnicola mit B1 neu: mittlere Keimung
Dactylorhiza sphagnicola mit A36: Massenkeimung
Bei Goodyera repens habe ich mit beiden Pilzen bisher keine Keimung erhalten.
Ich denke schon, dass die Versuchsergebnisse eindeutig sind. Ergänzend vielleicht noch, auch der B1 neu ist dem alten B1, den ich schon seit 2005 kultiviere, überlegen. Er unterscheidet sich auch im eigentlichen Pilzwachstum vom alten Typ. Die Hyphen gehen neben der üblichen Ausbreitung in der Fläche anfänglich an der Hyphenfront 1-2 mm in die Luft, was zunächst eine Verunreinigung vermuten lässt. Mit dem Fortschreiten der Infektion sind hinter der Front dann nur noch Langhyphen zu sehen, und wenn die Front an der Glaswand angekommen sind, wachsen sie Hyphen noch 1-2 cm an der Wand empor, geben dann aber auf.
Dieses Verhalten von dem neuen B1 kann ich genau so bestätigen, allerdings bin ich noch etwas unsicher, ob es wirklich keine Verunreinigung ist, die die 1-mm-Lufthyphen erzeugt.
Dactylorhiza sambucina keimte hier aber gut, allerdings entwickelten sich die Protokorme nach 3 Wochen nur noch wenig weiter.
Die Keimentwicklung ist leider nicht zufridenstellend reproduzierbar, da in den Gläsern immer wieder deutliche Unterschiede in der Entwicklung stattfinden.
Ich kann mir diese Unterschiede nur durch Mischpilzkulturen erklären, bei denen in den einzelnen Gläser die Mischverhältnisse unterschiedlich sind.
Zitat von: Berthold am 17.Jul.12 um 20:36 Uhr
Die Keimentwicklung ist leider nicht zufridenstellend reproduzierbar, da in den Gläsern immer wieder deutliche Unterschiede in der Entwicklung stattfinden.
Ich kann mir diese Unterschiede nur durch Mischpilzkulturen erklären, bei denen in den einzelnen Gläser die Mischverhältnisse unterschiedlich sind.
Ich stelle mir vor, dass diese unterschiedlichen Entwicklungen durch schwankende Bedingungen der Kultivierung erfolgen:
- Temperatur
- Belichtung
- unsystematisches Umlegen
Letzteres ist zumindest bei mir wahrscheinlich der Hauptgrund.
Zitat von: Uhu am 17.Jul.12 um 20:11 Uhr
Um die Knollen zu schonen hab nur ganz wenige Kapseln gemacht. Schaue morgen nach ob es überhaupt was drin ist. Falls ja, schicke ich sie Dir. Vielleicht kann Dir hier sonst noch jemand was schicken. Von einem Pilz der pyramidalis keimt wäre vielleicht noch mehr drin. O-)
Das wäre ja sehr schön. :blume :blume :blume
Zitat von: Claus am 17.Jul.12 um 22:41 Uhr
Zitat von: Berthold am 17.Jul.12 um 20:36 Uhr
Die Keimentwicklung ist leider nicht zufridenstellend reproduzierbar, da in den Gläsern immer wieder deutliche Unterschiede in der Entwicklung stattfinden.
Ich kann mir diese Unterschiede nur durch Mischpilzkulturen erklären, bei denen in den einzelnen Gläser die Mischverhältnisse unterschiedlich sind.
Ich stelle mir vor, dass diese unterschiedlichen Entwicklungen durch schwankende Bedingungen der Kultivierung erfolgen:
- Temperatur
- Belichtung
- unsystematisches Umlegen
Letzteres ist zumindest bei mir wahrscheinlich der Hauptgrund.
Bei mir stehen die Gläser direkt nebeneinander unter gleichen Bedingungen im Schrank. Die unterschiedliche Entwicklung findet in den ersten Wochen der Keimung schon statt, also lange vor dem Umlegen.
