Momentan scheint es hier in den Reiseberichten ein wenig Ecuador-lastig zu werden. Aber da müsst ihr durch :-D
Meine Reise begann im März 2017 mit einer Frage von Alex Portilla bei der Karlsruher Ausstellung.
"Du, Klaus, wir haben doch im November in Ecuador den WOC. Ecuagenera veranstaltet da eine Menge Touren, plant einen großen Stand beim WOC und erwartet sehr viele Gäste in der Gärtnerei. Wir brauchen jede Menge Helfer und haben da auch an dich gedacht, weil du ja schon zwei Mal bei uns warst und dich ein bisschen auskennst. Hättest du Lust, uns zu helfen?"
Da gab es erst mal zwei große Fragen zu klären: Wäre meine Frau einverstanden, wenn ich zwei Mal in einem Jahr ohne sie eine Fernreise unternähme? Mitfliegen hätte sie mangels Urlaub nicht können.
Zweitens: Wer zahlt den Flug? Denn bei aller Freundschaft zu Ecuagenera hätte ich das nicht gemacht.
Ich habe eine sehr verständnisvolle Frau, so dass Frage 1 gleich abgehakt war. Und von Alex bekam ich nach zwei Wochen die Zusage, dass Ecuagenera sämtliche Kosten übernimmt. Also: Nix wie hin!!! :einig:
Also flog ich am 21.10.2017 via Nürnberg - Frankfurt - Bogota nach Guayaquil, wo ich mitten in der Nacht von Ernesto abgeholt und zur Ecuagenera-Niederlassung in Guyaquil gebracht wurde. Dort sind dann auch am 22.10. die ersten Fotos in den dortigen Gewächshäusern entstanden.
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Bilder! :thumb
Sag mal, wie lange warst du unterwegs von Nürnberg nach Guyaquil?
Insgesamt rund 21 Stunden, davon allein etwa 4 Stunden Wartezeit in Bogota. Das dauert länger als mit KLM, hat aber den kleinen Vorteil, dass der Abflug in Nürnberg nicht schon früh um 6 Uhr ist, sondern erst um 9.
Das ist ja christliche Abflugzeit.
So weit so gut, bis es keine Verspätungen und Streiks gibt.
Kann man von NUE nach FRA fliegen? Oder nimmt man da die Bahn?
Zitat von: Ralla am 15.Nov.17 um 14:43 Uhr
Kann man von NUE nach FRA fliegen? Oder nimmt man da die Bahn?
Sowohl als auch, beides ist möglich.
Orchideenfotos guck ich immer gerne, vielen Dank, Klaus :thumb
Zitat von: Ralla am 15.Nov.17 um 14:43 Uhr
Kann man von NUE nach FRA fliegen? Oder nimmt man da die Bahn?
Umweltfreunde nehmen das E-Bike, hoffe ich doch.
Zitat von: Berthold am 15.Nov.17 um 16:29 Uhr
Zitat von: Ralla am 15.Nov.17 um 14:43 Uhr
Kann man von NUE nach FRA fliegen? Oder nimmt man da die Bahn?
Umweltfreunde nehmen das E-Bike, hoffe ich doch.
Von dir hätte ich jetzt die Antwort Cessna erwartet.
Die Landung mit der Cessna in Frankfurt hat schon vor langer Zeit 700 Euro gekostet, wenn man überhaupt ein Slot für die Landung bekommen hätte.
Da ist ein Taxi billiger, denke ich.
Zitat von: klaus am 15.Nov.17 um 13:24 Uhr
Momentan scheint es hier in den Reiseberichten ein wenig Ecuador-lastig zu werden. Aber da müsst ihr durch :-D
Macht nix, darf man auch Wünsche äußern? Ich würde gerne was über die Galapagos Inseln sehen.
Stefan, da wirst du noch ein Jahr warten müssen :whistle
Am späten Nachmittag des Sonntags ging es dann ab nach Gualaceo, wo wir mitten in der Nacht ankamen. Am nächsten Tag machte ich mich mal mit denen bekannt, die bereits da waren. Das waren Alessandro aus Italien, der die Verantwortung für den Ausstellungsaufbau hatte sowie Franco Pupulin und seine Kollegin Melissa von Lankester Gardens (Universität Costa Rica).
