Zitat von: Ruediger am 31.Aug.11 um 20:56 Uhr
1. Licht ist schwer zu beurteilen. Die meisten Phals bekommen eher etwas zu wenig Licht. Zumindest bei den Fensterbänklern.
Solange die Blätter nicht einen leichten Gelbstich bekommen, würde ich das nicht vermuten.
Licht ist m.M. nach der am meisten überschätzte Faktor der Nopsen-Kultur. Bei vielen Fensterbänklern sind gelbstichige Pflanzen zu beobachten, weil sie zu viel Sonne abbekommen.
Ich habe dazu eine interessante Beobachtung bei meinen Jungpflanzen gemacht. Platzbedingt mussten meine Jungpflanzen vom direkten Fensterplatz weichen und bekommen nun nur noch spärlich Licht, im Gegenzug aber 90% bei konstant (!) 29°C, vorher hatten sie schwankende Raumtemperaturen von 20-25°C und auch mal direkte Sonne - Fensterbankkultur eben. Ich hatte Anfangs Bedenken, aber es geschah Bemerkenswertes: statt weiter zu mickern (was ich dem Lichtmangel zuschrieb), fingen sie seitdem an regelrecht zu explodieren! Mein (zugegebenermaßen etwas fäkallastiges) Motto lautet seitdem:
scheiß auf das Licht, Nopsen brauchen Wärme, Wärme und nochmals Wärme! Die Probleme der Fensterbankkultur sind nicht Lichtmangel, sondern diese
elend mickrigen 20°-22°C Raumtemperatur die meiste Zeit des Jahres bei mickrigen 40-50% Lf.! Die meisten Pflanzen durchleiden schon ein regelrechtes Martyrium in deutschen Wohnstuben: trockene, kühle Luft bei reichlich Sonne - so muss für eine Nopse die Hölle aussehen...
Als es vor zwei Wochen in Deutschland 33°C bei 70%Lf hatte und (fast)alle Deutschen stöhnten (typisch...) da herrschte für alle deutschen Fensterbanknopsen (leider nur für kurze Dauer) das Paradies. Solches Klima haben unsere Pflanzen in ihrer Heimat das ganze Jahr!!Theoretisch wissen wir das, aber wie sich das anfühlt, konnte man neulich mal hier spüren, ohne nach Bangkok fliegen zu müssen. Nun haben wir wieder typisch deutsches Klima ( :bad ) und da erwarten wir dann Wunder von unseren Pflanzen. Wir können froh sein, dass sie so anpassungsfähig sind und uns die Freude machen,
überhaupt zu überleben!
Das Gefühl habe ich auch. Ich habe meine dieses Jahr deutlich wärmer gehalten als früher und sie wachsen viel besser. Jetzt hab' ich echt Schiss vor'm Winter, weil ich nicht weiß wie ich als Fensterbänkler mein Frischluftbedürfnis mit dem Wärmebedürfnis der Pflanzen in Einklang bringen soll.... :heul
Zitat von: kete am 01.Sep.11 um 08:10 Uhr
Das Gefühl habe ich auch. Ich habe meine dieses Jahr deutlich wärmer gehalten als früher und sie wachsen viel besser. Jetzt hab' ich echt Schiss vor'm Winter, weil ich nicht weiß wie ich als Fensterbänkler mein Frischluftbedürfnis mit dem Wärmebedürfnis der Pflanzen in Einklang bringen soll.... :heul
Das Problem ist aber, viele verwechseln:
Sonne = Wärme, also
viel Sonne = viel gut.Funktioniert aber nicht! Im Urwald ist es duster und trotzdem sauwarm! Und das ist die Krux, entweder wir rösten unsere Pflanzen in der Sonne, damit sie Wärme bekommen, oder sie frieren sich an einem Nordfenster die Pollen ab...
Jensli, wie kühl werden bei Dir die Nächte? Vor allem auch im Winter?
Dass im Sommer viel Wärme und LF den Phals guttun, kann ich bestätigen.
Bei meinen kann ich zusätzlich sagen, dass sie starke Temperaturschwankungen nach unten sehr gut vertragen. Das widerspricht partiell dem Wärmebedürfnis - oder?
Und: im Winter müssen die Phals bei mit tags knapp über 20 und nachts bis 14/15/16 Grad runter aushalten (je nach Mikrostandort).
Zum Hintergrund: sie stehen im bewohnten Wintergarten bei mind. tags 55% Luftfeuchte übers Jahr, nachts und im Sommer mehr. Alle stehen sehr hell. Arten: schill., phil., stu., pulchra, cc, lobbii, vio.
Der Sommer war ja mit starken Temperaturschwankungen gesegnet: schill. und phil. (und lobbi) haben bereits BTs angesetzt - ich führe es auf die kühlen Nächte zurück, dass die Blüteninduktion so früh erfolgt ist.
Zitat von: sahara111 am 01.Sep.11 um 10:01 Uhr
1) Wenn viele Nopsen nicht so viel Licht fürs Wachstum brauchen, brauchen sie es wohl für die Blüteninduktion. Man soll aber Licht als Lichtmenge betrachten, z.B. wenn die Pflanze 1 Stunde Sonnenlicht bekommt (also etwa 50 000 Lux /Stunde), entspricht das etwa 7 Stunden von der nötigen/optimalen Lichtmenge. D.h. etwa 2 Stunden Sonne erfüllen den Tageslichtbedarf. Wenn danach nur Minimum ist (500 Lux), tut's der Pflanze nichts. Aber die bestimmte Lichtmenge brauchen sie. Ein Beispiel: Ich hatte 3 speciosa C1 Pflanzen, nur eine hat geblüht.
