Orchideenkultur

Fachbereich => Andere interessante Pflanzen => Vermehrung => Thema gestartet von: Claus am 30.Okt.12 um 19:13 Uhr

Titel: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 30.Okt.12 um 19:13 Uhr
Lilien lassen sich übrigens auch leicht über eine asymbiotische Aussaat auf Orchideen-Nährböden vermehren. Hier Lilium akkusianum, Aussaat am 25.08.12 nach 5 min. Desinfektion der Samen mit 0,5% NaOCl. Man kann die kleinen Zwiebeln bereits erkennen. 

Ich musste den Namen ändern, hatte die beiden Arten vertauscht.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: winwen am 31.Okt.12 um 10:42 Uhr
Ausgezeichnet, Claus! Sehr schön, diese Bülbchen.
Ist das Deine Nährbodenmixtur oder etwas Einfacheres?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 31.Okt.12 um 13:06 Uhr
Ich hatte gerade diese. Aber ich glaube nicht, dass es hier so sehr auf die Rezeptur ankommt.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: purpurea † am 31.Okt.12 um 17:08 Uhr
Geht das leichter als über "normale" Ausaat??
Ich habe unten im Garten noch die einzige Kapsel von glorioides hängen( wohlbehütet und eingepackt)von dreien.Die anderen zwei sind der Dürre zum Opfer gefallen. O-)
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 31.Okt.12 um 17:30 Uhr
Ich hatte leider zwei Arten vertauscht, es ist akkusianum, habe ich schon oben geändert. Die Aussaat mit den L. rhodopeum verschimmelte leider, und das ist natürlich auch das mögliche Problem. Andererseits keimten hier 5 von 6 Samen, und der sechste sah taub aus. L. martagon geht auch sehr gut, es fehlt mir aber noch die Erfahrung mit vielen Arten. Ich weiß z.B. noch nicht welche Desinfektionszeiten ich anwenden muss, die hier verwendeten 5 min. mögen vielleicht viel zu kurz sein bei den im Gegensatz zu Orchideensamen relativ dicken und ledrigen Hüllen. In einem Fall wurde die Bleichlösung leicht viskos, d.h. die Hülle löste sich in der stark alkalischen Bleichlösung auf.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: purpurea † am 31.Okt.12 um 17:32 Uhr
Claus, meine eigentliche Frage war ob es schneller geht als normal auszusääen. :rot
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 31.Okt.12 um 18:03 Uhr
Zitat von: purpurea am 31.Okt.12 um 17:32 Uhr
Claus, meine eigentliche Frage war ob es schneller geht als normal auszusääen. :rot

Rudolf, da fehlt mir die Erfahrung. Die L. akkusianum keimten ja nach 4-6 Wochen. Ich weiß nicht wie das in normalem Substrat ist.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: purpurea † am 31.Okt.12 um 18:09 Uhr
Ich glaube das kommt je auf Sorte auf's gleiche aus. Das ist aber auch bei mir Neuland. :rot
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 30.Apr.13 um 16:35 Uhr
Ich habe heute die in vitro gekeimten Lilien auspikiert. Das sind zunächst alles hypogäisch keimende Samen gewesen. Die erste wurde im August ausgesät, der Nährboden spielt dabei offenbar keine Rolle. Fast jeder Samen keimte. Zur Desinfektion wurden die Samen 20 min mit 0,5% NaOCl + etwas Spülmittel behandelt. Dennoch trat in etlichen Gläsern ein brauner Schimmel auf, der allerdings eng begrenzt blieb und die Keimung und das weitere Wachstum überhaupt nicht störte.

Es bilden sich zunächst die unterirdischen Keime, die an einer Stelle dicker werden und eine kleine Zwiebel bilden. Wenn die Zwiebel nicht mehr wächst muss man die Gläser ca. 3 Monate kalt stellen. Dann beginnt die Zwiebel mit ihrem orberirdischen Austrieb. Auf einigen Bildern kann man das gut erkennen.

L. akkusianum:

(https://c2.staticflickr.com/2/1503/26635918032_66f24511b9_b.jpg)

Die nächsten 3 wurden im November ausgesät.

L. monadelphum:

(https://c2.staticflickr.com/2/1555/26729272275_5b52e326c8_b.jpg)

L. monadelphum v. szovitsianum:

(https://c2.staticflickr.com/2/1497/26635923512_5d53935f20_b.jpg)

L. kesselringianum:

(https://c2.staticflickr.com/2/1486/26703282766_6d14aef1d6_b.jpg)

Die nächste wurde im Januar ausgesät, die Zwiebeln sind noch sehr klein, ich möchte ihen aber die volle Wachstumsperiode zukommen lassen.

L. ledebourii:

(https://c2.staticflickr.com/2/1514/26456677860_c15099f445_b.jpg)

Als Substrat nehme ich von meinem Recyclinghaufen, auf den immer die Substrate der Auspikierkästen nach Gebrauch geschüttet werden. Sicherheitshalber habe ich dieses Substrat 45 min sterilisiert.

Seltene Arten würde ich immer so aussäen.

Anfang Dezember habe ich die sofort keimende L. regale direkt in Substrat ausgesät, dann leider vergessen, und als ich nachschaute waren nur dünne grasartige geile Triebe entstanden. Ans Licht gebracht und gedüngt haben sie sich aber völlig normal weiter entwickelt, so dass ich sie schon umgepflanzt habe.

L. regale:

(https://c2.staticflickr.com/2/1465/26635908302_5c788b10ab_b.jpg)




Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 17.Nov.13 um 23:09 Uhr
Ich habe mal wieder diverse Arten ausgesät. Dieses ist vielleicht L. columbianum, ich bin da nicht ganz sicher. Die Keimung erfolgt im Reagenzglas auf sterilen Böden. Unten an der Wurzel sieht man schon die sich bildende kleine Zwiebel als Verdickung. Aber was ich nun nicht weiß: ist das eine epigäische Keimung, d.h. der obere gebogene Teil des Keimlings wird sich noch aufrichten und das erste Blatt ausbilden? Oder ist es hypogäisch, d.h. das erste Blatt wird sich erst bilden, sobald die Zwiebel groß genug ist, und dann geht das Blatt auch direkt von der Zwiebel ab.

Man kann das ja bei normaler Aussaat im Substrat nicht sehen, in vitro hat man den Vorteil, den Keimprozess bis ins Detail zu sehen. Die leichte Grünfärbung kommt vom häufigen Betrachten unter einer Halogenlampe, da beginnt schon die Phozosynthese.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 22.Feb.14 um 14:23 Uhr
Das ist nun die Ernte.  :whistle
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 22.Feb.14 um 14:28 Uhr
Die ersten der im Vorjahr auspikierten in vitro-Sämlinge kommen schon wieder: L. akkusianum, monadelphum und szovitsianum.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 30.Apr.14 um 14:48 Uhr
Ich habe nun ein paar Säckchen mit kostbaren  Samen von Lilium- und Iris-Arten vor mir liegen, die da sind:

Lilium yapingense
lophophorum
souliei (?)
poilanei

Iris barbatula
bulleyana

dann noch 1 Clematis, 2 Primeln und 1 Thalictrum.

Ich müßte ja diese Samen nun zwecks Überwindung der Keimruhe in den Kühlschrank geben. Aber wie lange und bin ich nicht schon zu spät dran? Wie soll ich vorgehen?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Tobias TJ am 30.Apr.14 um 16:03 Uhr
Nur in den Kühlschrank legen reicht bei vielen Kältekeimern oft gar nicht. Sie müssen vorgequollen sein. Das heißt, leicht feucht in Erde oder auf Filterpapier im Kühlschrank. Die meisten Arten brauchen wohl 6 bis 8 Wochen Stratifizierung, bei Arten aus Gebieten mit sehr langen Wintern, darf es manchmal auch ein bisschen mehr sein.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 30.Apr.14 um 17:48 Uhr
Ich habe ja im Oktober und November eine große Anzahl an Lilienarten asymbiotisch auf zuckerhaltigem Nährboden ausgesät. Das ist zwar sehr umständlich wegen der langen Desinfektionszeit von jeweils 20 Minuten, aber der Vorteil ist, man sieht die Keimung im Nährboden sofort und im Detail, auch bei unterirdisch keimenden Arten. Es ist eine ganze Reihe von epigäisch keimenden und von hypogäisch keimenden Arten. Sobald die epigäisch keimenden Samen gekeimt sind, habe ich die Gläser hell gestellt, damit sich das erste Blatt grün entwickeln kann statt zu vergeilen. Die hypogäisch keimenden bleiben aber so lange im Dunkeln bis sich das erste richtige Blatt zeigt, so lange sieht man nur die weißen Zwiebeln.

Was mir nun aufgefallen ist, die erst jetzt im April spät keimenden Arten bilden zunächst ganz winzige Zwiebelchen, und es braucht erhebliche Zeit, bevor diese die Zwiebeln der epigäisch keimenden aufgeholt haben. Ich habe Zweifel, dass diese in einer Aussaat auf (sterilisiertem) Substrat überhaupt zum Wuchs kommen. Eher gehen diese dann frühzeitig zugrunde.

Diese Spätkeimer sind z.B. L. grayii, rubellum, michiganense und canadense.

Bei den im vergangenen Jahr schon auspikierten Arten zeigt sich L. regale schon in der typischen Lilienform, L. kesselringianum, monadelphum und szovitzianum haben erst ein oder zwei Blätter entwickelt. L. akkusianum ist leider gar nicht wieder gekommen. Vielleicht muss ich die Zwiebelchen doch noch länger im Nährboden belassen, damit sie entsprechend Kraft haben, sich im freien Leben zu bewähren. Von früheren ersten Versuchen weiß ich, dass sie mehr als ein ganzes Jahr im Glas bleiben können und dann auch entsprechend größer sind.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 03.Mai.14 um 14:52 Uhr
Susan Band (Pitcairn Alpines, Schottland) schrieb zur Aussaat dieser Lilien-Samen aus dem Gebiet des Hengduan Gebirges in China, daß alle keine Stratifizierung benötigen und alle epigäisch sofort keimen.

Frau Band führt weiters aus, daß sie üblicherweise im Januar/Februar (in Schottland) sät und frostfrei hält. Die Keimung erfolgt, wenn die Temperatur ca. +10°C erreicht (was in Schottland jetzt der Fall ist).

Das Problem bei meiner späten Aussaat besteht darin, daß es für die Sämlinge bereits zu warm wird. Es ist daher ratsam, die Gefäße mit den Samen und später den (hoffentlich vorhandenen) Sämlingen an einem möglichst kühlen und schattigen Platz aufzustellen.

Alle Lilien und andere spezielle Pflanzen aus den Hengduan Mountains (Südost-Himalaya) wachsen in höher gelegenen Gebieten, kühl und feucht auch im Sommer. So z.B. die bekannteren Arten L. mackliniae, L. taliense und L. nanum.

Susan Band in Schottland sät diese kleinen Lilien-Arten im Jänner. Aussaat im Herbst geht auch, aber die Verluste durch Frostschäden sind hoch. Eine Bodenheizung (heated cable) setzt die Keimung innerhalb von 3 - 4 Wochen in Gang und schafft gute Bedingungen für das Wachstum. Frostfrei halten. Nach dem Erscheinen des ersten Laubblattes werden die Sämlinge in größere Gefäße pikiert. Kühl, schattig und frostfrei halten. Ausgepflanzt werden sie am besten an einem kühlen, schattigen Platz mit eher saurem humusreichen Boden (wie Meconopsis).

Die bis zur Blühfähigkeit erforderliche Aufzuchtzeit ist unterschiedlich lange. Bei Nomocharis dauert es üblicherweise 2 - 3 Jahre, bei größeren Lilien länger. Ihre Zwiebeln sind viel kleiner als jene der üblicherweise angebotenen Lilien.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: purpurea † am 23.Mai.14 um 14:14 Uhr
Ich habe im März von dem Norweger Liliensamen bekommen. Direkt importiert aus China. :whistle
Ich habe einmal versucht unterschiedliche Medien auszuprobieren.
Ich war erstaunt wie gut es auf Sphagnum geht.
Also nur Moos, ohne Substrat.
Es sind identische Samen von Lilium souliei.
Aussaat war am 16,3.14
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 23.Mai.14 um 15:14 Uhr
Rudolf, das adulte Lilium souliei wird in England für 63 Euro angeboten. Also hüte die Kleinen gut.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: purpurea † am 23.Mai.14 um 15:21 Uhr
Es muss sich aber erst beweissen ob es das ist was es sein soll.Denn der Norweger wird den Samen sicher nicht selber geerntet und verpackt haben.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 18.Feb.15 um 17:49 Uhr
Die auf asymbiotischem Nährboden ausgesäten Lilium regale - Samen kamen von Eveline  :blume - wurden nach dem Auspikieren ein weiteres Mal in Kästen umgepflanzt und kommen jetzt an ihren endgültigen Standort. Der Februar ist in diesem Jahr für Gartenarbeiten gut geeignet, ab + 4°C lässt es sich gut arbeiten. In den Gartenboden kamen noch Kompost, Dolomit, Travertin aus Bad Langensalza, Bentonit und Blaukorn. Ich fand noch einen Sack Bentonit im Keller, der aus einer Reklamation vor mehr als 30 Jahren stammte und von mir vergessen wurde. Bentonit verbessert sandige Boden ähnlich wie Lehm.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 18.Feb.15 um 18:16 Uhr
Claus, wie lange haben die regale-Zwiebeln nun von der Aussaat bis zu dieser Grösse gebraucht?

Wie geht es den anderen Arten, z. B. ledbourii? Die sind ja etwas empfindlicher.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 18.Feb.15 um 19:39 Uhr
Aussaat Dez. 2012. Zu den anderen Arten siehe Foto. Wo die auspikierten sind weiß ich im Moment nicht.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 29.Mär.15 um 12:32 Uhr
Heutiger Stand. Erstes Foto: L. kesselringianum, zweites Foto: die ersten drei von links L. monadelphum, die rechts stehenden L. szovitsianum. Von den L. akkusianum ganz links ist nichts zu sehen, ich möchte aber noch nicht buddeln.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 06.Jun.15 um 09:17 Uhr
Die Aussaat von Lilien auf sterilem Nährboden ist, falls man die Möglichkeit dazu hat, viel einfacher als auf Substrat. Man nimmt dann die Zwiebeln erst heraus, wenn sie auch gut überlebensfähig sind. Unterschiede bei Nährböden habe ich nicht gefunden, da geht jeder.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 06.Jun.15 um 10:20 Uhr
Zitat von: Claus am 06.Jun.15 um 09:17 Uhr
Die Aussaat von Lilien auf sterilem Nährboden ist, ..