Auch mit dem alten B1 hatte ich den Effekt, dass sich bei Orchis elegans in manchen Gläsern viele kleine Protokorme und in den Nachbargläsern wenige dicke Prokokorme entwickelt haben
Claus,
Regarding B1, when I first started sowing I was told be John Hagger, who supplies the HOS with the fungi, that the B1 tends to mutate if it is transferred from plate to plate and so on if it does not come in contact with seeds.
With Q414 I have had success germinating Serapias.
Regarding A.pyramidalis seeds, I think I have some at home, will check tomorrow and let you know.
Zitat von: neil am 18.Jul.12 um 00:24 Uhr
Claus,
Regarding B1, when I first started sowing I was told be John Hagger, who supplies the HOS with the fungi, that the B1 tends to mutate if it is transferred from plate to plate and so on if it does not come in contact with seeds. ..
Neil, I think mutation should be independent of fungi contact with orchid seed. But if the fungus germinates seeds You have a selection within the mutated fungi of still aktive fungi and you can transferr the fungus which is still able to germinate.
Zitat von: neil am 18.Jul.12 um 00:24 Uhr
Regarding A.pyramidalis seeds, I think I have some at home, will check tomorrow and let you know.
Neil, in several tests with A. pyramidalis on B1 I never had any germination. From that experience I have the suspicion that A. pyramidalis is no real Anacamptis. Would be nice to get some seeds from you.
Zitat von: Berthold am 18.Jul.12 um 01:07 Uhr
Zitat von: neil am 18.Jul.12 um 00:24 Uhr
Claus,
Regarding B1, when I first started sowing I was told be John Hagger, who supplies the HOS with the fungi, that the B1 tends to mutate if it is transferred from plate to plate and so on if it does not come in contact with seeds. ..
Neil, I think mutation should be independent of fungi contact with orchid seed. But if the fungus germinates seeds You have a selection within the mutated fungi of still aktive fungi and you can transferr the fungus which is still able to germinate.
Berthold I have never tried it, made sure I used fungi that had been contact with seeds. I may give it a try to get some mutation in the fungi.
Zitat von: Claus am 18.Jul.12 um 09:50 Uhr
Zitat von: neil am 18.Jul.12 um 00:24 Uhr
Regarding A.pyramidalis seeds, I think I have some at home, will check tomorrow and let you know.
Neil, in several tests with A. pyramidalis on B1 I never had any germination. From that experience I have the suspicion that A. pyramidalis is no real Anacamptis. Would be nice to get some seeds from you.
Claus
I have only managed to germinate it asymbiotically.
If you pm your address I will get the seed posted to you, I have not got much but enough for some sowings. It is wild collected from the South Downs in England.
Of course fungi - as well as plants - can (and eventually will) mutate beyond recognizability if kept invitro for long periods of time - due to lacking selection pressure on function genes.
The only way to prevent this is to keep a frozen stock culture of the original isolate (i.e. glycerol stock). Or, as Berthold stated, you should re-isolate hyphae from inoculatet protocorms from time to time.
I don't know how fast relevant gene-loss occurs in mycorrhizal fungi but I would encourage to create a durable stock culture from promising isolates - just in case.
Regards,
Christian
Zitat von: Berthold am 17.Jul.12 um 20:36 Uhr
Dactylorhiza sambucina keimte hier aber gut, allerdings entwickelten sich die Protokorme nach 3 Wochen nur noch wenig weiter.
Wenn man die Sämlinge von Dactylorhiza sambucina nach 3 Wochen auf neuen sterilen Nährboden umlegt, geht das Wachstum zügig weiter.
Vielleicht besitzt sambucina starke Abwehrkräfte gegen den B1-Pilz und lässt sich nur keimen, wenn der Pilz frische Nahrung zur Verfügung hat und kräftig ist.
Alle anderen mir bekannten Arten wachsen ca. 2 Monate fast gleichmässig weiter auf dem Ausgangsnährboden (2.5 g Haferflocken-Agar). Nur sambucina stellt so früh ihr Wachstum ein.
Vielleicht kann man das Wachstum von sambucina merklich verlängern durch weitere Zutaten zum Nährboden.
