Die Ph. hainanensis haben wir am 3.7.14 auf modifiziertem Malmgrenboden mit 0,2 ppm BAP sowie auf Sigma P-6668/2 mit 0,5 ppm Kinetin ausgesät. Berthold nahm letzteres Glas mit, ich behielt das erstere, das zunächst dunkel gestellt wurde. Wie Berthold schon bemerkte waren die wenigen Embryonen außerordentlich dick. Sie quollen bereits nach wenigen Tagen stark an, und nach 14 Tagen begann die Keimung. Die Keimung erfolgt dann am Licht, und man sieht als erstes, dass sich die Embryonen mit der beginnenden Chlorophyllbildung zunächst gelblich färben, dann grün. In meinem Glas sind sie inzwiwischen ca. 1 mm groß und könnten bereits umgelegt werden.
Auf P6668 bilden sich auch Protokorme, aber die Keimung ist erheblich schlechter als in dem Aktivkohle freien Boden von Claus.
Verwunderlich ist, dass die Blüten, die mit Pollen von Ilona bestäubt wurden überhaupt keinen Samen gebildet haben. Nur die geselbsteten Blüten haben Samen ausgebildet, der etwa 5% gesund Embryonen besass.
interessant. Mit P6668 haben Phalaenopsis- Arten meist gut gekeimt.
Zitat von: Peter am 02.Aug.14 um 10:11 Uhr
interessant. Mit P6668 haben Phalaenopsis- Arten meist gut gekeimt.
Ja, Phalaenopsis vertragen auch die relativ hohen Ammoniumgehalte im P-6668. Für Erdorchideen vermeide ich die, da dann schwierigere Arten nicht keimen. Phalaenopsis scheinen aber auf praktisch allen Böden zu keimen, so ist auch der Zusatz von Kinetin oder BAP unnötig. Ich hatte aber diese Böden vorrätig, und wie man sieht, keimen die Samen auf beiden. Ich muss sie nur bald umlegen, weil sich die Hormone sonst negativ auswirken.
Den P-6668-Boden hatte ich für die in vitro Aussaat von Lilien hergestellt. Die keimen auch auf allen Böden, und diese Charge P-6668 war schon seit Jahren abgelaufen.
Phalaenopsis Naturformen gehören jetzt nicht zu den schwierigsten Dingen die man aussähen kann. Die keimen doch eigentlich überall gut!
Das Problem war hier eigentlich nur, dass durch die Selbstung nur sehr wenige Embryonen entstanden waren. Wie es aber aussieht keimten alle.
Die kleinen entwickeln sich steril im Glas gut weiter. Die Mutterpflanze ist nach der Blüte und Ausbildung von vielen Samenkapseln abgestorben. Ist das bei der Art normal?
Das ist ja Schade. Bekannt ist mir da jetzt aber nichts. Vielleicht waren es zu viele Kapseln ?
Ilona, hast Du denn schon einmal eine Pflanze mit vielen ausgebildeten Kapseln in Kultur gehabt?
Es kann theoretisch schon sein, dass die Mutter Platz auf Erden macht, wenn sie mit Samen für viele Nachkommen gesorgt hat. Das machen viele Pflanzen so.
Nein noch nicht. Darum frage ich ja, wieviele Kapseln sie trug ?
Schöner Erfolg Claus. :thumb
Zitat von: Berthold am 01.Aug.14 um 23:10 Uhr
Verwunderlich ist, dass die Blüten, die mit Pollen von Ilona bestäubt wurden überhaupt keinen Samen gebildet haben.
Vermutlich ist sie schon in der Postmenopause?
Äh, die Pflanze.