Ich habe den Verdacht, dass der Samen einiger Arten sehr schnell an Keimfähigkeit verliert. Da wird dann auch keine Sterilaussaat mehr nützen.
Zu den Arten gehört Lilium catesbaei und vielleicht auch L. philadelphicum.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 20.Jul.15 um 08:27 Uhr
Leider sind die Bilder zu Beitrag 1 nicht mehr zu sehen.
Claus, bitte, welche Zutaten sind denn für den Nährboden erforderlich und wie bereitet man ihn zu?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 20.Jul.15 um 09:20 Uhr
Ich habe verschiedene Böden probiert, sie gingen alle, es geht z.B. der Sigma-Boden p6668, oder auch selbst gemixte Rezepte.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 04.Mär.16 um 23:06 Uhr
In diesen Tagen habe ich wieder Liliensämlinge auspikiert - viele, viele verschiedene. Hier nur mal zwei: L. canadense und L. grayi. Ich bin im letzten Sommer aus verschiedenen Gründen nur stiefmütterlich mit den Sämlingsgläsern umgegangen, so sind einige wenige im Glas eingegangen, bei manchen war der Nährbodenrest fast eingetrocknet, sie lebten doch noch, so vital sind die meisten.

Fazit: Dieses Verfahren der sterilen Aussaat ist hervorragend geeignet zur Aussaat, es keimt fast jeder einzelne Same und entwickelt sich auf ziemlich beliebigem Nährboden relativ rasch und ohne Umlegen bis zum Auspikieren im Glas,

Ich werde bei einer zukünftigen Aussaat mal einen Nährboden mit 30 g/l Zucker testen, vielleicht werden die Zwiebeln dann noch größer.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: orchidsworld am 05.Mär.16 um 08:27 Uhr
Sehr sehr interessant... Ich musste diese Methode fûr botanischen Garten versuchen...

Auf welchen Medium hast du den Aussaat gemacht ? Keimung im Dunkel ? Welche Temperatur ?

Hast Du vielleicht ein Protokol dafür ?

Und hast Du das schon mit anderen Bulben gemacht, wie botanische Tulipa ?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 05.Mär.16 um 11:42 Uhr
Ich stelle mal ein Aussaatprotokoll hier ein, dauert ein paar Tage. Wichtig ist eine lange Desinfektionszeit der Samen. Als Medien habe ich alle Orchideenmedien ausprobiert, die bei mir so anfallen, auch mit Hormonen. Es gab keinen Unterschied, die funktionierten alle. Keimung im Dunkeln bei Raumtemperatur, bei einigen Arten 3 Wochen nach der Aussaat für ein paar Wochen in den Kühlschrank stellen, um die Keimung anzustoßen. Tulpen habe ich so noch nicht ausgesät.

Interessant fand ich, dass Cardiocrinum nach üblicher Methode in Aussaaterde mit wechselnden Temperaturen nicht keimten, aber gut auf dem asymbiotischen Medium.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: orchidsworld am 05.Mär.16 um 12:23 Uhr
Ich finde es sehr interessant... Werde ein Paar Saamen bestellen, auch von Tulpen, und vielleicht anderen Liliaceae...

Danke für das Protokoll ;)
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 05.Mär.16 um 13:15 Uhr
Hier jetzt das genaue Protokoll.

Asymbiotische Lilienaussaat

Liliensamen kann man auch auf sterilen Nährböden aussäen, also asymbiotisch. Dazu müssen die Samen ähnlich wie bei den Orchideensamen noch nicht einmal reif sein. So kann man eine noch unreife Kapsel von außen desinfizieren, in der Sterilbank öffnen und die Samen aussäen.

Normal wird es aber sein, dass man reife Liliensamen hat, d.h. die müssen dann von außen desinfiziert werden. Da die Samen viel größer sind als Orchideensamen und meistens eine faltige Hülle haben muss man sie intensiv desinfizieren, d.h. die Methode wie bei den Orchideen reicht nicht aus.

Ich habe das know how von Peter Zale, Ohio, USA, der mir sehr viele Tipps gegeben hat.

Arbeiten in der Sterilbank!

Desinfektion: in 1% NaOCl + etwas Spülmittel, Zeit 20 Minuten, dabei die Samen in der Lösung bewegen. Dann das Desinfektionsmittel absaugen, durch steriles Wasser ersetzen, 30 Sekunden schütteln, dann absaugen, durch 96% Ethanol (Brennspiritus) ersetzen, 15 Sekunden schütteln, absaugen und in steriles Wasser schütten. Dann kann man in Ruhe aussäen.

Ich desinfiziere wie bei Orchideensamen in PP-Röhrchen von 5 ml Volumen, das ist aber nicht kritisch.

Meine ersten Aussaaten habe ich nach Peter Zale in Reagenzgläsern gemacht und jeweil nur 3 Samen verwendet, Peter nahm nur einen. Das wurde mir aber wegen der langen Desinfektionszeit zu langweilig, und so habe ich zunächst jeweils 6 Samen in kleinen Gläsern auf 30 ml Nährboden ausgesät. Später säte ich 12-15 Samen in Marmeladengläsern auf 50 ml Nährboden aus. Mehr sollte man nicht nehmen, weil sich die Wurzeln der Sämlinge dann zu stark verfilzen, so dass man sie vor dem Auspikieren auseinander reißen muss. Dir Höhe der Marmeladengläser ist auch vorteilhaft, da die sich bildenden Blätter gut Platz nach oben haben.

Die Samen werden mit der Pinzette einzeln im Nährboden platziert, d.h. in den Boden hinein gedrückt. Anschließend bei Raumtemperatur dunkel stellen. Die Keimung erfolgt unterschiedlich ab 2-3 Wochen oder viel länger. Wenn man  merkt, dass keine Keimung erfolgt, stellt man die Gläser für ein 3 Wochen bis 3 Monate in den Kühlschrank bei ca. 5°C; denn es gibt bei den Lilien auch Kaltkeimer.

Im Gegensatz zu Orchideensamen habe ich extrem wenige Verkeimungen gehabt, das liegt an der langen Desinfektionszeit. Es kann aber Samen geben, die extrem stark verkeimt sind. Wenn man dann merkt, dass ein Glas verschimmelt kann man die Samen mit der Pinzette wieder heraus nehmen, waschen und erneut desinfizieren und aussäen. Das klappt dann meistens.

Was für Nährböden nimmt man? Ich habe ja von den Orchideenaussaaten sehr unterschiedliche Böden, die ich alle mal ausprobiert hatte. Die funktionierten alle, ich fand keinen Unterschied. Peter nimmt MS Medium in halber Konzentration und erhöht den Zuckeranteil auf 30 g/l. Bei martagon-Arten nimmt er nur 10 – 15 g/l Zucker.

Bei den Auspikiersubstraten übe ich noch, zur Zeit habe ich drei Typen in Arbeit:

1. 90% Obi-Aussaaterde, 10% Zeolith
2. 60% Obi-Aussaaterde, 30% Seramis, 10% Zeolith
3. 65% Obi-Aussaaterde, 25% Seramis, 10% Kanuma (für Arten, die sauren Boden benötigen)

Es gibt ja epigäisch und hypogäisch keimende Arten sowie sofort und verzögert keimende Arten. Man muss also die Gläser kontrollieren, und sobald die Keimung erfolgt und sich die primären Blättchen bilden hell stellen. Die hypogäisch keimenden Arten bilden die Zwiebel unterirdisch, man kann die Keimung im Nährboden aber sehr gut sehen.

Woher bekommt man Samen – falls nicht von Bekannten? Es gibt die europäische Liliengesellschaft http://www.liliengesellschaft.org/ Wenn man Mitglied ist bekommt man die Samen gegen Porto. Wenn man nicht Mitglied ist, bekommt man 20 Arten für 10 Euro – jedenfalls war das vor zwei Jahren so. Ich bekam als Nichtmitglied aber die Samen vom Vorvorjahr, die keimten auch.  :-D

Ich habe neben Lilien auch Fritillarien ausgesät, die keimten nicht.  :bad
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 03.Apr.16 um 18:54 Uhr
Früh ins Beet auspikierte L. carniolicum (Samen von Eveline !!!) Sämlinge kommen jetzt schon.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 03.Apr.16 um 18:56 Uhr
Das sind vor kurzem ausgeflaschte Sämlinge. Danach 3-jährige Sämlinge.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 16.Nov.16 um 19:44 Uhr
Ich probiere jetzt mal die Aussaat von hypogäisch verzögert keimenden Lilium-Arten in angefeuchtetem Vermiculit. Die Samen werden mit dem Vermiculite vermischt im Kunststoffsäckchen im Warmen ca. 3 Monate gelagert. Bin schon gespannt, ob dann wirklich kleine Zwiebelchen mit Würzelchen zu sehen sind. Sodann müßten sie für 2 bis 3 Monate in den Kühlschrank. 
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: krötenlilly am 17.Nov.16 um 14:58 Uhr
Hört sich interessant an. Welche Arten hast du ausgesät?
Schildchen schreiben nicht vergessen  :blume
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 17.Nov.16 um 17:19 Uhr
Die Namen habe ich auf die Säckchen geschrieben, und zwar carniolicum, bulbiferum var. croceum, rhodopaeum, jankae und albanicum.
Ich bin gespannt, ob es funktioniert. Werde dann berichten.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: krötenlilly am 18.Nov.16 um 17:06 Uhr
Daumendrück
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 05.Dez.16 um 22:19 Uhr
Kirsten, danke, das Daumendrücken hat geholfen. Vorerst einmal bei Lilium bulbiferum var. croceum. Die ersten Zwiebelchen sind da. Und das nach knapp 3 Wochen.  :star
Bei den anderen ist noch nichts zu sehen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Stick † am 07.Dez.16 um 10:13 Uhr
Zitat von: Eveline am 05.Dez.16 um 22:19 Uhr
Kirsten, danke, das Daumendrücken hat geholfen. Vorerst einmal bei Lilium bulbiferum var. croceum. Die ersten Zwiebelchen sind da. Und das nach knapp 3 Wochen.  :star
Bei den anderen ist noch nichts zu sehen.

Eveline, wie hast Du das Vermiculit gemischt? Ratio Vermiculit : Wasser?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 07.Dez.16 um 14:02 Uhr
Theoretisch enthält das Vermiculite ca. 10 % Wasser, d.h. auf 1 kg Vermiculite kommen 100 ml Wasser.

Ich habe das nach Hausfrauenart gemacht. Vermiculite in ein Sieb werfen, unter den laufenden Wasserhahn halten und abtropfen lassen. Dann habe ich es mit der Hand geprüft und es erschien mir etwas zu feucht, sodaß ich wiederum etwas trockenes Vermiculite dazumischte, bis ich das Gefühl hatte, daß es sich geeignet anfühlt. Lasse das lieber Deine Frau machen.  grins
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 17.Mär.17 um 12:03 Uhr
liebe Eveline & al., würde gerne wissen, wie es mit deinen/euren Lilienaussaaten weitergegangen ist. Auch hier keimt es eigentlich recht gut - halt in-vitro. Dank Claus´, Simons, Bertholds etc. Hilfe komme ich gut weiter und voran. Dank einer größeren Lieferung aus China kratze ich an der 100-Grenze, was verschiedene Arten anlangt. Auch mit der Gewebevermehrung komme ich gut voran.
Aufgegeben habe ich den Versuch, "Scales" von bereits adulten und eingegrabenen Zwiebeln soweit keimfrei zu bekommen, um in-vitro mit ihnen weiterarbeiten zu können. Die diversen Berichte im Internet vermag ich hier nicht erfolgreich umzusetzen, Kontaminationsrate doch weit über 90%, manchmal kommt es mir wie 110% vor. Endlich habe ich einen Bericht im Internet gefunden, der beschreibt, dass in Zwiebeln ein negativer Gewebedruck vorkommt, der Keime tief ins Innere saugt und damit eine Oberflächendesinfektion kaum gelingt.
http://edepot.wur.nl/375959
Damit wurde meine oft gestellt Frage offenbar bestätigt.
Da mir von in-vitro-Sämlingen gerade auch von Blattanlagen eine Gewebevermehrung gelungen ist, harre ich des Austriebs mancher meiner eingegrabenen Lilien, ob nun auch eine Gewebevermehrung von Blattanlagen der Freilandlilien möglich sein wird. Die desinfizierende Wirkung des Sonnenlichts ist ja nicht zu vernachlässigen. Vielleicht habe ich dann eine bessere Quote bei dem Desinfektionsprozess. Ich bekomme Zwiebelschuppen von pyi und arboricola ... und bin eher unglücklich damit, weil ich doch für alles, was außerhalb eines Nährbodens wächst, keinen grünen Daumen besitze.

Dieser Tage gelangen die Aussaatbecher in ihr Außenquartier, immerhin haben sich seit Herbst über 2.500 Becher angestaut á 5 Samen drinnen. Damit ist ein gutes Drittel meiner Sterilbecher aus der Orchideenvermehrungsära mal aufgebraucht. Ob es finalmente Sinn macht, weiß ich nicht. Zum Glück keimt ja nicht alles. Ich muss sparen, Kunstlicht ist mir leider derzeit nicht möglich. Mit viel Schattierung und Schutz vor allerlei Getier müsste/könnte/sollte es also draußen funktionieren. Noch gibt es immer wieder Nachfrost, so denke ich, dass empfindlichere Arten wie bolanderi, catesbaei, philippinense, brownii, aber auch bakerianum, primulinum, majoense damit Schwierigkeiten haben könnten. Vielleicht könnt Ihr das bestätigen oder auch argumentativ dagegenhalten. Zumindest sagen das meine Literaturen, dass diese Arten eher kälteempfindlich sind.

Und bitte schreibt wieder über Eure Lilien, denn eigentlich hat meine Zuwendung zu dieser Pflanzenfamilie über dieses Forum begonnen.
lg
Matthias
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 14:35 Uhr
Diese Art der Vermehrung finde ich schon interessant. Das Problem der Umstellung auf natürliches Substrat ist eine Hürde die ich mir aber sehr schwierig bei wirklich heiklen Arten vorstelle.
Ich bin da den entgegen gesetzten Weg gegangen. Aussaaten in lebendem Sphagnum oder bilogisch aktiven Substraten aus der Natur von ähnlichen Standorten wie die zu pflegenden Lilien.
Da die Mengen an Substrat nicht zu bekommen sind impfe ich mit solchen Entnahmen meine Mischungen.