Neil war so nett mir etwas A. pyramidalis-Samen zu senden. Ich habe sie am 28.7.2012 auf bereits infizierten A36-Boden ausgesät. Nun, es war eine sehr geringe Menge, die ich auf zwei Gläser verteilte.
Heute nun sehe ich in beiden Gläsern je einen Samen mit Rhizoiden, d.h. es fand Keimung statt. Es ist aber meine Erfahrung, dass viele Samen diese Rhizoidbildung anfangs zeigen, ohne dass anschließend eine brauchbare Keimung erfolgt. Manche Samen können auch auf Wasseragar keimen, d.h. ihre winzigen Nährstoffspuren einsetzen ... und dann erfolgt aber keine Ernährung von außen.
Ich muss also abwarten, ob sich die Keimung bestätigt. 2 Protokorme in 2 Gläsern sind für mich noch keine Schwalbe.
Bei Arten die von einem entsprechenden Pikz nicht gefördet werden habe ich bisher in keinem einzigen Falle eine Rhizoidbildung gesehen. Ist doch ein hoffnungsvoller Schritt. Weiterhin dickes Daumen drücken :thumb
Zitat von: Uhu am 22.Aug.12 um 15:15 Uhr
Ist doch ein hoffnungsvoller Schritt. Weiterhin dickes Daumen drücken :thumb
Falls sich da nicht ein paar Samen dazwischen gemogelt haben ... O-) O-) O-) Und bis zur Blüte, das dauert.
Claus
Did you get any germination?
Neil, there is no germination by A36 with my (bad) seeds from Anacamptis pyramidalis.
Zitat von: neil am 02.Okt.12 um 16:23 Uhr
Claus
Did you get any germination?
Neil, there is no germination from your seeds, and I don't expect it any more. I think the A36 as well as the B1 can distinguish between real Anacamptis and those which are not.
Oh well will keep doing asymbiotcal
Zitat von: neil am 02.Okt.12 um 21:36 Uhr
Oh well will keep doing asymbiotcal
yes until we find better fungi for Anacamptis pyramidalis.
I found seedlings in the garden from many species inclusive Himantoglossum hircinum and Cypripedium but never from Anacamptis pyramidalis. It seems to be a complicated relationship between that species and germination fungi
Hier wurden symbiotisch gekeimte Orchis boryi Sämlinge auf frischen sterilen Boden gesetzt.
Links 2 A36-Sämlinge, rechts ein B1-Sämlinge.
Die Pilze wuchsen von den Sämlingen startend in die Glasmitte, um sich dort zu vermischen. Es entstanden keine optisch erkennbaren Trennlinien (vielleicht sind doch beide Pilze identisch?).
Man erkennt, dass sich der B1-Sämling deutlich besser entwickelt hat.
Es wäre jedoch falsch, daraus zu schliessen, dass B1 besser fördert als A36, denn in einem zweiten Glas war die Sämling-Entwicklung genau umgekehrt, dort waren die A36-Sämlinge deutlich grösser.
Der Boden wurde nach 8 Wochen mit Haferflocken nachgefüttert.
Sehr schön. :thumb B1 und A36 sind sicher nicht identisch, dazu entwickelt sich der A36 deutlich rabiater als der B1, auch die Konidien sind kompkater und dunkler. Ich glaube aber, dass sie kompatibel sind, d.h. sie sind sich so ähnlich, dass sie sich vertragen. Man kann B1-Sämlinge auf A36 weiter kultivieren und umgekehrt.
A36 fördert hier extrem gut Dactylorhiza sambucina. Nach einmaligem Umlegen erreichen die Sämlinge fast 10 cm Höhe ohne jegliche Kühlphase.
Die Samlinge wurden vor knapp 4 Monaten ausgesät. So schnell ist bisher keine andere Art auf einem anderen Pilz gewachsen.