Zitat von: Ilona am 19.Sep.14 um 18:13 Uhr
Nein noch nicht. Darum frage ich ja, wieviele Kapseln sie trug ?
es waren 3 Riesenkapseln von ca. 8 cm Länge und 2 kleine mit Ilona-Pollen. Das war für die relativ kleine Pflanze vielleicht doch zu viel
Zitat von: Berthold am 06.Okt.14 um 21:39 Uhr
Zitat von: Ilona am 19.Sep.14 um 18:13 Uhr
Nein noch nicht. Darum frage ich ja, wieviele Kapseln sie trug ?
es waren 3 Riesenkapseln von ca. 8 cm Länge und 2 kleine mit Ilona-Pollen. Das war für die relativ kleine Pflanze vielleicht doch zu viel
So wie Sechslinge beim Menschen? :ka
Ich denke auch dass es zuviel war. Meine trägt gerade einend es geht ihr sehr gut, macht gerade sogar nochmal einen neuen BT.
Die Sämlinge entwickeln sich langsam weiter.
Es scheinen etwas zu viel Hormone im Nährboden zu stecken, denn einige Protokorme differenzieren nicht sondern entwickeln undifferenzierte Zellhaufen.
Das Glas steht jetzt bei Zimmertemperatur am Fenster ohne Zusatzbeleuchtung.
Mit dem Pikieren sollte ich vermutlich bis März warten, wenn das Licht wieder stärker wird.
Zitat von: Berthold am 07.Okt.14 um 22:18 Uhr
Die Sämlinge entwickeln sich langsam weiter.
Es scheinen etwas zu viel Hormone im Nährboden zu stecken, denn einige Protokorme differenzieren nicht sondern entwickeln undifferenzierte Zellhaufen.
Das Glas steht jetzt bei Zimmertemperatur am Fenster ohne Zusatzbeleuchtung.
Mit dem Pikieren sollte ich vermutlich bis März warten, wenn das Licht wieder stärker wird.
Aus den noch undifferenzierten Zellhaufen werden sich wahrscheinlich zusätzliche Pflanzen bilden, ähnlich bei Calypso.
Ja, die Zellhaufen haben sich weiter differenziert und kleine Pflänzchen gebildet.
Ein echtes Albino ist dabei, sogar ein Albinissimo ohne Chlorophyll. Leider kann man es im unsterilen Raum nicht weiterhin ernähren. Und es in der sterilen Umgebung zum Blühen zu bringen ist eine Herkulesaufgabe.
Na, da hast du ja auch einen Albino. Den kannst du dann im Glas bis zur Blüte pflegen. grins
Krass, das habe ich jetzt auch noch nie gesehen.
Zitat von: Ilona am 10.Dez.14 um 16:45 Uhr
Krass, das habe ich jetzt auch noch nie gesehen.
Och, bei der asymbiotischen Aussaat kommt das immer wieder vor. Ich hatte auch mal eine Orchis-Art, die lieferte
nur Albinos. Sie bekamen sogar Knollen, und so lange sich das alles im sterilen Glas abspielte, lebten sie gut. Nur auspikierenkann man sie nicht, weil sie wegen totalen Chlorophyllmangels keine Photosynthese betreiben können.
Danke Claus für die Info. Das wusste ich nicht. Interessant.
Ich habe mich noch nie ernsthaft mit Aussaaten beschäftigt.
Die Kleinen sind aus dem Glas. Aber was soll ich nun damit anstellen?
Der Nährboden schmeckt wie süsse Götterspeise. Nicht umsonst fressen viele Muttertiere nach den Geburt die Plazenta.
die eine Hälfte direkt aufbinden ohne alles, die andere ganz locker in feuchtem Sphagnum.
Florian, Du übernimmst aber die Verantwortung.
Sie hängen jetzt in einem Anzuchtkasten bei feuchter Luft zwischen 15 und 30° und mit Zusatzbeleuchtung
Wird schon klappen, hatte mal wilsonii aus einem Becher, die sind auch mit beiden Varianten etwas geworden. Du musst nur schauen die die nicht zualgen.
Etwas Sphagnum hätte ich zum beim Aufbinden als Pölsterchen schon spendiert, aber wenn sie in der feuchten Kiste hängen wird es auch ohne funktionieren.
Klasse Berthold. Schauen gut aus. :thumb
Vor Jahrzehnten gab es die berühmte Fernsehserie "Einer kam durch". Dieses Motto gilt auch für diese Kleinen
Toi, toi, toi.
