Neues Virus (Covid19) verursacht Lungenerkrankung in China

Begonnen von Berthold, 11.Jan.20 um 10:48 Uhr

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Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 24.Jul.20 um 17:11 Uhr
Wie gerade gefundene Pockenviren an alten Vikingerskeletten zeigen, muss ein Virus nicht zwangsläufig harmloser werden wie Berthold meinte.

Axel, ich meinte das nicht, sondern Fachleute habe das aus Beobachtungen an verwandten Corona-Viren abgeleitet und für durchaus möglich auch bei Covid19 betrachtet.
Ich schließe mich diesen Überlegungen an.

Ausserdem spricht nach den allgemeinen Regeln der Evolution einiges dafür, dass der Gast seinen Wirt nicht zu schnell umbringen möchte, da er sich dadurch selber die Existenzgrundlage entzieht.
Deshalb entwickeln z. B. auch Raubtiere in der Evolution nie die Fähigkeit, dass sie bei der Beuteergreifung 100% Erfolgschancen haben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Sowenig die angeblich mit freiem Willen bewaffnete Menschheit ihre Angelegenheiten kaum geregelt kriegt, werden die Viren und Bakterien ohne diesen kaum sinnvoll planen.
Ich glaube Du hast das mit der Evolution noch nicht ganz verstanden. Es gibt keinen Plan oder sinnvolle Handlungen dabei.
Das Ergebnis sieht im Rückblick sinnvoll aus.

Alles andere hat sich mehr oder weniger schnell verabschiedet. Nicht mal weil die Entwicklungen "falsch" waren, es reicht auch einfach Pech. Wie bei den meisten Dinos.

Ein klassischer Lebensraumübernutzer wie der heutige Mensch oder die Pocken werden aus dem Rennen auscheiden wenn sie nicht doch noch die Kurve kriegen. Niemand wird sie an dem Fehlverhalten hindern. Das Ergebnis wird auch dann sinnvoll aussehen.
Diese Wachstumsreligion wirkt ganz ohne Bewußtsein auch selbst auf Virenebene. Führt zwangsläufig ins Abseits.
Wie alle Religionen muß sie nicht sinnvoll sein. Da können Priester oder Experten gerne drüber argumentieren. Es wird nichts bewirken. Kein Gott wird uns retten, es sei denn ... aber das ist recht unwahrscheinlich.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

#1307
Zitat von: partisanengärtner am 24.Jul.20 um 18:09 Uhr
Sowenig die angeblich mit freiem Willen bewaffnete Menschheit ihre Angelegenheiten kaum geregelt kriegt, werden die Viren und Bakterien ohne diesen kaum sinnvoll planen.
Ich glaube Du hast das mit der Evolution noch nicht ganz verstanden. Es gibt keinen Plan oder sinnvolle Handlungen dabei.
Das Ergebnis sieht im Rückblick sinnvoll aus.


Axel, ich habe schon in der Schule mit 16 Jahren das Evolutionsprinzip verstanden.

Deine Meinung wundert mich etwas, denn eigentlich lernt doch jedes Kind in der Schule, was die Evolution ist.
Nur die Kreationisten glauben, alles wäre nach einem Plan von einem übergeordneten Wesen geschaffen.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du ein Kreationist bist.

Die Strategie der Evolution ist das Prinzip von Versuch und Irrtum, also vergleichbar mit der Schwarmintelligenz.
Aber wir hatten doch schon diskutiert, dass eine Schwarmitelligenz mit intelligenten Wesen kaum möglich ist. Christian Ahriman hatte diesen Punkt in die Diskussion eingebracht bzw. bestätigt.

Ich persönlich arbeite bei der Orchideenkultur oft nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum.
Es ist ein allgemeines Prinzip der experimentellen Wissenschaft, ebenso jetzt bei der Entwicklung eines Covid19 Impfstoffes, hier jedoch von einer höheren Erkenntnisstufe ausgehend.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Aus evolutionärer Sicht ist es übrigens völlig unerheblich ob ein Krankheitserreger alte Menschen die sich sowieso nicht mehr reproduzieren tötet oder nicht. Es werden bestenfalls mehr Ressourcen für Junge frei. Innerhalb der fortpflanzungsfähigen Alterskohorte ist die Corona-Sterblichkeit vernachlässigbar also hat dieses Virus ohnehin keinen direkten Einfluss auf die menschliche Reproduktionsrate. Bestenfalls psychologisch indem Paare in Krisenzeiten ihre Familienplanung verschieben. Erfahrungsgemäß trifft das aber nur relativ wenige Wohlhabende die überhaupt Familienplanung betreiben.

Berthold

Zitat von: Ahriman am 24.Jul.20 um 22:06 Uhr
Aus evolutionärer Sicht ist es übrigens völlig unerheblich ob ein Krankheitserreger alte Menschen die sich sowieso nicht mehr reproduzieren tötet oder nicht.

Ja, aber die Viren unterscheiden nicht zwischen jungen und alten Menschen. Es wäre einfach ungeschickt von den Viren, ihren Wirt so stark zu schädigen, dass er schnell stirbt. Sie würden sich ihr eigenes Grab schaufeln.
Das genau verhindert die Evolution.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Deutscher Patient hat 3 Monate nach seiner Infektion keine Antikörper mehr im Blut.