Berthold, wo hattest du die stehen bzw. welchen Temperaturen waren sie ausgesetzt? Ich habe jetzt auch D. sambucina parallel auf B1 und A36 stehen. Die auf B1 sind gerade umgelegt, 15 Gläser A36 waren mir ja versaut, und den muss ich erst noch einmal nachzüchtigen.
Zitat von: Claus am 19.Jan.13 um 16:53 Uhr
Berthold, wo hattest du die stehen bzw. welchen Temperaturen waren sie ausgesetzt?
Die standen immer am Wohnzimmerfenster bei ca. 20°.
Die nicht umgelegten hatte ich im alten Glas nachgefüttert und ins Kalthaus tief gestellt. Dort haben sie so zwischen 5 und 10°. Sie sind auf etwa 2 cm hochgewachsen.
Es wird die niedrigere Temperatur als auch das alte Medium trotz nachfütterns das Wachstum gebremst haben.
Sehr schöne Pflanzen. Berthold, willst Du diese n un warm und hell durchkultivieren oder hast Du eine Kühlphase geplant?
Zitat von: Uhu am 19.Jan.13 um 17:18 Uhr
Sehr schöne Pflanzen. Berthold, willst Du diese n un warm und hell durchkultivieren oder hast Du eine Kühlphase geplant?
ich habe sie jetzt ohne Tüte ins Kalthaus (5 - 10°) hell gestellt, insbesondere wegen der hohen Luftfeuchtigkeit dort.
In der Zimmer-Wärme würden sie vergeilen, wenn sie im Substart weiter wachsen würden und keine Zusatzbeleuchtung bekämen.
In dem jetzigen Zustand eine Kühlphase einzulegen ist vermutlich nicht optimal, aber in der Natur treiben sie auch manchmal etwas vor und dann kommt der kalte Winter mit dem absoluten Wachstumsstopp.
wieviel Pilze gibt es denn für die Orchideen-Aussaat ?
und wo bekommt man sie her ?
Sigi
Da hätten wir den B1, der stammt aus UK, von dort auch A36, der wuchert etwas mehr, aber große Unterschiede zu B1 fand ich nicht. Aus UK auch Q414, der ist ganz schwach, ob der was keimt weiß ich nicht. Dann gibt es noch den von uns L1 genannten, den hat ein Bekannter von Berthold isoliert. Ich fand den nicht besser als den B1. Ich habe noch zwei uralte, wahrscheinlich von Dr. Beyrle isoliert, aber auch nicht besser.
Inzwischen sind 4 Jahre Testzeit mit den Pilzen B1 und A36 vergangen. Ich kann keinen Vorteil bei B1 gegen über A36 erkennen. A36 fördert vielleicht etwas schneller.
Gibt es andere Erkenntnisse?
Der A36 erscheint mir robuster zu sein. Er lässt sich auch nach sehr länger Lagerung sehr gut vermehren, wo der B1 schon aufgegeben hat.
Ausserdem bildet er während der Vermehrung auf der Nährbodenoberfläche mehr Lufthyphen als der B1. Aber beide ziehen dann die Lufthyphen nach dem völligen Überwachsen der Oberfläche wieder ein. Der Pilz merkt, dass im Gegensatz zur Natur in der dritten Dimension nichts zu holen ist und baut diese Hyphen wieder ab.
Im Gegensatz dazu machen sie in Holzsubstrat, wo die Holzstückchen ja wild durcheinander liegen, natürlich entsprechend jede Menge Lufthyphen.
Ich hatte Gymnadenia conopsea auf A36 Haferagar ausgesät. Nach einem Monat konnte kein einziges Protokorm entdeckt werden.
Dann wurde in einem Glas Liparis loeselii Samen aus dem Jahre 2007 nachgesät. Einen Monat später zeigen sich jetzt einzelne 1 mm grosse Protokorme.
In den anderen Gläser wurde Orchis laxiflora nachgesät, die dort gut keimte.
Es könnte also sein, dass der alte Liparis-Samen auf A36 tatsächlich gekeimt ist. Leider ist noch nicht auszuschliessen, dass der Gymnadenia Samen nach 2 Monaten doch noch vereinzelt nachgekeimt ist.
