Orchideenkultur

Weitere Themen => Feuilleton (forumintern) => Kunst, Kultur und Geschichte => Thema gestartet von: Berthold am 06.Jan.18 um 22:56 Uhr

Titel: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 06.Jan.18 um 22:56 Uhr
Eine kritische Analyse. (https://www.cicero.de/kultur/68-68er-gesellschaft--hedonismus-marx-marcuse)
Gut, dass ich alles selber hautnahe mit erlebt habe.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 07.Jan.18 um 00:38 Uhr
Und?
Wie war es?
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 24.Apr.18 um 18:33 Uhr
Der Vorzeige-Kommunarde Rainer Langhans hat nicht alle Tassen im Schrank, scheint mir. (https://www.focus.de/politik/deutschland/in-ard-talk-68er-ikone-langhans-nennt-familie-hort-der-faschisten-da-bricht-es-aus-csu-frau-baer-heraus_id_8819440.html)
Er hält die Kleinfamilie für den Hort des Faschismus, auch heute noch. Auch will er die Kinder ausserhalb der Kleinfamilien zu Autisten erziehen lassen. Er weiss nicht, dass Autismus eine psychische Erkrankung ist.

Damals in der Kommune fand ich ihn ganz lustig, aber ich habe nicht mitbekommen, was er wirklich wollte, weil ich mich in Aachen um meine Dissertation gekümmert habe.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Claus am 24.Apr.18 um 18:40 Uhr
Er nennt sich deutscher Autor, Filmemacher und Schauspieler, es fehlt der Begriff Spinner. Er hat nichts gelernt, sich durchs Leben gemogelt, bezieht angeblich eine Rente aus der Bundeswehrzeit. Wahlscheinlich finanzieren ihn andere Alt-68er. Es war eine Zumutung ihn anzuhören, daher ging ich lieber zu Bett.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 25.Apr.18 um 16:36 Uhr
Boah, hoffentlich hören die bald mal auf, rumzunerven - die 68er gingen mir in meiner Jugend schon aufn Keks  :classic
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 25.Apr.18 um 17:06 Uhr
Zitat von: Jill am 25.Apr.18 um 16:36 Uhr
Boah, hoffentlich hören die bald mal auf, rumzunerven - die 68er gingen mir in meiner Jugend schon aufn Keks  :classic
Damals war die Gesellschaft aber wirklich noch ziemlich spiessig. Da haben die 68ger einiges Gute bewirkt.

Ich habe mich vor 11 Jahren im Orchideenforum von Joe und später Ingrid auch wie ein 68ger gefühlt und bin auch sofort angeeckt und später rausgeflogen.
Der Gipfel meiner Frechheit war, dass ich gefragt hatte, ob die  Administratorin Nina ein Arschgeweih-Tattoo besitzt. Kurz darauf stellte sich raus, sie hatte wirklich eines, aber den meisten User dort war es zu peinlich, darüber zu reden.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 26.Apr.18 um 10:20 Uhr
Die Frage find ich auch ein wenig indiskret, Berthold. Was geht Dich das eigentlich an?  :classic Ich ignoriere Fragen dieser Art grundsätzlich und denk mir meinen Teil...Spießig find ich ganz in Ordnung, man kann es auch Anstand nennen, eine Frage der Perspektive  :classic
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 26.Apr.18 um 11:15 Uhr
Zitat von: Jill am 26.Apr.18 um 10:20 Uhr
Die Frage find ich auch ein wenig indiskret, Berthold. Was geht Dich das eigentlich an?  :classic Ich ignoriere Fragen dieser Art grundsätzlich und denk mir meinen Teil...Spießig find ich ganz in Ordnung, man kann es auch Anstand nennen, eine Frage der Perspektive  :classic

Iris, im Grunde gebe ich Dir Recht, aber in diesem Fall war meine Frage sicher berechtigt.
Die Administratorin hatte exhibitionistische Zügen und hat ihr Arschgeweih öffentlich auf ihrer Website demonstriert.
Da war ein öffentliches Nachfragen mehr als angemessen, denke ich. Die Administratorin selber war auch nicht provoziert, sondern die anderen Forummitglieder, bei denen ein Arschgeweih zu der Zeit noch nicht ins Weltbild passte. Heute regt sich niemand mehr auf, wenn jemand ein Tattoo auf der nackten Haut z. B.  in der Badeanstalt zeigt.
Das nennt man die Entwicklung der Gesellschaft, die eben von den 68gern auch beschleunigt wurde.
Müssen wir da an Dir auch noch etwas arbeiten? grins

