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Cancel Culture

Begonnen von Berthold, 02.Aug.20 um 00:30 Uhr

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Berthold

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG kapituliert vor dem Zeitgeist

"Nur solche Wissenschaften und Wissenschaftler zählen für Ideologen, die gewünschte Ergebnisse liefern und nie mehr infrage stellen. Das ist nicht Wissenschaft, sondern blinder Glaube - Religion."

Das waren noch Zeiten als die DFG alle Personal- und Sachkosten für meine Dissertation bedingungslos übernommen hat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Die finstere Zeit der Gegenaufklärung ist zurück, denn wenn die Wissenschaft gegängelt wird, dann ist die dunkle Zeit zurück.

Man muß nur sehen, wer heute lautstark in den Medien unterwegs ist, und was dort vertreten wird.

Da ist Liberalität, Wissenschaftlichkeit, und Rationalität i.d.R. ein Fremdwort, und das Ganze hat sich bis in den Wissenschaftsbetrieb reingefressen.

Alles kommt unter dem Mantel der politischen Korrektheit daher, dabei geht es um die Vermittlung von engstirnigem Denken und dem verpassen von ideologischer Scheuklappen.
Borniertheit als Lebensphilosophie.
Beste Grüße

Rüdiger

Ruediger

Zitat von: Berthold am 02.Aug.20 um 00:30 Uhr

Das waren noch Zeiten als die DFG alle Personal- und Sachkosten für meine Dissertation bedingungslos übernommen hat.

Heute könntest Du in Genderwissenschaften promovieren und damit tiefsinnige und wichtige Dinge für die Gesellschaft herausfinden.

Womöglich wird dann sogar eine Geschlechtsindentität nach Dir benannt, und Du kannst nach Stockholm fahren um den Nobelpreis zu empfangen. In der Chemie wurde schon so manche Namensreaktion mit dem Preis gewürdigt.
Ach Mist, es ja gar keinen Preis für dieses Fach.

Das muß man zwingend ändern, der alte weiße Mann Nobel hatte die Bedeutung einfach nicht erkannt!
Beste Grüße

Rüdiger

Ahriman

Nein, als privilegierter weißer heterosexueller Mann darfst du gerade eben NICHT in Genderwissenschaften promovieren, das wäre cultural appropriation. Genausowenig wie du dich zu feministischen Themen äußern darfst. Das geht gar nicht. Nennt sich positive Diskriminierung im Dienste der Gleichberechtigung.

Bei Dieter Nuhr tue ich mir aber ehrlich schwer, was genau hat er jetzt gesagt was man heute nicht mehr sagen darf?
Die cancel culture ist jedenfalls bereits im Alltag angekommen, sämtliche potentiell politisch unkorrekten Personen werden in vorauseilendem Gehorsam aus dem beruflichen und sozialen Leben ausgeschlossen. Wer sich mit den falschen Mitarbeitern oder Freunden umgibt lebt heute gefährlich und ist der Nächste auf der Abschussliste.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 02.Aug.20 um 22:13 Uhr

Bei Dieter Nuhr tue ich mir aber ehrlich schwer, was genau hat er jetzt gesagt was man heute nicht mehr sagen darf?


Er hat Fridays for Future kritisiert.
Das darf die DFG überhaupt nicht veröffentlichen.

Wissenschaft sei der Weg zur Erkenntnis, sagt Nuhr. Wissen bedeute nicht, ,,dass man sich zu hundert Prozent sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben". Wissenschaft bedeute auch, ,,dass sich die Meinung ändert, wenn sich die Faktenlage ändert" – ,,keine Heilslehre, keine Religion, die absolute Wahrheiten verkündet". Wer ,,ständig ruft ,Folgt der Wissenschaft!'", habe das offensichtlich nicht begriffen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Da muss der Kopf natürlich ab! :yes

Wir leben schon in interessanten Zeiten. Eine handvoll Leute mit ausgeprägtem Geltungsdrang kann mit Kurznachrichten den politischen Diskurs bestimmen bzw. ganz abdrehen. Und die DFG verteidigt eben jene Leute die nicht nur nicht verstehen wie Wisseschaft funktioniert sondern eine faktenbasierte diferenzierte Auseinandersetzung mit komplexen Themen prinzipiell als "amoralisch" ablehnen.