Solche Heikelchen wie hier genant habe ich nicht mehr. Die Entdeckung das Borax als extrem verdünnte Blattdüngung viele meiner Probleme mit Lilien gelöst hat, lässt mich einen Neuanfang wagen.

Momentan keimen bei mir Lilium catesbaei auf geimpftem Substrat ziemlich vollständig. (Kein Samenkorn  das ich gesehen habe tut das nicht)

Die drei Zwiebelchen die ich von Eveline erhalten habe, wachsen dort weiter als wenn sie noch zuhause wären.

Hypogäische Keimer lasse ich immer auf lebendem Sphagnum ihr Zwiebelchen entwickeln. Verkeimen kommt bei mir nicht vor. Ich kann zwar Pilzhyphen aus dem Sphagnum unter meinem Binokular beobachten, aber sie haben lebenden Samen noch nie bei mir geschadet.

Aus dem gartenforum habe ich Zwiebelschuppen von einer sehr schönen dunklen Martagon Form erhalten
http://forum.garten-pur.de/index.php/topic,52005.990.html
Die stammen von einer Umpflanzaktion. Ich habe sie in einer Diadose mit lebendem Sphagnum im Schreibtisch gelagert.

So sehen sie jetzt aus. Anfänglicher geringer Pilzbefall ist der Konkurrenz aus dem Sphagnum erlegen.


Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 17.Mär.17 um 14:44 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 14:35 Uhr
Momentan keimen bei mir Lilium catesbaei auf geimpftem Substrat ziemlich vollständig.

Hier haben bisher alle Arten gekeimt, die ausgesät wurden, nur catesbaei keimt nicht.
Kann es sein, dass der Samen dieser Art sehr schnell seine Keimfähigkeit verliert?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 14:58 Uhr
Knorbs hat seine vermutlich normal ausgesäht und da hatten ziemlich schnell nur ganz wenige gekeimt. Er vermutete auch schon ob die nicht besonders gut sind. Es waren viele taube Samen im Tütchen. Aber etwas mehr als die versprochene Menge war mit Embryo. Mein Anteil hat auch gut gekeimt.

Meine lagen im kalten Atelier auf bilogisch sehr aktivem Substrat. Schwollen relativ schnell an und haben vor 10 Tagen angefangen zu keimen.

Wenn also Deine aus der 2016 Lieferung von Meizwang stammen sind es vermutlich die Keimbedingungen.

Ich habe zwar auch die Samen mit einem Hauch Borax verwöhnt aber daran kann es selbst meiner Meinung nach nicht liegen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 17.Mär.17 um 16:31 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 14:58 Uhr
Wenn also Deine aus der 2016 Lieferung von Meizwang stammen sind es vermutlich die Keimbedingungen.

Axel, leider wurde die Herkunft des Samen nicht dokumentiert, nur das Ankunftsdatum, der 11. 12. 2015.
Bolanderi und maritimum aus Sanoma County haben bestens gekeimt, nur catesbaei überhaupt nicht.

Eveline, hast Du sie geschickt?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 17.Mär.17 um 17:56 Uhr
Berthold, da kamst Du diesmal zu spät. Meine restlichen catesbaei habe ich vorletzte Woche ausgesät und sie sind tw. bereits in Keimung. Ich bekomme aber wahrscheinlich in diesem Jahr nochmals welche, trete Dir dann gerne welche ab. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass catesbaei zu den ganz flotten zählen in der Keimung.
Noch sind sie mir zu klein, um die Catesbaten :) zu zerschnippseln zwecks Callusbildung. Dein Hinweis, dass diese Art möglicherweise zu den kurzlebigen zählt, hat mich hier vorsichtig gestimmt. Die Bulben sind schon recht nett, ca 0.5 cm, aber es mangelt noch an Blättern, an denen noch etwas von den Schuppen dranhängt. Von dieser Kombination habe ich bisher die beste Rate an Callusbildung. Das macht richtig Spaß (momentan).

Rudolf, was ist aus Deinen souliei geworden? Ich hab sie derzeit auch in der Aussaat, wurde gerade bei diesen, sowie georgei, saccatum, ... aufmerksam gemacht, dass sie mit unseren Temp.-Bedingungen im Sommer nur schlecht zurechtkommen. Ich überlege, die Sämlinge von souliei einer Tiroler Sennerin auf einer einsamen Hochalm in Pflege zu geben, vielleicht aber ist das überzogen und dient mein Interesse eher der Sennerin.
lg
Matthias

Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 17.Mär.17 um 18:17 Uhr
Zitat von: Matthias am 17.Mär.17 um 17:56 Uhr
Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass catesbaei zu den ganz flotten zählen in der Keimung.

Ja, das denke ich auch. Sie sollen sehr kurzlebig in der Kultur sein und meist nur einmal blühen, schlimmer noch als das nahe verwandte philadelphicum.

Wenn die adulten Pflanzen kurzlebig sind, muss sich die Art leicht und schnell aussäen können. Dazu benötigt der Samen keine jahrelange Keimfähigkeit.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 18:19 Uhr
Das mit der Kurzlebigkeit gründet vermutlich auf Kulturfehler. Wenn sie so kurzlebig sind sollten die Samen sehr dauerhaft sein. Sonst ist schnell Schluss mit der Art.
Wang (Meizwang) hat da einen schönen Thread über die optimale Kultur gemacht. Die bauten bei ihm nicht ab.
http://sarracenia.proboards.com/thread/1524/lilium-catesbaei

Das war auch unsere Samenquelle. Ich kann Berthold sicher ein paar Zwiebelchen weitergeben wenn sie ein wenig gewachsen sind. Die von Eveline haben das Verschicken gut verkraftet. Sie hatten noch ein Blatt und das haben sie nach dem Winter immer noch. Natürlich schieben sie schon neue.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 17.Mär.17 um 18:30 Uhr
Berthold, die catesbaei-Samen hatte ich Dir geschickt. Sie waren auch von Wang aus Kalifornien. Keimung war bei mir gut, nur weiß ich nicht, ob sie den Winter überlebt haben.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 19:42 Uhr
Waren die draußen und vielleicht geschützt?
Ich habe Deine drei so gesetzt wie sie bei Wang zu sehen waren. Auf das Substrat, das könnte im Feilanf vielleicht wagemutig sein.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 17.Mär.17 um 19:51 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 18:19 Uhr
Das mit der Kurzlebigkeit gründet vermutlich auf Kulturfehler. Wenn sie so kurzlebig sind sollten die Samen sehr dauerhaft sein. Sonst ist schnell Schluss mit der Art.

Axel, ich glaube eigentlich nicht an Kulturfehler, habe aber kein Beweise.

Aus diesen dichten Lilien-Büscheln im Wang-Thread schliesse ich, dass die Pflanzen nicht lange so eng zusammen stehen können, deshalb werden sie nicht langlebig sein. Die Art kommt vermutlich schnell zur Blüte, ähnlich wie L. philadelphicum.

Auch denke ich, der Samen von kurzlebigen Arten muss sehr leicht und schnell keimen. Man kann es an den dichten Pflanzenclustern erahnen. Dann braucht er keine lange Keimfähigkeit.
Ein Lilium pyrenaicum kann ich mir in solch dichtem Bestand überhaupt nicht vorstellen
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 19:55 Uhr
In der Natur sind sie eher einzeln. Wangs blühten schon das zweite Mal und bei den größeren haben sie sich zu kleinen Büscheln entwickelt. Also reichlich Nebenzwiebeln.
Das ist meiner Meinung nach kein Indiz für Kurzlebigkeit.

Kultur wie Sarracenien aber sie vertragen mehr Salz. Ich habe das so verstanden das sie mehr Dünger mögen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 17.Mär.17 um 20:00 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 19:55 Uhr
In der Natur sind sie eher einzeln. Wangs blühten schon das zweite Mal und bei den größeren haben sie sich zu kleinen Büscheln entwickelt. Also reichlich Nebenzwiebeln.

Aha, dann haben sich die Büschel also durch Zerfall der Mutterzwiebel gebildet und nicht durch Aussaat.

Bei welchen pH-Wert stehen die Sarracena üblicherweise?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 17.Mär.17 um 20:36 Uhr
Meine Sarraceniae stehen in reinem Weißtorf, haben den Winter überlebt und treiben schon stark an. Sie mussten hier bei minus 24° über den Winter, hatten aber wenigstens im Jänner eine schützende Schneedecke.
Darf ich vielleicht auch so 1,5 - 2,5 größere catesbaei-Zwiebelchen haben oder mein Interesse dahingehend bekunden?

Noch harre ich auf Rudolfs Antwort bzgl. seiner souliei. Meine Quelle ist hier auch der Wikinger, der mir unlängst schrieb, dass Susan Band über 1.000 Sämlinge in einem der letzten warmen Sommer in Schottland verloren hat.

Gibt es bei Euch eine Idee, welche Spezies die "gelbe" von Yijia Wang sein könnte? 2 meiner 15 Samen sind in Keimung. Es gibt hier sehr unterschiedliche Hinweise, ob es sich um L. medogense handelt oder vielleicht doch nur um nanum var. flavidum. Fotos von Yijia finde ich momentan nicht, aber es wird Euch Profis nicht entgangen sein.

Dass kein Kurzkommentar bzgl. meiner Tiroler Sennerin kam, beunruhigt. Berthold alles ok?

lg
m
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 21:12 Uhr
Wenn es denn in zwei oder drei Jahren ausreichend große Zwiebeln gibt werden welche zu Dir finden.
Sarracenien sind nicht so arg auf wirklich sauer erpicht.

Ich kenne einige die in normalen Gartenteichen in Töpfen seit Jahren stehen. Was sie sicher nicht mögen sind Kalkkrusten.
Viele düngen sie ja, was ich außer bei Sämlingen für ein wenig übertrieben halte. Aber ich lerne noch.

Im Gewächshaus kann die Beuteanzahl sehr gering sein, da mag es was bringen. So sterben die Schläuche nicht gleich an einer Überdosis faulender Insektenleiber.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 17.Mär.17 um 21:33 Uhr
Da hat Wang seine Erfahrungen noch mal zusammengefasst.

http://www.cpukforum.com/forum/index.php?/topic/58032-lilium-catesbaei-grow-guide-with-pictures/#entry387130

Er düngt sie aber wenn man übertreibt (hat er auch)dann faulen die Zwiebeln. Dauerfeucht ja aber nicht nass, auch dann faulen sie.
In den Schalen zeigt er nur die vegetative Vermehrung.

Es wird mit denen so ähnlich sein wie mit den Drosophyllum. Wenn man es raus hat sind sie einfach, fast Unkraut.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 26.Mai.17 um 20:35 Uhr
Das ist auch etwas Nettes, Lilium fargesii.
Eine Schuppe hat es letzten Herbst geschafft,
1. keimfrei zu bleiben und
2. sich haufenweise zu vermehren.

(https://www2.pic-upload.de/img/33232771/IMG_7788Andere.jpg)

im Hintergrund sieht man die Ausgangsmaterialien, die nicht starten wollten. Jetzt habe ich aus einer Schuppe, in Deutschland - denke ich - sagt man Schüpp´schen dazu, so ca 20.

(https://www2.pic-upload.de/img/33232772/IMG_7789Andere.jpg)

Nun werden fast alle getrennt und kommen in ein Medium zwecks Triebbildung und dann in ein anders zusammengesetztes Medium für die Wurzelbildung. Dann sollten sie fertig sein. Ob sie dann mit Narbe und/oder Pollen-ausgestatteten Blüten blühen werden, weiß ich nicht, halte aber die Ansicht für ein Ammenmärchen, dass alle vegetativen Nachkommen Verkrüppelungen zeigen werden.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 29.Jun.17 um 13:25 Uhr
Danke, ... und gehe ich recht, dass man bei Lilien auch grün aussäen kann?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 29.Jun.17 um 15:21 Uhr
Zitat von: Matthias am 29.Jun.17 um 13:25 Uhr
Danke, ... und gehe ich recht, dass man bei Lilien auch grün aussäen kann?

Ja, geht sehr gut.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 29.Jun.17 um 17:37 Uhr
In Situ würde ich Lilien nicht grün aussäen. Da lauern zu viele Fressfeinde auf das saftige Grün.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 29.Jun.17 um 18:56 Uhr
Zitat von: Berthold am 29.Jun.17 um 17:37 Uhr
In Situ würde ich Lilien nicht grün aussäen. Da lauern zu viele Fressfeinde auf das saftige Grün.

Das ist ein Missverständnis. Natürlich wird die Grünaussaat auf einen sterilen Nährboden gemacht und die Kapseln zuvor gründlich mit DanKlorix von außen desinfiziert.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 29.Jun.17 um 20:11 Uhr
Zitat von: Claus am 29.Jun.17 um 18:56 Uhr
Zitat von: Berthold am 29.Jun.17 um 17:37 Uhr
In Situ würde ich Lilien nicht grün aussäen. Da lauern zu viele Fressfeinde auf das saftige Grün.

Das ist ein Missverständnis. Natürlich wird die Grünaussaat auf einen sterilen Nährboden gemacht und die Kapseln zuvor gründlich mit DanKlorix von außen desinfiziert.

