Religion, eine Last für die Menschheit?

Begonnen von Berthold, 14.Jan.09 um 17:58 Uhr

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Berthold

Zitat von: Jakob am 24.Apr.16 um 22:20 Uhr
Ich bin mir nicht ganz sicher was ich von deiner Einstellung zu Religion halten halten soll. Einerseits lehne ich Religion ab, weil sie sehr schnell zur Rechtfertigung von Diskriminierung, seltsamen Ansichten und Gewalt missbraucht wird. Außerdem raubt eine Religion ihren Anhängern immer etwas von ihrer Freiheit, aber das ist deren Problem.

Andererseits kann Religion auch sehr positive Effekte haben, wenn sie richtig angewendet wird, ich würde sie also nicht grundsätzlich verteufeln.

Ich verteufle Religionen grundsätzlich, sehe aber auch in Einzelfällen positive Effekte bei einigen Menschen.
Aber die negativen Effekte, die Du selber zum Teil erwähnt hast, überwiegen meiner Meinung nach erheblich.

Schon die Formulierung der Verteufelung ist religiösen Ursprungs. Und alles, was mit dem Teufel zu tun hatte sollte aus Sicht des religiösen Menschen verbrannt werden. Es gilt das Motto Feuer zu Feuer in der Hölle beim Teufel.

Allerdings hat kürzlich ein Papst behauptet, es gäbe gar keine Hölle. Aber ich bin da unsicher, denn woher will er das wissen.

Die Religionen führen die Menschen an der Nase herum nach dem Willen der entsprechenden Religionsführer.
Nur der Buddhismus hat einen eher philosophischen Hintergrund. Denn dort gibt es keinen Gott, sondern nur Meister, also Menschen, die etwas besonders Gutes geleistet haben. Die soll man verehren und ihnen nacheifern.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Jakob

#61
Ja, der Buddhismus ist tatsächlich etwas anders, aber eigentlich nur auf den ersten Blick. Es gibt Buddhisten die glauben, allein durch Reliquienverehrung und ähnliche Kulte erleuchtet zu werden. Und es gibt die gleichen Probleme inklusive Extremismus und korruptem Klerus wie in jeder anderen Religion auch. Man hat hier ein etwas romantisiertes und verklärtes Bild des Buddhismus.

Falls ich irgendeiner Religion angehöre, dann dem Buddhismus. Ich lese viel zu dem Thema und beschäftige mich damit bzw. praktiziere im Alltag, allerdings glaube ich z.B. nicht wirklich an Wiedergeburt und Nirvana.
Der eigentliche Zweck des Buddhismus ist aber die Befreiung vom Leid, und diesen Zweck erfüllt er für mich tatsächlich, auch ohne den Glauben an irgendetwas Übernatürliches.

Übrigens gibt es "im Buddhismus" auch (sterbliche) sogenannte Götter und transzendente Buddhas und Bodhisattvas, die man sich ähnlich vorstellen kann wie Götter.
Je nach Schule sind sie unterschiedlich wichtig bis komplett bedeutungslos. Überhaupt unterscheiden sich die Schulen teilweise ziemlich stark.

Berthold

Zitat von: Jakob am 25.Apr.16 um 17:19 Uhr
Der eigentliche Zweck des Buddhismus ist aber die Befreiung vom Leid, und diesen Zweck erfüllt er für mich tatsächlich, auch ohne den Glauben an irgendetwas Übernatürliches.


Die Befreiung von Leid und die Vermittlung von Freude am Leben durch Ablenkung der Aufmerksamkeit von unangenehmen auf schöne Dinge (z. B. Orchideenblüten) ist eigentlich auch Zweck dieses Forums. Leider klappt es nicht bei allen Besuchern. Bei einigen wenigen wird das Leid sogar vergrössert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 25.Apr.16 um 01:07 Uhr
Zitat von: Jakob am 24.Apr.16 um 22:20 Uhr
Ich bin mir nicht ganz sicher was ich von deiner Einstellung zu Religion halten halten soll. Einerseits lehne ich Religion ab, weil sie sehr schnell zur Rechtfertigung von Diskriminierung, seltsamen Ansichten und Gewalt missbraucht wird. Außerdem raubt eine Religion ihren Anhängern immer etwas von ihrer Freiheit, aber das ist deren Problem.

