Phragmipedium schlimii ohne Wurzeln - was nun?

Begonnen von Ralla, 23.Nov.14 um 17:27 Uhr

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Felix

#15
Und warum hältst Du dich nicht selbst an diese Regel?
Ich habe einige Beiträge gefunden, in denen für Dich der Wert "Erfahrung" eine begründende Rolle erhält.
Könntest Du bitte hier bei den einzelnen Beispielen begründen, warum dort Erfahrung eine Rolle in der Diskussion spielen soll und hier nicht?

http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=29311.msg348514#msg348514

Berthold

#16
Zitat von: Felix am 23.Nov.14 um 23:27 Uhr
Und warum hältst Du dich nicht selbst an diese Regel?
Ich habe einige Beiträge gefunden, in denen für Dich der Wert "Erfahrung" eine begründende Rolle erhält.
Könntest Du bitte hier bei den einzelnen Beispielen begründen, warum dort Erfahrung eine Rolle in der Diskussion spielen soll und hier nicht?

Ja, gerne.
Es gibt Erfahrungen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen oder Beobachtungen nach wissenschaftlichen Regeln beruhen und Erfahrungen, die auf Scheinkorrelationen beruhen.
Den ersten Typ der Erfahrungen akzeptieren wir natürlich, den zweiten Typ nicht.

Ein Beispiel für den 2. Typ:
Nach meiner Erfahrung werden die Babys vom Klapperstorch gebracht, denn mit Abnahme der Weißstörche in Deutschland sank auch die Geburtsrate. Das ist meine langjährige Erfahrung.

So ist die Behauptung, Orchideen würden in bestimmten Zuständen nur mit Regenwasser gut wachsen falsch, auch wenn diese Erfahrung über lange Zeit erworben worden ist.
Denn Orchideen wachsen in diesen bestimmten Zuständen in anderem Wasser, das ähnlichen Salzgehalt hat genau so gut. Es kommt also nicht darauf an, wie das Wasser entstanden ist, sondern welche Eigenschaften es besitzt.


Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ralla

Jungs, eure Diskussion nützt mir bei der Pflege meiner Pflanze mal gar nix.

Wenn jemand mal einen Pflegetipp von jemandem anders mitgeteilt bekommen hat und dies dann hier auch so weitergibt, finde ich das in Ordnung. Es sind alles Anregungen für mögliche Verbesserungen in der Kultur. Ob, wann und wie ich das ausprobiere, bleibt ja sowieso mir überlassen.

Ich werde über salzarmes Wasser nachdenken, bzw. bald mal darüber schlafen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Zitat von: Ralla am 24.Nov.14 um 00:02 Uhr
Ich werde über salzarmes Wasser nachdenken, bzw. bald mal darüber schlafen.

Frage in der Apotheke, ob sie Regenwasser haben. Das soll gut klappen :yes
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Es muss aber rechts drehendes sein. grins grins
Ralla, lass Dich nicht verunsichern.Alle Ratschläge sind gut gemeint.Suche Dir für Dich und die Pflanze das Beste raus. :thumb :blume
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Alwin

Berthold weiß genau was felix meint
Blätter können keine  Salze aufnehmen und umwandeln wie Rhyzome /Wurzeln
deswegen weiches Wasser
-Leitungswasser wäre auch abgestanden zu kalkhaltig-
Salze und Kalk würden die Blatt Poren zu sehr verschließen und Zyrkulation verhindern
Deswegen empfehle ich ja nicht nur weiches Wasser ohne Dünger !
(Osmocoseanlage  :ka)  ( möglichst kein Leitungswasser)
Auch Staub verschließt die Blatt Poren
deswegen 1x wöchendlich mit weichem Schamm Ober und Unterseite abwischen
verhindert Ansiedlung von Schildläusen uä.
da schwache Pflanzen sofort von Parasiten besucht werden

dies ist aber nur meine Laien Meinung die bei mir funktioniert
ob Bonsai oder Orchideen
also ein kostenfreier Ratschlag außer Konkurenz  :blume
Gruß Alwin

Berthold

#21
Zitat von: alweb am 24.Nov.14 um 07:30 Uhr
Blätter können keine  Salze aufnehmen und umwandeln wie Rhyzome /Wurzeln
deswegen weiches Wasser

Nein, Alwin, Blätter können durchaus Salz-Nährstoffe aufnehmen. Man nennt das Blattdüngung. Deshalb halte ich die angebliche Erfahrung, dass man Pflanzen mit abgestorbenen Wurzeln nur mit salzfreiem Wasser giessen soll für nicht zu Ende erfahren.
Ich glaube aber, Blätter können keine organischen Substanzen wie z. B. Zucker oder Hormone aufnehmen (mit wenigen Ausnahmen), unter anderem weil die Löcher zu klein sind.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Soweit ich weiss ist das auch der Stand der Dinge das Pflanzen keine organisches Stoffe aufnehmen können. Der Stickstoff in Organischen düngern muss erst durch Mikroorganismen freigegeben werden.

