Bulbophyllum haniffii oder Versuch macht kluch

Begonnen von Ralf, 04.Feb.11 um 23:26 Uhr

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orchitim

Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Ruediger

Zitat von: eerika am 05.Feb.11 um 11:59 Uhr

Ruediger, man kann manchmal die Naturstandortbedingungen fast oder ganz nach machen, und trotz dem möchte sie nicht gedeihen. Manchmal muss man es einfach ausprobieren.

Eerika, das ist mir auch klar, nur eine gewissen Hinweis zur Kultur kann man den Daten des Standorts schon entnehmen.
Beste Grüße

Rüdiger

Eerika

Und auch dann ist es nicht gesagt, dass es gut geht. Manchmal kann man der Pflanze alles bieten, was sie demnach mag und desto trotz ist sie bald im Himmel.
Es gibt halt Zicken und dazu noch zickige Zicken! Leider.
:heul

plantsman

Moin,

das Problem bei den Bulbophyllum sect. Epicrianthes ist wohl, das sie sich wie eine eintriebige Pflanze verhalten, die ihre Wurzeln nur an der Basis bildet. Die Wurzeln, die sie am Zweig festhalten, werden nur sehr zögerlich nachgebildet, falls sie ge/zerstört werden. Nur diese Wurzeln versorgen die Pflanze aber mit Wasser und Nährstoffen. Entlang des hängenden Rhizoms wachsen zwar Wurzeln von den vorne gebildeten Bulben wieder zur Basis, man kann sie aber wohl nicht dazu überreden, bei Verlust/Störung der Versorgungswurzeln, sich irgendwo dazwischen wie Stecklingswurzeln wieder an einer Unterlage oder in einem Topf zu befestigen. Diese Vermutungen habe ich aus dem Artikel "Drei neue Bulbophyllum-Arten der Sektion Epicrianthes aus Neuguinea, Journal für den Orchideenfreund 12(4) 2005, S. 365". Die Leidener Botaniker haben die Erfahrung gemacht, das sehr viele ihrer Aufsammlungen dieser Sektion über kurz oder lang gestorben sind. Nur mit Originalast gesammelte Pflanzen scheinen noch zu leben. Die Pflege an sich ist typische Nebelwald-Orchideenpflege: luftfeucht, keine Staunässe, viel Luftbewegung.
Vielleicht hilft das ein wenig.
Tschüssing
Stefan

Burki

Ich meine das Problem ist, die Wurzeln dürfen nie ganz trocken werden. Dann sterben Wurzelzellen.
Das Velamen ist nicht dick genug, um als Feuchtigkeitsschutz zu dienen.
Aber warum sollen nicht neuaustreibende Wurzeln die Pflanze versorgen können?

Wenn man die Pflanzen so erwirbt, wie auf solchen Ausstellungen, sind die wohl arg strapaziert und gehören Wochenlang in eine gespannte Atmosphäre bei ausreichend Licht. Schattiert heißt ja nicht unbedingt im Schatten einer Terrarienlampe sondern geschützt vor UV-Licht und Austrocknung.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

orchitim

Woo ist mein Wunschzettel denn hier abgeblieben. Ich will auch eines !!!!
:motz
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Burki

Sag mir woher und ich bestell uns welche.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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orchitim

Hee sach ma, Du sitzt ja immer noch vor der kiste? Wolltest Du nicht zum Abendtreff der Forumianer gehen und das Licht ausmachen?
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

Burki

Glaubt Du, ich fahre jetzt noch mal die 143,00 km zum Essen?
Ich liege wegen der Schmerzen flach. :yes
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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Ruediger

Zitat von: eerika am 05.Feb.11 um 15:04 Uhr
Und auch dann ist es nicht gesagt, dass es gut geht.

Das habe ich damit doch nicht gesagt. :heul
Beste Grüße

Rüdiger

Daz

Zitat von: eerika am 05.Feb.11 um 11:59 Uhr
Manchmal muss man es einfach ausprobieren.

Und manchmal hat man damit auch wirklich Erfolg. Ich kultiviere auch Pflanzen, die eigentlich bei mir gar nicht gehen dürften. Und bevor es Kritik hagelt, ich informiere mich vor jedem Kauf gründlich, ob die Pflanze gehen könnte oder nicht. Allerdings gibt es genug Händler, denen es wichtiger ist, zu allem ja und amen zu sagen und mit der Brechstange verkaufen, anstatt zuzugeben, dass die Pflanze bei den genannten Bedingungen wahrscheinlich eingeht.

Das Bulbophyllum haniffii finde ich auch zum Niederknien schön!