Wenn sich jemand an der Aufzucht der Kleinen beteiligen möchte, so möge er sich bei mir melden.
Guten Abend
Ich würde ein paar aufziehen. Hatte vor einem Jahr ein Becher wilsonii ohne Ausfälle großgezogen, da sollte das auch klappen (gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen den Arten für mich sehen die recht gleich aus...?)
Florian
Waren die wilsonii dann nach einem Jahr schon blühstark ?
Eher nein. Nach knapp 11 Monaten sehen sie so aus. Sie haben jetzt erst wieder Blätter bekommen.
Danke für die Info und das Bild.
Die 4 sind klein aber gesund. Ich denke sie können alle mal "groß" werden
Alle Sämlinge wachsen aufgebunden recht flott. Bis zur ersten Blüte dauert es aber noch etwas...
Hier wachsen sie recht langsam, nach 4 Monaten das erste kleine Blatt. Sie hängen in einem oben offenen Kasten mit einer Pfütze am Boden und werden täglich begossen.
Muss die Luftfeuchtigkeit 24 Stunden am Tag sehr hoch sein?
Heute wurde das letzte Glas pikiert. Das Albino wird jetzt absterben müssen, da es sich nicht selber ernähren kann.
Nach jetzt einem ganzen Jahr Wachstumsstillstand treiben neue Blättchen.
Die Aufzucht ist sehr mühsam.
Eigentlich hingen die Pflanzen immer feucht und warm, dennoch bewegte sich nichts.
Vielleicht müssen die kleinen noch häufiger gesprüht werden und dann aber angeblasen, damit sie nicht abfaulen.
Ich würde es mit mehr Licht probieren, manche Phalaenopsisarten vertragen recht viel. Zumindest mehr als das was gerne kolportiert wird.
Regelmäßige Düngung nehme ich an erfolgt?
Die Sämlinge werden in unregelmässigen Abständen mit 400 µS aufgedüngten Wasser besprüht.
Sie sollten sich eigentlich zunächst mal von alleine bewegen, bevor sie stärker gedüngt werden.
Licht sollte ausreichen, es gab auch im Winter immer Zusatzbeleuchtung im Klimakasten, worin es zwischen 10 und 15° bei hoher Luftfeuchtigkeit schwankte.
Langsam kommen die Sämlinge in Schwung. Sie benötigen vermutlich doch viel Licht und Wärme
Licht wir bei Phalaenopsis gerne unterschätzt, einige Arten brauchen deutlich mehr Licht als in der Literatur gerne erwähnt wird, wenn es nicht so recht mit der Kultur klappt würde ich erstmal die Lichtintensität erhöhen.
Komplexe Hybride sind natürlich einfacher.
Die Pflanze wächst sehr langsam, obwohl in diesem Winter immer mit Beleuchtung und selten unter 12°.
Aber in jedem Mai beginnt das Wachstum weider
Meinst du, dass dieser Lithophyt gerne in so einem dicken Moos sitzt? :ka
Sie sitzt da etwas feuchter als auf nacktem Holz, deshalb muss ich nicht so oft sprühen und sie ist einfacher in der Kultur.
Alle anderen auf nackten Holz sind etwas kleiner.
Wenn man die Luft immer am Taupunkt halten könnte, wäre nacktes Holz von Vorteil.
Es geht wirklich langsam. Eine Pflanze exestiert noch, der Rest ist eingegangen.
Sie hat den Winter blattlos verbracht und treibt nun wieder aus.
Zitat von: FlorianO am 13.Jun.17 um 21:50 Uhr
Es geht wirklich langsam.
Das muss man wohl sagen. Es ist auch nicht einfach festzustellen, ob die Pflanzen leben oder schon tot sind. :wacko
Zitat von: Berthold am 13.Jun.17 um 22:02 Uhr
Es ist auch nicht einfach festzustellen, ob die Pflanzen leben oder schon tot sind. :wacko
Aber wenn man Geduld hat, kann Freude aufkommen, jetzt 2 Jahre nach dem Pikieren aus dem Glas
Ein Kracher, Berthold. grins