Hat vielleicht jemand Erfahrung mit der Keimung von Liparis loeselii auf B1 oder A36?
Zitat von: Berthold am 28.Nov.15 um 19:53 Uhr
Hat vielleicht jemand Erfahrung mit der Keimung von Liparis loeselii auf B1 oder A36?
Nein, ich habe die nur einmal in 2006 asymbiotisch ausgesät, Samen von dir. Die keimten sehr gut, aber ich habe sie nie groß gekriegt. Sie bildeten immer Blättchen, aber nur winzige Knöllchen. Und dann zogen sie ein, und im Frühjahr gab es neue Blättchen. Dafür waren sie sehr zäh, zuletzt habe ich sie 2014 umgelegt, das waren noch immer die von 2006. Ich glaube, jetzt sind sie aber endgültig hinüber. Ich hätte sie mal auf Pilz umlegen sollen. Vielleicht ...
Falls du mal wieder Samen hättest...
Zitat von: Berthold am 28.Nov.15 um 19:53 Uhr
Hat vielleicht jemand Erfahrung mit der Keimung von Liparis loeselii auf B1 oder A36?
Ja, ich. Liparis loeselii keimt auf A36
hast Du die im Dunkeln keimen lassen oder frühzeitig ans Licht gestellt?
Das Glas stand bis zur Ausbildung eines 3 mm-Triebes am Protokorm dunkel, dann ans Licht.
Dacr. ruthei ausgesät auf B1 beginnt mit der Keimung. Aussaat war der 02.07.17
Im Vergleich der beiden Pilze hat sich der A36 immer gut bewährt, so dass ich kaum noch den B1 benutzt habe. Zur Zeit läuft mal wieder ein Vergleich bei D. ochroleuca.
Zitat von: Uhu am 06.Aug.17 um 21:31 Uhr
Dacr. ruthei ausgesät auf B1 beginnt mit der Keimung. Aussaat war der 02.07.17
Jürgen, also nach 4 Wochen wenige einzelne Protokorme von ca. 2 mm, oder?
ja, auf dem Bild sind 8 Protokorme.
D.ochroleuca hab ich am 09.07. ebenfalls auf B1 ausgesät. Stand heute beginnende Keimungen mit Testasprengungen und ersten Rhizoidbildungen.
Orchis morio und Orchis laxiflora erreichen diesen Zustand in etwa 2.5 Wochen auf A36 und ausserdem mit einer deutlich höheren Keimrate.
morio keimt auch auf B1 wesentlich schneller und zahlreicher. Untern Bilder einer Aussaat vom 24.06.
Das erste Bild ist vom 06.07. und danach von gestern - unterschiedliche Auflösung!
Wie gut funktionierte denn A36b bisher bei Dactylorhiza-Aussaaten?
Zitat von: Uhu am 07.Aug.17 um 07:24 Uhr
Wie gut funktionierte denn A36 bisher bei Dactylorhiza-Aussaaten?
Dactylorhiza hatte ich nie auf A36 ausgesät.
Bei Dactylorhiza ruthei gibt es jetzt nach 4 Wochen mittelgute Keimung. Die Protokorme haben 1mm Durchmesser erreicht.
Im Vergleich dazu hat Orchis laxiflora schon 2 mm lange Triebspitzen, Orchis morio in einem Glas 1 mm Triebspitzen.
Die Glaser der selben Art verhalten sich unterschiedlich. Das kann nur heissen, der Pilz ist nicht homogen oder vielleicht auch gemischt mit anderen Pilzen.
Bisher war ich der Ansicht, dass es keine großen Unterschiede beim Keimen zwischen A36 und B1 gibt, allenfalls, dass der A36 wüchsiger ist. Am 22.7.17 hatte ich Dactylorhiza ochroleuca parallel auf B1 und A36 ausgesät. Auf B1 habe ich bisher 2 mickrige Protokörmchen, auf dem A36 sind es 19 kräftige, die man bald umlegen kann.