Sie haben konstantes Licht (5000 Lux) bekommen und Tagtemperaturen 27 -30 °C.
Nachdem ich sie kühler gestellt habe (24 -26 °C am Tag und Sonnenlicht morgens) haben die restlichen Pflanzen jeweils 2 BT entwickelt, eine sogar ohne Wachstumsstop.
Noch ein Beispiel: Blüteninduktion bei gigantea
2) nicht alle Nopsen brauchen viel Wärme : z.B. blätterabwerfende Arten im Winter schon gar nicht. Viele können/sollen ziemlich kühl wachsen: z.B. Phal. lindenii
3) Das Problem bei Fensterbänklern z.B. auf Südfenster ist eher nicht, dass die Pflanzen zu viel Sonne abkriegen sondern eher dass dabei die LF in den Keller geht und keiner dafür sorgt, dass die Pflanzen (besonders mit dem großen Blättern) sich nicht zu viel erwärmen.
Ich bereue z.B., dass ich keine Südfenster habe. Schattieren kann man immer, die LF ist bei mir so, dass die Schimmel sich auf den Wänden bildet (mehr als 85 %). Ok, im Winter fäll sie bis 60 %. Aber das kostenlose Licht kann man immer gut gebrauchen wenn man mit dem Verstand an die Sache angeht.
In der Natur erfolgt die Blüteninduktion eher nicht über das Licht, da in Aquatorialnähe das ganze Jahr über Tag-/Nachtgleiche herrscht. Laubabwurf kommt im Regenwald ebenfalls nicht vor. Wenn wir also davon ausgehen, dass im natürlichen Habitat die Lichtmenge übers Jahr ungefähr konstant (niedrig) ist, kann die Blüteninduktion nicht über das Licht gesteuert werden, es muss wohl mit der Regen-/Trockenzeit zusammenhängen. Und Achtung: Laubabwerfende Arten werfen ihr Laub nicht wegen Licht-/Wärmemangel sondern wegen Wassermangel ab...
Stellst du deine speciosas um, haben sie am neuen Standort entweder neue mikroklimatische Bedingungen vorgefunden, die sie zur Blüteninduktion angeregt haben, oder die Umstellung an sich hat eine Induktion ausgelöst.
Ich behaupte, es sind die Veränderungen, die eine Blüte auslösen, nicht der neue Standort. Man kann das oft nach dem Umtopfen, Düngerwechsel, urlaubsbedingten Wassermangel/-überschuss etc. beobachten, dass eine überstandene Stresssituation Blüteninduktion/Wachstumsschub bewirkt. Viele neu gekaufte und umgetopfte Pflanzen schieben kurz darauf Herzblätter oder einen Bt, was mich immer wieder verwundert, aber im Regenwald, wo ganzjährig nahezu konstante Bedingungen herrschen, bewirken eben kleine Abweichungen wie sie der Wechsel von der Trocken- zur Regenzeit mit sich bringt, eine Blüteninduktion. Darauf sind die Pflanzen seit Millionen von Jahren "geeicht" und blühen dann regelmäßig jedes Jahr zur gleichen Zeit. Blühfaulen Exemplaren auf unserer Fensterbank ersetzt dann eben ein Standortwechsel oder ein Umtopfen den Mikrostress, dem eine Pflanze im natürlichen Habitat ausgesetzt ist und an dem sie sich orientiert. Hauptsache, die Pflanze "merkt" das da etwas passiert. Das war jetzt etwas laienhaft ausgedrückt, aber ich denke, es ist klar, was ich meine.
gigantea ist ein Sonderfall, da sie ziemlich hoch in den Bäumen wächst und mehr Licht als alle anderen Phals benötigt. Sie benötigt aber auch mehr Wärme als die meisten Phals, womit wir wieder beim Ursprungsthema wären...
Arten, die es kühler mögen, leben in höheren Gebirgslagen?
Zitat von: sahara111 am 01.Sep.11 um 11:19 Uhr
Übrigens hier ist ein alter Paper (http://www.aos.org/images/img_content/PDFs/june_newsletter/Flowering_Phalaenopsis.pdf) zum Thema unserer Diskussion. Er ist m.E. aber mit Vorsicht zu genießen.
Ah, Danke, das kannte ich noch nicht! :thumb
Zitat von: Jensli am 01.Sep.11 um 08:06 Uhr
Zitat von: Ruediger am 31.Aug.11 um 20:56 Uhr
1. Licht ist schwer zu beurteilen. Die meisten Phals bekommen eher etwas zu wenig Licht. Zumindest bei den Fensterbänklern.
Solange die Blätter nicht einen leichten Gelbstich bekommen, würde ich das nicht vermuten.
Licht ist m.M. nach der am meisten überschätzte Faktor der Nopsen-Kultur. Bei vielen Fensterbänklern sind gelbstichige Pflanzen zu beobachten, weil sie zu viel Sonne abbekommen.
Nun ich denke hier in erster Linie an Phal-Naturformen und nicht umbedingt an Hybriden.
Das ist zumindest meine ganz bescheidene Erfahrung.
Beruhigend finde ich es, daß ähnliches von Jörg Frehsonke von Lucke-Orchideen erst kürzlich am DOG-Abend in Berlin berichtet hat. Darum gelingen nicht immer die Kultur von allen Taiwan-Hybridzüchtungen bei uns.
Oder man hat zu wenig Blüten im Vergleich zur angepriesenen Neuzüchtung.
Und wenn es immer schön in den Fundortbeschreibungen heißt, gedeiht im Schatten bzw. tiefsten Schatten, so bitte daran denken, daß bezieht sich auf die
Tropen.
Bei 12 Monate im Jahr mit dem Großteil des Tages brutales Sonnenlicht. Da ist der Schatten etwas anders als in Deutschland.
