Dactylorhiza kafiriana

[wolf_1]

Hat jemand schon mal eine lebende Pflanze von D. kafiriana gesehen? Sie Art wurde 1978 von Jany Renz aus Pakistan, Chitral - Kafiristan im Hindukusch-Gebirge beschrieben. Er fand sie auf einer Sumpfwiese im Bomborai-Tal bei dem Dorfe Karkall, ca. 2.300m üNN. Ich habe bisher nur wenige Bilder gefunden, alle von Renz aufgenommen. Ob überhaupt jemand, von Renz abgesehehn, diese Pflanze bisher gesehen hat? Ich wäre für jedwede Informationen sehr dankbar.

[Alexa]

Hallo Wolf!

Zuerst einmal heiße ich dich hier herzlich willkommen und hoffe sehr, dass dir hier jemand weiter helfen kann.
Viel Spaß bei uns!

LG Alexa

[Charlemann]

Zur weiteren Info.

http://www.sczepanski-naturfotografie.de/downloads/BAHO%20Heft%202_07%20Sczepanski_Kreutz.pdf

Gesehen habe ich eine solche Pflanze lebend noch nie.

[wolf_1]

Hallo Charlemann,

Danke für den Hinweis auf den Artikel von Sczepanski und Kreutz von 2007, ich kannte ihn bereits (bin Abonnent der Berichte). Die dort vertretene Auffassung, dass Dactylorhiza kafiriana etwas mit D. incarnata subsp. baumgartneriana zu tun hat, halte ich für ziemlich abwegig. Ich habe dafür drei Gründe:

1. Die Autoren kritisieren die Zuordnung von "baumgartneriana" zu D. incarnata, weil der Abstand zwischen den am nächsten liegenden Vorkommen ca. 850 km beträgt. Der Abstand zwischen D. kafiriana und "baumgartneriana" beträgt aber mindestens 2.000 km. Hier geht man nach dem Prinzip vor "licet Jovi, non licet bovi" (Was Jupiter gestattet ist, ist noch lange nicht jedem Ochsen erlaubt).

2. D. kafiriana kommt in Höhen zwischen 2.000m und 3.700 m vor, im Mittel 2.700 m (Renz listet bei seiner Beschreibung insgesamt 13 Fundorte auf, 3 in Afghanistan, 10 in Pakistan, bei 9 davon ist eine Höhenangabe gemacht). "kafiriana" ist demnach eine ausgesprochene Hochgebirgsart. Nach der Beschreibung kommt dagegen "baumgartneriana" in einer Höhe von nur 360 m vor, ist demnach eine Art des Hügellandes.

3. D. kafiriana hat keiner der beiden Autoren gesehen. Trotzdem werden taxonomische Urteile gefällt, die nur der Augeschein wirklich stichfest begründen könnte, denn in der Gattung Dactylorhiza sind die morphologischen Unterschiede häufig genug sehr klein.

Herzlichen Dank auch für die freundliche Begrüßung durch Alexa.

Wolf