Franco ist Taxonom, also der natürliche Feind des Orchideenliebhabers grins Er hat übrigens sehr viel Verständnis dafür, dass viele Liebhaber und Gärtner schlecht auf die Taxonomen zu sprechen sind. Wir haben im Lauf der Tage viel über Taxonomie und seine Tätigkeit gesprochen. Er war grad bei Ecuagenera um sich innerhalb der Pleurothallis-Verwandschaft und der Abgrenzung verschiedener Phragmipedium-Arten auszutoben. Melissa befasst sich mit der Bestäubungsbiologie bei Orchideen.
Nun gut, eigentlich war ich ja zum Helfen gekommen und deshalb fragte ich mal nach, was ich denn nun tun könne. "Na ja, entspann dich erst mal und bleib ganz locker." bekam ich zur Antwort. Also erst mal wieder ab in die Gewächshäuser für Fotos.
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Ja. Die Lepanthes blühen bereits in den Gläsern :thumb
Weiter geht´s
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Der Rio Santa Barbara teilt das "alte" Betriebsgelände. https://www.google.de/maps/@-2.8769787,-78.7640569,551m/data=!3m1!1e3?dcr=0 Zwischen dem Fluss und der Straße befinden sich Verwaltung, das Wohnhaus von Pepe Portilla, das Gästehaus, der Garten sowie einige kleinere Gewächshäuser, mit denen Ecuagenera begonnen hat. Auf der anderen Seite des Flusses (im Bild rechts) erfolgte die erste Erweiterung. Dort stehen ein Haus mit Lycasten, Anguloa und deren Hybriden, eines mit Cattleya-Hybriden und drei Häuser mit Cymbidium-Hybriden.
Boah, Klaus, schöne Bilder. Da könnte ich auch nochmal hin.....
Zitat von: klaus am 15.Nov.17 um 19:00 Uhr
Stefan, da wirst du noch ein Jahr warten müssen :whistle
Kein Problem, ich kann warten. :-D
Am 24.10. für mich nochmal ein Tag in den Gewächshäusern. Es geht hier wegen des WOC zwar drunter und drüber, aber ich habe noch nie so ein entspanntes Drunter und Drüber erlebt. :-D :-D :-D
Am späten Nachmittag habe ich dann erfahren, dass ich am nächsten Tag zusammen mit Hugo Medina nach Quito fahren werde.
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Es wurde dann am 25.10. später Nachmittag, bis wir endlich losgekommen sind. Zunächst nach Cuenca, wo wir unseren Bus samt Fahrer getroffen haben. In Ecuador ist es gegen 18 Uhr schon recht finster, so dass an diesem Tag nur drei Bilder (auf dem Weg nach Cuenca) entstanden sind. Ansonsten sind wir durch die Nacht gefahren und erst gegen Mitternacht in Quito angekommen.
Hallo Klaus,
vielen dank für die Bilder, die Strecke von Quito nach Cuenca kenne ich auch mit dem Reisebus sind es fast 12 Stunden.
LG
Dieter
Ich bin im Februar die Strecke von Nord nach Süd gefahren: Banos-Ambato-Cuenca, da waren es nur 8 Stunden :classic Aber sind ja auch ein paar Kilometer weniger.
Das Wetter war damals recht gut und ich habe viel von der Landschaft sehen können.
26.10.
Morgens nehmen wir am Hotel unsere 10-köpfige Reisegruppe in Empfang. Der restliche Tag gehört Quito, Stadtbesichtigung und Botanischer Garten stehen auf dem Programm.
Vom Botanischen Garten gabs schon genug Bilder im Ecuador-Thread von 2015. Eigentlich habe ich da nur mal ein Foto von Hugo gemacht. In dieser Pose war er im Lauf der Reise häufiger zu sehen grins
Auch in der Stadt habe ich nicht viel fotografiert. Nur die eine Kirche von der Straße her...
Das Interessante an dieser Kirche (die erst Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde) sind von innen die Fenster, in denen sich eine Vielzahl der einheimischen Pflanzen entdecken lässt (Anthurien, Orchideen usw.) und von außen die Wasserspeier, die einen Querschnitt der Tierwelt repräsentieren, wobei nicht immer klar wird, was es denn nun sein soll.
Am 27.10. geht dann die Reise endlich los. Der erste Abschnitt führt von Quito nach Baeza.
Das ging erst mal lange Zeit durch Kulturland, wo sich keine Fotostopps anboten. Dann aber gings endlich hinauf in die Berge. Beim ersten Halt gabs dann erst mal keine Orchideen, sondern andere hübsche Blümchen.
