Vor 3 Monaten aus der Flasche geholt:
(http://farm4.static.flickr.com/3621/3344925554_cf1d119c93_o.jpg)
Man sieht oben rechts die alte Knolle, die sich in der Flasche entwickelt hat. Im Substrat gab es trotz wenigen Blattgrüns die Entwicklung einer gewaltigen Wurzel mit Knolle am Ende (unten, nach links abgebogen, weil Topf zu klein). Bei geringer Feuchtigkeit wird sich jetzt die Wurzel noch zurück bilden, Stärke in die neue Knollen verlagern und eine neue Triebspitze bilden.
In Löss/Sandmischung sind alle Sämlinge abgefault. Ich muss Claus da unbedingt bei dem Pikieren unterstützen, damit er sich nicht in diesen reinen Mineralsubstraten verfranzt.
Claus, die Aussaat-Parameter?
Sieht wirklich gut aus Berhold, aber lass dem Claus und mir doch die Probiererei, ich hab mir heute 50kg Maurersand gekauft :whistle.
Gruß Volzotan
Zitat von: Volzotan am 10.Mär.09 um 19:47 Uhr
Sieht wirklich gut aus Berhold, aber lass dem Claus und mir doch die Probiererei, ich hab mir heute 50kg Maurersand gekauft :whistle.
Gruß Volzotan
aber klar doch. Der Hinweis von Claus, das Lehm/Sand gemisch zu sterilisieren scheint mir für empfindliche Arten sehr wichtig. Ein Orchis elegans Sämling des letzten Jahres steht bei mir in Löss/Sand (unsterilisiert) sehr gut, kein Unterschied zu NH Pflanzerde.
Zitat von: Berthold am 10.Mär.09 um 19:35 Uhr
In Löss/Sandmischung sind alle Sämlinge abgefault.
Berthold,
das können wir ja so nicht stehen lassen, da auch bei mir fast alles in diesem Lehm/Sand-Gemisch vergammelt ist, aber nur in dem nicht sterilisierten Teil. Und den hast du auch verwendet. War das Löss? Es war doch Lehmpulver, oder?
Im sterilisierten Teil ist nichts vergammelt.
Du schreibst das neulich auch vom Rheinsand. Dies war Böhmesand. Diese Sandbänke in den Flüssen scheinen doch ziemlich kontaminiert zu sein. Das wird mit Sand aus Steinbrüchen oder aus tiefen Sandgruben wahrscheinlich anders sein.
Orchis italica habe ich mehrfach ausgesät, und diese ist auch ein Beispiel, dass einfache Nährböden bei dieser Art nicht funktionieren.
Die erste Aussaat erfolgte mit reifen Samen aus USA von Aaron Hicks am 18.4.2006 auf Sigma P-0931 mit verschiedenen Zusätzen wie Ananas, Kokos, Birke und Steckrübe sowie P-6668 mit Ananas, Birke, Banane, Kartoffel, IAA, IBA und NAA - also ein wirklich umfassendes Programm, allerdings mit dem Nachteil, dass die Sigma-Böden viel zuviel Ammonium enthalten - was ich damals noch nicht als Nachteil erkannte. Es gab lediglich mit P-6668 und Birke 4 Protokorme, die sich dann aber nicht weiter entwickelten. :wacko :heul
Die zweite Aussaat mit den gleichen Samen erfolgte am 17.10.2006 auf modifiziertem Malmgren-Boden mit Zusatz von BAP bzw. IAA. Da erhielt ich 2 x 18 Porokorme, die sich im Glas gut entwickelten, dann aber in der damaligen Neudohum-Euphorie nach dem Auspikieren den Weg des Neudohums mit seinen Trauermückenlarven in den Kompost gingen. :wacko
Die dritte Aussaat erfolgte am 29.4.2007 mit reifen Samen, die ich von Kreta erhielt, auf i.w. Malmgren, aber auch nochmals auf P-6668. Auf den Malmgrenböden erhielt ich sehr gute Keimung, auf P-6668 keimte wieder nichts. Umgelegt am 9.1.2008 und 6.2.2008 auf die noch nicht ganz optimalen Böden, einige nochmals am 4.1.2009 auf die jetzt besseren Böden. Ein Teil wurde am 4.1.2009 auspikiert auf Floraton 3 + Neudohum Aussaaterde 1:1, auf ein Cypripediensubstrat und auf Sand + Lehm + Dolomit nicht sterilisiert. Davon haben die Sämlinge nur auf dem Cypripediensubstrat überlebt.
Ich weiß aber nicht mehr, wann Berthold seine Pflanzen bekam.
Ich habe das so ausführlich beschrieben, um zu zeigen, dass es doch sehr auf die Zusammensetzung der Nährböden ankommt, wenn man schwierigere Arten zum Keimen bringen will. Die meisten Orchis, Cypripedien und auch einige Dactylorhizen keimen auf Ammoniumnitrat schlecht bzw. gar nicht.
VG Claus
Zitat von: Claus am 10.Mär.09 um 22:09 Uhr
Zitat von: Berthold am 10.Mär.09 um 19:35 Uhr
In Löss/Sandmischung sind alle Sämlinge abgefault.