Andererseits kann Religion auch sehr positive Effekte haben, wenn sie richtig angewendet wird, ich würde sie also nicht grundsätzlich verteufeln.


Allerdings hat kürzlich ein Papst behauptet, es gäbe gar keine Hölle. Aber ich bin da unsicher, denn woher will er das wissen.

Die Religionen führen die Menschen an der Nase herum nach dem Willen der entsprechenden Religionsführer.
Nur der Buddhismus hat einen eher philosophischen Hintergrund. Denn dort gibt es keinen Gott, sondern nur Meister, also Menschen, die etwas besonders Gutes geleistet haben. Die soll man verehren und ihnen nacheifern.

Bravo Berthold, der Glaube an die Hölle kann der erste Schritt zu Gott sein.

Wenn Du die Hölle schon nicht mehr ausschließen magst, so gib Dir einen Ruck und lasse das wenigstens auch für Gott gelten.


PS.

Was ist den besonders Gutes?
In den Augen des Kapitalisten ist es möglichst viel Geld gesammelt zu haben, der Lebenzweck schlechthin.
Beste Grüße

Rüdiger

johan

hallo leute
mao hatte recht religion ist opium fürs volk,oder marx.
der erkenntnis das religion ein reiner menschen erfindung ist,durch drogen, wahnsinn oder macht hervorgerufen,macht die sache gefährlich.
grundsätzlich sind religionen absolut intolerant gegen über andersdenkende(inquisition,islam etc.).
frage jetzt,was ist höher gestellt, deine freiheit oder knechtung durch andersdenkende(religion)
die geschichte hat schon viele haarsträubende fehler aufgezeigt,aber wie immer,nichts daraus gelernt.
ewig grüßt das murmeltier

lg
johan

Ruediger

Konsequenter Kleinschreibung gehe ich konsequent aus dem Weg, für mich ist das immer eine Frage der Höflichkeit und Lesbarkeit.
Dann klappt es auch mit Mao und Marx, oder war das doch die Marx Brothers?

Ich würde noch Leerzeichen und Interpunktion einsparen, dann möchte es gar niemand mehr lesen. Dann kann man sich das Schreiben noch sparen.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Rüdiger, Du kritisierst die Form aber Du meinst den Inhalt.

Nun die klassische Gretchenfrage an Dich:
Nun sag, wie hast du's mit der Religion? Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 06.Jun.16 um 20:48 Uhr
Bin ich Faust?

Rüdiger, ich glaube, Du bist Gretchen grins

Wiki:
Goethe stellt an dieser Stelle mit Gretchen und Faust zwei Entwürfe einander gegenüber: Zum einen das Mädchen aus einfachen traditionsbestimmten Verhältnissen, das den Glauben an Gott und kirchliche Religiosität als Zentrum auch des eigenen Selbstverständnisses übernommen hat; zum anderen der gelehrte Heinrich Faust, der im Sinne neuzeitlicher Subjektivität auch die überlieferte Religion in Frage stellt und argumentiert, er könne die gleichen Gefühle für das Gute, Schöne und Anständige haben wie Gretchen. Diese Werte müssten aber nicht unbedingt von der Kanzel gepredigt werden, um beherzigt zu werden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

johan

Zitat von: Ruediger am 06.Jun.16 um 20:09 Uhr
Konsequenter Kleinschreibung gehe ich konsequent aus dem Weg, für mich ist das immer eine Frage der Höflichkeit und Lesbarkeit.
Dann klappt es auch mit Mao und Marx, oder war das doch die Marx Brothers?

Ich würde noch Leerzeichen und Interpunktion einsparen, dann möchte es gar niemand mehr lesen. Dann kann man sich das Schreiben noch sparen.

johan

hallo rüdiger
mit höflichkeit hat dies nichts zu tun,aber kann nur mit eine hand tippen und bin nicht sehr gut in deutsch schreiben.
früher war ich neutral gegenüber religion,seit nordirland ,nordafrika und terroranschläge bin ich der meinung,religion ist gefährlich und völlig intolerant und hat heut zu tage nichts zu suchen in politik

lg
johan

Ruediger

Religion per se ist nicht gefährlich, solange sie Toleranz, Mitgefühl und Friedfertigkeit als zentralen Bestandteil enthält.