Nein, kein Missverständnis, Claus, mein Beitrag war als Ergänzung zu Deiner Aussage gemeint
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 29.Jun.17 um 20:13 Uhr
Matthias, von meiner Seite ein Lob für saubere Arbeit :yes
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 29.Jun.17 um 21:29 Uhr
Danke, Berthold, das bedeutet mir viel.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 29.Jun.17 um 21:35 Uhr
Ja, Matthias, Lob ist in unserer Gesellschaft selten geworden.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 30.Jun.17 um 14:23 Uhr
Uiuiui! Ich säe ab sofort nicht mehr aus, sondern schreibe meine Einkaufsliste und schicke sie Dir, Matthias.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 01.Jul.17 um 12:23 Uhr
oje, übersehen, kesselringianum

(http://up.picr.de/29648303zc.jpg)

naja, für einen Salat wird es reichen
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 01.Jul.17 um 14:31 Uhr
Zitat von: Matthias am 01.Jul.17 um 12:23 Uhr
oje, übersehen, kesselringianum
Sie sehen gut aus, etwas vergeilt, aber das sollte sich in der nächsten Saison auswachsen.
Kesselringianum wächst hier sehr langsam. Man kann die Art nicht als Sprinter bezeichnen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 01.Jul.17 um 15:15 Uhr
Ich kann ihnen derzeit nicht mehr Licht anbieten. Viele zeigen Geilwuchs im Becher.  Aber in-vitro sind mir die Blätter egal, ich brauche starke Zwiebeln. Wir hatten es die letzten Tage kleschheiß mit 36°C. Sie stehen alle in einem Raum unter dem Dachgarten. Leider finde ich auf den Latifundien von 2ha keinen Stellplatz, wo die Sonne sonst nicht hinkommt und ich sie vor wilden Tieren schützen kann. Ich kann sie derzeit bei ca. 22°C untertags halten. Ich vermute, der Zucker im Medium treibt sie sehr schnell an. 
Nur die souliei stehen auf Kühlplatten in einer Kiste mit Styroporplatte dazwischen. Das erste Blatt erwarte ich dort Mitte August. Diese, fürchte ich, muss ich im Herbst, Winter unter Kunstlicht durchtreiben. "Überwintert" werden sie erst, wenn die Zwiebel 1/2 cm - 1 cm Durchmesser hat. Säte sie deutlich zu spät an, dafür gibt es kaum ein Samenkorn, aus dem es nicht treibt. 
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 01.Jul.17 um 16:15 Uhr
Zitat von: Matthias am 01.Jul.17 um 15:15 Uhr
Leider finde ich auf den Latifundien von 2ha keinen Stellplatz, wo die Sonne sonst nicht hinkommt und ich sie vor wilden Tieren schützen kann.

Schatten bildende Bäume pflanzen. Z.B. mandschurische Walnuss, wächst rasch und spendet lichten Schatten.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 01.Jul.17 um 16:44 Uhr
Die kesselringianum würde ich nicht auseinander nehmen, nur auf entsprechendes Substrat legen und ein wenig vorsichtig über das Moos bröseln. Immer mal wieder ein wenig nachbröseln bis sie dann das erste richtige Blätter gemacht haben.

Zumindest so meine Erfahrung mit anderen Arten die ich ähnlich spät entdeckt habe. Wie man das Gewebe ein wenig mehr festigt weisst Du ja.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 01.Jul.17 um 20:13 Uhr
... zu spät. Aber es gibt noch einige vergessene Lilien-Packungen. Danke.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 01.Jul.17 um 20:55 Uhr
Geht schon aber die Verluste waren bei mir größer weil immer Wurzeln oder gar das Blatt gelegentlich abriss.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 24.Aug.17 um 11:10 Uhr
Ich habe nun doch einige Kontaminationen in meinen Bechern, beginnend am Deckelrand. Ich nehme an, dass die Becher, die ich verwendete, an Elastizität verloren haben, sind sie doch schon gut 5, 6 Jahre alt, als ich sie erstmals mit Medium befüllte.
Nun gilt es, einige Sämlinge zu retten. @Claus, Berthold, Simon, ... könnt Ihr mir die Vorgangsweise nennen, die Ihr vielleicht schon erprobt habt? Am aggressivsten wirkt H202, aber zerstört auch viel vom Gewebe, da sollte es eine Alternative geben.
lg
Matthias
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 24.Aug.17 um 11:19 Uhr
Matthias, Du  kannst die Konzentration von H2O2 auf 1.5% reduzieren (Versuch) oder 0.5% Natriumhypochlorit versuchen (Danchlorix gibt es hier mit 2.8%, muss dann verdünnt werden)
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 24.Aug.17 um 11:40 Uhr
.. and how long?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 24.Aug.17 um 12:04 Uhr
Für die äussere Desinfizierung reicht 10 Minuten. Wenn das Mittel nicht mit dem Gel in Berührung kommt, kannst Du auch 2.8% Danchlorix nehmen oder Mikrozid AF, dass in der Medizin auf Menschen eingesetzt  wird (ca. 65% Alkohol-Mischung).
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 24.Aug.17 um 12:21 Uhr
Früher habe ich auch gekämpft und ggf. mehrfach umgelegt. Es gab meist nur 10% Erfolg. Heute schmeiße ich die infizierten Gläser meistens weg.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 24.Aug.17 um 13:00 Uhr
danke Euch,
Claus, gemessen an dem, was drinnen ist, und berücksichtigend, dass genau das kontaminiert, von dem man kaum hat, wie typisch !, muss ich kämpfen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 12.Sep.17 um 17:11 Uhr
Nun kommen wieder Samen herein.
Pumilum habe ich tw. grün ausgesät ca. Mitte August. Einfach in einer transparenten IKEA-Kiste mit Deckel. Nach wenigen Tagen keimten sie, auch jene, die noch nicht die dunkelbraune Färbung hatten.
Ansonsten kamen an Samen in den letzten Wochen:
callosum, distichum, iridollae, michiganense und ein ganz stark gesplashtes columbianum, die sehr an Ansellia africana erinnert. Bosniacum, so es dieses wirklich gibt oder so zu nennen ist, fand ich gestern im Postkasten.

Ich warte noch auf eine fette akkusianum-Kapsel aus der Türkei, die im Gegenzug zu einer Bulbe von Lilium grayi den Besitzer wechseln sollte, ein Risiko, aber ich gehe es ein. Ledebourii sollte auch als Samen hereinkommen, so der Kontakt im Iran mitspielt. Ein zweiter Kontakt direkt in Damash hat sich soeben ergeben.  Da muss ich schauen, wieviele Marzipankamele und Jungfrauen oder Jungmänner aus Fruchtgummi erwünscht sind.
Sehr freue ich mich auf L. stewartianum und etwas Nachschub von L. medogense, der okkulten, gelben Lilie von Yijia Wang. Diese wurde endlich als medogense bestätigt, 4 Sämlinge davon bisher, damit bin ich noch nicht auf der sicheren Seite.
Den Abschluss macht medeoloides, von der ich zwar schon Zwiebeln habe, aber sie kommen allesamt in die Faschiermaschine.

Ende November kommt es zum ersten Treffen mit meinem schottischen Sympathisanten auf neutralem Boden in Budapest zwecks Austausch von "Ware". Da hoffe ich, dass gloriosoides soweit ist (1-2 jährige) Sämlinge und als blf. shastense, wenshanense, 1 wardii Zwiebel und 1 x L. poilanei.

Was bislang nicht gelang:
pyrophilum ... eine amerikanische Gärtnerei will sie mir nicht verkaufen, habe einen Kanadier angesetzt, dem sie die Zwiebel gerne senden würden. Aha, ich bin auf der watchlist.
und
michauxii
nobilissimum steht gewiss nicht weit weg von mir ;)

2018 gehe ich es dann mit primulinum und barkerianum an, wiewohl ich beide jetzt nicht sonderlich prickelnd finde, optisch. Abgesehen davon, sind diese beiden Spezies noch sehr uneinheitlich nomenklatorisch zugewiesen. 

Ob es gelingen wird, ab Frühjahr 2018 die ersten Sämlinge auszuliefern, hängt vom Winter etc. ab und ob ich zufällig meine mangelnden Erfahrungswerte durch pures Glück kompensieren kann.

Anbei Aussaatliste aktualisiert, was rot - keimt & wächst.
http://www.uploadagent.de/show-212659-1505222929.html

Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 30.Sep.17 um 12:26 Uhr
Gerade habe ich meinen kleinen Sphagnumbeutel mit den Lilium gloriosoides Samen vom letzten Jahr ein wenig gedrückt. Da die Samen so kümmerlich aussahen das ich eh nicht glaubte, daß da was kommt.
Huch da ist ja eine kleine schlanke Zwiebel mit einem Würzelchen. Ich bin richtig erschrocken. Hoffentlich habe ich ihn nicht verletzt.
Die Mutterpflanze hat bei einem Liebhaber in Deutschland das zweite Mal geblüht, der Pollen stammt über das Schottenforum aus China. Es ist die harte China Form.
Werde mir wohl bis zum Frühnling GA3 besorgen umd diesmal die Dormanz der Zwiebel zu brechen. Daran ist es bei mir ja beim letzten Mal gescheitert.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 30.Sep.17 um 16:45 Uhr
Behandelt habe ich die Samen wie folgt.

Im Spätherbst letztes Jahr bekommen. In Zip Lock Beutel mit Sphagnum (Lebend) verbracht. 4 Wochen dunkel Zimmertemperatur. Dann 3 Monate im Gemüsefach Kühlschrank.

2 Monate Zimmertemperatur dunkel. Dann bis fast Ende August unter Kunstliche bei meiner Stecklingsvermehrung am Rand im "Halbschatten" Danach auf dem Schreibtisch im Dämmerlicht. Am 12 September habe ich wieder mal nachbefeuchtet, da es schon ziemlich trocken war. Es ist jetzt richtig nass. In den letzten fast drei Wochen muß die Keimung erfolgt sein.
Leider hat sich mittlerweile ein Samenkorn vor den Wurzelansatz geschoben sodaß man schon ein wenig Glauben braucht um das als Lilienkeimling zu erkennen. Ich will das ja nicht nochmal aufmachen.

Ich hatte aber vor zwei Monaten mal alles draußen und dabei kein Hoffnung erweckendes Samenkorn entdecken können.
Das Ganze unter dem Binokular aber natürlich nur das Moos nur gedreht und verschoben ohne jedes Korn zu vereinzeln.

Das kein Schimmel auftauchte ist wohl dem lebenden Sphagnum zu verdanken. Unter dem Bino kann ich einzelne Pilzhyphen entdecken die auf dem Plastik gut auszumachen sind.

Die Samen aus China haben soweit ich mich erinnere viele 3 Monatszyklen Kühlfach dunkel/ Zimmertemperatur  hinter sich bis sie im dritten Jahr nach einer längeren Schreibtischschubladenzeit als gekeimt entdeckt wurden.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 01.Okt.17 um 11:37 Uhr
... sehr langer Zyklus. Danke für diesen Beitrag.
Was erhoffst Du Dir von GA3? Dass die restl. Samen auch keimen? Ich hätte die Sorge, dass die optionalen Sämlinge ganz aus dem Rhythmus kommen. Mei´, hätte ich gerne sowas in-vitro. Quelle/Chancen des Erhalts? ;)
lg
m
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 01.Okt.17 um 12:01 Uhr
Ich hatte schon mal Samen aus China die nach mehr als zwei Jahren dann gekeimt haben.
Diese Zwiebelchen sahen perfekt aus, aber ich konnte sie nicht zum Treiben des ersten Blattes bringen. Nachdem die letzten dann auch nach dem auspflanzen nicht aufwachten war kein Samen mehr zu bekommen. Die sind schlicht und einfach verhungert, haben aber mehr als ein Jahr ausgehalten. Die ältesten fast zwei.
Wäre schon was gewesen mal Pflanzen ohne Transportschäden zu versuchen.
Knorbs meinte dann das man mit GA3 auch die Dormanz von Zwiebeln brechen kann.
Dafür besorge ich mir das.
Nur die Zwiebel wird behandelt.

Kann man eigenlich so eine zarte Winzzwiebel auch sterilisieren ohne sie gleich umzubringen?  Falls man das invitro probieren will.
Sollte ich die Zwiebel zum wachsen bringen und sich die Möglichkeit von Schuppenabnahme ergeben, kannst Du natürlich welche bekommen. Für den Fall das Du neue Becher besorgst. ;)

Ich rechne nicht damit das da noch was keimt, aber mit dem Keimling habe ich auch nicht gerechnet.

Ich habe dabei keinen einzigen Samen gesehen der auch nur halbwegs gut aussah. Schon gar keinen der so viel Substanz zu haben schien so einen kräftigen Keimling zu machen.


Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 01.Okt.17 um 14:17 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 01.Okt.17 um 12:01 Uhr
Kann man eigenlich so eine zarte Winzzwiebel auch sterilisieren ohne sie gleich umzubringen?  Falls man das invitro probieren will.

beschäftige mich damit erst seit 1 Jahr. Also klar, im Regelfall kein Problem, von einem in-vitro-Sämling Material zu entnehmen und Callusbildung, ebenfalls im sterilen Bereich, zu induzieren. Das geht oft binnen 2 Wochen los. Callus hält lange im gleichen Medium, weiteres Umlegen aber sehr umständlich, da unterschiedl. Hormonkonzentrationen/Relationen notwendig, aber meiner (kurzen) Erfahrung nach speziesspezifische Hormonaddition notwendig. Also dieser Weg ist mir derzeit zu umständlich und verfolge ich nicht weiter.

Es wäre spannend, ob in diesem Sphagnumsubstrat eher eine selektive Keimflora vorkommt, was aber nicht heißt, dass herkömmliche Desinfektionsverfahren suffizient sind. 100% Verlust an allen Exponaten, die mit erdigem Substrat schon mal in Berührung gekommen sind.

Was mom. spannend ist, ich versetze für manche a-sterilen Exponate das Medium nach dem Desifinzieren mit 0.5 - 1% H202. Exponate oder auch Sämlinge reagieren zuerst mit Stillstand, manche treiben nach ein paar Wochen wieder aus und ich kann steril weiterarbeiten. Die anderen gehen ein.

Ich hab vor Monaten mal einen interessanten Artikel im Netz gefunden, der von einem negativen Gewebedruck in Explantaten vor allem bulbärer Pflanzen berichtet. Diese wären mit herkömmlichen Verfahren eher nicht keimfrei zu bekommen, da sie Sporen tw. tief ins Gewebe ziehen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: purpurea † am 01.Okt.17 um 15:15 Uhr
Ich experimentiere ja schon lange mit GA3.
Auch Schuppen von Lilienzwiebeln,
Die produzieren schon nach ca 1 Woche  Wurzeln.Fast alle Kaltkeimer keimen nach 1-3 Wochen.
Die Schuppen habe ich immer in lebendes Sphagnum gelegt.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 01.Okt.17 um 15:55 Uhr
bitte, Rudolf, um das genaue Vorgehen.
Konzentration von GA3, Expostitionsdauer etc. danke
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 11.Okt.17 um 15:05 Uhr
Ich muß mal meinen Ärger loswerden
Lilium saccatum habe ich im feber laut schildchen gesät. Den ganzen sommer hat sich nichts getan. Aber jetzt plötzlich und ganz wichtig erscheinen zarte Blättchen. Was mache ich nun damit? Wieso können die nicht vor dem Sommer erscheinen und schön wachsen und dann einziehen, so wie sich das gehört? Keine Manieren die heutigen Lilien.  :rules
Auch carniolicum erscheinen jetzt plötzlich. Was tun?