Iris, ich bin von Natur aus ein anständiger Mensch  :yes
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 26.Apr.18 um 17:16 Uhr
Zitat von: Jill am 26.Apr.18 um 10:20 Uhr
.Spießig find ich ganz in Ordnung, man kann es auch Anstand nennen, eine Frage der Perspektive  :classic

Nein, Iris, spießig bedeutet Engstirnigkeit. Das hat mit Anstand nichts zu tun. Du kennst sicherlich Spießbürger, oder?
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 27.Apr.18 um 08:45 Uhr
Wie immer kann man eine Situation nur schlecht oder gar nicht beurteilen, wenn man nicht dabei war, Berthold  :classic
Was ich nicht mag, sind Distanzlosigkeiten - und da finde ich, haben die 68er etliche Grenzen überschritten. Derzeit wird es mir in einigen Punkten dafür schon fast wieder zu rigide, siehe Gesundheitswahn, Ernährungs"terror" undsoweiter. Wenn Du unter spießig engstirnig verstehst - einverstanden, da gehe ich mit.

Nur die 68er haben ja alles spießig genannt, was sich weigerte, ihre Faxen mitzumachen  :classic
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 27.Apr.18 um 16:21 Uhr
Zitat von: Jill am 27.Apr.18 um 08:45 Uhr


Nur die 68er haben ja alles spießig genannt, was sich weigerte, ihre Faxen mitzumachen  :classic

Ja, das stimmt.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 30.Apr.18 um 17:48 Uhr
Da würde mir, um genau zu sein, Eure Definition zu "68er" fehlen.
Ihr könntet mal schauen, ob Ihr nicht auch dazu gerechnet werden müsst.

ZitatDer Publizist Rainer Böhme definiert die acht Millionen Deutschen der Jahrgänge 1940 bis 1950 als ,,68er". Ab 2005 erreichte diese Generation ihr Renteneintrittsalter.[2] Entgegen der Einordnung der Proteste als Generationenkonflikt oder Jugendbewegung waren mehrere Generationen daran beteiligt. Stefan Hemler bezeichnet sie daher als generationale Protestbewegung mit internationaler Bedeutung
:Erleuchtung:
Ich war jedenfalls dabei, als Azubis und Studenten gemeinsam in Frankfurt auf die Straße gingen, um gegen eine Fahrpreiserhöhung  im Öffentlichen Nahverkehr (Stadtwerke) zu protestieren. Da verdiente ein Azubi noch 120 Mark im 3. Lehrjahr und von uns Studenten ganz zu schweigen. Auch die Hausbesetzerszene trugen wir im Geiste mit. Wenn ich mich richtig erinnere, waren sogar Beamtenanwärter mit bei den Protesten. Wenn man diese dabei erwischt hätte, wäre der angestrebte Status futsch gewesen.
Ich habe heute noch den Geruch und das Brennen von Tränengas im Gedächtnis.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 30.Apr.18 um 17:54 Uhr
und mit dem Kommunarden Langhans hatten wir alle nix am Hut. :Stirnbatsch - Das war ne andere Ecke des Geschehens
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 01.Mai.18 um 14:40 Uhr
Bin 1957 geboren, nach der Definition also kein 68er. Das waren die, die 10 Jahre älter waren und uns in der Schule reichlich genervt haben mit ihrem Kommunisten- und freie Liebe-Mist  :classic :classic :classic
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 01.Mai.18 um 16:15 Uhr
Hallo Iris,

ich war das aber nicht!!  grins

Kann ich schon verstehen!  Das war als Mädel bestimmt schwierig, dem entgegenzutreten.  Ähnliche Diskussion wie heute auch, nur möglicherweise direkter?
LG
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ralla am 01.Mai.18 um 17:52 Uhr
Zitat von: Jill am 01.Mai.18 um 14:40 Uhr
Bin 1957 geboren, nach der Definition also kein 68er. Das waren die, die 10 Jahre älter waren und uns in der Schule reichlich genervt haben mit ihrem Kommunisten- und freie Liebe-Mist  :classic :classic :classic