Nun ja, jeder darf so seine Schlüsse ziehen und sich dann überlegen wie zufrieden er mit seiner Kultur bzw. seiner Blütenanzahl ist. :-D
Ich glaube ein Kälteproblem haben die wenigsten in ihrer Wohnung. :whistle
Zitat von: Ruediger am 01.Sep.11 um 14:55 Uhr
Nun ich denke hier in erster Linie an Phal-Naturformen und nicht umbedingt an Hybriden.
Beruhigend finde ich es, daß ähnliches von Jörg Frehsonke von Lucke-Orchideen erst kürzlich am DOG-Abend in Berlin berichtet hat. Darum gelingen nicht immer die Kultur von allen Taiwan-Hybridzüchtungen bei uns.
Oder man hat zu wenig Blüten im Vergleich zur angepriesenen Neuzüchtung.
Und wenn es immer schön in den Fundortbeschreibungen heißt, gedeiht im Schatten bzw. tiefsten Schatten, so bitte daran denken, daß bezieht sich auf die Tropen.
Bei 12 Monate im Jahr mit dem Großteil des Tages brutales Sonnenlicht. Da ist der Schatten etwas anders als in Deutschland.
Nun ja, jeder darf so seine Schlüsse ziehen und sich dann überlegen wie zufrieden er mit seiner Kultur bzw. seiner Blütenanzahl ist. :-D
Ich glaube ein Kälteproblem haben die wenigsten in ihrer Wohnung. :whistle
Ich rede nur von Naturformen, denn Multihybriden wachsen selten im Regenwald O-)
Klar ist die Sonneneinstrahlung am Äquator eine andere als an einem deutschen Sommertag. Aber man soll sich auch nicht von Reiseprospektfotos täuschen lassen, die Sonne scheint in tropischen Gebieten nicht permanent, wenn man allein die Niederschlagsmengen vergleicht (nicht umsonst heißen die Regenwälder ja Regenwälder), sieht man, dass sich Regen und Sonne ständig abwechseln - während der Regenzeit ist sie sogar Mangelware.
Ich bin mit meiner Kultur und Blütenanzahl bis jetzt recht zufrieden, wobei mehr natürlich immer geht... :-D
Ich lese in Foren oft etwas von 20°C. Diese Raumtemperatur empfinde ich als kühl. In Bangkok bekämen die Schüler wahrscheinlich Kältefrei... :whistle
Klimatabelle Thailand (http://www.online-reisefuehrer.com/asien/thailand/klimatabelle-reisezeit.htm)
Minimumtemperatur in Bangkok im Januar: 21°C - ein Traum... *seufz*
Zitat von: Jensli am 01.Sep.11 um 15:37 Uhr
Ich rede nur von Naturformen, denn Multihybriden wachsen selten im Regenwald O-)
Klar ist die Sonneneinstrahlung am Äquator eine andere als an einem deutschen Sommertag. Aber man soll sich auch nicht von Reiseprospektfotos täuschen lassen, die Sonne scheint in tropischen Gebieten nicht permanent, wenn man allein die Niederschlagsmengen vergleicht (nicht umsonst heißen die Regenwälder ja Regenwälder), sieht man, dass sich Regen und Sonne ständig abwechseln - während der Regenzeit ist sie sogar Mangelware.
Gut, ich merke es schon. :weird
Die Multihybriden werden schon auf einfaches und reichhaltiges Blühen gezüchtet.
Nun kannst Du mal überlegen, wenn es mit denen schon nicht immer so recht klappen mag, ob Naturformen dann noch anspruchsloser sind.
Und natürlich hat er auch von Naturformen in asiastische Kultur berichtet, wieviele BT die dann machen, was man hier nicht so oft sieht.
Ich schaue mir übrigens keine Reiseprospekte zur Orchdeenkultur an.
Vielleicht magst Du Dir einfach die Sonnenstunden pro Jahr der unterschiedlichen Regionen der Welt ansehen. Natürlich sollte man dabei zusätzlich die Intensitätsverteilung der Sonneneinstrahlung über dem Erdball ansehen.
Daher muß ich mich in den Tropen sogar im Schatten mit Sonnenschutz versehen, sonst gibt es einen Sonnenbrand. Das passiert mir in Deutschland nicht.
Heute ist es wieder anstrengend. :whistle
Zitat von: Jensli am 01.Sep.11 um 15:37 Uhr
Minimumtemperatur in Bangkok im Januar: 21°C - ein Traum...
Nur wachsen alle Phals nicht unbedingt in Bangkok.
Sieht man sich mal die Klimadaten der pulchra an (Phillipinen, 1500m) so liegen die Tag-Nacht-Temperaturen im Winter bei 10-20 und im Sommer bei 15-25°C, bei einer RLF von 85-90%.
Bei den meisten Arten hast du allerdings Recht, die mögen es mit tagsüber um die 30° und nachts 20-25° durchaus kuschelwarm.
Was ich jetzt echt bezweifele sind die Sommertemperaturen von max 25°C, das scheint mir doch etwas zu niedrig zu sein
Zitat von: Regina am 01.Sep.11 um 20:06 Uhr
Was ich jetzt echt bezweifele sind die Sommertemperaturen von max 25°C, das scheint mir doch etwas zu niedrig zu sein
http://bernard.lagrelle.pagesperso-orange.fr/Pulchra/Pulchra.html
Glaubst Du das?
Zitat von: Regina am 01.Sep.11 um 20:43 Uhr
Glaubst Du das?
Du kannst davon ausgehen, daß sich die Temperatur für jede 100 Höhenmeter um 0,8-1,0°C verringert. Bei 25°C auf 1500m hast Du auf Meereshöhe 35-40°C.
