Hofbäume Hausbäume

Begonnen von Berthold, 29.Aug.23 um 10:05 Uhr

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Berthold

Zitat von: Alwin am 29.Aug.23 um 05:39 Uhr
Zitat von: Berthold am 28.Aug.23 um 17:39 UhrHier das beste colchicum-Jahr aller Zeiten.
Alle Pflanzen blühen. Es muss wohl an den extrem nassen Wochen zum Sommeranfang gelegen haben.
Ja ein Plätzchen zum Träumen
Was ist das für ein Baum der Platz und Schatten spendet?
Oder spielt das keine Rolle?

Das ist eine 120 Jahre alte Hainbuche, die mit dem Bau des Hauses als Hofbaum gepflanzt wurde.
Eigentlich pflanzte man Linden oder Eichen. Angeblich sollen die Katholiken (Frankophilen) Linden (Name: Marienlinde), die Evangelen Eichen gepflanzt haben.
Später pflanzte man zur Geburt eines Jungen ein Apfelbaum, zur Geburt eines Mädchens einen Birnbaum, was heute vermutlich als frauenfeindlich empfunden würde.

Hier steht neben der Hainbuche noch eine große Eiche.
Ich hatte zur Geburt der Tochter einen Mammutbaum gepflanzt.

Aber für die Cyclamen am Fuß des Baumes spielt die Art des Baumes keine wesentliche Rolle.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alwin

Ok
Obwohl die Hainbuche wie auch die Rotbuche
länger ihr festeres Laub behalten Ergo von oben mehr Schatten und am Boden mehr Luft
Bei einem alten Baum sind die Oberflächen Wurzeln auch nicht mehr so Wasser gierig _ also
Unterbewuchs freundlicher
 ;-) Unter einem Nussbaum würden sie garantiert nicht so gut gedeihen
Gruß Alwin

Alwin

Zitat von: Berthold am 29.Aug.23 um 10:05 Uhr...
Ich hatte zur Geburt der Tochter einen Mammutbaum gepflanzt.
Interessant
Zeig ihn doch mal bei interessante Bäume  :thumb
Gruß Alwin

Rüdi

Zwischendurch zum Thema "Hausbaum" am Niederrhein:

http://baeumen.de/nsg-kleve/hofbaume.html

Ob es tatsächlich religiöse Unterschiede in der Wahl des Baumes gibt? Ich denke eher es sind auch geografische zu sehen. Aber was hat frankophil in der Hinsicht mit katholisch zu tun?
Die Linde war seit Urzeiten dem Gerichts- und Versammlungsplatz im Dorf
zugerechnet. Es war der mythologische "Wahrbaum" aus vorchristlicher Zeit. Aber ja, in christlicher Zeit natürlich umgedeutet. 
Mein Hausbaum beherbergt im Wurzelbereich das Gros meiner Cyclamen: die Schwarzkiefer. Aber eher kein Zukunftsbaum, da die heißen Jahre viel Stress für sie brachten.




Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Berthold

#4
Zitat von: Rüdi am 29.Aug.23 um 12:07 UhrZwischendurch zum Thema "Hausbaum" am Niederrhein:

http://baeumen.de/nsg-kleve/hofbaume.html

Ob es tatsächlich religiöse Unterschiede in der Wahl des Baumes gibt? Ich denke eher es sind auch geografische zu sehen. Aber was hat frankophil in der Hinsicht mit katholisch zu tun?
Vermutlich korrelierte der katholische Glaube mit dem Frankophilismus.
Die Linde wurde nicht umsonst Marienlinde, also der Baum der Mutter Gottes,  genannt. Marieneichen gibt es nicht, Josefsbuchen auch nicht.
Rüdiger, ich vermute, Du bist nicht katholisch und hast die französischen Könige auch nicht gemocht.

Natürlich wurde die Wahl des Hofbaumes auch von anderen Dingen beeinflusst.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Hmmm... der Katholizismus ist doch im gesamten romanischen Sprachraum vorherrschend. Der Papst saß zumindest die meiste Zeit in Rom und die katholischen Habsburger hielten den katholischen Glauben lange hierzulande aufrecht. Weshalb jetzt der alleinige Bezug auf Frankreich bzw. franzosenfreundlich?
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Berthold

Zitat von: Rüdi am 29.Aug.23 um 15:05 UhrHmmm... der Katholizismus ist doch im gesamten romanischen Sprachraum vorherrschend. Der Papst saß zumindest die meiste Zeit in Rom und die katholischen Habsburger hielten den katholischen Glauben lange hierzulande aufrecht. Weshalb jetzt der alleinige Bezug auf Frankreich bzw. franzosenfreundlich?
Die Franzosen waren katholisch und haben im Mittelalter als erste in Europa über Gartengestaltung, Pflanzen und Bäume nachgedacht und galten deshalb als Vorbilder, daher der frankophile Bezug.
Die Engländer kamen erst später.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