Ich hatte einige von denen dann als junge Lehrer.....
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 02.Mai.18 um 12:27 Uhr
Ich muss schon sagen, dass es in diesen Jahren 1967-1975 für uns schon eine Befreiungsbewegung darstellte. Viele hatten, so wie ich auch, eine militärisch-streng-preußische Erziehung genossen. Waren die aus dem Krieg heimkehrenden werdenden Väter zwar keine Nazis, aber traumatisierte Soldaten, die nur den militärischen Alltag kannten. Auch in den Schulen, vor allem Gymnasien, war die Prügelstrafe noch Gang und Gäbe.
Erstmals aber gelang es einer zusammenstehenden Masse mit Protesten gegen und Demonstrationen für eine Sache die Macht über den Einzelnen zu brechen. So wurde z.B. die genannte Fahrpreiserhöhung um mehrere Jahre verschoben   :yes
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 02.Mai.18 um 16:15 Uhr
Zitat von: Rüdi am 02.Mai.18 um 12:27 Uhr
Ich muss schon sagen, dass es in diesen Jahren 1967-1975 für uns schon eine Befreiungsbewegung darstellte. Viele hatten, so wie ich auch, eine militärisch-streng-preußische Erziehung genossen. Waren die aus dem Krieg heimkehrenden werdenden Väter zwar keine Nazis, aber traumatisierte Soldaten, die nur den militärischen Alltag kannten. Auch in den Schulen, vor allem Gymnasien, war die Prügelstrafe noch Gang und Gäbe.
Erstmals aber gelang es einer zusammenstehenden Masse mit Protesten gegen und Demonstrationen für eine Sache die Macht über den Einzelnen zu brechen. So wurde z.B. die genannte Fahrpreiserhöhung um mehrere Jahre verschoben   :yes

Zur Prügelstrafe:
1960 hat auf meinem Gymnasium ein Primaner seinen Englischlehrer verprügelt, weil der ihn geschlagen hatte. Der Lehrer musste die Schule verlassen.
Kein Lehrer hätte gewagt, mir ein Haar zu krümmen.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 02.Mai.18 um 16:51 Uhr
Wunderbar Berthold, auf welchem Komfort-Gymnasium warst Du denn? 1961 ließ unser bester Papierfliegerbastler zu Pausenende ein wirklich toll flugfähiges Objekt durchs Klassenzimmer segeln. Die Flugbahn war nicht gut berechnet, denn das Flugzeug traf den Geologie-Lehrer beim Eintreten im Gesicht. Daraufhin schnappte sich dieser den "Piloten", verpasste ihm eine Backpfeife, so dass der Schüler quer durch den Raum flog und an der Rückwand halb betäubt hinuntersackte. Die Eltern wurden informiert und wie ich weiß, fing sich der Schüler daheim noch einmal eine Tracht Prügel dafür ein. Im Biologiesaal standen Haselnussstöcke verschiedener Stärke, um verschiedengradige "Straftaten" zu ahnden. Die Stöcke mussten wir am Wandertag selbst schneiden. USW. Dieses war ein humanistisches Knabengymnasium.
Noch schlimmer wars, habe ich gehört, in der Schule der französischen Garnisonskinder.
Berthold, hättest mir mal sagen können, wo man schon humaner mit den Schülern umging. Wir wären umgezogen!
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 03.Mai.18 um 20:41 Uhr
Zitat von: Rüdi am 01.Mai.18 um 16:15 Uhr
Hallo Iris,

ich war das aber nicht!!  grins

Kann ich schon verstehen!  Das war als Mädel bestimmt schwierig, dem entgegenzutreten.  Ähnliche Diskussion wie heute auch, nur möglicherweise direkter?
LG

Hab ich auch nicht behauptet, daß Du das warst, Rudi  :classic
Nein, war nicht immer leicht, Gruppendruck undsoweiter. Aber ich war als Kind schon stur  :rofl

Geprügelt wurde bei uns im humanistischen Gymnasium auch noch. War nicht in Ordnung. Allerdings haben die 68er später die Lehrer verdroschen, war genauso wenig ok. Viele von uns "Jüngeren" hatten auch kriegstraumatisierte Eltern, aber ich glaub, wir sind etwas anders damit umgegangen. Ich gehöre zu den sogenannten Babyboomern - auch mein Papa war im Krieg, MG Schütze, u.a. in Russland - freiwillig gemeldet hatte er sich aber nicht. Und Mama saß mehr im Bombenhagel als daß sie in der Schule war. Es ist normal, daß man durch solche Erfahrungen nicht ohne seelische Wunden und Schäden durchkommt. Wir haben das gespürt und waren in manchem relativ nachsichtig den Eltern gegenüber, wenns halt 'mal wieder gebrannt hat'. Im Nachhinein bin ich da recht froh drum, das Verständnis wächst ja erst im Laufe der Jahrzehnte.