Rüdiger hat recht, Schatten kann in den Tropen ganz schön hell sein.
Zitat von: Carsten am 02.Sep.11 um 13:29 Uhr
Rüdiger hat recht, Schatten kann in den Tropen ganz schön hell sein.
Wie das in situ nun tatsächlich aussieht kann man HIER (http://www.youtube.com/watch?v=_E660pa9xFs) ganz gut sehen. Für Schatten ist das in der Tat ziemlich hell. Aber doch kein Vergleich mit knalliger Mittagssonne auf einer Fensterbank.
Zitat von: Carsten am 02.Sep.11 um 13:29 Uhr
Zitat von: Regina am 01.Sep.11 um 20:43 Uhr
Glaubst Du das?
Du kannst davon ausgehen, daß sich die Temperatur für jede 100 Höhenmeter um 0,8-1,0°C verringert. Bei 25°C auf 1500m hast Du auf Meereshöhe 35-40°C.
Stop, die Standardatmosphäre kühlt sich nach oben nur mit 0.6° pro 100 Meter (2° pro 1000 Fuß) ab.
Das Jahresmittel liegt bei 26,3°C ( München: 9,3°C).
Nach Jahreszeiten:
Die Durchschnittstemperaturen liegen von November bis Februar bei 21-31 Grad, von März bis Juni bei 25-40 Grad und von Juli bis Oktober bei 24-31 Grad.
Was ich jetzt nicht weiß: Wird die Durchschnittstemperatur dort aus verschiedenen Höhenlagen berechnet, oder nur mit Daten in Meereshöhe?
Zitat von: Regina am 02.Sep.11 um 15:19 Uhr
Was ich jetzt nicht weiß: Wird die Durchschnittstemperatur dort aus verschiedenen Höhenlagen berechnet, oder nur mit Daten in Meereshöhe?
Die Durchschnittstemperatur wird i. a. für einen bestimten Ort angegeben und nie auf Meereshöhe zurück gerechnet.
Zitat von: Regina am 02.Sep.11 um 15:19 Uhr
Was ich jetzt nicht weiß: Wird die Durchschnittstemperatur dort aus verschiedenen Höhenlagen berechnet, oder nur mit Daten in Meereshöhe?
Da die einzigen Orte in Casiguran an der Küste liegen, werden deine Daten von dort stammen. Westlich davon geht´s ja in die Berge.
Zitat von: Regina am 01.Sep.11 um 20:43 Uhr
Glaubst Du das?
Ich schon.
Meine pulchra blüht mit kühlem Winter und viel Licht mit 6-8 Blüten.
Das ist für eine pulchra recht viel.
Und die ist doch noch so jung und klein. :heul
Zitat von: Zeppi am 01.Sep.11 um 17:21 Uhr
Zitat von: Jensli am 01.Sep.11 um 15:37 Uhr
Minimumtemperatur in Bangkok im Januar: 21°C - ein Traum...
Nur wachsen alle Phals nicht unbedingt in Bangkok.
Sieht man sich mal die Klimadaten der pulchra an (Phillipinen, 1500m) so liegen die Tag-Nacht-Temperaturen im Winter bei 10-20 und im Sommer bei 15-25°C, bei einer RLF von 85-90%.
Bei den meisten Arten hast du allerdings Recht, die mögen es mit tagsüber um die 30° und nachts 20-25° durchaus kuschelwarm.
Na das passt. Sind fast genau die Bedingungen bei mir. :-) Nur etwas trockener und mind. 13 Grad. Es gefällt pulchra, cc und lobbi sehr gut so.
Aber bei mir schaffen es eben auch schilleriana, phillippinensis, stuartiana bei diesen Bedingungen und blühen und wachsen üppig.
Jensli, Du hast in der ganzen Wäre-Licht-Diskussion noch nicht viel zu den tieferen Nachttemperaturen gesagt, da würde ich gern noch etwas von Dir hören. Ich hatte schon mal gefragt, vielleicht hast Du es übersehen:
Ricarda:
ZitatJensli, wie kühl werden bei Dir die Nächte? Vor allem auch im Winter?
Dass im Sommer viel Wärme und LF den Phals guttun, kann ich bestätigen.
Bei meinen kann ich zusätzlich sagen, dass sie starke Temperaturschwankungen nach unten sehr gut vertragen. Das widerspricht partiell dem Wärmebedürfnis - oder?
Und: im Winter müssen die Phals bei mit tags knapp über 20 und nachts bis 14/15/16 Grad runter aushalten (je nach Mikrostandort).
Zum Hintergrund: sie stehen im bewohnten Wintergarten bei mind. tags 55% Luftfeuchte übers Jahr, nachts und im Sommer mehr. Alle stehen sehr hell. Arten: schill., phil., stu., pulchra, cc, lobbii, vio.
Der Sommer war ja mit starken Temperaturschwankungen gesegnet: schill. und phil. (und lobbi) haben bereits BTs angesetzt - ich führe es auf die kühlen Nächte zurück, dass die Blüteninduktion so früh erfolgt ist.
Ich hab es tatsächlich übersehen. Was möchtest du denn hören?
Ich kann dir sagen, dass es bei mir im Winter auch nachts nicht unter 20°C fällt.
Zitat von: Jensli am 05.Sep.11 um 13:46 Uhr
Ich hab es tatsächlich übersehen. Was möchtest du denn hören?
Ich kann dir sagen, dass es bei mir im Winter auch nachts nicht unter 20°C fällt.
Und nach oben gehts bis zu 25, so schreibst Du an anderer Stelle. Und Jungpflanzen haben konstant 29 Grad.