Zitat von: Claus am 12.Sep.17 um 17:11 Uhr
Bisher war ich der Ansicht, dass es keine großen Unterschiede beim Keimen zwischen A36 und B1 gibt, allenfalls, dass der A36 wüchsiger ist.
Claus, ist Dein B1 vielleicht verunreinigt oder im Laufe der Zeit degeneriert?
Ich habe den Eindruck, dass auf meinem A36 die Samen früher schneller gewachsen sind.
Aber früher war ja eh alles besser.
Ich habe die immer parallel vermehrt. Aber ich halte ein Gemisch durchaus für möglich, und da kann sich ja die eine oder andere Komponente stärker oder schwächer vermehren.
Berthold, deine ruthei sehen sehr gut aus. Bei mir ist inzwischen noch mehr gekeimt. Die Protokorme haben jedoch maximal 2mm. Habe nun begonnen umzulegen.
D. ochroleuca geht bei mir auf B1 ganz gut. Samen und Pilz dürften identisch sein. Ausgesät habe ich am 08.07.
Ich fange nun an auf frische Böden zu vereinzeln
Zitat von: Uhu am 13.Sep.17 um 22:01 Uhr
D. ochroleuca geht bei mir auf B1 ganz gut. Samen und Pilz dürften identisch sein. Ausgesät habe ich am 08.07.
Ich fange nun an auf frische Böden zu vereinzeln
Jürgen, die Protokorme sind wirklich über 2 Monate alt? Dann wachsen sie bei Dir ja auch sehr langsam und ich muss mir keine Sorgen machen.
Orchis laxiflora ist extrem viel schneller.
Zitat von: Berthold am 13.Sep.17 um 22:52 Uhr
Jürgen, die Protokorme sind wirklich über 2 Monate alt? ...
ja, ich hab nur eine Aussaat davon gemacht.
Jürgen, hast Du Orangenmarmelade in den Nährboden gemischt?
...oder steckrüben??
nee, ist ein reiner Lichteffekt durch die seitliche Beleuchtung durchs Glas. Von oben kriege ich neben dem Makro kein Licht durch.
bei mir ist morio auch deutlich weiter - 2 Wochen früher gesät.
Ich hab mal einen Keimvergleich von morio auf B1 und A36 gemacht. Beide am 09.10. ausgesät. Die Aussaat auf B1 ist nicht so dicht. Einen relevanten Unterschied sehe ich nicht.
Ich finde auch keinen Unterschied in der Wirkung. Der A36 bildet eine etwas stärker gelblich gefärbte Oberfläche gegenüber dem B1.
Cymbidium hookerianum keimt gut auf A36.
Nach 20 Tagen gibt es ca. 1 mm grosse Protokorme.
Zitat von: Berthold am 19.Mär.20 um 23:26 Uhr
Cymbidium hookerianum keimt gut auf A36.
Nach 20 Tagen gibt es ca. 1 mm grosse Protokorme.
Spannend.
Hast du ähnliche Erfahrungen früher schon gemacht, oder war das ein Schuß ins Blaue ?
Wolfgang, ich hatte bisher nur europäische Erdorchideen auf Pilz ausgesät.
Es war ein Versuch ins Blaue. Weil ich nicht wusste, wo ich den Samen entsorgen sollte, habe ich einen Teil auf Pilz gekippt.
Sieh mal an, das war doch eine glorreiche Idee !
Nachdem ich jetzt wirklich gute Pilze habe (!), werde ich in der Richtung öfter mal was Probieren :yes :thumb
Hallo,
das mit der symbiotischen Vermehrung klingt sehr spannend (und etwas einfacher als die asymbiotische Vermehrung).
Ich würde gerne auch mal mein Glück versuchen! Bei Erfolg würde ich auf der Arbeit mal vorschlagen die Population von Dactylorhiza sphagnicola in unseren Betreuungsgebiet mit Nachzuchten aus dem eigenen Saatgut zu stärken.
Hat noch einer den Symbiose-Pilz A36 und könnte mir eine Probe für eigene Versuche zur Verfügung stellen?