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In orthopädischen Fachkreisen wohlbekannt: Der Fotografenbuckel :rofl
Als ich lauthals verkündete, dass ich einen kanariengelben Frauenschuh entdeckt hätte, war die Aufregung groß - die Enttäuschung dann allerdings auch :-D
Dann gings weiter bis auf ca. 3600 m Höhe. Das Habitat sieht recht unwirtlich aus: keine Bäume, nur ein paar verkrüppelte Sträucher, sehr felsiges Gelände mit dicken Polstern zwischen den Steinbrocken. Diese Polster sind nicht wirklich Moos, sondern erinnerten mich an abgestorbenes Heidekraut. Sie waren auch ziemlich trocken bzw. sehr durchlässig.
Das erste, was Hugo entdeckte, war irgendeine kleine Maxillaria und etwas aus der Pleurothallis-Verwandschaft. Ich war auf der anderen Seite des Wegs auf der Suche, aber erst mal war für eine gute halbe Stunde Fehlanzeige. Hugo fand gar nichts mehr, ich entdeckte jede Menge großwüchsiger, robuster Epidendren, die sich durch die extreme Sonneneinstrahlung kräftig dunkelrot verfärbt hatten. Jede Mange Kapseln dran, aber keine Blüten :ka
Ich war schon dabei, den Rückweg anzutreten und wechselte dafür auf die andere Seite des Weges. Dann endlich:
und gleich daneben noch eins mit Blütenstand
Etwa 30 m entfernt wuchsen dann noch einige blühende. Um hinzukommen, musste man einen kleineren Graben durchqueren.
Das war dann wohl auch der Standort. Auf einem Streifen von etwa 20 x 50 Meter wuchsen Hunderte dieser Odontoglossen; eine ganze Reihe noch mit Blütenständen in Entwicklung, aber die meisten waren fast blühstarke Jungpflanzen.
An dem Tag, an dem wir dort waren, war es sehr sonnig und relativ warm, es dürfte so um 20 Grad gehabt haben. Aber nachts wurd es in dieser Höhe sicher bitterkalt. Das Problem bei solchen Standortbesuchen istnatürlich, dass es sich immer um eine Momentaufnahme handelt. Kann sein, dass wir ausgerechnet den wärmsten Tag des Jahres erwischt haben :ka Was sich aber mit Sicherheit sagen lässt, ist, dass ganzjährig eine sehr hohe Lichtintensität herrscht. Von nix kommt diese Farbe bei den Epidendren nicht
An der Straßenböschung, etwas im Schatten größerer Büsche, fanden wir dann noch dieses:
Das war der ergiebigste Standort dieses Tages. Auf dem weiteren Weg nach Baeza gabs dann immer wieder mal kurze Aufenthalte zum Fotografieren
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In Baeza angekommen, erwartete uns noch eine kleine Wanderung ins Tal hinunter zu einem kleinen Wasserfall
2015 sind meine Frau, Eerika, Carola und ich diesen Weg schon mal mit Alex gelaufen. Carola, ich hoffe, du bist einverstanden, dass ich nun mal zwei Bilder von dir mit verwende :whistle : Der Weg sieht entweder so aus oder ist unbefestigt
Zitat von: klaus am 17.Nov.17 um 16:30 Uhr
Das Interessante an dieser Kirche (die erst Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde) sind von innen die Fenster, in denen sich eine Vielzahl der einheimischen Pflanzen entdecken lässt (Anthurien, Orchideen usw.) und von außen die Wasserspeier, die einen Querschnitt der Tierwelt repräsentieren, wobei nicht immer klar wird, was es denn nun sein soll.
Ich glaube, da hatte ich im Bericht von 2015 auch diverse Fotos eingestellt.
Zitat von: klaus am 17.Nov.17 um 19:05 Uhr
Carola, ich hoffe, du bist einverstanden, dass ich nun mal zwei Bilder von dir mit verwende :whistle :
Jaja, klau du nur. grins
Und die Steine sind feucht/nass und sehr rutschig gewesen. So richtig wohl gefühlt habe ich mich nicht. Orchideen haben wir wieder kaum gefunden.