Liebe Grüße! Iris
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 03.Mai.18 um 23:35 Uhr
Zitat von: Jill am 01.Mai.18 um 14:40 Uhr
Bin 1957 geboren, nach der Definition also kein 68er. Das waren die, die 10 Jahre älter waren und uns in der Schule reichlich genervt haben mit ihrem Kommunisten- und freie Liebe-Mist  :classic :classic :classic

Freie Liebe?
Sei froh, heute mußt Du nicht erst heiraten.

Außerdem waren einige Altnazis weiter im Amt und Würden, da gab es eben viel Heuchelei.

Gesellschaftspolitisch haben sie viel bewirkt, davon profitiert Du heute noch.
Besonders als Frau.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 04.Mai.18 um 12:08 Uhr
Zitat von: Ruediger am 03.Mai.18 um 23:35 Uhr
Zitat von: Jill am 01.Mai.18 um 14:40 Uhr
Bin 1957 geboren, nach der Definition also kein 68er. Das waren die, die 10 Jahre älter waren und uns in der Schule reichlich genervt haben mit ihrem Kommunisten- und freie Liebe-Mist  :classic :classic :classic

Freie Liebe?

Außerdem waren einige Altnazis weiter im Amt und Würden, da gab es eben viel Heuchelei.

Gesellschaftspolitisch haben sie viel bewirkt

Hallo Namensvetter,
wie definierst Du "freie Liebe"?
Gemeint war damals das, was Langhans zelebrierte! Das war eine andere, fast gleichzeitig einsetzende Szene, vornehmlich aus den USA importiert.

Was haben die "Altnazis" gesellschaftspolitisch bewirkt? Oder auf was beziehst Du "sie"?

VG
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 05.Mai.18 um 17:06 Uhr
Freie Liebe?

Du kannst heute machen was Du willst, ob verheiratet oder nicht, das geht primär nur Dich und Deine Bettgefährten etwas an.
Du hast heute sogar die Freiheit sie selbt zu definieren, nur in den USA kann es als Präsident schwierig werden, solltest Du mit einer ausgedienten Film-Darstellerin engeren Kontakt gepfegt haben.
Da sind die Amis etwas eigen, die wollen eigentlich einen verheirateten Preister im obersten Amt, ein Widerspruch per se, aber so sind soe eben.

Natürlich hat sich das ,,sie" auf die 68er bezogen, die Altnazis hatten zwar noch Einfluß, der allerdings dann rapide schwand.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 06.Mai.18 um 13:55 Uhr
Kann man machen, was man will? Wenn ich verheiratet bin, geht das nur mich was an? Nicht den Ehepartner? Und wenn es so wäre, ist dies der Erfolg der 68er? Hätte die Gesellschaft sich nicht sowieso gewandelt? Und geht nicht neuen Erkenntnissen zufolge der Trend weg von der freien Liebe? Für Langhans war es wichtig, am Tag mindestens 3 x Sex mit einer jeweils anderen Partnerin zu haben, ob die wollten oder nicht. Er hat es den Mädels nur so verkauft, als müsste das so sein.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 08.Mai.18 um 09:09 Uhr
Sehe ich ähnlich @Rüdi  :classic Gute Fragen, jepp.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 09.Mai.18 um 19:29 Uhr
Das soll eben jeder für sich beantworten, ebenso was in der Ehe geht oder nicht, letzlich iist es nicht meine Aufgabe den moralischen Oberaufseher über ander Leute Privatleben zu spielen.

Am allerwenigsten geht es den Staat an, wer wie welches Privatleben führt, solange eben das im gesetzlichen Rahmen bleibt, dieser Rahmen wurde zum Glück Dank der 68er weiter gesteckt.

Für Alleinerziehende Frauen gibt es erfreulicherweise keinen öffentlichen Pranger mehr, wenn sie es z.B. nicht mehr in der Beziehung, ob mit oder ohne Trauschein, ausgehalten hat.

