Viele Luftwurzeln = Unterversorgung?

Begonnen von Peter A., 02.Okt.10 um 11:12 Uhr

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Zeppi

Zitat von: kete am 02.Okt.10 um 18:37 Uhr
Meine machen absolut keine Luftwurzeln. Und wenn tatsächlich mal hin und wieder eine Wurzel oberhalb des Substrats erscheint, wächst sie schleunigst dahinein zurück. Klar, da sind ja auch die guten Sachen....

Kannst du mal ein Bild zeigen? Also eine große Pflanze, die schon >1 Jahr in SH-Kultur ist.

Grüße ... Ricci

Ralla

Zitat von: Burki am 02.Okt.10 um 18:46 Uhr
Und echt schade, daß Du ihr keinen Baum pflanzen willst, sogar Katzen haben immer einen Katzenbaum. Und jetzt kriegt die keinen Plopsenbaum. :sad:

Wenn ich den Baum dort pflanze, wo die Phal wächst, dann müsste ich den ins Klo pflanzen. Die muss also als Topfpflanze weitermachen. Dummerweise passt sie nicht mehr in den 19er Topf. Zuviele Wurzeln. Also musste jetzt ein undurchsichtiger 25er herhalten.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Burki

Meine Lösung wäre eine vierstöckige Blumenampel. :-D
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

kete

Zitat von: Zeppi am 02.Okt.10 um 18:57 Uhr
Zitat von: kete am 02.Okt.10 um 18:37 Uhr
Meine machen absolut keine Luftwurzeln. Und wenn tatsächlich mal hin und wieder eine Wurzel oberhalb des Substrats erscheint, wächst sie schleunigst dahinein zurück. Klar, da sind ja auch die guten Sachen....

Kannst du mal ein Bild zeigen? Also eine große Pflanze, die schon >1 Jahr in SH-Kultur ist.

Mehr als ein Jahr in S/H-Kultur hab' ich nicht. Aber ich kann Dir morgen mal ein Foto von einer meiner am längsten in S/H-Kultur befindlichen machen.
Hybriden !!!

GuRu

#19
Zitat von: kete am 02.Okt.10 um 15:12 Uhr
....Gutgenährte zufriedene Phals machen keine Luwus, weil sie sie nicht brauchen. Weder zum festhalten, wenn sie fest im Substrat verankert sind, noch zur Ernährung, wenn sie dort alles finden, was sie brauchen. Für mich deutet das auch auf Mangelerscheinung hin.
Kann ich so nicht bestätigen!!
Halte ich auch für den falschen Denkansatz.
Das würde ja bedeuten, dass es Carolas Pflanze schlecht geht, die sieht aber aus, als ob dies nicht der Fall ist. Auch ich habe eigene Pflanzen, die Luftwurzeln ausbilden, bei denen ich aber nie auf die Idee käme, dass sie in irgend einer Form Mangel leiden.
Zitat von: Zeppi am 02.Okt.10 um 16:57 Uhr
......Wenn so ein Verhalten bei bei SH-Kulturen nicht vorkommt, zeigt das nur, das die normalen Regelmechanismen dort außer Kraft gesetzt werden.
Auch das ist - denke ich – nicht der Fall!!

Alle Pflanzen sind bestrebt, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen oberirdischen Pflanzenteilen und dem Wurzelwerk (meistens unterirdisch) herzustellen.
Dies ist auch bei epiphytisch wachsenden Orchideen so.
Wachstum der Pflanze bedeutet auch Wachstum der Wurzeln.
Die Kultivierung von Orchideen in Töpfen, unter welcher Kulturmethode auch immer, entspricht niemals dem natürlichen Vorkommen und Wachstum.
Einfluss hat auch die Wuchsform der Orchidee.
-Phaleanopsis sind monopodial wachsend, Cattleyen dagegen sympodial.
-Neue Wurzeln bei monopodial wachsenden Orchis erscheinen, wie bei Carolas  Pflanze zu sehen ist, weiter oben am Stamm (ihre Pflanze steht vielleicht zusätzlich etwas hoch). Für diese Wurzeln ist der Einfluss des Pflanzsubstrats einfach nicht mehr relevant.
-Neue Wurzeln bei sympodialen Orchis sind auf Grund der Wuchsform viel näher am Substrat und wachsen daher u.U. auch in dieses hinein.
-Orchideenwurzeln unterliegen in der Regel nicht dem Geotropismus. Deshalb ist ein ungerichtetes Wachstum durchaus normal.
-Sicher spielen auch andere Faktoren, wie z.B. genetische Veranlagung, eine Rolle.

orchitim

Grund sätzlich haben beide Fraktionen hier recht, sowohl ein Mangel an Versorgung, Wasser und Nährstoffe, als auch mechanische Reize sorgen für wachstum der Wurzeln insgesamt. Wie auf eerikas Bild ja ganz deutlich zu sehen ist, wachsen die Wurzeln auf der Sturzgegenseite am heftigsten aus dem Topf, ein Versuch die Pflanze zu stabilisieren. Auch an Bäumen am Standort findet man bei Stammsitzern die größere Wurzelmenge nach oben wachsend, zum einen um die Pflanze zu halten und zum anderen dem Wasser entgegen. Diese Effekte sind weit verbreitet im Pflanzenreich.
Diskutiere niemals mit Idioten. Sie holen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dort mit Erfahrung.