An der tiefsten Stelle des Wegs mussten wir dann eine Brücke überqueren. Im Januar 2015 sah sie so aus
Und jetzt so - ohne Hugos Zuversicht wäre keiner von uns noch da drüber gelaufen :heul
Es schaut auf dem Bild viel harmloser aus als in Wirklichkeit!
Mit Alex sind wir damals nicht rüber gelaufen, oder?
Die Wanderung endete dann mit einem kleinen Hindernisparcours :rofl :rofl Der Weg endete in einem privaten botanischen Garten und Park. Leider war das Tor schon verschlossen. Um zurück zu laufen, war es mittlerweile zu spät, wir wären voll in die Nacht gekommen.
Also grins grins grins
Zitat von: Ralla am 17.Nov.17 um 19:12 Uhr
Mit Alex sind wir damals nicht rüber gelaufen, oder?
Nein, wir sind an der Brücke umgekehrt.
Damit hatten dann alle das erste Abenteuer überstanden und sich das Abendessen verdient. :thumb
Zweiter Reisetag: Baeza nach Archidona
Sehr ergiebig war dieser Tag nicht, was Orchideen angeht. Grund für den ersten Halt war, dass Hugo in diesem Baum einige Epidendren entdeckte.
Allerdings stand der Baum in einer sumpfigen Viehweide etwa 30 Meter von der Straße entfernt und war nicht zugänglich. Mit meiner Kamera hab ich auch gar nicht erst versucht, die Blüten zu fotografieren. :ka
Dafür ging ich mal zur anderen Straßenseite und entdeckte etwas unterhalb der Böschung einen umgestürzten Baum, der ganz vielversprechend aussah. Die zwei Zäune bis dahin waren nicht mal elektrisch, so dass nur ein bisschen Kletterei nötig war. Diese würde dann gleich mit Blüten belohnt.
Es gab auch Pflanzen des Epidendrums aus dem anderen Baum. Eigenartig die Wuchsform mit einer bulbenähnlich verdickten Basis der Stämme.
Ich habe dann für die anderen mal zwei Bulben mit Blüten zum Fotografieren abgebrochen - um dabei festzustellen, dass das Moospolster unten an der Pflanze ein Ameisennest enthielt. :heul Zum Glück nur so kleine schwarze wie bei uns daheim, also eher lästig als schmerzhaft. :classic
Es gab auch noch ein anderes Epidendrum in Blüte und sehr viele andere Orchideen, allerdings nicht mit Blüten. Wegen der Ameisen haben wir dann darauf verzichtet, den Baum mal umzudrehen.
Weitere Eindrücke dieses Tages
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In Archidona gibt es eine lokale Delikatesse: Chontacuro! Und natürlich musste einer versuchen wie diese gegrillten Palmenkäferlarven schmecken :whistle
Sehr lecker! Kann man nur empfehlen :thumb
Wenn ich es so bedenke, ist dieses Thema noch recht Sobralia-arm. Die wuchsen doch überall....
Die wachsen auch jetzt noch überall - aber wir haben nur sehr wenige blühen gesehen.
Überhaupt war die Tour relativ wenig erfolgreich, was Blüten angeht. Es war in den letzten Monaten sehr trocken gewesen, so dass sich wohl nur wenig entwickelt hat. Oftmals haben wir an Standorten Hunderte Orchideen gesehen, aber nur drei oder vier blühende Pflanzen gefunden. Kein Vergleich zu dem, was wir 2015 im Januar erlebt haben.
Zitat von: klaus am 19.Nov.17 um 15:18 Uhr
In Archidona gibt es eine lokale Delikatesse: Chontacuro! Und natürlich musste einer versuchen wie diese gegrillten Palmenkäferlarven schmecken :whistle
Sehr lecker! Kann man nur empfehlen :thumb
Echt? Dann muss ich die Probieren. grins
Ich habe die in Puyo auf dem Markt lebendig gesehen, waren recht flott in der Kiste. Andreas sagte, die kann man irgend wo in der Nähe essen.
Ich möchte vorm Essen die aber nicht ein zweites mal lebend sehen...
Zitat von: Eerika am 19.Nov.17 um 16:47 Uhr
Echt? Dann muss ich die Probieren. grins
Ich habe die in Puyo auf dem Markt lebendig gesehen, waren recht flott in der Kiste. Andreas sagte, die kann man irgend wo in der Nähe essen.
Du solltest aber schnell zubeissen, denn sonst krabbeln sie aus dem Mund.