Ich säe keine Lilien mehr aus. Gibt nur Ärger.  :devil
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 11.Okt.17 um 20:15 Uhr
Vielleicht ist das ja ganz normal?
In den Bergen bleiben die vielleicht unter der Schneedecke von harten Frösten verschont.
Die rosthornii, treiben ja auch jetzt neue Blätter, die candidum sowieso, auch wenn sie bestimmt nicht aus dem Gebirge sind, aber die Winter dort sind auch nicht so kalt.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 11.Okt.17 um 20:28 Uhr
Hm! Aber ich habe jetzt das Problem, sie möglichst lange grün zu halten.
Die rosthornii sind mir eingegangen, nachdem ich sie ja doch ziemlich lange hatte. Ich vermute, daß ich sie zur Unzeit umgetopft hab oder sie sind erfroren.  :sad:

Lilium mackliniae Nagaland haben im Spätsommer eingezogen. Daraufhin habe ich sie in einen Moortrog gesetzt. Jetzt sind plötzlich neue Blätter da.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 11.Okt.17 um 21:52 Uhr
Carniolicum kannst du lassen, die sind das gewöhnt, Frost haben wir ja frühestens im November und wenn Du so ein Frühbeetvlies drüberhängst, haben sie auch noch im Dezember Plusgrade, die setzen schnell an, was Bulben betrifft.

Anders so bei den Säcken. Meine besten saccatum , od. korrekter saccata, da bin ich Pedant,  hab ich direkt aus China u. im März gesät und sie keimten allesamt binnen 1 Woche im Juli. Wenn die Bulben zu klein sind und das werden sie bei dir sein, dann halten sie den Winter kaum durch. Meine basteln gerade am 3. echten Blattl. Würde sie, wäre ich Du, nicht unbedingt ins Haus holen, aber frostfrei und hell weiterkultivieren, so geht, bis ins kommende Jahr. Auch mit Vlies. Dann irgendwie eine kurze Kühlperiode. Aber die minus 15, minus 20°C ... das kennen sie selbst von ihrer Herkunft nicht um die Bulben/Wurzeln. Ältere, eingewöhnte Zwiebeln ziehen sich ja brav in die Tiefe und sind dadurch geschützter. Saccatum wächst auch nicht auf freien Wiesen, sondern gern in lichten Laubwäldern oder unter Sträuchern in größerer Höhe. Wenn es Herbst wird, rieselt es an Blättern eine gute Isolationsschichte herunter.
Saccatum aus Tschechien, zB, keimten schlecht und sehr unterschiedlich von der Zeit. Manche jetzt, andere waren vor 6 Monaten schon dran. Viele tun gar nichts, ich denke, da war die Samenqualität nicht sonderlich oder schlecht gelagert. Sie wachsen in-vitro auch nicht schön. Mit denen tu ich auch nicht weiter.

Soll ich Dir saccatum auf die Liste setzen?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 11.Okt.17 um 22:06 Uhr
Jawohl, bitte auf Liste, 1. Rang.  :-D

Naja, die carniolicum sind schon ziemlich hinterlistig. Ich habe letzten Herbst kleine Zwiebelchen ausgepflanzt, die heuer nicht mehr erschienen.  :traurig: Vielleicht war es aber nicht die Kälte, sondern eine Maus, Käfer etc.
Die, wo ich die Samen von Stefan hatte, haben heuer wieder ausgetrieben.  :-) Ich will hoffen, daß sie gut weitertun.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 11.Okt.17 um 23:15 Uhr
Stefan? Stefan Zweig oder Stefan Petzner?
ich finde saccatum nicht sonderlich apart. Paradoxum ist schöner oder gleich souliei und medogense erst ...
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 11.Okt.17 um 23:17 Uhr
Wer ist Petzner?  :-D
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 11.Okt.17 um 23:19 Uhr
Ein Volksdeutscher, solariumgebräunt wie saccatum. :)
Und offensichtlich einer deiner Lilienlieferanten.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 04.Jan.18 um 17:17 Uhr
Claus und Matthias, welches Medium benutzt Ihr zur Aussaat von Liliensamen?
Welche Komponenten enthält es? Kann man es zur in vitro Weiterkultur von symbiotisch gekeimten Orchideen, an denen noch der Keimpilz klebt, einsetzen?

Der normale Orchideenaussaatboden (asymbiotisch) enthält zu viel Zucker. Darauf würde der Pilz explodieren.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 04.Jan.18 um 17:53 Uhr
Ich hatte verschiedene Rezepte zur Lilienaussaat ausprobiert - alle vom Typ für asymbiotische Aussaaten. Die funktionieren alle, kein großer Unterschied. Aber alle enthalten Zucker. Für symbiotische Kulturen gehen die nicht.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 11.Mär.18 um 09:33 Uhr
Zitat von: Berthold am 04.Jan.18 um 17:17 Uhr
Claus und Matthias, welches Medium benutzt Ihr zur Aussaat von Liliensamen?
Welche Komponenten enthält es? Kann man es zur in vitro Weiterkultur von symbiotisch gekeimten Orchideen, an denen noch der Keimpilz klebt, einsetzen?

Der normale Orchideenaussaatboden (asymbiotisch) enthält zu viel Zucker. Darauf würde der Pilz explodieren.

p6668 oder besser noch M&S. Sie keimen auch auf gedüngtes Zuckerwasser und Agar.
Sorry für die Verspätung :-/
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:01 Uhr
Zitat von: Matthias am 13.Mär.18 um 10:45 Uhr

Minus 6 war das Ärgste, was sie durchzuhalten hatten, an sonnigen Tagen waren es + 12°C.
Nachdem es im November eine Hauruckaktion war, um die Becher unterzubringen, herrschte im Stadl ein ziemlicher Saustall, zumal ich dieses Gebäude fast zur Gänze okkupierte, was für etwas Kritik sorgte ... aber gut. Da muss die Jugend durch. Eigentlich dient der Stadl den Burschen, um berauschende Feste zu feiern, da ging ich pädagogisch dazwischen :)

Ich denke auch, es ist nicht gut, wenn sich die jungen Burschen zu früh im Heu auf dem Dachboden amüsieren.

Ist der Nährboden bei -6° nicht gefroren und das Gel zerstört worden?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 13.Mär.18 um 11:21 Uhr
Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:01 Uhr

Ist der Nährboden bei -6° nicht gefroren und das Gel zerstört worden?

doch, teilweise ist es etwas flüssig geworden, aber nicht bei allen und es bleiben im Becher immer noch Mediumareale übrig, die fest sind. Ich weiß nicht, ob das die Lilien stört oder sie zu Wasserlilien mutieren. Die größeren Bulben werden jetzt so geteilt und kommen wieder auf einen Nährboden, da verwende ich nun 7.2 g Agar pro Liter Medium.
Manche Becher wurden im Winter 2016/17 schon etwas flüssig und es hat die Bulbenbildung nicht beeinträchtigt. Verwende ich für die Aussaaten ein zu hartes Medium, dann keimt es schlechter.
Die Polypropylenbecher haben nun teils auch den 2. Winter überstanden. Kontaminationen bilden sich gerne am Deckelrand, aber wie erwähnt, scheint das die Lilien nicht zu stören. In-vitro kann ich halt damit nicht weiterarbeiten. Manche Becher sind entsetzlich dreckig durch den Freilandaufenthalt, da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Den Umstieg auf Marmeladegläser habe ich bereut - Sehnenscheidenentzündung. Und nach dem 50. Glas tönten Schreie aus dem Labor, sodass die Außenwelt wohl kaum unterscheiden konnte, ob hinter den Gemäuern des Labors gerade kopuliert oder ausgesät wird. Im Dorf steigt der Bekanntheitsgrad, was ich hier so tue, allerdings fängt die Bevölkerung, von Einfältigkeit betroffen, mit Lilien wenig an. Hier kennt man nur Rüben, Kartoffeln und Mais.

Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:01 Uhr
Ich denke auch, es ist nicht gut, wenn sich die jungen Burschen zu früh im Heu auf dem Dachboden amüsieren.

Bei der letzten Party auf dem Heuboden habe ich die Leiter weggestellt. Dezember 2017. Mehr als 2 cm fortpflanzungsorganischer Länge gehen sich bei Kälte nicht aus. Die Jugend ist verdorben und schlecht.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:31 Uhr
Zitat von: Matthias am 13.Mär.18 um 11:21 Uhr
Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:01 Uhr

Ist der Nährboden bei -6° nicht gefroren und das Gel zerstört worden?

doch, teilweise ist es etwas flüssig geworden, aber nicht bei allen und es bleiben im Becher immer noch Mediumareale übrig, die fest sind. Ich weiß nicht, ob das die Lilien stört oder sie zu Wasserlilien mutieren. Die größeren Bulben werden jetzt so geteilt und kommen wieder auf einen Nährboden, da verwende ich nun 7.2 g Agar pro Liter Medium.
Manche Becher wurden im Winter 2016/17 schon etwas flüssig und es hat die Bulbenbildung nicht beeinträchtigt.

Das Gel dient in erster Linie der mechanischen Fixierung der Bulbe. Sie soll sich im Schwerefeld nicht ständig um alle Achsen drehen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 13.Mär.18 um 11:39 Uhr
Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:31 Uhr
Das Gel dient in erster Linie der mechanischen Fixierung der Bulbe. Sie soll sich im Schwerefeld nicht ständig um alle Achsen drehen.

Physikalisch gesehen, drehen wir uns alle pemanent im Schwerefeld um die Achse und wachsen trotzdem. :)  Berthold, ich kann das alles nicht umlegen, in Ermangelung von Zeit. Aber du bist als Pensionist herzlich eingeladen, mir helfend unter die Ärmeln zu greifen. Es gibt sogar ein Gästezimmer mit Kruzifix und Leiter.

Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:53 Uhr
Zitat von: Matthias am 13.Mär.18 um 11:39 Uhr
Zitat von: Berthold am 13.Mär.18 um 11:31 Uhr
Das Gel dient in erster Linie der mechanischen Fixierung der Bulbe. Sie soll sich im Schwerefeld nicht ständig um alle Achsen drehen.

Physikalisch gesehen, drehen wir uns alle permanent im Schwerefeld um die Achse und wachsen trotzdem. :) 

Matthias, ich möchte nicht aussschliessen, dass Du manchmal das Gefühl hast, Dich um Deine eigene Achse zu drehen.
Aber der Mensch sollte doch immer das richtige Gefühl haben, wo oben und wo unten ist, sonst bekommt auch er Schwierigkeiten.

Das Umlegen der Sämlinge ist eine aufwendige und nicht sehr schöpferische Tätigkeit, deshalb reisse ich mich nicht darum.
Ausserdem ist bei einem Privatus immer die Zeit knapp, was mich schon veranlasst hat, nur noch dass Wichtigste auszusäen.
Ich würde mir an Deiner Stelle die weltweit 5 schönsten Lilien aussuchen, und mich auf die Mehrmehrung und Aufzucht nur dieser Arten zu konzentrieren.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 13.Mär.18 um 12:54 Uhr
5 Lilienb bloß? Das ist ja langweilig.
Was sind denn (Deine) 5 schönsten Lilien? Jetzt bin ich neugierig ... .
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 13.Mär.18 um 14:11 Uhr
Ich kenne mich nicht gut aus, aber canadense und pomponium sind  unter den ersten 5, denke ich.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 13.Mär.18 um 18:24 Uhr
Und die anderen 20 die Du gerne hast, belegen dann die anderen 5 Plätze. Nicht zu vergessen ein paar Reservearten. :-D
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 13.Mär.18 um 18:31 Uhr
 :rofl
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 13.Mär.18 um 19:16 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 13.Mär.18 um 18:24 Uhr
Und die anderen 20 die Du gerne hast, belegen dann die anderen 5 Plätze. Nicht zu vergessen ein paar Reservearten. :-D

ja, aber man muss sich doch irgendwann mal entscheiden, sonst wächst einem alles über den Kopf und das sind dann meist die langweiligen Arten.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 13.Mär.18 um 20:35 Uhr
Sein Problem ist halt das man selbst so einfache Arten wie die Henryi kaum noch reinrassig bekommt. Alles vermanscht.
Meine vom Händler sind auch wenn sie normal aussehen wenigstens teilweise verkreuzt.

So wird sich Mathias weiterhin um das Kreuz das er sich aufgeladen hat kümmern und leise stöhnend ab und an mal um Hilfe an einen kompetent erscheinenden Liebhaber wenden.

