Cypripedium acaule und acaule album

Begonnen von Stick †, 10.Mär.10 um 10:49 Uhr

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purpurea †

Du warst eher.Ich wollte auf Bertholds Beitrag antworten.
Dann musst Du wohl auf Mannes hochgelobte  Phwertdauertiefstpinienrinde  zurück greifen. :whistle
Obwohl ich auch da ,ich habe ja alles mit Pinienrinde abgedeckt,nach einem ergiebigen Dauerregen eine PH-Werterhöhung knapp unter der Substratoberfläche feststellen musste.
Ich denke ich habe die falsche Rinde. grins
Die Abdecknung mit Kiefernnadeln hat mir nur Unkraut beschehrt. :bag
Es wird nicht zu umgehen sein auch weiterhin den Wert mit Säure zu drücken.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Berthold

Es gibt so ziemlich saure eisenhaltige Quarzsande, aber ich weiss nicht, ob die hinreichend sauer sind. Man bräuchte so pH 3.5 bis 4.0, um sicher zu liegen vor Fäulnis.

Diese organische Materialien wie Kiefernnadeln zerfallen auch in saure Huminsäuern. Aber oft siedeln sich da vorher schon Pilze und andere Mikroorganismen an, die acaule zerstören (habe ich getestet). In USA scheint es Pilze zu geben, die auch Kiefernnadeln ersetzen aber nicht acaule angreifen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Ich hatte mir im Odenwald Erde  von Heidelbeerstandorten geholt,Granitverwitterung und Sandstein,die hatte so um die 4.In dem Zeug sind mir viele acaule verfault.Ich vermute die sind in dem dichten Substrat regelrecht erstickt.
Ich benutze weiterhin Essig,das ist bewährt und ich bin weitgehend auf der sicheren Seite.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Berthold

Rudolf, es kann sein, dass der Regen den pH-Wert des Substrates schnell auf über 5 anhebt, wenn Du nicht mehrere Kubikmeter über eine grössere Fläche verteilst. Wirst Du Nicht gemacht haben, oder?
Wenn das Zeug zu wenig Luft enthält, ist es natürlich auch schlecht
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Zitat von: Berthold am 29.Nov.14 um 17:20 Uhr
Rudolf, es kann sein, dass der Regen den pH-Wert des Substrates schnell auf über 5 anhebt, wenn Du nicht mehrere Kubikmeter über eine grössere Fläche verteilst. Wirst Du Nicht gemacht haben, oder?
Wenn das Zeug zu wenig Luft enthält, ist es natürlich auch schlecht

Bei uns sagt man, es war Gnatsch.Es mutierete zu einer echten Pampe. :bad
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Berthold

Dann sollte man versuchen, es aufzuhübschen, vielleicht geht das und dann mal im Topf testen.
Im Topf mit salzfreiem Wasser ein paar Tage stehen lassen, damit sich ein pH-Gleichgewicht einstellt, dann den pH-Wert messen. Wenn er bei 4 liegt, wäre das Substrat geeignet für weitere Tests.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Eventuell mit gröbberem Granit mischen.Könnte gehen.
Das Zeug war fast rein mineralisch aus der untersten Schicht des Heidelbeerstandortes.Aus der Tiefe von ca 50-70 Zentimeter.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Catwheazle

.... was hält eigentlich am Naturstandort das Substrat so sauer.... im Vergleich zu unseren Mooren?
Der Regen dürfte ja derselbe sein.

Bernd
οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs

purpurea †

Bernd,eine gute Frage. :thumb
Eventuell Begleitflora die beim Zersetzen saure Komponenten freisetzen???
Meistens herrscht doch Buchenwald vor.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
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Claus

Zitat von: purpurea am 29.Nov.14 um 16:26 Uhr
Dann musst Du wohl auf Mannes hochgelobte  Phwertdauertiefstpinienrinde  zurück greifen.

Manne hatte Kiefernrinde angegeben. Er hatte mir mal zwei Säcke voll mitgebracht, weil ich die hier nicht kriege. Sie war bereits ankompostiert, und als "Hügel" aufgetürmt machten sich die Amseln den Spaß, ihn täglich umzupflügen, da war gar nicht daran zu denken dort Sämlinge hinein zu setzen. Ich habe die Rinde daher in eine Mörtelwanne gefüllt und dann - es sind so 2-3 Jahre her - einen kräftigen acaule-Sämling hinein gepflanzt. Der war im Frühjahr nicht mehr da. Sphagnum wächst sehr gut darauf und Dactylorhiza sphagnicola offenbar auch, von acaule hätte ich mehrere Sämlinge einsetzen müssen, aber so viele hatte ich nicht.