Ich möchte hören oder besser mal austauschen, was denn gute Bedingungen nicht nur zum Wachstum sondern auch zur Blüteninduktion sind. Findest Du (und andere) hohe Wärme auch für die Blüte besser? Oder ist auch bei insgesamt hohen Temperaturen eine Temperaturunterschied von einigen Grad entscheidend?
Ist schon interessant, dass mein Temperaturbereich für Phals (zumindest die meinste Zeit im Jahr) ungefähr da aufhört, wo er bei Dir nach oben erst anfängt. Das passt nicht ganz zu Deiner Erfahrung, dass Wärme ein so wichtiger Faktor ist. Liegt es vielleicht an unterschiedlichen Phals, die wir pflegen?
(Ich klammere Jungpflanzen dafür mal aus, da erlebe ich auch, dass sie bei absolut mehr Wärme am besten gedeihen.)
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 14:32 Uhr
Und nach oben gehts bis zu 25, so schreibst Du an anderer Stelle. Und Jungpflanzen haben konstant 29 Grad.
Ich möchte hören oder besser mal austauschen, was denn gute Bedingungen nicht nur zum Wachstum sondern auch zur Blüteninduktion sind. Findest Du (und andere) hohe Wärme auch für die Blüte besser? Oder ist auch bei insgesamt hohen Temperaturen eine Temperaturunterschied von einigen Grad entscheidend?
Ist schon interessant, dass mein Temperaturbereich für Phals (zumindest die meinste Zeit im Jahr) ungefähr da aufhört, wo er bei Dir nach oben erst anfängt. Das passt nicht ganz zu Deiner Erfahrung, dass Wärme ein so wichtiger Faktor ist. Liegt es vielleicht an unterschiedlichen Phals, die wir pflegen?
(Ich klammere Jungpflanzen dafür mal aus, da erlebe ich auch, dass sie bei absolut mehr Wärme am besten gedeihen.)
Zunächst muss ich ergänzen, dass meine Jungpflanzen getrennt von den Adulten untergebracht sind und einem ganz eigenen Klimaregime unterliegen. Sie haben tatsächlich konstante Bedingungen. Siehe HIER (http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=9241.15)
Die Großen sind im Zimmer-GWH untergebracht und haben Minimum 22°C und bei Sonnenschein bis 32°C (wenn ich nicht aufpasse auch mal mehr :rot ). Temperaturamplitude Tag/Nacht dürfte so um die 5°C betragen, im Winter weniger.
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 14:32 UhrLiegt es vielleicht an unterschiedlichen Phals, die wir pflegen?
Klar, es gibt Arten, die kommen aus Klimazonen (Tiefland) wo sich die Verhältnisse im Laufe des Jahres kaum ändern, andere kommen aus höheren Regionen mit niedrigerer Grundtemperatur und stärkeren Tag-Nacht-Wechseln und wieder andere müssen im "Winter" zwar nicht mit Kälte, dafür aber mit Trockenheit zurecht kommen.
Zitat von: Zeppi am 05.Sep.11 um 16:09 Uhr
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 14:32 UhrLiegt es vielleicht an unterschiedlichen Phals, die wir pflegen?
Klar, es gibt Arten, die kommen aus Klimazonen (Tiefland) wo sich die Verhältnisse im Laufe des Jahres kaum ändern, andere kommen aus höheren Regionen mit niedrigerer Grundtemperatur und stärkeren Tag-Nacht-Wechseln und wieder andere müssen im "Winter" zwar nicht mit Kälte, dafür aber mit Trockenheit zurecht kommen.
Dass es da gundsätzlich Unterschiede zwischen den Habtaten der Phals gibt, habe schon des öfteren; mir fehlt nur das Wissen, für welche es gilt. Ich würde es über meine gern wissen.
Gibts ne Übersicht im Net, wo ich mal gucken kann, zu welchen Zonen meine Phalsl gehören? Nach Sektionen vielleicht, wo auch angegeben ist, welche Arten zu den Sektionen gehören? Oder sagt Sektion wieder nichts automatisch über Klimazonen-Zugehörigkeit?
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 17:39 Uhr
Gibts ne Übersicht im Net, wo ich mal gucken kann, zu welchen Zonen meine Phalsl gehören? Nach Sektionen vielleicht, wo auch angegeben ist, welche Arten zu den Sektionen gehören? Oder sagt Sektion wieder nichts automatisch über Klimazonen-Zugehörigkeit?
Da empfehle ich dir Bernard Lagrelles Seite, da findest du zu jeder Art eine entsprechende Klimatabelle: KLICK (http://bernard.lagrelle.pagesperso-orange.fr/AA%20anglais/traduction%20anglais.htm)
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 17:39 Uhr
Gibts ne Übersicht im Net, wo ich mal gucken kann, zu welchen Zonen meine Phalsl gehören? Nach Sektionen vielleicht, wo auch angegeben ist, welche Arten zu den Sektionen gehören? Oder sagt Sektion wieder nichts automatisch über Klimazonen-Zugehörigkeit?
Ricarda, schaust Du hier:
Kultur nach Sektionen (http://lonis-orchideenforum.xobor.de/t436f45-Orchid-Digest-Kultur-Phalaenopsis-Naturformen.html)
Ah, sehr aufschlussreich, danke, Jensli :thumb
Erstaunlich, dass meine schilleriana und stuartiana mein kühles Klima so gut aushalten. Für die anderen passt es ganz gut. schill ist eine Prachtblüherin und -gedeiherin bei mir. stu hat noch nicht geblüht (zu jung), wächst aber gut.
Und die violacea-Kinder sollte ich dann ganz bald wärmer stellen...