Ich habe erst Mal meine sicher nicht reinrassigen L.henryi entsorgt und den Rest werde ich argwöhnisch beäugen bis ich mal was sicher reines auftreiben kann. Bei meinen 3 sicher falschen Exemplaren waren es Samenform und Samenkapsel die nicht passten. Der Rest hat alles gestimmt. :-p
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 14.Mär.18 um 17:55 Uhr
Axel, Berthold et al., ich gebe euch allen recht ...
Klar begann ich mal mit Liliensamen, die leicht zu erhalten waren. Regale, formosanum, candidum ... . Und freute mich im Spätherbst 2016 sehr, dass sie keimten.
Sich nur auf 5 Spezies zu spezialisieren, ich denke, Berthold, das meinste Du aus dem Stegreif heraus. Denke doch nur rhodopaeum, jankae, kesselring, albanicum, chalcedonicum, pomponium, carniolicum, ... diese in unserer mehr oder weniger erreichbaren Nähe sind doch allesamt nicht wirklich käuflich zu erwerben. Von akkusianum, ledebourii ganz zu schweigen. Ende 2016 hatte ich dann schon ca 50 verschiedene Spezies in der Aussaat. Und dann ist´s einfach mehr und mehr geworden. Diese initialen Spezies werden auch die ersten sein, die aus den Bechern herauskönnen bzw. dienten mir gerade das unzerstörbare regale und candidum für die Gewebekulturen (und im weiteren Verlauf reifte die Erkenntnis, dass dieses aktuell nichts bringt).
Ich denke mit den +/- 115, 120 verschiedenen Lilienspezies, die schwer, aber doch mit der Zeit über Samen zu erhalten sind, bin ich immer noch weit unter den knapp über 1.200 verschiedenen Orchideenspezies, die einst mein Labor füllten und ich - zugegeben - sehr gefordert, teils überfordert war. Da sollte ein Zehntel der Menge schon gehen, zumal Lilien keine Heizung brauchen und keine Zusatzbeleuchtung.
Ich bin nach wie vor in der Phase, in der ich noch nicht abschätzen kann, was es bringt, ob es etwas bringt. Aber unbestritten bereitet es Freude. Ihr könnt mir aber helfen, wenn ich die Antwort erhalte, was Sinn macht zu vermehren. Wenn ich so die diversen Reports hier verfolge, dass pyrenaicum oft schon vor der Blüte auf Nimmerwiedersehen verschwindet, manch anderes ebenso, erhebt sich schon die Frage, macht es Sinn, das nachzuziehen bzw. stets für Nachschub zu sorgen, was so nicht zu erhalten ist? Eure Meinung hierbei würde mich wirklich interessieren. Ist souliei, yapingense, georgei, saccatum, ... also das Kleinzeug zu halten von unseren klimatischen Verhältnissen her?
Letztes Jahr schrieb ich noch, dass stewartianum als Samen zu mir unterwegs ist. Mittlerweile ist es der dritte Versuch, dass diese Spezies durch den Zoll kommt. Es wird gelingen. Ein Sempervivoideum Standort in China ist gefunden und ich werde Anfang 2019 auch Samen erhalten. Und doch einmal mehr, macht das Sinn?
Sinn kann ich mir nur selber geben, solange mir die Nachzucht Freude bereitet. Aber Faktum ist auch, ich kann diese Lilien ausgetopft hier nicht halten, dazu ist mein Leben, sind meine Verpflichtungen zu unstet. Also hängt der Sinn sehr wohl auch weiterführend von anderen ab.
Pomponium ist durchaus nett, keimt auch, nicht stark, aber es tut ;). Ein "rostiges Horn" finde ich persönlich pott-hässlich, aber selbst diese Hässlichkeit zu bekommen als Zwiebel scheint unmöglich, ja, als Hybrid´, was diese Blüte um keinen Deut´ schöner macht, finde ich. Also was würde Euch interessieren? Wenn ich das weiß, kann ich mich ja darauf einstellen.
Von Eveline hab ich ein typisch bescheidenes Listchen, damit tu ich mir leichter.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 29.Mär.18 um 17:21 Uhr
Sieht gut aus, Matthias, ich sehe keine Faulstellen.


Hier Lilium jankae, im Juli 2016 ausgesät auf Sand-Blumenerde-Mischung.
Die Art keimt gut, allerdings scheinen adulte Pflanzen kurzlebig zu sein, was das Kulturbedürfnis deutlich reduziert.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 30.Mär.18 um 07:09 Uhr
Deine Semmlinge sind aber auch schön gewachsen, stramm wie Zinnsoldaten. Da kann ich nicht mithalten. Meine sind ein ungeordneter Haufen. Dein pardalinum var. giganteum, benannt nach Prinz Harry, produzierte um die 150 neue Pflanzen. Und noch immer ist genug da, dass die beiden Altulben vielleicht heuer blühen werden.
Endlich kamen stewartianum-Samen an.
Dafür herrscht Betrüblichkeit, 12 michauxii-Bulben wurden vom englischen Zoll gemopst, wiewohl für Phyto aufgekommen wurde, nur steckte der nette amerikanische Michauxii-Gärtner die Überbezahlung für Phyto ein und sandte sie ohne Papiere. In Zeiten der illegalen Migration ist es offenbar wurscht ob Mensch oder Pflanz´.
Hat jemand von euch poilianei? Und nein, ich zahle nicht 75 Euro in die Schweiz plus 25 Euro Versand.

Dieses gepunktete chalcedonicum ... ist das noch alive? Der Anblick erregt mich sehr. Oder stammt das Foto nicht aus den Marl´schen Latifundien?

lg
Matthias
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 30.Mär.18 um 20:08 Uhr
Zitat von: Matthias am 30.Mär.18 um 07:09 Uhr
Dieses gepunktete chalcedonicum ... ist das noch alive? Der Anblick erregt mich sehr.

lg
Matthias

Matthias, die gepunkteten chalcedonicum sind hier nicht mehr aufgetaucht. Vielleicht finden sich aber unter den ausgesäten noch solche, aber mit denen kann es noch lange dauern.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 02.Apr.18 um 17:27 Uhr
Lilium monadelphum keimt gut, allerdings erst nach 2 Wintern.
Alle adulten Zwiebeln sind hier jedoch schnell abgefault. Vielleicht gibt es unten der Sämlingen robustere Exemplare
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 13.Mai.18 um 15:18 Uhr
Feine Werkstätte, Matthias!  :thumb
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 22.Jun.18 um 16:42 Uhr
sorry, pics verschwunden.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 22.Jun.18 um 16:52 Uhr
schöne Arten, für den Garten des gehobenen Mittelstandes.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 22.Jun.18 um 17:03 Uhr
Zitat von: Berthold am 22.Jun.18 um 16:52 Uhr
... für den Garten des gehobenen Mittelstandes.

dem Du ja angehörst :). Welche möchtest haben? Hab davon noch genug.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 23.Jun.18 um 15:56 Uhr
Zitat von: Matthias am 22.Jun.18 um 17:03 Uhr
Zitat von: Berthold am 22.Jun.18 um 16:52 Uhr
... für den Garten des gehobenen Mittelstandes.

dem Du ja angehörst :).

Ja, im Vergleich zu früher stimmt das schon. Als Student war ich sehr arm. Wir haben nur das "Brot von gestern" gekauft, weil es billiger war. Bei dem Bäcker haben wir das Brot von gestern immer schon für den nächsten Tag vorbestellt.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Stick † am 27.Okt.19 um 17:56 Uhr
Was ist denn in diesem Thread los? Seid 22 Jun 18 nichts mehr. Nachdem ihr ja alle so erfolgreich seid, möchte ich gerne mal einige Bilder von blühenden oder auch Junglilien im Garten sehen. Die frage ist doch - wie schaut die Weiterkultur der Lilien aus.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 27.Okt.19 um 20:30 Uhr
(https://www.minpic.de/t/8zi0/wmru2) (https://www.minpic.de/i/8zi0/wmru2)

(https://www.minpic.de/t/8zi2/rmz5c) (https://www.minpic.de/i/8zi2/rmz5c)

(https://www.minpic.de/t/8zi1/eubzo) (https://www.minpic.de/i/8zi1/eubzo)

(https://www.minpic.de/t/8zi3/cjywj) (https://www.minpic.de/i/8zi3/cjywj)

(https://www.minpic.de/t/8zi4/dik8n) (https://www.minpic.de/i/8zi4/dik8n)

(https://www.minpic.de/t/8zi6/13bpk8) (https://www.minpic.de/i/8zi6/13bpk8)

(https://www.minpic.de/t/8zi8/1i6hyg) (https://www.minpic.de/i/8zi8/1i6hyg)

(https://www.minpic.de/t/8zi9/6q430) (https://www.minpic.de/i/8zi9/6q430)

(https://www.minpic.de/t/8zia/z5mm8) (https://www.minpic.de/i/8zia/z5mm8)

(https://www.minpic.de/t/8zib/yqz54) (https://www.minpic.de/i/8zib/yqz54)


... läuft eigentlich recht gut. Endlich ein neuer, großer Laborraum plus Extra-Raum für Becher. Website ist im Erstellen, Arbeite an der Vermehrung von Spezies 126. Nomocharis zählt ja jetzt wieder zu den Lilien. Es gibt nicht mehr viel, was ich nicht hab´.

PS: der hässliche Kabelkanal auf meiner schönen roten Wand ... eine polnische Asthetik während meiner Abwesenheit. Ich werde irgendwann ein Sofa davorstellen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 28.Okt.19 um 09:29 Uhr
Toll!  :star
Bleibt jetzt nur noch die Vermarktung. O-)
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 28.Okt.19 um 11:21 Uhr
Zitat von: Claus am 28.Okt.19 um 09:29 Uhr
Toll!  :star
Bleibt jetzt nur noch die Vermarktung. O-)

Den Hühner schmecken die Sämlinge auch gut. Es ist also Eigenbedarf im Vordergrund, es sei denn, ich werde überredet ...
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Eveline† am 28.Okt.19 um 20:19 Uhr
Sehr schön, Matthias! So ist es nicht nur Arbeit, sondern macht auch Spaß. Viel Erfolg weiterhin!
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 28.Okt.19 um 21:09 Uhr
Eveline, danke, aber du kennst die heiligen Hallen schon, inklusive den polnischen Kabelkanal und meinen Gallenanfall deswegen. Danke für Dein Dasein. Gerne wieder im Frühjahr.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Stick † am 02.Nov.19 um 19:03 Uhr
Zitat von: Matthias am 30.Mär.18 um 07:09 Uhr
Deine Semmlinge sind aber auch schön gewachsen, stramm wie Zinnsoldaten. Da kann ich nicht mithalten. Meine sind ein ungeordneter Haufen. Dein pardalinum var. giganteum, benannt nach Prinz Harry, produzierte um die 150 neue Pflanzen. Und noch immer ist genug da, dass die beiden Altulben vielleicht heuer blühen werden.
Endlich kamen stewartianum-Samen an.
Dafür herrscht Betrüblichkeit, 12 michauxii-Bulben wurden vom englischen Zoll gemopst, wiewohl für Phyto aufgekommen wurde, nur steckte der nette amerikanische Michauxii-Gärtner die Überbezahlung für Phyto ein und sandte sie ohne Papiere. In Zeiten der illegalen Migration ist es offenbar wurscht ob Mensch oder Pflanz´.
Hat jemand von euch poilianei? Und nein, ich zahle nicht 75 Euro in die Schweiz plus 25 Euro Versand.

Dieses gepunktete chalcedonicum ... ist das noch alive? Der Anblick erregt mich sehr. Oder stammt das Foto nicht aus den Marl´schen Latifundien?

lg
Matthias

Hallo Matthias,

wer ist dieser Michauxii- Gärtner und wie kann ich ihn erreichen. Ich könnte die Bulben nach D bringen.

VG!
Gerhard
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 02.Nov.19 um 21:33 Uhr
Du bräuchtest einen Zwischenhändler in Amerika, Gerhard, oder einen Privatmann, der das erledigen kann. Der Michauxii-Mann ist einer der nettesten, den ich je kennenlernen durfte. Wären die Amerikaner nicht schon auf dem Mond gewesen, ich hätte ihn dorthin geschossen. Ich hab ein Angebot einer solchen Zwiebel für ... 270 USD. Eine Zwiebel wohlgemerkt! Das ist inkl. Europa-Zuschlag, aber noch ohne Phyto und Versand. Samen ... das ging leichter. Gut im Wohnzimmer gelagert.
Also einen anderen (befreundeten) Ami dransetzen, für den der Europäer nicht der Beginn des Frusts, sondern der Ursprung aller abendländischen Kultur ist. Und dann gibt es plötzlich auch "frozen-seeds, meant for Americans" ... auch wenn am anderen Ende ein Europäer dahintersteckt, um Samen im Chlor zu baden.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Stick † am 03.Nov.19 um 17:42 Uhr
Mathias, ich habe beides, Zwischenhändler und Privatmann. Jetzt brauche ich den Namen . :-D
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Stick † am 03.Nov.19 um 17:47 Uhr
Zitat von: Claus am 03.Apr.16 um 18:56 Uhr
Das sind vor kurzem ausgeflaschte Sämlinge. Danach 3-jährige Sämlinge.

Claus, was ist aus den ganzen Sämlingen geworden? Gibt es die noch, haben sie schon geblüht?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 03.Nov.19 um 18:13 Uhr
Die meisten hast du ja bekommen. Einige keimten spät und sind noch zu klein. Ich bin auch nicht der geeignete Lilienwärter, Keimen, aufziehen und abgeben, mehr mache ich nicht mehr.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Stick † am 04.Nov.19 um 20:10 Uhr
Claus, Du hast doch mal mit 3 verschiedenen Substrate experimentiert. Während dieser Zeit hast Du doch sehr viele Sämlinge erzeugt. Was ist aus diesen denn geworden?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Claus am 04.Nov.19 um 22:56 Uhr
Tja, einige sind ja noch da. Aber was wurde aus denen, die ich dir schickte?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 05.Nov.19 um 20:14 Uhr
Michauxii-Samen kamen in grauenhafter Qualität bei meinem Zwischenhändler an. Sie werden von meinem Kontaktmann in Amerika gerade nach Embryonen durchforstet. Die Wahrscheinlichkeit soll gering sein, ein paar Samen mit Embryonen zu finden. Also selbst wenn diese Samen hier ankommen, werde ich sie mit max. Vorbehalt in-vitro legen. Da ist es nicht einmal wert, michauxii draufzuschreiben. Ich habe noch eine 2. Quelle in Norwegen, von dort bekomme ich Bulben. Leider nur von einem Klon, aber besser als nichts. Gerhard, vergiss den Ami, spar Dein Geld.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: wölfchen am 19.Nov.19 um 11:31 Uhr
Am 19.10.19 Samen von L. martagon albiflorum (Dank an Eveline :wink) nach der Anleitung von Claus ausgesät.
Vor 10 Tagen in den Kühlschrank - und heute hab ich gesehen, daß alle keimen und eine Wurzel haben  :thumb

Bin mal gespannt, ob die Samen in Erde auch so gut kommen...


LG wölfchen
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: wölfchen am 10.Dez.19 um 20:59 Uhr
Wow, was für eine Liste...
Hab ich das richtig verstanden, die hast du alle in Gewebekultur?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 10.Dez.19 um 21:07 Uhr
nein, guter Wolf, vorerst nur einen Teil, aber der Plan ist, dass von jeder Aussaat 5-6 Klone in die Gewebekultur kommen. Vorerst stehen sie steril in Bechern. Ab einem Zwiebeldurchmesser von 1,5 - 2 cm kommen sie dann in die Gewebekultur, wobei ich das nicht mehr über Callus-Bildung versuche, sondern dass direkt aus der Zwiebel Schößlinge wachsen. Das geht mit der richtigen BA und NAA-Mischung recht gut, viel schneller.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: wölfchen am 10.Dez.19 um 23:11 Uhr
Verstehe - die Mischung macht's...
Ein hochinteressante Thema  :thumb
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 27.Jun.21 um 10:35 Uhr


Ich habe in diesem Frühling Lilium centifolium ausgesäht. Nachdem die endlich nach fast einem Jahrzehnt geblüht hatten.
Weil ich keine große Lust hatte mit Töpfchen und gießen rumzutun, habe ich die Samen in einer Plastikschachtel an einem Ostfenster angefeuchtet und dort hineingegeben.