Cribb beschreibt in seinem Buch die diversen Standorte in Amerika, alle sind offenbar in Reichweite von Kiefern, Fichten, Hemlocks oder am Rand von Sümpfen oder Mooren. Tullock empfiehlt als Substrat 2 Teile von zerkleinerter und teilweise kompostierter Kiefernrinde - da haben wir wieder Mannes Substrat - und 1 Teil Torf oder zerrupftes Sphagnum.

Ich verstehe die Suche nach alternativen, vor allem auch mineralischen Substraten für acaule nicht. Mir ist keine geeignete Substanz bekannt, die ein ausreichendes Puffervermögen gegen pH-Änderungen besitzt. Die Koniferen an den Standorten werfen jedes Jahr ihre alten Nadeln ab und säuern damit ständig immer wieder den Boden nach. Außerdem hat der Humus eine hohe Pufferfähigkeit für die Protonen, welche die Säureeigenschaft charakterisieren.

Parallel hatte ich in einer anderen Mörtelwanne ein Substrat aus Weißtorf und Quarzkies unter Zusatz von Essigwasser gemixt und dort ebenfalls acaule-Sämlinge hinein gesetzt. Die waren nach einem und zwei Jahren zum größten Teil noch vorhanden, und der pH-Wert des Substrats hat sich mit unter 4, obwohl die Wanne frei im Garten steht, nach 2 Jahren noch nicht verändert. Bei Verwendung von mineralischen Substraten wird man den pH-Wert sehr viel öfter kontrollieren und einstellen müssen als bei den genannten humosen Substraten. Das stelle ich mir besonders im Sommer, wenn es auch Trockenperioden gibt, als ziemlich schwierig vor.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 29.Nov.14 um 18:38 Uhr
Ich verstehe die Suche nach alternativen, vor allem auch mineralischen Substraten für acaule nicht.

Die organischen Substanzen werden in Deutschland von solchen Pilzen und Mikroorganismen zersetzt, die auch blitzartig die acaule zerstören. Das habe ich wiederholt getestet und deshalb geht das in Deutschland nicht oder nur mit viel Glück eine Zeit lang.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: purpurea am 29.Nov.14 um 18:26 Uhr
Eventuell mit gröbberem Granit mischen.Könnte gehen.
Das Zeug war fast rein mineralisch aus der untersten Schicht des Heidelbeerstandortes.Aus der Tiefe von ca 50-70 Zentimeter.

Ja, aber nicht mischen, sondern nur grobkörnigen Granit nehmen.
Wenn man feinkörniges mit grobkörnigen mischt, wird das Substrat eher dichter, als luftiger.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 29.Nov.14 um 18:53 Uhr
Zitat von: Claus am 29.Nov.14 um 18:38 Uhr
Ich verstehe die Suche nach alternativen, vor allem auch mineralischen Substraten für acaule nicht.

Die organischen Substanzen werden in Deutschland von solchen Pilzen und Mikroorganismen zersetzt, die auch blitzartig die acaule zerstören. Das habe ich wiederholt getestet und deshalb geht das in Deutschland nicht oder nur mit viel Glück eine Zeit lang.
Das wird wohl eher an unserem Klima liegen.

Granit ist neutral, löst sich nicht auf, trägt nichts zur Pufferwirkung bei. Erst nach Tausenden von Jahren verwittert er zu "saurem", besser neutralem Sand. Aber der kann den pH-Wert auch nicht stabilisieren. Alternativ müsste er stark drainiert werden und grundsätzlich und immer mit pH-justiertem Wasser gegossen werden.

Und, eins ist ja klar, der Symbiosepilz ist nicht vorhanden.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an unserem Klima liegt, wenn die Kiefernnadeln hier von Pilzen befallen werden, die für acaule und andere Pflanzen tödlich sind. Ich gehe fest davon aus, dass es an der Art der Pilze liegt, bzw. am Fehlen des Symbiosepilzes. Der Pilzbefall und die Abtötung der Pflanzenwurzel passiert innerhalb von 2 bis 3 Monaten. Solche Wetterphasen gibt es sicher in den USA an den Naturstandorten auch.

Ja, Granit ist nicht hinreichend sauer, das denke ich auch, aber vielleicht gibt es hinreichend sauren Sandstein. Es gibt in den Heiden diese Eisenbildung, bei der das Eisenerz ca. alle 60 Jahre abgebaut werden kann. Vielleicht spielen hierbei saure Gesteine mit.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Ich pflichte Claus bei dass Quartzsand und Weisstorf noch das beste ist.Ich habe halt bei mir noch Granit und Lava drinn und noch etwas Bims.Wenn die acaule im Frühjahr so gut kommen wie die Begleitflora im Moment kann ich zufrieden sein.
Bis jetzt habe ich noch nicht gehört dass Mannes Universalhügel irgendwo funktioniert hat.
Ausser in dem anderen Forum. :whistle
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Rudolf.V
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