Der Spießigkeit der Adenauer-Zeit weine ich keine Träne nach. :wink
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 09.Mai.18 um 20:13 Uhr
Zitat von: Ruediger am 09.Mai.18 um 19:29 Uhr
Der Spießigkeit der Adenauer-Zeit weine ich keine Träne nach. :wink
Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu. In den Orchideenforen hat sich diese Spiessigkeit noch bis in die jüngere Zeit gehalten. Das liegt vermutlich an dem typischen Klientel der Menschen, die sich für Orchideen, insbesondere tropische interessieren.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 09.Mai.18 um 20:18 Uhr
Leider brauchen Ehefrauen nun auch keine schriftliche Erlaubnis des Ehemann mehr, daß sie beruftstätig sein dürfen.

Da herschte früher noch Zucht und Ordnung.
Kein Damenbesuch auf dem Studentenzimmer. :thumb
Aber was war wenn es sich um keine Dame sondern um ein liederliches Frauenzimmer handelte?

Das waren damls schwierige Fragen.
Herrenbesuch war hingegen kein Problem.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 09.Mai.18 um 22:38 Uhr
Aber ins andere Extrem verfallen wie die 68er und was sie so propagierten - wehe, man war nicht 'auf Linie' - war bzw. ist es eben auch nicht, Rüdiger.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 09.Mai.18 um 22:52 Uhr
Rüdiger ist nur etwas neidisch auf die freie Liebe, die ihm in seinen jungen Jahren vielleicht verwehrt blieb, wer weiss?
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 10.Mai.18 um 17:35 Uhr
Zitat von: Jill am 09.Mai.18 um 22:38 Uhr
Aber ins andere Extrem verfallen wie die 68er und was sie so propagierten - wehe, man war nicht 'auf Linie' - war bzw. ist es eben auch nicht, Rüdiger.

Niemand muß auf Linie sein, jeder soll sein Leben so leben wie er/sie es für richtig hält.
Ob mir oder Dir das gefällt ist völlig unwichtig, das Private soll jeder für sich entscheiden, auch wenn es ab einen gewissen Grad auch politisch ist.

Toleranz und gesellschaftliche Liberalität sind ein hohes Gut, das ist leider nicht jedem klar.
Gegenseitige Rücksichtnahme schließt das übrigens nicht aus. grins
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 10.Mai.18 um 17:38 Uhr
Zitat von: Berthold am 09.Mai.18 um 22:52 Uhr
Rüdiger ist nur etwas neidisch auf die freie Liebe, die ihm in seinen jungen Jahren vielleicht verwehrt blieb, wer weiss?

Ich habe doch von der 68ern profitiert, manch Ältere hatten es nicht so einfach, im verstaubten Ambiente.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 10.Mai.18 um 18:21 Uhr
Ich persönlich habe unabhängig von den 68-gern ein freies Leben geführt. Insofern haben sie auf meine Lebensführung keinen Einfluss gehabt.
Auf einem Zeltplatz in Holland musste ich jedoch Platzgeld für 2 Zelte bezahlen, als ich zur Studentenzeit mit meiner Freundin dort zelten wollte.
Der holländische Platzwart meinte, wir seien doch nicht verheiratet und hätten doch sicherlich 2 Zelte zum Übernachten.
Ich muss zugeben, er hat mich übertölpelt, würde mir aber heute nicht mehr passieren.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 10.Mai.18 um 18:37 Uhr
Vermutlich dacht er die Deutschen sind immer sehr korrekt, so kannte er das noch aus der Besatzungszeit, ohne Trauschein kann das gar nicht anders sein.

Kluger Typ. grins
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 10.Mai.18 um 18:55 Uhr
Genau so war es. grins
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Jill am 11.Mai.18 um 21:20 Uhr
Zitat von: Ruediger am 10.Mai.18 um 17:35 Uhr

Niemand muß auf Linie sein, jeder soll sein Leben so leben wie er/sie es für richtig hält.
Ob mir oder Dir das gefällt ist völlig unwichtig, das Private soll jeder für sich entscheiden, auch wenn es ab einen gewissen Grad auch politisch ist.