Aber sagt mal andererseits, die meisten Phals die wir haben sind doch wahrscheinlich schon seit Generationen in Gewächshäusern groß geworden- wohl kaum jeweils so ganz genau wie in iherer Heimat, oder? Sollte man da nicht eine gewisse Vereinheitlichung erwarten?
Die meisten Phals, die hier auf den Markt kommen, weden in Thailand etc. produziert...
Nein. Ich denke nicht, dass die Naturformen nach nicht einmal 70 Jahren schon hinreichend "domestiziert" sind. Darauf lassen schon die vielen Diskussionen in diversen Foren schließen, wo man erstaunt zur Kenntnis nehmen kann, dass beim einen die z.B. pulchra blüht wie irre, beim nächsten macht sie nur Kindel, und bei gar nicht mal so wenigen benimmt sie sich wie eine Plastikpflanze. Von Vereinheitlichung sind wir da noch weit entfernt.
Danke auch Dir, Rüdiger!
Zitat von: Regina am 05.Sep.11 um 18:33 Uhr
Die meisten Phals, die hier auf den Markt kommen, weden in Thailand etc. produziert...
Ich denke mal, Taiwan ist da führend, dann kommt Thailand und dann Malaysia. Man muss auch nochmal zwischen Naturformen, Obinopsen und Flaschenware unterscheiden.
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 14:32 Uhr
Ich möchte hören oder besser mal austauschen, was denn gute Bedingungen nicht nur zum Wachstum sondern auch zur Blüteninduktion sind. Findest Du (und andere) hohe Wärme auch für die Blüte besser? Oder ist auch bei insgesamt hohen Temperaturen eine Temperaturunterschied von einigen Grad entscheidend?
Zu dem Thema ist diese Veröffentlichung interessant:
http://www.ecaa.ntu.edu.tw/weifang/lab551/flower/Phal/Phal-day-night-temp-flowering.pdf
Zitat von: Solanum am 05.Sep.11 um 19:09 Uhr
Zu dem Thema ist diese Veröffentlichung interessant:
http://www.ecaa.ntu.edu.tw/weifang/lab551/flower/Phal/Phal-day-night-temp-flowering.pdf
So richtig aber nur für die Hybridenzüchter in Holland und Co.
Die Multihybriden sind auf ein bestimmtes Temperaturverhalten hin gezüchtet worden.
Zitat von: Solanum am 05.Sep.11 um 19:09 Uhr
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 14:32 Uhr
Ich möchte hören oder besser mal austauschen, was denn gute Bedingungen nicht nur zum Wachstum sondern auch zur Blüteninduktion sind. Findest Du (und andere) hohe Wärme auch für die Blüte besser? Oder ist auch bei insgesamt hohen Temperaturen eine Temperaturunterschied von einigen Grad entscheidend?
Zu dem Thema ist diese Veröffentlichung interessant:
http://www.ecaa.ntu.edu.tw/weifang/lab551/flower/Phal/Phal-day-night-temp-flowering.pdf
Ah, danke, Heike!
OK, demnach ist eher Kühle blüteninduzierend, nicht der Unterschied. Und Kühle ist nach diesen Experimenten bis 23 Grad. Alles was dauerhaft darüber liegt, sei es konstant oder wechselnd, macht deutlich weniger BTs. Und experimentiert wurde mit Hybriden.
Über 23° oder 5° weniger lachen mich meine pulchras und luedde nur aus. Da muss ich im kommenden Winter wohl schon etwas weiter heruntergehen um mal Blüten zu sehen und nicht nur endlos lange BT ohne Blüte.
Ricci, das Experiment ging mit Multihybriden Miva irgendwas und Brother soundso - nicht mit pulchras. Und selbst bei denen waren die erfolgreichesten Bedingungen zur BT Induktion über 20 Wochen 14 Grad durchgängig Tag und Nacht.
Ich halte meine Phals eher auf der warmen Seite, und die blühen da gerne vor sich hin, wenn´s über 35°C geht (im Sommer) verblühen sie schon scheller als im Winter, da halte ich sie bei 18/ 24°C, bei Sonne auch mehr. Eine Blühinduktion bei niedrigeren Temps habe ich noch nie gebraucht.
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 20:24 Uhr
Ricci, das Experiment ging mit Multihybriden Miva irgendwas und Brother soundso - nicht mit pulchras.
Wer sich mal mit der Geschichte der kommerziellen Phal-Hybriden auseinandersetzt, wird sehen, dass die Multihybriden genau auf diese Eigenschaften (Temperatursteuerung der Infloreszenz) hin gezüchtet wurden. Die Studie gibt nur das wieder, was in Züchterkreisen schon längst Standardwissen ist.
Ging es dir nicht die Temperaturvorlieben von NF?
Zitat von: Zeppi am 05.Sep.11 um 23:15 Uhr
Zitat von: Ricarda am 05.Sep.11 um 20:24 Uhr
Ricci, das Experiment ging mit Multihybriden Miva irgendwas und Brother soundso - nicht mit pulchras.
Wer sich mal mit der Geschichte der kommerziellen Phal-Hybriden auseinandersetzt, wird sehen, dass die Multihybriden genau auf diese Eigenschaften (Temperatursteuerung der Infloreszenz) hin gezüchtet wurden. Die Studie gibt nur das wieder, was in Züchterkreisen schon längst Standardwissen ist.
Ging es dir nicht die Temperaturvorlieben von NF?
Ja, und die hab ich doch bekommen. :yes
Wie die Massenhybriden zum Blühen gebracht werden, finde ich aber auch interessant.