Mr. Kaizer

Zitat von: plantsman am 05.Feb.11 um 15:51 Uhr
Moin,

das Problem bei den Bulbophyllum sect. Epicrianthes ist wohl, das sie sich wie eine eintriebige Pflanze verhalten, die ihre Wurzeln nur an der Basis bildet. Die Wurzeln, die sie am Zweig festhalten, werden nur sehr zögerlich nachgebildet, falls sie ge/zerstört werden. Nur diese Wurzeln versorgen die Pflanze aber mit Wasser und Nährstoffen. Entlang des hängenden Rhizoms wachsen zwar Wurzeln von den vorne gebildeten Bulben wieder zur Basis, man kann sie aber wohl nicht dazu überreden, bei Verlust/Störung der Versorgungswurzeln, sich irgendwo dazwischen wie Stecklingswurzeln wieder an einer Unterlage oder in einem Topf zu befestigen. Diese Vermutungen habe ich aus dem Artikel "Drei neue Bulbophyllum-Arten der Sektion Epicrianthes aus Neuguinea, Journal für den Orchideenfreund 12(4) 2005, S. 365". Die Leidener Botaniker haben die Erfahrung gemacht, das sehr viele ihrer Aufsammlungen dieser Sektion über kurz oder lang gestorben sind. Nur mit Originalast gesammelte Pflanzen scheinen noch zu leben. Die Pflege an sich ist typische Nebelwald-Orchideenpflege: luftfeucht, keine Staunässe, viel Luftbewegung.
Vielleicht hilft das ein wenig.

Stefan, das ist sehr interessant, das könnte tatsächlich in die richtige Richtung weisen.

Meine Erfahrung mit der Sektion:
An Bulb. haniffii und Bulb. cheiropetalum habe ich mich schon versucht. Jeweils "nach Vorschrift" aufgebunden, also mehr oder weniger hängend kultiviert. B. cheiropetalum hat gar nicht funktioniert, wollte nicht einmal wachsen. B. haniffii war etwas dankbarer, ist sogar gewachsen, dann aber doch aus welchen Gründen auch immer verstorben.
Eine Flasche mit Bulb. haniffii-Babys (ca. 20 Pflanzen) ist nach dem Entflaschen auch komplett über die Klinge gesprungen. Die hatten sich aber schon in der Flasche eine Infektion zugezogen, die ich dann nicht mehr in den Griff bekommen habe.

Alles wenig ermutigende Erfahrungen mit der Sektion.

Bei einem weiteren Versuch würde ich es wahrscheinlich mal "getopft" versuchen, also quasi liegend, auf einer schalenförmigen Korkunterlage mit viel Moos. Davon verspreche ich mir im Moment die größten Erfolgsaussichten.
Eine Vitrine o.ä. mit täglicher Dusche wäre vom Klima vielleicht am zuträglichsten, aber selbst darin scheinen die Erfolge ja scheinbar auszubleiben...

Es wäre natürlich ermutigend, wenn hier auch jemand über eine erfolgreiche Kultur berichten könnte.

Burki

Gebt mir mal eins Chance. :-D
Wenn ich nur an eine der Epicrianthes käme.

Manche Bulbos, die ich eingepflanzt habe oder ausgetopft und aufgebunden, werden von mir in der Vitrine durchaus 10 - 15 mal am Tag besprüht, damit die Strohigen wurzeln so lange durchhalten, bis sich neue grüße gebildet haben. Die dürfen niemals gelb werden. Damit habe ich bisher alles kritische und sogar völlig vertrocknete Bulben wieder hin gekriegt.

Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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Ralf

#28
Zitat von: Mr. Kaizer am 06.Feb.11 um 18:43 Uhr
Eine Vitrine o.ä. mit täglicher Dusche wäre vom Klima vielleicht am zuträglichsten, aber selbst darin scheinen die Erfolge ja scheinbar auszubleiben...

Es wäre natürlich ermutigend, wenn hier auch jemand über eine erfolgreiche Kultur berichten könnte.

Die Pflanzen waren bei mir in der Vitrine, sie wuchsen auch eine ganze Zeit lang, manche kamen mehrmals in Blüte.
Dann auf einmal, bei unveränderten Kulturbedingungen ging es bergab, die Blätter wurden runzelig und fielen nacheinander ab.

Hohe Luftfeuchtigkeit und Luftumwälzung waren die ganze Zeit gegeben, an der Temperatur kann es auch nicht gelegen haben.

Momentan kümmert eine B. haniffii Jungpflanze, die Blätter werden nacheinander gelb und fallen ab. Habe bereits mit mehreren systhemischen Mitteln gespritzt, bin gespannt, wie das weitergeht.

Temperatur etwa 20- 22,5°C, LF 87- 93%, 2 Quirle rund um die Uhr, die Beleuchtung auf 2 mal 54 W T5 halbiert.

Alle diese Bulbos waren/sind nackt und hängend aufgebunden. Wenn die weitere Kultur so wieder nicht klappt, kommt Moos als Unterlage darunter.

Ist das ok?
Es gibt Leute, die in jeder Suppe ein Haar finden, weil sie, wenn sie davor sitzen, so lange den Kopf schütteln, bis eins hineinfällt.

Berthold

Zitat von: Burki am 05.Feb.11 um 18:29 Uhr
Sag mir woher und ich bestell uns welche.

waren alle weg, nur noch ein armes kleines aufgebundenes frostii konnte ich mitnehmen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)