Leider geht es aber auch in der Wissenschaft zunehmend weniger um Fakten als um politisch opportune gut verkauf- und beklatschbare Meinungen. Alles andere wird schon präventiv 'defunded' wie man neudeutsch so schön sagt. Schließlich will man sich keinen Ärger einhandeln denn der gefährdet die Fördergelder.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 02.Aug.20 um 23:28 Uhr

Leider geht es aber auch in der Wissenschaft zunehmend weniger um Fakten als um politisch opportune gut verkauf- und beklatschbare Meinungen. Alles andere wird schon präventiv 'defunded' wie man neudeutsch so schön sagt. Schließlich will man sich keinen Ärger einhandeln denn der gefährdet die Fördergelder.

Ja, das galt für die Forschung in öffentlichen Einrichtungen in gewissem Umfang schon immer, allerdings nie so intensiv wie heute.
Die Klimaforschung ist ein klassisches Beispiel:
Die Deutsche Bundesregierung unter Angela Merkel hat das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam, PIK, gegründet und gefördert.
Dort wurde u. a. erforscht, dass die Erde sich extrem erwärmt und hohe Kosten für die Menschheit erzeugt, wenn die Wähler Merkles Vorstellung der Energiewende mit Kernkraft- und Kohleausstieg und Auto-Elektrifizierung nicht folgen würden.

Ich setze deshalb mehr auf die Forschungsergebnisse in Privatunternehmen. Diese sind meist stärker realitätsorientiert und man strengt sich sehr an, weil man Anwendungen davon verkaufen möchte.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 02.Aug.20 um 23:44 Uhr
Ich setze deshalb mehr auf die Forschungsergebnisse in Privatunternehmen. Diese sind meist stärker realitätsorientiert und man strengt sich sehr an, weil man Anwendungen davon verkaufen möchte.

ein Beispiel:

Siemens will für 16.4 Mrd US$ die amerikanische Firma Varian (Umsatz in 2019 3.2 Mrd.US$) übernehmen.
Man will die Krebsforschung forcieren.
Ich denke, dabei kann etwas heraus kommen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Siemens kauft nun zu Höchstkursen, das können deutsche Firmen besten. :whistle
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Ja, aber das ist ein anderes Problem.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 02.Aug.20 um 22:28 Uhr
Zitat von: Ahriman am 02.Aug.20 um 22:13 Uhr

Bei Dieter Nuhr tue ich mir aber ehrlich schwer, was genau hat er jetzt gesagt was man heute nicht mehr sagen darf?


Er hat Fridays for Future kritisiert.
Das darf die DFG überhaupt nicht veröffentlichen.

Wissenschaft sei der Weg zur Erkenntnis, sagt Nuhr. Wissen bedeute nicht, ,,dass man sich zu hundert Prozent sicher ist, sondern dass man über genügend Fakten verfügt, um eine begründete Meinung zu haben". Wissenschaft bedeute auch, ,,dass sich die Meinung ändert, wenn sich die Faktenlage ändert" – ,,keine Heilslehre, keine Religion, die absolute Wahrheiten verkündet". Wer ,,ständig ruft ,Folgt der Wissenschaft!'", habe das offensichtlich nicht begriffen.

Die DFG mach einen Rückzug vom Rückzug.

Na wenigstens etwas.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Tja, die Cancel-Culture hat sich nun auch bei uns breit gemacht.

Verständlich wenn man Meinungen und Aussagen, außer der eignen, nicht mehr aushält.
Das scheint modern zu werden.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Cancel Culture gegen Russland.

Ich esse keine russischen Eiere mehr und verzichte auf Russisch Brot.
Bei Wodka mache ich jedoch eine Ausnahme.
Die Worte ,,Russland" und ,,russisch" werden demnächst im Form verboten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Vortrag über die Zwei-Geschlechter-Theorie des Menschen wegen Protesten abgesagt  :lol

Mir ist völlig unverständlich, wie eine wissenschaftlich gebildete Frau die Theorie öffentlich vertreten kann :ka
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)