Na ja, als erste wohl nicht, denn auch in Italien, Spanien und Portugal dachte man darüber nach. Und der Einfluss der Nachfolger Roms lässt sich in Frankreich nicht leugnen. Sicher gab es in Frankreich auch den Traditionsgarten mit Gemüse und Kräutern, vornehmlich in Klöstern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Gartenkunst
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Rüdi

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Berthold

Zitat von: Rüdi am 29.Aug.23 um 17:41 UhrNa ja, als erste wohl nicht, denn auch in Italien, Spanien und Portugal dachte man darüber nach. Und der Einfluss der Nachfolger Roms lässt sich in Frankreich nicht leugnen. Sicher gab es in Frankreich auch den Traditionsgarten mit Gemüse und Kräutern, vornehmlich in Klöstern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Gartenkunst

Nein, es geht um Gärten und Bäume für mitteleuropäisches Klima. Damit hatten die südeuropäischen Länder nichts zu tun.
In Italien, Portugal oder Spanien wachsen keine Linden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Weiß ja nicht wie es in Spanien ist aber in Italien wachsen sehr viele Linden und der Duft zur Blütezeit ist betäubend.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

partisanengärtner

#11
Im vorchristlichen Germanien waren Linden der Liebes und Fruchtbarkeitsgöttin
Freya gewidmet. Die Kirche hat diese heiligen Stellen später gern okkupiert und diese Maria geweiht.

In Palästina gibt es wenig bis gar keine Linden dieser Baum kam sicher über ältere Religionen ins Christentum.
Auch die vorchristlichen Slawen hatten eine Lindengöttin Libussa. Die Linden an ihren Stätten wurden vermutlich genauso später christlich missbraucht.

Auch bei den alten Griechen waren Linden heilig. Natürlich wieder eine Liebesgöttin Aphrodite
Die Verwandlung in einen Baum war eine Gnade der Götter. (Philemon und Baucis Linde und Eiche)

Alle genannten Kulturen liebten Linden als Hausbäume, aber auch auf Gemeinschaftsplätzen..

Wenn es schon französisch sein muß es waren auch die Kelten sehr von Linden angetan. Bezog sich aber nicht nur auf Frankreich.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Rüdi

#12
ZitatDie Franzosen waren katholisch und haben im Mittelalter als erste in Europa über Gartengestaltung, Pflanzen und Bäume nachgedacht und galten deshalb als Vorbilder

Darum ging es in meiner Antwort! nicht um Bäume Mitteleuropas!
Gartengestaltung war Dein Wort.
ZitatIn Italien, Portugal oder Spanien wachsen keine Linden.

woher ist dann mein italienischer fantastischer Lindenhonig?
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Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 29.Aug.23 um 19:16 UhrWeiß ja nicht wie es in Spanien ist aber in Italien wachsen sehr viele Linden und der Duft zur Blütezeit ist betäubend.
Das ist aber die grosse Ausnahme. Im mediterranen Raum ist es zu heiß und zu trocken für Linden, sowohl für Sommer- als auch für Winterlinden. Deshalb waren die italienischen Gärten für den Normalbauern keine Vorbilder für mitteleuropäischen Garten- und Baumkulturen.
Schau hier:

Verbreitung der Sommerlinde (links) und Verbreitung der Winterlinde (rechts) (www.ipgri.cgiar.org)
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#14
Zitat von: Rüdi am 29.Aug.23 um 21:20 Uhr
ZitatDie Franzosen waren katholisch und haben im Mittelalter als erste in Europa über Gartengestaltung, Pflanzen und Bäume nachgedacht und galten deshalb als Vorbilder

Darum ging es in meiner Antwort! nicht um Bäume Mitteleuropas!
Gartengestaltung war Dein Wort.
ZitatIn Italien, Portugal oder Spanien wachsen keine Linden.

woher ist dann mein italienischer fantastischer Lindenhonig?


Auch bei der Gartengestaltung können nur Pflanzen verwendet werden, die zum Klima passen.
Ich meinte mit der Gartengestaltung auch die Landschaftsgestaltung z. B. durch Baum-Alleen und anders, was Axel erwähnt hat.

In der kleinen Eiszeit hast Du keinen Lindenhonig aus Italien bekommen. Das ist jetzt nur dank der Klimaerwärmung möglich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)