Regenwasser ist aber schonmal kein schlechter Tip. Regenwasser ist schonmal nicht komplett rein, dazu werden noch beim Auffangen jede Menge Stoffe in dem Wasser gelöst (Vogelscheisse auf dem Dach zb).
Reines entsalztes Osmosewasser bringt der Pflanze nichts, wenn sie dann Wurzeln treibt höchstes aus den noch vorhandenen Reserven in den Blättern.

Berthold

#23
Florian, "Regenwasser" hat aber eine völlig undefinierte Zusammensetzung, deshalb sollte man es nicht generell empfehlen.
Wenn das Regenwasser z. B. durch eine Kupferdachrinne fliesst, bringt man sehr schnell jede Pflanze damit um. Wenn es in einem Betonbehälter aufgefangen wird, hat es einen sehr hohen pH-Wert. Wenn es nach einer Trockenperiode eingesammelt wird, ist es zunächst stark durch verschiedene Stäube verunreinigt.
Man hat also völlig undefinierte Verhältnisse und weiss überhaupt nicht, was gemeint ist.

Die Pflanzen können durch die Wurzeln durchaus viele organische Stoffe aufnehmen. Bei unserer asymbiotischen Vermehrung nehmen die Pflanzen aus dem sterilen Agar-Nährboden z. B. Zucker auf.
Aber auch von systemisch wirkenden Pestiziden werden organische Bestandteile durch die Blätter aufgenommen.

Schaut auch hier bitte http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=27095.0
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kete

Ralla, hast Du Seramis Tongranulat? Setz sie doch da hinein. Ich hab' mein kovachii da drin und es gefällt ihm gut. In Seramis bilden die meisten Orchis ganz fix neue Wurzeln.
Hybriden !!!

Ralla

Ich hatte in der Tat an Seramis gedacht.
Liebe Grüsse, Carola     

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Felix

#26
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Carola entschuldigen, dass ich die Diskussion nochmal anspreche. Gegebenenfalls kann die Administration ja die Diskussion verlagern?

Zitat von: Berthold am 23.Nov.14 um 23:47 Uhr
So ist die Behauptung, Orchideen würden in bestimmten Zuständen nur mit Regenwasser gut wachsen falsch, auch wenn diese Erfahrung über lange Zeit erworben worden ist.
Denn Orchideen wachsen in diesen bestimmten Zuständen in anderem Wasser, das ähnlichen Salzgehalt hat genau so gut. Es kommt also nicht darauf an, wie das Wasser entstanden ist, sondern welche Eigenschaften es besitzt.

Ach Berthold, ich habe das Regenwasser nur angeführt, weil es ein sehr verbreitetes Wasser in der Orchideenkultur ist. Nicht jeder kann selber Wasser entionisieren, aber Regenwasser kann jeder auffangen, wenn es regnet. Regenwasser ist ein bekanntes natürliches Beispiel für salzarmes Wasser.

orchitim

Zitat von: purpurea am 24.Nov.14 um 04:42 Uhr
Es muss aber rechts drehendes sein. grins grins
Ralla, lass Dich nicht verunsichern.Alle Ratschläge sind gut gemeint.Suche Dir für Dich und die Pflanze das Beste raus. :thumb :blume

Nimm am besten Regenwasser der ersten Minuten, nach längerer Trockenheit, das ist gehaltvoller. :-D
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Berthold

Zitat von: Felix am 24.Nov.14 um 14:58 Uhr
Nicht jeder kann selber Wasser entionisieren, aber Regenwasser kann jeder auffangen, wenn es regnet.

Ich fürchte, für viele Leute ist eine billige Entsalzungsanlage einfacher zu handhaben, als brauchbares Regenwasser (Mittelstrahl) einzusammeln.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Ich habe heuer im Sommer eine schöne Pflanze von Phragmipedium schlimii von einem Gärtner, das bei näherer Betrachtung zu Hause frisch getopft und daher recht wurzelarm war, in ein anderes rein mineralisches Mischsubstrat gesetzt , halbschattig aufgestellt, leicht feucht gehalten und immer wieder besprüht. Nach zwei oder drei Wochen hat die Pflanze erste Wurzeln geschoben, jetzt bildet sie nach drei Monaten dpch noch zwei Knospen an der Spitze des schon beim Kauf vorhandenen Blütenstandes...

Eventuell könntest Du der Pflanze zusätzlichen Energischub geben, indem Du sie über Nacht in Honigwasser legst, dem ich gerne noch etwas Dünger hinzufüge. Funktioniert bei mir vor allem bei frisch importierten, wurzellosen Cattleyen wunderbar um den Stress (von Import und Heumtransporten, aber warum nicht auch anderen) zu unterbrechen und mündet normalerweise in baldiges Einsetzen neuen Wachstums. Schon am nächsten Tag nach dem Herausnehmen aus dem Bad haben sich die Pflanzen richtig "angesoffen" und sehen deutlich vitaler aus...

Viele Grüße
Walter