Hab ich gesagt, dass ich sie lebendig essen will?
Hallo Klaus
Ich habe nun diesen Thread auch durchgelesen. Danke erstmal für deinen Reisebericht. Eine spannende Fahrt.
Ich finde es nicht nur unglaublich, was für riiiiiiiesige Tische und Regale der Gewächshäuser gezeigt werden; du hast auch mega schöne Blütenbilder geschossen. 1a Qualität! :thumb :thumb Sehr toll- :yes
Ebenso sind die Aufnahmen der Aussicht und Umgebung top. Und zuletzt natürlich auch die Orchideenbilder an den Naturstandorten. Wunderbar! :thumb
Bist denn DU das im schwarzen T-Shirt?
Liebe Grüsse
Claudia
Hallo Claudia,
ja, das bin ich - in froher Erwartung des Abendessens (es gab später aber noch was "Richtiges").
Und danke für dein Lob :rot
Die freudige Erwartung ist nicht zu übersehen. grins
Als ich die ersten Blütenbilder angeschaut habe, wollte ich sofort antworten, um diese super Bilder zu würdigen. Ich habe mir dann aber trotzdem zuerst die Zeit genommen, auch noch den restlichen Bericht zu lesen. :-)
Du beschreibst ja ein wenig, wie ihr die Orchideen gefunden habt und dass ihr nicht so erfolgreich ward. Ich habe mir bei der Betrachtung vorgestellt, wie gut ihr wohl suchen musstet.... für mich als Betrachter ist aber doch eine tolle Vielfalt zu sehen und ich fand auch einige Blüten am Naturstandort ganz toll, die mir bisher so gar nicht gefallen haben (so Oncidium oder Verwandte).
Liebe Grüsse
Claudia
Das Foto war als kleine Reminszenz an Eerika gedacht, die seinerzeit ebenso vor ihrem Teller mit der Krabbensuppe saß :lol
29.10. Archidona nach Puyo
Dieser Tag war ein bisschen vom Pech verfolgt. Es begann damit, dass der Bus nicht ansprang. Weil das Hotel wegen einer Geburtstagsfeier voll ausgebucht war, hatte unser Fahrer in seinem Bus geschlafen. Abends hat er noch ein bisschen ferngesehen und dann vergessen, die Zündung auszuschalten.
Der Versuch, den Bus anzuschieben, war von vornherein erfolglos. Auch mit Hilfe eines hebeigerufenen Kleinlasters ging nix, so dass der Bus in die nächste Werkstatt geschleppt werden musste. Wir haben uns die Wartezeit ein bisschen im Garten des Hotels vertrieben und die Chefin hat uns ein bisschen was über die Nutzpflanzen erzählt (Brotfruchtbaum, Kakao, Guaven usw.). Aber des Fotografierens wert fand ich nur die Blüten dieses Baums:
Dann ging es endlich los nach Misahualli, wo uns eine Bootsfahrt auf dem Rio Napo erwartete. Geplant war, auf dem Rio Napo eine Bootsfahrt zu unternehmen und ein Dorf der Shuar zu besuchen, wo sich auch ein Museum befindet, das über die Lebensweise der Indigenas informiert. Das ist eine Fahrt von etwa 15 Minuten mit dem Motorboot. Der Bootsführer stellte kurz nach der Abfahrt fest, dass er nicht genug Sprit für die ganze Strecke im Tank hatte und kehrte wieder um, um Benzin zu besorgen. 20 Minuten in einem Boot zu sitzen und zu warten, ist auch nicht grade das Urlaubserlebnis :devil
Aber zumindest entdeckte Hugo in diesem Baum eine blühende Schomburgkia (Claudia, such mal schön :-D )
Vom schwankenden Boot aus wars mit dem Tele auch nicht besser :ka Aber ich glaube, dass von unserer Gruppe einige die Pflanze gar nicht gesehen haben.
Das Museum war (meiner Meinung nach) sehr informativ und interessant. Es gibt auch noch eine andere Einrichtung, in der den Touristen "Original"-Tänze dargeboten werden, aber das blieb uns zum Glück erspart. Unsere Führerin erklärte und zeigte uns, welche Pflanzen die Shuar zu handwerklichen und medizinischen Zwecken eingesetzt haben, welche Fallen sie für welche Tiere gebaut haben und wie die Lebensweise war. Nachdem ich das Ganze übersetzen musste, habe ich keine Fotos gemacht.