Ich bin skeptisch gegenüber dieser Nachricht.
Hat man wirklich auf alle möglichen Antikörper und T-Zellen getestet, die an der Immunabwehr gegen Covid19 beteiligt sind? Kennt man sie überhaupt schon alle?

War die Infektion des Patienten so gering, dass das Immunsystem überhaupt nicht richtig gefordert wurde und Abwehrkräfte garnicht alle aktivieren musste?

Der Patient hatte nach eigenen Angaben kaum Symptome und keine Nebenwirkungen.
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Ahriman

Naja, das ist ja schon öfters beobachtet worden, halte ich für durchaus realistisch. Die zwei großen Fragen sind:
1) wie häufig sind solche Fälle statistisch?
2) wie korreliiert ein Antikörpertiter mit dem Verlauf von zukünftigen Infektionen?

Beides weiß man nicht.
Es ist durchaus möglich dass auch Personen ohne Antikörper über eine T-Zell vermittelte Immunantwort verfügen die eine Neuinfektion verhindern oder zumindest abschwächen. Weiß man aber auch nicht. Es sind prinzipiell alle Varianten möglich, von völliger Immunität gegenüber Reinfektionen zu leichteren aber trotzdem ansteckenden Verläufen bis zu schwereren Verläufen bei Neuinfektion mit einem leicht unterschiedlichen Stamm durch antibody-dependent enhancement. Wie gesagt - die Frage ist - wie häufig passiert was davon und unter welchen Umständen?

Gegenwärtig scheint es aber nach wie vor dass Infizierte in der Regel nur relativ leichte Symptome zeigen wenn sie nicht extrem alt sind und/oder mit einer Reihe von Comorbiditäten zu kämpfen haben.

Berthold

#1312
Immun trotz nicht nachgewiesener Antikörper?
Die Lage scheint etwas unübersichtlich.

Ich vermute, das Immunssstem ist noch schwieriger zu durchschauen, als die Abgasreinigungssteuerung bei einem modernen VW-Diesel-Fahrzeug.

Für einen Schutz vor einer Erkrankung seien demnach Antikörper im Blut nicht allein ausschlaggebend. ,,Es gibt daneben auch sogenannte Gedächtniszellen", führt Weber aus. ,,Die bleiben nach einer Infektion in der Regel zurück und werden wieder aktiviert, sobald man wieder infiziert ist. Deshalb wird der Schutz gegen das Virus bei einer zweiten Infektion sehr viel schneller aufgebaut als bei der Erstinfektion, auch wenn der Betroffene zuvor niedrige Antikörperspiegel aufweist."

Zwar sei anzunehmen, dass der Schutz vor einer erneuten Infektion umso höher ist, je höher der Anteil der Antikörper im Blut. ,,Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass man bei sinkenden Antikörperspiegeln nicht mehr immun ist."
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Berthold

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Rüdi

#1314
https://www.n-tv.de/wissen/Nach-Covid-19-bleibt-das-Herz-oft-geschaedigt-article21940613.html

das war zu befürchten! Das hat jetzt mit den "Kunstfehlern", die so gerne ins Feld geführt werden, nichts zu tun.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
        :: Kǒng Fū Zǐ  孔夫子 :: 推手 ::

Berthold

Zitat von: Rüdi am 29.Jul.20 um 16:33 Uhr
https://www.n-tv.de/wissen/Nach-Covid-19-bleibt-das-Herz-oft-geschaedigt-article21940613.html

das war zu befürchten! Das hat jetzt mit den "Kunstfehlern", die so gerne ins Feld geführt werden, nichts zu tun.

Rüdi, keine Sorge:

"Unsere Ergebnisse unterstützen die bisherige Beobachtung, dass eine Herzmuskelentzündung im Zusammenhang mit Covid-19 nur sehr selten auftritt.""
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Rüdi

ZitatEine neue Studie der Frankfurter Goethe-Universität hat zum Ergebnis, dass Covid-19 bei vielen Patienten zu dauerhaften Herzschäden führen kann. Von 100 untersuchten Personen stellte das Team um Valentina Puntmann bei 78 krankhafte Veränderungen am Herzen fest, 60 von ihnen hatten eine Herzmuskelentzündung. Die Untersuchungen fanden durchschnittlich 71 Tage nach der Covid-19-Diagnose statt.

Das ist schon sehr selten!
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Berthold

Rüdi, Du musst den Abschusssatz des Berichtes zur Kenntnis nehmen.
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Rüdi

Das ist nur der Schlusssatz des UKE Studienleiters:
ZitatDie Wissenschaftler des UKE untersuchten aber keine genesenen Patienten, sondern 39 sehr alte Menschen, die an Covid-19 starben.
Es geht um die Lebenden und nicht um die Toten.
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Berthold

Kreuzimmunität durch frühere Infektion mit anderen Erkältungs-Coronaviren möglich?
Das würde schön unterschiedliche Infektionsraten in verschiedenen Gegenden und Menschengruppen erklären.
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