Sie liefen problemlos auf und einen Teil habe ich dann in einem alten Tomatenkübel draußen ausgesetzt. Treiben zufriedenstellend.

Das was ich aber Euch eigentlich zeigen möchte ist ein übrig gebliebenes Schächtelchen in dem auch noch ein wenig Küchentuch vom Vorquellen drinnen war.
Das ist nach der Keimung erst mal verschimmelt. Ich habe ein wenig lebendes Sphagnum mit seinem Pilz reingesetzt, der den Schimmel vollständig verdaut hat. Steht noch immer an der gleichen Stelle im Hausflur und hat wohl auch gelegentlich mal ein wenig zu viel Sonne abbekommen. Es sind ein paar Blätter abgestorben.

Die recykelt scheinbar mein Sphagnumpilz problemlos. Lebendiges Material lässt er aber in Ruhe.

Vorige woche habe ich zwei Zwiebelchen draußen in mein Moorbeet gesetzt (nur weil es da so schön feucht ist) Gab erst mal einen Sonnenbrand, aber die Zwiebel und die Wurzeln scheinen es zu packen.
Sicher weiss ich das nur wenn neue Blätter kommen, womit ich fest rechne.
Heute bekommen die ein wenig Substrat aus dem Wald damit sie außer meinem Atem und dem was der Pilz aus der Zellulose holt noch ein weinig Nahrung haben.

Der Ansatz erinnert mich sehr an die Kulturbedingungen von Matthias nur völlig unsteril. Mit Nährboden wollte ich das schon mal probieren. Anstatt zu sterilisieren mit Sphagnum impfen und dann nach Etablierung das Pflanzenmaterial einbringen.
Wäre vielleicht ein Ansatz sowas etwas als Ausgangspunkt für andere Kulturtechniken auszuprobieren.
Zum Beispiel kontaminierte Nährböden retten.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Herbert am 27.Jun.21 um 10:41 Uhr
 Interessant!
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: walter b. am 10.Jul.21 um 10:18 Uhr
Finde ich auch! Danke, Axel!
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 20.Feb.23 um 11:04 Uhr
Ich habe von Matthias eine Reihe Lilien gekauft, die direkt aus dem sterilen Nährmedium kommen und von mir jetzt in Topfkultur übernommen wurden.
Ist eine kleine Kaltphase angebracht, um die Lilien zum Austreiben zu motivieren?
Bei manchen Orchideenarten ist das zwingend notwendig, bei anderen nicht.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 17:17 Uhr
Ungeschickt wäre es sicher nicht. Es kann sein das die erst im nächsten Jahr austreiben.Genug Energie haben die von Matthias was ich bisher so gesehen habe.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 20.Feb.23 um 17:26 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 17:17 UhrGenug Energie haben die von Matthias was ich bisher so gesehen habe.

Ja, das denke ich auch, aber die Pflanze ist in sterilem süssen Gelsubstrat aufgewachsen.
Da gibt es sicherlich in der unsterilen Umgebung ein höheres Infektionsrisiko, als wenn die Pflanze von Geburt an unsteril gelebt hätte. Auch war der Selektionsdruck geringer.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 17:47 Uhr
Für solche Fälle habe ich mein lebendes Sphagnum dessen natürlich asoziierte Pilze und das saure Millieu funktionieren bestens.
Auch für Kalkliebhaber hat es gut funktioniert, da aber nicht aus steriler Kultur. Nur das Sphagnum geht hops wenn ich alles auspflanze.

Lilium leucanthum und Lilium gloriosoides von Matthias dort zwischengelagert haben die gut auf die unsterilen Inseln vorbereitet.
Zudem habe ich noch ein paar Schuppen abgebrochen und daraus Sicherungskopien gemacht.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 20.Feb.23 um 18:26 Uhr
Wann hast Du die ersten sterilen Arten von Matthias in unsterile Umgebung gebracht? Was ist bis jetzt von welcher Art übrig geblieben.

Dass Sphagnum antibakteriell wirkt, ist bekannt.
Mir ist nicht bekannt, dass Sphagnum von Natur aus mit Pilzen assoziiert ist. Dass sich dort bestimmte Pilze ansiedeln können, ist eine andere Sache.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 18:44 Uhr
Ich hatte noch kein Sphagnum ohne Pilzmyzel. Schon hunderte Male verwendet um kritische Samen vor dem Schimmel zu retten.
Die gloriosoides habe ich im letzten Winter bekommen.
Im letzten Jahr haben einige ausgetrieben und die waren extrem schön und gesund.
Die anderen waren knackig weiß den ganzen Sommer über. Wie sie den Winter überstanden haben weiß ich noch nicht.

Die Schuppen haben drinnen im Sphagnum alle kleine Wurzeln gemacht und winzige Zwiebeln. Sind bei etwa 5-10 Grad im Atelier.
Die L.leucanthum habe im Herbst bekommen die habe ich teils noch gespült und die liegen auch in perfekter Kondition im Sphagnum. Die kommen demnächst in einen Kübel. Die haben auch schon kleine Zwiebeln bei den Sicherungskopien gemacht.

Selbst angeschimmelte Samen gesunden in Sphagnumpackungen bei mir, das heisst wenn sie noch leben verschwindet der Schimmel.
Leider habe ich noch keine kontaminierten Orchideen und Lilien bekommen können um das Limit von meinem Sphagnum auszutesten.
Wenn also jemand was in der Richtung zu bieten hat ich wäre sehr dankbar.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 18:47 Uhr
Angefaulte Zwiebeln sind dadurch aber nicht zu behandeln. Da scheint das Sphagnum seine Grenzen zu haben.
Da muß ich das Faule wegschneiden und dann geht es allerdings.
Pflanzen von Chen Yi waren so ein Fall.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 20.Feb.23 um 18:59 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 18:44 UhrIch hatte noch kein Sphagnum ohne Pilzmyzel. Schon hunderte Male verwendet um kritische Samen vor dem Schimmel zu retten.

Das Sphagnum selber produziert Antibiotika, die bestimmte Fäulnisarten einbremsen, aber das hat nicht mit assoziierten Pilzen zu tun.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 19:15 Uhr
Wenn Sphagnum nicht ausreichend Licht bekommt wächst bei mir der Pilz raus. Wie es bei mir drinnen jedes Jahr passiert.
Sieht wie mit dichtesten Spinnenweben überzogen aus.
Wenn das Licht stärker wird verschwindet es optisch völlig.

Bei meinen Corydalis ambigua Samen die ich dieses Jahr erst im Frühling bekam, habe ich die gleich in ein Glas mit Sphagnum gegeben.
Viele dieser etwas überalterten Samen sind schnell angeschimmelt.

Die Pilzhyphen vom Sphagnum wuchsen unter der gespannten Luft und sehr spärlichen Beleuchtung wie gehabt aus und haben auch die Samen erreicht.
Die da überall auflagen oder gar am Glas klebten.
Ich habe mir das in meinem Binokular genau angesehen. Zuletzt heute morgen.

Teils hatten die Samen ja direkt  mit dem Sphagnum keinen Kontakt.
Schimmel ist zurück gegangen und selbst die stark verschimmelten Elaiosome sind bis heute wieder sauber gewesen.
Habe alles auf eine Insel heute ausgesäht. Ob sie noch keimfähig sind weiß ich aber nicht.


Das der Pilz vermutlich Stoffe abgibt die viele Bakterien und Pilze behindern ist anzunehmen. Soweit mir bekannt leben die meisten Moose mit entsprechenden Pilzen zusammen.

So sahen meine erste so behandelten Lilium gloriosoides letzten Sommer aus.
Hat erst im Sommer getrieben.

Vertrocknetes Sphagnum hat keinen sichtbaren Effeckt. Sprich keine merkbare Wirkung.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 19:16 Uhr
Musst es nicht ausprobieren. grins
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 19:56 Uhr
Falls Du aber dem Semmelweis-Reflex nicht nachgeben willst, kann ich Dir auch diverse gesunde Sphagnumpolster schicken, dann kannst Du damit gerne mikroskopieren oder Sequenzieren lassen, was Dir Deine Möglichkeiten halt so bieten.
Vielleicht sind die Moose ja nur bei mir mit Pilz kontaminiert der diese Effeckte zeitigt.
Ich versuche keinesfalls steril zu arbeiten.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 20.Feb.23 um 19:59 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 19:15 UhrDass der Pilz vermutlich Stoffe abgibt, die viele Bakterien und Pilze behindern ist anzunehmen. Soweit mir bekannt leben die meisten Moose mit entsprechenden Pilzen zusammen.

Ja, das ist sogar die wichtigste Lebensaufgabe der Pilze, sich vor Bakterien und anderen Pilzen zu schützen.
Deshalb leben auch viele Orchideen mit Pilzen zusammen, um sich vor Infektionskeimen zu schützen.
Dass die meisten Orchideensamen nicht allein keimen können mangels Masse und dazu die Hilfe von Pilzen zur Herstellung von Kohlenhydraten benötigen, ist eine andere Angelegenheit.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 20.Feb.23 um 21:28 Uhr
Mycorrhiza Beziehungen bei Moosen stehen noch ganz am Anfang der Forschung.
Das ist eine der wenigen Arbeiten die ich gefunden habe.

Arbuscular mycorrhizal structures in mosses. a Spores ( s ...
https://www.researchgate.net › figure

Wird schon noch.
Sphagnen sind da leider nicht dabei.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 25.Mai.23 um 16:12 Uhr
Ein neuer Verscuh mit Aussaaten von Matthias Knoll

hier Lilium columbianum (Pflanzen aus Britisch Kolumbien sind hier sofort abgefault, obwohl hier kein Grizzly dran gepinkelt hat):
Die Zwiebeln werden sorgfältig mit Bürste unter warmen Wasser gewaschen, damit der süße Nährboden verschwindet, die alten Pflanzenteile werden abgeschnitten. Dann wird mit den Fungiziden Antracol und Fosetyl eingesprüht und in rein mineralisches Substrat gepflanzt.
Die Gefäße stehen warm in sehr feuchter Luft am Taupunkt in lichtem Schatten im Kalthaus.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: wölfchen am 25.Mai.23 um 20:21 Uhr
Welcher Nährboden wurde denn verwendet?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 26.Mai.23 um 05:59 Uhr
Wir haben in Salzburg einen Jungpflanzen-Gärtner beauftragt, für uns im Jahr ca. 1.000 Lilien zu topfen. Er hat seit Jahrzehnten Erfahrung mit der Überführung und Etablierung von in-vitro-Ware. Spannend, dass die Lilien nicht unter die Erde gesetzt werden, sondern auf das Substrat oben drauf. Töpfe stehen hell, aber keine direkte Sonne, sowie regengeschützt. Sie bleiben nicht so, aber in der ersten Zeit nach in-vitro liegen sie auf dem Substrat. Weiters erfolgt die Behandlung mit Bacillus subtilis, welcher pathogene Keime abhält.
Nachdem wir die Märkte in Europa mit durchschnittlich 700, 800 Pflanzen anfahren, ist es unwahrscheinlich, dass wir getopfte Ware anbieten. Agesehen davon, dass in-vitro zu versenden weltweit absolut sinnvoll ist, betrachtet man die teils wochen-, manchmal auch monatelangen Transportzeiten. Wir wissen aber, dass manche Schwierigkeiten mit der Etablierung von in-vitro Lilien haben und sind daher interessiert, die Methoden zu optimieren und die gewonnenen Erkenntnisse weiterzugeben.

(https://i.ibb.co/8rkTzC8/Ren1.jpg) (https://ibb.co/JvZ0x1k)
(https://i.ibb.co/v1JSngR/Ren2.jpg) (https://ibb.co/7vGqm8L)
(https://i.ibb.co/Lg14zC5/Ren3.jpg) (https://ibb.co/X5tmZz8)
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 26.Mai.23 um 10:44 Uhr
Zitat von: Matthias am 26.Mai.23 um 05:59 UhrSpannend, dass die Lilien nicht unter die Erde gesetzt werden, sondern auf das Substrat oben drauf. Töpfe stehen hell, aber keine direkte Sonne, sowie regengeschützt.

Ja, der Vorteil ist, dass die Zwiebeln sehr luftig stehen, was die anaeroben Bakterien daran hindert, die Zwiebeln zu verspeisen. Außerdem können die Zwiebelschuppen dabei behilflich sein, Chlorophyll zu bilden. Sie vergrünen nämlich bei Licht.
Damit sie nicht austrocknen, muss die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und die Sonnenbestrahlung gering sein.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 27.Mai.23 um 16:46 Uhr
Die hydroponischen Ansätze mit der Natur entnommenen Substraten (Auch teils aus alten Standorten in Gärten) hatten bisher keine Ausfälle.
Dort befinden sich ja auch eine eingespielte Gesellschaft aus Pilzen Bakterien und anderen Pflanzen.
Da haben schädliche Keime wenig Chancen sich auszubreiten. Zudem herrscht dort nur aerobes Milieu.
Bisher noch keine anderen Erfahrungen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 27.Mai.23 um 22:29 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 27.Mai.23 um 16:46 UhrDort befinden sich ja auch eine eingespielte Gesellschaft aus Pilzen Bakterien und anderen Pflanzen.
Da haben schädliche Keime wenig Chancen sich auszubreiten. Zudem herrscht dort nur aerobes Milieu.

Ja, die "eingespielte Gesellschaft von Pilzen und Bakterien" scheint mir der entscheidende Punkt zu sein.
Wenn man dieses Substrat jedoch in kleine Töpfe pack, kann die eingespielte Gesellschaft schnell zusammen brechen. Dann hat man völlig undefinierte Verhältnisse. Deshalb würde ich das als gewerblicher Kultivateur nicht riskieren.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 28.Mai.23 um 22:30 Uhr
Vielleicht ist es an der Zeit das System Topfkultur für schwierigere Pflanzen mal zu überdenken.
Entwickelt haben sie sich in speziellen Gemeinschaften mit Pilzen, Bakterien Tieren und anderen Pflanzen.
Davon sind die wenigsten in ihrer Vielfalt für Topfhabitate geeignet.
Wobei ich gerade mit Pflanzengesellschaften in Töpfen gerade bei Wildlilien unverhoffte Erfolge hatte.

