Bildungserfolg mal anders.

Begonnen von Ruediger, 01.Aug.18 um 22:39 Uhr

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Ruediger

Fields-Medaillie als höchste Auszeichnung in der Welt der Mathematik für den 30 jährigem Peter Scholze.

,,Professor über Peter Scholze als Schüler
"So jemanden habe ich noch nie erlebt"
Mit 16 Jahren besuchte Fields-Preisträger Peter Scholze schon Seminare an der Uni. Sein damaliger Betreuer erinnert sich an das mathematische Ausnahmetalent, das alle überragte.

Er ist gerade mal 30 Jahre alt und spätestens nun ein Superstar der Mathematik. Peter Scholze aus Bonn hat die Fields-Medaille bekommen, die höchste Auszeichnung seines Fachs, die nur alle vier Jahre verliehen wird.


[...]


Altmann: Wenn ich ein mir unbekanntes Mathematikbuch durcharbeite, dann lese ich eine Zeile oder zwei, lege das Buch zu Seite, nehme einen Stift, rechne ein bisschen und schaue, was damit gemeint sein könnte. Und nach einem halben Tag, überspitzt gesagt, lese ich bei der dritten Zeile weiter. Die Informationsdichte in Mathematiktexten ist sehr hoch. Scholze hingegen liest das einfach so wie einen unterhaltsamen Roman durch. Aber nicht oberflächlich, er versteht es bis ins letzte Detail. Man könnte sagen: Mathematik ist seine zweite Muttersprache, sein Gehirn kann die komplizierten Aussagen ohne mühsame Verarbeitung und Übersetzung direkt aufnehmen. Das bedeutet aber nicht, dass er nur Mathematik im Kopf hat. Scholze hat auch ein ausgezeichnetes Abitur gemacht.
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http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/peter-scholze-gewinnt-fields-medaille-so-jemanden-habe-ich-noch-nie-erlebt-a-1214439.html



,,Dass es der Bonner bis in den Olymp der Mathematik geschafft hat, verdankt er auch der untergegangenen DDR. Genau wie sein Doktorvater Rapoport und wie sein erster Mentor an der FU Berlin, der Matheprofessor Klaus Altmann, besuchte er das Heinrich-Hertz-Gymnasium in Berlin. Die in der DDR gegründete Spezialschule bietet Talenten bis heute beste Bedingungen.


[...]


"Glücksfall"

Freunde aus dem Westen Deutschlands hätten die Schulzeit als Leidenszeit erlebt, berichtet Scholze, sie blickten oft neidisch auf die Profilschulen in Berlin und der ehemaligen DDR. "Diese Schulen sind ein Glücksfall, und ich hoffe, dass auch künftige Generationen von Schülern das Glück haben, in einem Netzwerk von mathematisch und naturwissenschaftlich herausragenden Schulen unterrichtet zu werden", schreibt er in einem Brief an seine ehemalige Schule.

Wenn der Trubel um die Fields-Medaille abgeklungen ist, kann sich Scholze wieder ganz den Problemen der Mathematik zuwenden."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/peter-scholze-deutscher-mathematiker-bekommt-fields-medaille-a-1215660.html

Ich bin tief beeindruckt, aber es zeigt auch die ganze Schwäche des durchrefomierten Bildungssystem in Deutschland.
Hier beschäftigt man sich gerne mit Inklusion für alle,  anstatt an einer nachhaltigen Verbesserung des Bildungsystems.

Bologna an den Universitäten war auch ein ,,toller" Erfolg.

Selbstzerstörung mit System.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Ich denke, solche genialen Leute entwickeln sich unabhängig vom Schulsystem.
Wir hatten einen ähnlich genialen Typ in der Firma. Er ist später wieder zurück zur Uni. Im Alltagsgeschäft der Softwareentwicklung hat er sich etwas schwer getan. Er hat sehr komplexe logische Ausdrücke in seine Software eingebaut, die zwar korrekt waren, aber nicht ohne weiteres zu verifizieren waren, weil sie von anderen intellektuell nicht nachvollziehbar waren.
Das war ungünstig für die gewerbliche Softwarentwicklung.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Na ja, viel können ihr Talent nicht entwickeln, sie fallen durchs Raster, denn besondere Begabungen bedürfen keiner besonderen Förderung, so die herschende Vorstellung.

Nur solche mit Schwächen sollen dauerhaft gefördert werden, am besten 24/7 und natürlich sollen alle darauf Rücksicht nehmen, ggf. rückstecken, denn der Lehrer darf denn Großteil seiner Zeit und Aufmerksamkeit den Problem widmen, der Rest muß so zurecht kommen.

Da schalten übrigens manche mit besonderen Begabungen einfach ab, gelten dann als unkonzentriert oder unmotiviert, dabei langweilen sie sich, sind chronisch unterfordert.

Wenigsten kümmern wir uns jetzt in den Medien laufend um hilfsbedürftige Analphabeten aus aller Welt, wer braucht schon das Potential der autochtonen Bevölkerung, wenn die Hochbegabung herein gerettet wird.

Wir schaffen uns.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Fast nur Männer bei der Veranstaltung, wie ist das möglich?

Ich vermute, Frauen haben durch Kindererziehung und Hausarbeit zu wenig Zeit zum Nachdenken.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Berthold am 02.Aug.18 um 18:40 Uhr
Fast nur Männer bei der Veranstaltung, wie ist das möglich?

Ich vermute, Frauen haben durch Kindererziehung und Hausarbeit zu wenig Zeit zum Nachdenken.

Das ist eine andere Form der Hochbegabung, es wird doch immer so betont.
Der Mann erholt und amüsiert sich bei der Arbeit, während die eigentliche Leistung zu Hause gebracht wird.
In keiner politischen Sonntagsrede fehlt die besondere Anerkennung für die Frau.
Auch müssen laufend Straßen nach ihnen benannt werde, z.B. für die Erfindung des Kochlöffels o.ä. wichtigen Dingen.
Beste Grüße

Rüdiger