Zitat von: Zeppi am 05.Sep.11 um 23:15 Uhr
Wer sich mal mit der Geschichte der kommerziellen Phal-Hybriden auseinandersetzt, wird sehen, dass die Multihybriden genau auf diese Eigenschaften (Temperatursteuerung der Infloreszenz) hin gezüchtet wurden.
Davon hab ich noch nicht gehört, hab mich ja auch nicht besonders mit der Geschichte der Phal-Hybriden auseinandergesetzt. Wo hast du das her? Mir kommt das seltsam vor. Ich bin davon ausgegangen, daß die Blühinduktion durch niedrige Temperaturen ein sowieso vorhandenes Entwicklungsprogramm ist (auch in den Naturformen), dem durch die Phytohormone auf die Sprünge geholfen wird, um gleich bei der Erstblüte auf 2-3 Rispen zu kommen. ZB werden die kommerziellen Hybriden in kürzester Zeit bei hohen Temperaturen bis zur Blühstärke gezogen, und dann werden die Temperaturen gesenkt und massiv Phytohormone verabreicht, um sie zur Blüte zu bringen. ZB wie in diesem Patent hier: http://www.faqs.org/patents/app/20090048110
Zitat1. Method to increase the number of inflorescences in a typical orchid of the genus Phalaenopsis or Doritaenopsis by administration of a cytokinin to said orchid, before or during the exposure of said orchid to a cold period for induction of flowering.
Dazu paßt doch auch, daß bei vielen Naturformen, zB Phal. wilsonii, alle möglichen Sympods, mehr fällt mir gerade spontan nicht ein, die Blüte durch eine kühle Periode induziert wird.
Aber ich lerne immer gern dazu, also falls du Links für mich hast, immer her damit.
OK, die Frage ist also, ob die Hybridenzüchter das natürliche Induktionsprogramm nutzen oder ob es ihnen erst anerzogen wurde, richtig?
Schwer vorzustellen, dass sowas komplett anerzogen sein könnte; von irgendetwas musssten die Züchter doch ausgehen, wenn sie es nicht mit einer neuen Mutation zu tun hatten.
Derweil finde ich ja interessant , Heike, dass laus Deinem Artikel als Kühle zur Blühinduktione schon konstante 23 Grad ausreichen (nachdem sie wahrscheinlich vorher wärmer gehalten worden waren). Wenn auch 14 oder 17 Grad soger besser sind (mehr Inflorenszenzen).
Zitat von: Ricarda am 06.Sep.11 um 20:03 Uhr
OK, die Frage ist also, ob die Hybridenzüchter das natürliche Induktionsprogramm nutzen oder ob es ihnen erst anerzogen wurde, richtig?
Schwer vorzustellen, dass sowas komplett anerzogen sein könnte; von irgendetwas musssten die Züchter doch ausgehen, wenn sie es nicht mit einer neuen Mutation zu tun hatten.
Derweil finde ich ja interessant , Heike, dass laus Deinem Artikel als Kühle zur Blühinduktione schon konstante 23 Grad ausreichen (nachdem sie wahrscheinlich vorher wärmer gehalten worden waren). Wenn auch 14 oder 17 Grad soger besser sind (mehr Inflorenszenzen).
Genau, und für mich ist es schwer vorstellbar, daß die Hybriden extra auf das Verhalten hin gezüchtet wurden, weil es 1. nicht nötig wäre mit all den Phytohormonen, und weil es 2. bei Naturformen so weit verbreitet ist.
Zu dem letzten Punkt: In der Tat, hier ist ein Zitat aus einem anderen Patent, aus dem die normale Kulturtemperatur hervorgeht:
ZitatThe species and hybrids of Phalaenopsis that bloom in later winter or early spring require a period of about six weeks of exposure from 25.degree. C.-30.degree. C. (culture) to 15.degree. C.-20.degree. C. (induction) to trigger the emergence of the inflorescence (Report "Cultivation Guidelines Phalaenopsis Pot Plant. Anthura B. V. and Bureau IMAC Bleiswijk B. V., http://www.anthura.nl).
Quelle: http://www.freshpatents.com/Orchid-culturing-method-dt20070531ptan20070122907.php
@ Ricci: Noch ein Nachtrag: Es ging in dem Artikel primär um die Frage, ist Nachtabsenkung nötig zur Blühinduktion oder insgesamt niedrigere Temperaturen. Deshalb hab ich ihn eigentlich gepostet, weil die Idee der Nachtabsenkung immer wieder aufkommt, und die Ergebnisse in dem Artikel sind ein Hinweis darauf, daß Nachtabsenkung in Hinsicht auf die Blühinduktion überbewertet sein könnte.
Zitat von: Ricarda am 06.Sep.11 um 20:03 Uhr
OK, die Frage ist also, ob die Hybridenzüchter das natürliche Induktionsprogramm nutzen oder ob es ihnen erst anerzogen wurde, richtig?
Schwer vorzustellen, dass sowas komplett anerzogen sein könnte; von irgendetwas musssten die Züchter doch ausgehen, wenn sie es nicht mit einer neuen Mutation zu tun hatten.
Natürlich wurde ein vorhandenes Verhalten lediglich so optimiert, dass es für alle gängigen Multihybriden gleich gut funktioniert, d.h. jede neu Hybride in den neuen Produktionsprozess problemlos integriert werden kann.
Würde man NF in so einen Prozess mit einbinden, würde das Blühverhalten zum Teil den Planungen oder Erwartungen widerlaufen. Hybriden für den Massenmarkt müssen just-in-time produziert werden, also zu einem bestimmten Liefertag in einem definierten Zustand sein. Und das möglichst ohne irgendwelche Hormone.
Vielen Dank für den Link, ich hab mir Teil 1 und 2 auch gleich noch runtergeladen. Lohnt sich.