Vielleicht ist es an der Zeit die ausgetretenen Pfade gelegentlich zu verlassen. Wenn der Aufwand irgend wann zu groß wird könnte es ja sein, das man bisher in die falsche Richtung gegangen ist.


Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 28.Mai.23 um 22:50 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 28.Mai.23 um 22:30 UhrVielleicht ist es an der Zeit das System Topfkultur für schwierigere Pflanzen mal zu überdenken.
Entwickelt haben sie sich in speziellen Gemeinschaften mit Pilzen, Bakterien Tieren und anderen Pflanzen.
Davon sind die wenigsten in ihrer Vielfalt für Topfhabitate geeignet.
Wobei ich gerade mit Pflanzengesellschaften in Töpfen gerade bei Wildlilien unverhoffte Erfolge hatte.

Vielleicht ist es an der Zeit die ausgetretenen Pfade gelegentlich zu verlassen. Wenn der Aufwand irgend wann zu groß wird könnte es ja sein, das man bisher in die falsche Richtung gegangen ist.

Ja, aber in der Gartenkultur herrschen immer undefinierte Verhältnisse, deshalb ist dieses Verfahren für die gewerbliche Pflanzenproduktion nicht geeignet.
Da hilft dann nur Topfkultur, allerdings in möglichst steriler Umgebung mit sehr genau gesteuerten Werten für Temperatur, Beleuchtung und Wärme.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 21.Jun.23 um 10:37 Uhr
Die sterilen Zwiebeln von Lilium rhodopeum und eines ciliatum haben bisher überlebt.
Alles andere ist abgefault.

Vermutlich ist eine starke Dauerbelüftung (Ventilator) in feuchter Luft erforderlich.
Ich denke, es handelt sich um eine bakterielle Fäulnis, sodass Fungizide nutzlos sind. Mit Antibiotika will man das Problem nicht gern angehen.
Weitere Forschung ist angesagt.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Matthias am 28.Jun.23 um 09:20 Uhr
Ich bemerke, dass einige von euch immer noch Schwierigkeiten mit unseren Sämlingen, Jungpflanzen haben. Auf die Schnelle finde ich den Beitrag jetzt nicht mehr, aber dieser Hinweis ergeht vor allem an Berthold.
Grundsätzlich ist es so, dass die Zwiebeln eine entsprechende Vernilisation benötigen, sonst "stehen" sie den Frühling, Sommer über regungslos. Wir haben dafür 2 Räume im Labor, die über die Wintermonate auf ca. 6-8°C gehalten werden und bei vollständiger Dunkelheit. Das reicht eigentlich für fast alle Lilien aus, für manche offenbar nicht. Da dem verwendeten Gellan Temperaturen unter 0°C nicht wirklich zuträglich sind, überlegen wir, bereits jetzt schon dieses System umzustellen. Sprich, die Lilien für Herbst 2023/Frühjahr 2024 werden steril herausgenommen und in Plastiktüten eingeschweißt, um den Herbst, Winter dann bei Temperaturen um 0-4°C zu verbringen. Das ist eine Challenge, denn es handelt sich um ca. 1.500 - 2.000 Lilien, die einzeln und händisch so transerfiert, gepackt, etikettiert und gelagert werden müssen. Aber klar, wir machen das mal.
Dauricum, distichum, aber auch medeoloides, debile sind Lilien, die es irrsinnig kalt haben können. Da war die Vermutung nahe, bei wärmerer Überwinterung, könnten sie im Frühjahr beim Austrieb Probleme bereiten. Das Gegenteil war der Fall. Diese treiben verlässlich aus. Pomponium ist eine Lilie, wir haben sie aus der Gegend von Nizza, wo sie eigentlich niemals Frost abkriegt und dennoch ist ihr Austrieb im Frühjahr sehr verzögert.
Dem Grunde nach stört ein verzögerter Austrieb oder ein Auslassen eines Triebes im Frühjahr, Sommer nicht. Die Zwiebeln sind groß genug, um es problemlos zu schaffen, 1 Jahr völlig auszusetzen, um dann im Jahr drauf sich auf den richtigen Rhythmus eingependelt zu haben. Dass Kunden hier einen Schmollmund bekommen, ist mir aber verständlich. Nur ist die Pflanze halt ein eigenes Lebewesen.

Manche fragen, kann es an Phytohormonen liegen, die hier noch nachwirken. Nein, gar nicht. Die Phytohormone bekommen sie nur in der Vermehrungsphase und sollten sie nicht ausreichend Wurzeln bilden, dann auch in dieser Phase. Über die Hormone bildet eine Jungzwiebel um die ca. 8-12 Seitenschößlinge. Diese werden der "Mutterzwiebel" abgenommen und auf bereits hormonfreie Medien gesetzt. Das sind dann so Gemeinschaftsbecher von ca 10 - 25 Zwiebeln. Nicht mehr, um bei einer etwaigen Kontamination nicht einen größeren Bestand zu verlieren. Im Zustand des Abnehmens von der Mutterzwiebel haben diese Schößlinge bereits selber einen Zwiebeldurchmesser von 3-5mm und zum Teil auch schon eigene Wurzeln. Dann werden sie im Laufe der nächsten 18 - 24 Monate im Durchschnitt noch 2x umgelegt, beim 1. Mal bereits vereinzelt. In dieser Zeit wachsen sie zu recht großen Zwiebeln heran.  3, 4 cm Zwiebeldurchmesser ist keine Seltenheit, bei 6, 7 cm ist es schon ein rechter Bomber. Und längst schon beginnen sie erneut Seitenschößlinge zu bilden, aber deutlich weniger, üblicherweise 2-3. Die Mutterzwiebel verbleibt stets im Bestand und produziert derweil im Schneeballprinzip weitere Schößlinge. Manche unserer Mutterzwiebeln sind jetzt schon 7 Jahre alt und immer noch sehr aktiv.

Nun zum Herausnehmen und Pikieren: das Reinigen der Zwiebel ist nat. wichtig. Die Nährbodenbestandteile, vor allem der Restzucker darin, gehört restlos eliminiert. Restlos bedeutet aber nicht, dass man alles wegkratzen muss. Zucker ist löslich und er löst sich sehr rasch. Ich hatte lange empfohlen, zum Reinigen normales und handwarmes Wasser zu verwenden. Im Frühjahr, als wir in dieser Saison die ersten getopft haben, schwenkte ich die Zwiebel einfach im Gartenteich, der damals schon in herrlicher Algenblüte stand. Ich dachte, wenn sie schon mit einer Keimflora in Berührung kommen sollen, dann gleich ordentlich. Nun nach gut 3 Monaten kann ich sagen, das hat sich bewährt. Manche der Pflanzen hatten einen richtigen Algenüberzug, sie sind dankbar dafür. Ich weiß nat. nicht, ob jeder von euch so ein "Dreckwasser" zur Verfüfung hat. Mittlerweile erhielt ich aber wichtige Hinweise, dass Bacillus subtilis oder auch Trichoderma als Erstbewohner auf der Zwiebel sehr, sehr förderlich sind.
Den Trick des Gärtners in Salzburg, wo bereits mehrere Hundert unserer Lilien stehen, sie "auf" das Substrat zu legen, erfuhr ich erst vor einigen Wochen. Als große Jungpfl.-Gärtnerei, die viel mit in-vitro Ware arbeiten und jährlich Millionen von ehemals in-vitro Pflanzen aufziehen, verwenden sie ein Torf-haltiges Substrat. Aber eine Torfqualität, die, wie mir erklärt wurde, nicht im Handel erhältlich ist. Wir haben am letzten Wochenende unsere Pflanzen besucht und waren erstaunt. Sie sind alle top-bewurzelt. Mittlerweile kamen sie ins (!) Substrat. Und sie werden gedüngt. Harnstoff-Dünger.
Auch wir haben unsere Lilien früher in ein sehr humöses und teils sehr wohl auch torfiges Substrat getopft, mit nur 30% Schotter, Pumice, Perlite-Anteil. Das Ergebnis war dürftig, manche kamen, manche verfaulten. Und zwar unabhängig von der Zwiebelgröße. Diese Substratmischung haben wir nun mehr als nur umgedreht. Mittlerweile sitzen sie nach wie vor sehr oberflächlich auf/in 90% mineralischem Anteil. Klar, dass sie dadurch regelmäßig gegossen und gedüngt werden müssen. Ich hänge ein paar Bilder an. Sie stehen nordseitig, erhalten Vormittag- und Abendsonne, werden jeden Tag gewässert. Dann vergilben auch die Blätter nicht und ich erspare mir das Abschneiden der Blätter wenn sie aus dem Sterilbereich kommen.
Verlust nahezu Null, also vernachlässigbar. Und doch, da und dort starten sie nicht, was ich auf zu wenig Kühle im Winter zurückführe. Manche beginnen erst jetzt zu treiben, was aber egal ist, ich erwarte so keine Blüte.

Für den Herbst ist es bei uns geplant, die Zwiebeln in ein Substrat mit mehr Humusanteil zu topfen. Manche werden im Keller ohne Substrat u Topf überwintern, manche mit Topf. Leider ist unser Herbst, Winter sehr, sehr regenreich und nass. So verlor ich schon viele Lilien (Hybriden), die wir in die Gartenerde setzten. Es wird wohl bei uns bei der Topfkultur bleiben und dann sukzessive die Methode so perfektionieren, dass sie 2, 3 Jahre im gleichen Topf und im gleichen Substrat bleiben können.

So wie das Herausfinden der richtigen Medienzusammensetzungen ein längerer Weg war, so wird es auch bei der Überführung in die freie Natur sein.

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Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 28.Jun.23 um 18:02 Uhr
 :thumb  Danke
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: FlorianO am 28.Jun.23 um 18:56 Uhr
Wäre totes klein gerupftes Sphagnum mit etwas Perlite vielleicht auch eine Alternative als Substrat nachdem sie aus dem Becher sind? Darin bewurzelte ich gerne Stecklinge. Lässt sich gut gleichmäßig feucht halten und bleibt luftig und lange stabil in der Struktur?
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 28.Jun.23 um 19:34 Uhr
Ich ziehe im lebendigem Sphagnum seit vielen Jahren aus Schuppen neue Pflanzen.
Seit ich welche von Matthias bekommen habe auch aus invtro Zwiebeln.

Da wird jede einzelne Schuppe und ich kann auch so die originalen Zwiebeln kalt lagern um sie dann zur richtigen Zeit auszupflanzen.

Wenn ich so Bertholds Schwierigkeiten lese muß ich wohl leichte Arten haben.
Bisher waren es nur Lilium gloriosoides und Lilium leucanthum.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 28.Jun.23 um 22:37 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 28.Jun.23 um 19:34 UhrIch ziehe im lebendigem Sphagnum seit vielen Jahren aus Schuppen neue Pflanzen.
Seit ich welche von Matthias bekommen habe auch aus invtro Zwiebeln.

Lebendes Sphagnum ist immer eine gute Wahl, da es Antibiotika und Fungizide erzeugt.
Man muss nur die Möglichkeit besitzen, das Sphagnum selber zu kultivieren.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 29.Jun.23 um 06:25 Uhr
Auf den schwimmenden Systemen die ich hier propagiere, lassen sich alle mir untergekommenen Arten ohne nennenswerten Pflegeaufwand ziehen.
Einziges Problem sind die geflügelten Vandalen.
Vogelschutz ist ein Muss.
Im Schatten während der Mittagzeit wachsen alle ein wenig besser während der heißen Jahreszeit. Aber da die Systeme kein Substrat benötigen kann man sie wegen ihres geringen Gewichts leicht wo anders aufstellen.

Aber auch in der prallen Sonne kommen sie voran.

Es ist sicher leichter Sphagnum zu vermehren als 90 % unserer begehrten Gartenpflanzen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: FlorianO am 29.Jun.23 um 07:18 Uhr
Zitat von: partisanengärtner am 29.Jun.23 um 06:25 UhrAuf den schwimmenden Systemen die ich hier propagiere, lassen sich alle mir untergekommenen Arten ohne nennenswerten Pflegeaufwand ziehen.
Einziges Problem sind die geflügelten Vandalen.
Vogelschutz ist ein Muss.
Im Schatten während der Mittagzeit wachsen alle ein wenig besser während der heißen Jahreszeit. Aber da die Systeme kein Substrat benötigen kann man sie wegen ihres geringen Gewichts leicht wo anders aufstellen.

Aber auch in der prallen Sonne kommen sie voran.

Es ist sicher leichter Sphagnum zu vermehren als 90 % unserer begehrten Gartenpflanzen.

Die einzige Herausforderung dabei ist immer genug gutes Wasser zur Verfügung zu haben.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: partisanengärtner am 29.Jun.23 um 08:57 Uhr
Ich kultiviere die in Baukübeln. Darin kann man zusätzlich noch eine ganze Menge Wasser aufheben wenn wieder mal ein etwas heftigerer Regen stattfindet.

Auch eine mit Schlauch verbundene Regentonnenreihe bietet gute Kulturbedingungen für Sphagnuminseln. Nur wo das Wasser reinschießt hat sich das als schwierig erwiesen. Zudem lässt sich der Amselschutz leichter machen und in den bestückten Tonnen ertrinken keine Insekten mehr.

Mückenlarven vermeide ich hauptsächlich durch zugesetzte Utricularien, die die Jungbrut restlos auffressen.
Gibt aber zahlreiche andere Möglichkeiten.

In Notfällen bieten sich Osmoseanlagen an oder diverse Säuren, die zumindest den Kalk entschärfen.
Titel: Aw: Lilium Aussaat und in vitro Vermehrung
Beitrag von: Berthold am 29.Jun.23 um 12:56 Uhr
Zitat von: Matthias am 28.Jun.23 um 09:20 UhrGrundsätzlich ist es so, dass die Zwiebeln eine entsprechende Vernilisation benötigen, sonst "stehen" sie den Frühling, Sommer über regungslos.

Ja, die Vernalisation ist sicherlich für viele Arten sehr wichtig.
Aber mein Problem besteht in dem Abfaulen der Zwiebeln nach der Übersiedlung in die reale Welt.
Inzwischen scheint mir die von Axel erwähnte Weiterkultur in lebendem Sphagnum der besten Weg.

Ich hatte diesen Weg auch schon mit asymbiotisch gekeimten Erdorchideen getestet, aber er war nicht erfolgreich.
Aber vielleicht gibt es unter den vielen Sphagnum-Arten auch welche, die besser geeignet sind als mein Garten-Sphagnum.