Aber das ist natürlich keine Einbahnstraße, das darf man von anderen Mitmenschen ebenfalls erwarten. Egal ob sie an Geld, Gott, Wissenschaft, Bildung oder nur an sich selbst, den eigenen Vorteil glauben oder an überhaupt nichts.

Ich halte auch nichts von der Vermengung von Politik und Religion, bzw. das dies eine Einheit ist. Natürlich fließt in der Politik so etwas ein, ebeso wie Atheisten ihre Sicht der Dinge einfließen lassen. Das kann man nicht losgelöst sehen, nur sollte man primär nicht versuchen mit Religion oder Nicht-Religion Politik zu machen.

Nur das ist ein etwas frommer Wunsch.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 07.Jun.16 um 19:24 Uhr
Religion per se ist nicht gefährlich, solange sie Toleranz, Mitgefühl und Friedfertigkeit als zentralen Bestandteil enthält.

Ja, stimmt, aber leider gibt es solche Religionen nicht, denn auch im Christentum darf man neben dem Christengott keinem anderen Gott huldigen. Da kann noch so viel Toleranz und Nächstenliebe gepredigt werden. Wenn es um einen andern fremden Gott geht, hört die Toleranz auf. Die Toleranz kann höchstens gegenüber Nichtgläubigen geübt werden, aber diese werden am liebsten sofort umgebracht.

Die Religionen beruhen auf dem Glauben der Menschen, und der Mensch kann eben nicht glauben, dass es zwei allmächtige gleichberechtigte Götter gibt. Das wäre ein logischer Widerspruch.

Es ist ähnlich wie in den politischen Parteien. Es herrscht dort starke Konkurrenz und kein Parteimitglied darf die Ideen eine konkurrierenden Partei loben, den sonst fliegt er bestenfalls aus der Partei raus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

johan

erstaunlich bei religion:der urform der religion hatte viele götter,der modernere nur eine
wahrscheinlich waren die vielen götterhäuser einfach zu teuer,daher nur ein gott.

lg
johan

Ruediger

Zitat von: Berthold am 07.Jun.16 um 19:57 Uhr
Zitat von: Ruediger am 07.Jun.16 um 19:24 Uhr
Religion per se ist nicht gefährlich, solange sie Toleranz, Mitgefühl und Friedfertigkeit als zentralen Bestandteil enthält.

Da kann noch so viel Toleranz und Nächstenliebe gepredigt werden. Wenn es um einen andern fremden Gott geht, hört die Toleranz auf. Die Toleranz kann höchstens gegenüber Nichtgläubigen geübt werden, aber diese werden am liebsten sofort umgebracht.



Ich habe den Eindruck Du bist noch nicht in der Gegenwart angekommen. Ich kennen keinen christliches Land wo Atheisten o.ä. Umgebracht werden. Ganz im Gegenteil, gehören Christen zu der meistverfolgten Religion weltweit.
Lesen bildet, gib Dich nicht auf. :wink

Übrigens ist das Ermorden andersgläubiger oder andersdenkender kein Privileg der Religionen, man könnte bei Euren Ausführungen auf die Idee kommen, alles Übel der Menschheit entspringt der Religion. :lol

Natürlich lebet es sich prächtig mit solchem simplen Weltbild, auch wenn es mit der Realität nichts zu tun hat, aber was stört das schon.

Differenziertes Nachdenken strengt an, warum sollte man darauf seine Energie verschwenden? Wenn man es denn könnte.

Ich frage mich immer, wenn man mit offenen Augen und Verstand durch die Welt geht, wie man zu solch einseitigen Urteilen komm. Gut, mancher ist in einer bigotten Umgebung groß geworden und litt unter der geistigen Enge dort. Oder hatte böse Erfahrungen mit engherzigen Kirchenleuten gesammelt. Da bleibt Bitterkeit übrig.

Das es religiösen Fanatismus gibt, insbesonders im Islam, das erschreckt mich auch. Dafür habe ich keinerlei Verständnis.

Jeder soll selbst entscheiden, welcher Religion er angehört, oder ob er den geliebten Atheismus pflegt. Man muß das nicht einmal mögen, aber tolerieren.
Beste Grüße

Rüdiger