Zweitesmal danke
Hehe, das ist ja der eine Autor von dem Paper, das ich verlinkt hatte! Danke für die Links, da sind noch mehr interessante Artikel, zB der hier über Blühinduktion:
http://www.hrt.msu.edu/faculty/Runkle/Orchid/Articles/AOS%20Lopez%20and%20Runkle.pdf
Achja, hier ist noch eine wissenschaftliche Publikation, die fast identisch ist mit dem Paper oben, vielleicht sind noch mehr Quellenangaben drin:
http://www.hrt.msu.edu/faculty/Runkle/Orchid/Articles/Environmental_physiology_of_orchids_2005.pdf
ZitatPhalaenopsis requires a period of exposure to relatively moderate temperature (<26°C) to trigger initiation of the inflorescence, or spiking (Quellen).
Unter den Quellen bezieht sich zumindest eine ausdrücklich auf Phal. amabilis, also nicht nur Hybriden.
Mehr findet man in Google: "http://www.hrt.msu.edu/faculty/Runkle/Orchid/Articles"
Oder man sucht hier und wühlt alle 5400 eBooks durch: http://findebookee.com/search.php?q=orchid&type=all
Ich hab auch eine Frage, wenns nicht passt bitte löschen.
Wann stellt ihr eure Phals. ohne Schattierung ans Südfenster?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Bei mir: wenn es mittags bei Sonnenschein weniger als ( ca. ) 50.000 Lux im Freien hat, da ist aber noch etwas hin...
Zitat von: tina am 09.Sep.11 um 16:13 Uhr
Ich hab auch eine Frage, wenns nicht passt bitte löschen.
Wann stellt ihr eure Phals. ohne Schattierung ans Südfenster?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Ich habe Freitag die Schattierung an der Südseite entfernt.
Da ist jetzt noch ein wegin Haus- und Strauchschatten; aber nicht mehr viel.
Regina und Ricarda danke für eure Antworten.
Ich werde wohl doch noch ein wenig warten bis ich die Orchideen wieder ans Südfenster stelle denn es sind keine Sträucher oder Bäume davor die etwas Schatten spenden können.
Gerade heute brennt die Sonne noch gnadenlos runter.
Zitat von: tina am 09.Sep.11 um 16:13 Uhr
Ich hab auch eine Frage, wenns nicht passt bitte löschen.
Wann stellt ihr eure Phals. ohne Schattierung ans Südfenster?
Ich freue mich auf eure Antworten.
Von Ende Oktober bis Mitte März. Alles andere verursacht bei meinen Pflanzen gelbstichige, helle Blätter.
Zitat von: Jensli am 01.Sep.11 um 08:06 Uhr
Zitat von: Ruediger am 31.Aug.11 um 20:56 Uhr
1. Licht ist schwer zu beurteilen. Die meisten Phals bekommen eher etwas zu wenig Licht. Zumindest bei den Fensterbänklern.
Solange die Blätter nicht einen leichten Gelbstich bekommen, würde ich das nicht vermuten.
Licht ist m.M. nach der am meisten überschätzte Faktor der Nopsen-Kultur. Bei vielen Fensterbänklern sind gelbstichige Pflanzen zu beobachten, weil sie zu viel Sonne abbekommen.
Ich habe dazu eine interessante Beobachtung bei meinen Jungpflanzen gemacht. Platzbedingt mussten meine Jungpflanzen vom direkten Fensterplatz weichen und bekommen nun nur noch spärlich Licht, im Gegenzug aber 90% bei konstant (!) 29°C, vorher hatten sie schwankende Raumtemperaturen von 20-25°C und auch mal direkte Sonne - Fensterbankkultur eben. Ich hatte Anfangs Bedenken, aber es geschah Bemerkenswertes: statt weiter zu mickern (was ich dem Lichtmangel zuschrieb), fingen sie seitdem an regelrecht zu explodieren! Mein (zugegebenermaßen etwas fäkallastiges) Motto lautet seitdem: scheiß auf das Licht, Nopsen brauchen Wärme, Wärme und nochmals Wärme! Die Probleme der Fensterbankkultur sind nicht Lichtmangel, sondern diese elend mickrigen 20°-22°C Raumtemperatur die meiste Zeit des Jahres bei mickrigen 40-50% Lf.! Die meisten Pflanzen durchleiden schon ein regelrechtes Martyrium in deutschen Wohnstuben: trockene, kühle Luft bei reichlich Sonne - so muss für eine Nopse die Hölle aussehen...
Als es vor zwei Wochen in Deutschland 33°C bei 70%Lf hatte und (fast)alle Deutschen stöhnten (typisch...) da herrschte für alle deutschen Fensterbanknopsen (leider nur für kurze Dauer) das Paradies. Solches Klima haben unsere Pflanzen in ihrer Heimat das ganze Jahr!!Theoretisch wissen wir das, aber wie sich das anfühlt, konnte man neulich mal hier spüren, ohne nach Bangkok fliegen zu müssen. Nun haben wir wieder typisch deutsches Klima ( :bad ) und da erwarten wir dann Wunder von unseren Pflanzen. Wir können froh sein, dass sie so anpassungsfähig sind und uns die Freude machen, überhaupt zu überleben!
Diese Einschätzung, kann nichts mit Erfahrung zu tun haben, sondern nur mit Gehabe.
Meine Jungplanzen (Lindacheok) bekommen von mir alles was man sich denken kann, weil ich ja auch lernen möchte. Die Pflanzen bekommen von mir Wärme und 8o% LF. Eine Zeit lang gefällt es ihnen.Dann lasse ich mal die Temperatur purzeln und siehe da das Laub steht plötzlich peil ins End.(hoch)
Peter, duhu :pill
LG Ramona