Die Art scheint heikel in der Aufzucht. Die im vorletzten Jahr früh pikieren Sämlingen hatten sich nach der Sommeruhe eine Infektion eingefangen und sind abgestorben.
Vorsorglich hatte Claus noch Sämlinge in den Gläsern gelassen, die im letzen Spätherbst pikiert wurden.
Mit den grösseren Sämlngen schein es bsser zu klappen:
(http://farm6.static.flickr.com/5175/5438367501_2432d0ff0b_b.jpg)
Schick mal meinem Vadder eine, der steckt sie neben die Barlia, da sollten sie sich wohl fühlen.
Das hat auch nicht geklappt, aber zum Glück hatte Claus noch ein Glas irgendwo stehen. Die Sämlinge waren schon relativ kräftig.
Vor ca. 6 Wochen habe ich die Sämlinge aus der Flasche genommen und in ein Substrat nach den neuesten Erkenntnissen gesetzt. Zumindest wurden ordentliche Knöllchen für die nächste Saison gebildet.
Das muss jetzt klappen, denn die Mutterpflanze ist schon lange im Himmel.
Bisher sind die Kleinen auf dem richtigen Weg. Aber früher sind sie immer erst später abgefault
Ich habe so den Verdacht, dass die völlig trocken in den Winter gehen müssen, d.h. Blattbildung aus eigener Kraft. Und das benötigt eine Mindestgröße der Knolle.
ein selten himantoglossum :thumb :thumb :thumb
lg
johan
Zitat von: Claus am 11.Nov.14 um 17:54 Uhr
Ich habe so den Verdacht, dass die völlig trocken in den Winter gehen müssen, d.h. Blattbildung aus eigener Kraft. Und das benötigt eine Mindestgröße der Knolle.
Aber etwas Feuchtigkeit braucht die Knolle schon, wenn sie austreibt
Man könnte dann sprühen. Du weißt, ich hatte mal zwei beschädigte Him. hircinum-Knollen zur Pilzisolierung bekommen. Zum Wegwerfen waren sie mir zu schade. Da hatte ich die großen Verletzungsstellen mit Holzkohle gepudert und sie dann in trockenes Seramis gesetzt. Innerhalb von 2 Monaten bildeten sich ganz normale Winterrosetten mit kräftigen neuen Wurzeln, die auch immer noch größer wurden, ganz allein aus der Substanz der Knollen. Auf den Rat eines Bekannten habe ich sie dann im Herbst in kalkhaltigen Trockenrasen gesetzt. Darin blieben sie bis März des Folgejahres, da wurden die Herzblätter braun, und man konnte dann bald die gesamten Rosetten abheben. Ich bin ziemlich sicher, dass die in ihren Seramistöpfen noch gut durch das Frühjahr gekommen wären. Aber wie gesagt, sie brauchen sicher eine Mindestgröße.
Zitat von: Claus am 11.Nov.14 um 19:34 Uhr
Auf den Rat eines Bekannten habe ich sie dann im Herbst in kalkhaltigen Trockenrasen gesetzt. Darin blieben sie bis März des Folgejahres, da wurden die Herzblätter braun, und man konnte dann bald die gesamten Rosetten abheben. Ich bin ziemlich sicher, dass die in ihren Seramistöpfen noch gut durch das Frühjahr gekommen wären. Aber wie gesagt, sie brauchen sicher eine Mindestgröße.
Claus, in den Seramistöpfen fangen sich die Pflanzen noch deutlich schneller eine Infektion ein als in einem Kalktrockenrasen. Aber ohne Pilze sind sie eben immer empfindlich. Orchis militaris dagegen fängt sich werden im Seramis noch im Kalkmagerrasen eine Infektion ein. Die Art ist viel robuster.
Ich habe hier ja viele Himantoglossum-Arten getestet. Kaum eine Pflanze hat das 3. Jahr im Topf überlebt, trotz Neudohum-Beimischung.
Zitat von: Berthold am 11.Nov.14 um 20:02 Uhr
Ich habe hier ja viele Himantoglossum-Arten getestet. Kaum eine Pflanze hat das 3. Jahr im Topf überlebt, trotz Neudohum-Beimischung.
Du meinst
wegen Neudohum-Beimischung? :swoon
Nein, mit NH-Beimischung überleben sie meist ein Jahr länger, vielleicht sogar mehrere Jahre länger, wenn man das Substrat regelmässig wechselt, was ich früher nicht gemacht habe.
Das ist wohl der selbe Effekt, den Beyrle meint, wenn er 20% Beimischung von Toresa bei seinen Trockenrasen-Ophrys empfiehlt, die sonst in der Natur nur in rein mineralischem Substrat wachsen.
Hallo,
ZitatTrockenrasen-Ophrys empfiehlt, die sonst in der Natur nur in rein mineralischem Substrat wachsen.
Berthold, das stimmt so nicht ganz. In frisch (ca. 5-6 Jahre) abgehumusten Kiesflächen der Lechheiden findest du keine einzige Ophrys. Dafür siedeln sich erst mal diverse Orobanche, Gentiana und von den Orchideen (einzelne) Gymnadenia conopsea (ich bleibe bei den alten Benennungen) an. Obwohl direkt daneben O. insectifera, O. holoserica, O. sphegodes wachsen.
Dort wo Ophrys wachsen würde ich einen Humusanteil von 10 - 20% unterstellen. Sieht man ganz hervorragend in den Löchern, die eine Spatenbreite und exakt Spatentiefe haben ...
Die einzigen, die in fast reinem Kies wachsen können, sind O. holoserica.
Viele Grüße
Stefan
Woher kommen die spatenbreiten Löcher??? :garnichtda:blinzel :garnichtda:blinzel
Zitat von: StefanB am 12.Nov.14 um 20:21 Uhr
Hallo,
ZitatTrockenrasen-Ophrys empfiehlt, die sonst in der Natur nur in rein mineralischem Substrat wachsen.
Berthold, das stimmt so nicht ganz. In frisch (ca. 5-6 Jahre) abgehumusten Kiesflächen der Lechheiden findest du keine einzige Ophrys. Dafür siedeln sich erst mal diverse Orobanche, Gentiana und von den Orchideen (einzelne) Gymnadenia conopsea (ich bleibe bei den alten Benennungen) an. Obwohl direkt daneben O. insectifera, O. holoserica, O. sphegodes wachsen.
Dort wo Ophrys wachsen würde ich einen Humusanteil von 10 - 20% unterstellen. Sieht man ganz hervorragend in den Löchern, die eine Spatenbreite und exakt Spatentiefe haben ...
Die einzigen, die in fast reinem Kies wachsen können, sind O. holoserica.
Viele Grüße
Stefan
Ja, ich stimme Dir zu, Stefan.
Beyrle vermehrt symbiotisch und setzt einen Pilze zu Keimung von Ophrys ein. Es scheint so zu sein, dass dieser Pilz das von ihm empfohlene Toresa als Beimischung mag. Das würde dann einen Humusanteil von 20 % in der Natur entsprechen, wenn in der Natur der selbe Pilz zum Einsatz kommt, was man vermuten könnte.