Berthold,
das können wir ja so nicht stehen lassen, da auch bei mir fast alles in diesem Lehm/Sand-Gemisch vergammelt ist, aber nur in dem nicht sterilisierten Teil. Und den hast du auch verwendet. War das Löss? Es war doch Lehmpulver, oder?
Im sterilisierten Teil ist nichts vergammelt.
VG Claus
Claus, das war der Löss, den wir mit Deinem Sand bei Dir gemischt haben (50/50).
Die Gläser waren von Anfang Dezember 2008.
Der Wert der Pikiersubstrate scheint
für die asymbiotischen Sämlinge ja langsam erkennbar, zumindest
für die ersten 3 Monate nach Entflaschung:
Wachstum der Sämlinge etwa gleich, Infektionsgefahr in Sand/Lehm deutlich grösser als in NH Pflanzerde, wenn Sand/Lehm nicht sterilisiert ist. Bei robusten Arten ist das Infektionsrisiko nicht so wichtig.
so, ist wieder da:
(http://farm4.static.flickr.com/3450/3973825537_f1fb8b4186_o.jpg)
wenn man den Topf jetzt nicht in den Regen stellt, gibt es überhaupt keine Fäulnisprobleme.
Hier einmal der Vergleich verschiedener Substrate:
Foto 1: Orchis italica auf Cypripediensubstrat
Foto 2: Orchis italica auf Gemisch Floraton 3 und Neudohum Aussaaterde
Foto 3: Orchis papilionacea auf Neudohum Aussaaterde
Die Pflanzen auf Cypripediensubstrat (es sind 2) sind am kräftigsten. O. italica auf Neudohum Aussaaterde haben nicht überlebt.
Nun kann es sein, dass die NH-"Aussaaterde" sich doch wesentlich von der "Pflanzerde" unterscheidet.
Claus, ich merke schon, die Art ist zu einfach für uns.
Zitat von: Berthold am 02.Okt.09 um 19:23 Uhr
Claus, ich merke schon, die Art ist zu einfach für uns.
:rofl
Claus, weißt Du ob und wenn, wie stark das Cypripediensubstrat aufgedüngt ist?
Zitat von: Berthold am 02.Okt.09 um 19:23 Uhr
Claus, ich merke schon, die Art ist zu einfach für uns.
Berthold,
die Art ist wirklich einfach - jedenfalls mit meinem Nährboden. In meinen Gläsern drücken sich die Knollen schon um die Wette. :thumb
Das gilt auch für O. provincialis und O. papilionacea als Mittelmeerarten. Ich werde die im Laufe der Zeit alle noch einmal aussäen, und dann gleich auf das richtige Medium umlegen. Dieses modifizierte Malmgrenmedium, obwohl fast alles darauf sehr gut keimte, war als Umlegeboden ein Irrweg. Erst durch späteres Umlegen auf das neue Medium lösten sich die Probleme in Luft auf, und ich sehe jetzt, wie gut sich alles entwickelt, wenn man es gleich auf das "gute" Meddium umlegt.
Zitat von: Manne am 02.Okt.09 um 21:45 Uhr
Claus, weißt Du ob und wenn, wie stark das Cypripediensubstrat aufgedüngt ist?
Manfred,
das weiß ich leider nicht. Aber im Vergleich zu dem Gemisch aus Seramis, Perlite und Bimskies, das ich mit der normalen Konzentration an Compo Blühpflanzendünger angefeuchtet hatte, wuchsen die Cypripedien etwas schwächer auf dem Cypripediensubstrat.
Man muss aber bedenken, dass es zur Kultur von ausgewachsenen Pflanzen konzipiert ist.
Ein kleiner Nachteil ist dabei, dass es recht dicke Lavaknollen von 5-6 cm Durchmesser darin gibt, und auch die Rindenstücke sind recht groß. Ich drücke die immer tief in das Substrat, damit ich auch kleine Pflanzen sicher einbetten kann.
Der Samen der roten Variante von Orchis italica hat nach langer Zeit doch noch gekeimt. Es ist Samen einer Kreuzung 2 roter Pflanzen, die Stanislav zur Verfügung gestellt hat. Claus hat für die Keimung unterschiedliche Böden getestet. Die Keimung ist mühsam, die Aufzucht nach dem pikieren dafür etwas einfacher, obwohl auch nicht ganz trivial.
Geselbsteter Samen hat bisher nicht gekeimt.
Sieht sehr gut aus. Viel Erfolg weiterhin. Bei mir ist die ganze Verwandschaft nciht einfach. Ophrys kriegt man aus Samen doch wesentlich besser hoch.
Orchis italica Sämlinge aus Samen von Stanislav. Die Pflanze enthält viel Farbstoff, deshalb sind die Lippen der Eltern einfarbig rot. Bei der Nachzucht sieht man auch schon ziemlich dunkelrote Blattfleckung
Congratulations! I wonder whether the plant also will have red flowers. By the way, one of the parent plants has also heavily mottled leaves, the second one not so much.