Bei der Rückfahrt nach Misahualli dann die nächste Enttäuschung: Gegenüber der Bootsanlegestelle war im Januar 2015 am Ufer noch ein riesiger Bestand von Phrag. pearcei. Nun wächst dort keine einzige mehr :skull
Wir hatten durch das ganze Gekasper doch recht viel Zeit verloren und Hugo scheuchte unseren Fahrer nun weiter. Unterwegs nur ein kurzer Stop für eine Erfrischung
und dann gings eine kleine Straße hinunter zu einem Fluss
Am Flussufer gings entlang über teilweise sehr glitschige Felsen
zu unserem Hauptziel des Tages - endlich Phragmipedium pearcei!
Die wuchsen auch hier ohne Substratauflage auf dem nackten Fels.
Und zum Abschluss des Tages speziell für Carola noch eine Sobralia :wink
Das wars aber dann auch schon für diesen Tag.
Super, sogar eine Sobralia gab es. Das Phrag gerät da völlig in den Hintergrund. grins (wenn ich daran denke, wie umständlich die Bootsfahrt in Ecuador war, um dann genau eine Büte von dem Phrag zu sehen.... da ist dein Standort ein Kracher)
Vielen Dank für die Fotos, Klaus! :-)
Da reicht die Zeit kaum zum durch sehen, wenn man gleich zur Arbeit möchte.
Vielen Dank für Deinen Bericht und die Fotos, Klaus, ich verfolge mit großem Interesse!
Zitat von: klaus am 20.Nov.17 um 22:28 Uhr
Bei der Rückfahrt nach Misahualli dann die nächste Enttäuschung: Gegenüber der Bootsanlegestelle war im Januar 2015 am Ufer noch ein riesiger Bestand von Phrag. pearcei. Nun wächst dort keine einzige mehr :skull
Wißt Ihr die Gründe, warum die verschwunden sind? Hochwasser? Geräubert?
Wenigstens habt ihr am anderen Standort schöne Pflanzen gefunden. Blühen die immer, oder gibt es eine Hauptblütezeit?
Hugo meinte, sie wären wohl abgesammelt worden. Ob von Einheimischen oder von "Profis", kann man nicht sagen.
Vom Hochwasser kann es nicht kommen. Die Pflanzen sind es zum einen gewöhnt, teilweise wochenlang unter Wasser zu stehen, da fault nichts weg. Und zum anderen klammern die sich mit den Wurzeln so an der Unterlage fest, dass auch eine reißende Strömung sie nicht wegtragen kann. Ich habe mal versucht, einige abgestorbene Wurzeln von den Felsen abzuzupfen. Das war mit den Fingernägeln praktisch nicht möglich, da braucht es schon ein Messer.
Ob es eine Hauptblütezeit gibt, kann ich nicht sagen. An diesem Standort waren hunderte Pflanzen und es haben etwa 30 geblüht (zumindest so weit wie wir gekommen sind). Leider habe ich auch nur auf die Blüten geschaut und nicht nach Kapseln oder Blütenansätzen gesucht.
Zitat von: klaus am 19.Nov.17 um 15:18 Uhr
In Archidona gibt es eine lokale Delikatesse: Chontacuro! Und natürlich musste einer versuchen wie diese gegrillten Palmenkäferlarven schmecken :whistle
(http://www.orchideenkultur.net/index.php?action=dlattach;topic=38664.0;attach=125814;image)
Sehr lecker! Kann man nur empfehlen :thumb
Hast du diese leckere Dinge vorm Essen lebendig auch gesehen?
https://www.youtube.com/watch?v=AVO4Sh43lsA (https://www.youtube.com/watch?v=AVO4Sh43lsA)
Ich habe sie neben dem Grill oder auf dem Markt lebendig gesehen und konnte mich nicht überwinden...... :bag
Klar hab ich sie vorher gesehen. Die kommen frisch geschlachtet auf den Grill - so wie bei uns mancherorts noch die Karpfen und Forellen im Becken schwimmen und du dir aussuchen kannst, welchen Fisch du auf den Teller bekommen möchtest.
Also ich finde das total interessant und würde das sicher auch kosten. Den Kopf würde ich aber wohl überlassen...
Viele Grüße
Walter
Hm, ihr macht mich neugierig, wie sie schmecken, muss wohl noch mal nach Ecuador grins