Toleranz und gesellschaftliche Liberalität sind ein hohes Gut, das ist leider nicht jedem klar.
Gegenseitige Rücksichtnahme schließt das übrigens nicht aus. grins

Das sehe ich wie Du, Rüdiger - nur Toleranz war eben nicht grad die Stärke der 68er - jedenfalls nicht, wie ich die Vertreter und "Propagandisten" der 68er erlebte. Im Übrigen sehe ich als Hauptverursacherin der von Dir kritisierten Dinge die Kirche, vor allem die katholische. Dem Adolf kams eigentlich mehr drauf an, daß die Wurfrate gestimmt hat, der hat ne Menge Soldaten gebraucht....
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 11.Mai.18 um 22:00 Uhr
Zitat von: Jill am 11.Mai.18 um 21:20 Uhr
Zitat von: Ruediger am 10.Mai.18 um 17:35 Uhr

Niemand muß auf Linie sein, jeder soll sein Leben so leben wie er/sie es für richtig hält.
Ob mir oder Dir das gefällt ist völlig unwichtig, das Private soll jeder für sich entscheiden, auch wenn es ab einen gewissen Grad auch politisch ist.

Toleranz und gesellschaftliche Liberalität sind ein hohes Gut, das ist leider nicht jedem klar.
Gegenseitige Rücksichtnahme schließt das übrigens nicht aus. grins

Das sehe ich wie Du, Rüdiger - nur Toleranz war eben nicht grad die Stärke der 68er - jedenfalls nicht, wie ich die Vertreter und "Propagandisten" der 68er erlebte. Im Übrigen sehe ich als Hauptverursacherin der von Dir kritisierten Dinge die Kirche, vor allem die katholische.

Ja, da stimme ich uneingeschränkt zu.

Rudi Dutschke hat sogar gesagt, man müsse im Notfall auch Gewalt anwenden, wenn die Menschen trotz Belehrung seinem Weg in die bessere gerechte Gesellschaft nicht folgen wollten.
Diese Geisteshaltung war leider bei vielen Linken der damaligen Zeit weit verbreitet.

Die Religionen haben eben ihre eigenen Vorstellungen über das ethisch moralische Verhalten der Menschen und daran halten sie gern auch über viele Jahrhunderte fest.

Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 16.Mai.18 um 22:04 Uhr
Dutschke meinte wohl, wenn es um Revolution geht, d.h. so etwas läuft fast immer gewalttätig ab, die alten Kräfte und Machthaber geben fast nie freiwillig die Kontrolle und Privilegien ab.

Aber das weiß doch jeder. :-D

Ich glaube nicht, daß er Berthold mit Gewalt in eine Kommune zwingen wollte, oder gar Uschi Obermeier aufnötigen wollte.

Die katholische Kirche gilt immer als schwer kontrollierbar, selbst im 3. Reich gab es Mißtrauen, da waren die Evangelen deutlich kooperativer. Ähnliches konnte man in der DDR beobachten. :whistle

Gleiche sieht man in China, nicht umsonst verfolgt man gerne Katholiken.
Diese Form der Welt-Kirche war schon Heinrich dem VIII. suspekt, der Papst war nicht so steuerbar, da mußte eine eigene Kirche her. Aber damals war Politik und Glaube noch eng verwoben, heute spielt das nur noch eine geringe Rolle, obwohl die Christen öfters unbequem sind.
Prangern sie doch Ungerechtikeit, Armut, Mammon und Ausbeutung an.

Das stößt so manchem sauer auf.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 04.Mai.19 um 16:36 Uhr
Vom Weltverbesserer zum Beamten. (https://www.cicero.de/innenpolitik/68er-revolution-political-correctness-gruene-ideologie-fridays-for-future)
Die Political Correctness der 68ger ist geblieben
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Rüdi am 04.Mai.19 um 17:27 Uhr
Bis auf ein paar Passagen  :thumb
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Berthold am 04.Mai.19 um 18:16 Uhr
Ja, sehe ich auch so.
Die 68ger haben sogar etwas positives erreicht. Wenn ich richtig nachdenke, fällt es mir sogar wieder ein.
Titel: Re: 50 Jahre 68ger
Beitrag von: Ruediger am 05.Mai.19 um 22:00 Uhr
Entmuffung würde ich ihnen schon zubilligen, PC ist später erst als gesellschaftliche Seuche aufgetreten.

Dafür hat sie sich mit orwellscher Sprache fast überall eingenistet, sogar die Wissenschaft wird langsam davon befallen.