GuRu

Zitat von: orchitim am 02.Okt.10 um 20:49 Uhr
Grund sätzlich haben beide Fraktionen hier recht, sowohl ein Mangel an Versorgung, Wasser und Nährstoffe, als auch mechanische Reize sorgen für wachstum der Wurzeln insgesamt....
Tom, dies entspricht nicht meinen Wahrnehmungen!!
Wurzeln wachsen hauptsächlich im entsprechenden Wachstumszyklus!!
Stell Dir vor, Ketes Cattleya wächst weiter und neue Triebe wachsen über den Topfrand hinaus. Die bilden dann mit Sicherheit neue Wurzeln, die werden irgendwohin wachsen, aber keine der Wurzeln findet den Weg zurück in den Topf.
Es bestehen weder eine Mangelsituation noch Probleme in der Befestigung, die Pflanze wird aus den Wurzeln im Topf noch optimal versorgt und fest gehalten.
Bei monopodialen Pflanzen findet dieses Wachstum nach oben statt, folglich auch die Bildung neuer Wurzeln weiter oben am Stamm.
 

Zeppi

Zitat von: GuRu am 03.Okt.10 um 07:26 Uhr
Stell Dir vor, Ketes Cattleya wächst weiter und neue Triebe wachsen über den Topfrand hinaus. Die bilden dann mit Sicherheit neue Wurzeln, ...

Nach Ketes Theorie werden diese neuen Triebe keine Wurzeln außerhalb des Topfes bilden.  grins

Es ging bei dem Thema eigentlich auch um die Luftwurzeln bei Phals, die auf einen Versorgungsmangel hindeuten sollen.
Grüße ... Ricci

kete

Zitat von: Burki am 02.Okt.10 um 18:46 Uhr
Liebe Kete,
Pflanzen können nicht denken. Die haben nur Rezeptoren und ä. gelagerte Mechanismen.
Deshalb können die einfach nicht einen Blumenpot von aufgebundenem Substrat unterscheiden. Deshalb kann man die reichlich ver.....en. ;-)

Das ist mir schon klar, ich glaube aber schon, dass sie einen Sinn für ihre Position im Raum haben und merken, ob sie fest und sicher sitzen, oder ob ihre Unterlage etwas unsicher und wackelig ist und deshalb bilden sie bei Blockkultur "Festhalte-Wurzeln", die sie bei sicherer Verankerung und ausreichender Versorgung im Topf eigentlich nicht benötigen würden.

In Rallas Fall glaube ich, dass die Pflanze "merkt", dass ihr der Topf jetzt zu klein ist und durch die vielen Luwus deutet sie an, dass sie gern einen größeren hätte, damit sie die Wurzeln wieder sicher im Substrat verankern kann und auch, dass sie aufgrund ihrer Größe mehr Nährstoffe benötigt, welche sie sich jetzt außerhalb des zu kleinen Topfes und nicht mehr ausreichend nährenden Substrates außerhalb sucht (und nicht findet).
Hybriden !!!

kete

Zitat von: Zeppi am 03.Okt.10 um 08:38 Uhr
Nach Ketes Theorie werden diese neuen Triebe keine Wurzeln außerhalb des Topfes bilden.  grins

Haha!   ;-)  Doch, werden sie sicherlich, aber das heisst doch nur -> siehe oben!
Hybriden !!!

Ralla

Zitat von: Zeppi am 03.Okt.10 um 08:38 Uhr
Es ging bei dem Thema eigentlich auch um die Luftwurzeln bei Phals, die auf einen Versorgungsmangel hindeuten sollen.

Ursprunglich ging es um Dendro kingianum.  grins
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ralla

Zitat von: kete am 03.Okt.10 um 09:47 Uhr
In Rallas Fall glaube ich, dass die Pflanze "merkt", dass ihr der Topf jetzt zu klein ist und durch die vielen Luwus deutet sie an, dass sie gern einen größeren hätte, damit sie die Wurzeln wieder sicher im Substrat verankern kann und auch, dass sie aufgrund ihrer Größe mehr Nährstoffe benötigt, welche sie sich jetzt außerhalb des zu kleinen Topfes und nicht mehr ausreichend nährenden Substrates außerhalb sucht (und nicht findet).

Dummerweise sind bei Flopsen Töpfe im normalen Wachstumsgeschehen unbekannt. Das ist eine völlig nicht-artgerechte Haltung. Ich sage weiterhin, die Pflanze sucht den Baum. Da noch keine Töpfe entwickelt wurden, die einen Baum imitieren, wachsen die Wurzeln halt in die Luft.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Zeppi

Zitat von: kete am 03.Okt.10 um 09:47 Uhr
Das ist mir schon klar, ich glaube aber schon, dass sie einen Sinn für ihre Position im Raum haben und merken, ob sie fest und sicher sitzen, oder ob ihre Unterlage etwas unsicher und wackelig ist und deshalb bilden sie bei Blockkultur "Festhalte-Wurzeln", die sie bei sicherer Verankerung und ausreichender Versorgung im Topf eigentlich nicht benötigen würden.

Das denke ich nicht, Kete.

Meine große Phal sitzt in einem großen Keramiktopf und ist an einem Stahlstab fixiert, sitzt also sicher und fest. Trotzdem treibt sie reichlich Wurzeln aus, immer unterhalb des letzten BT.
An Nährstoffen, Wasser oder Licht mangelt es ihr auch nicht, sonst würde sie nicht so gut wachsen und blühen.

Übrigens kann man hier gut sehen, das Phals auch in Hydrokultur Luftwurzeln erzeugen:
http://www.hydrotip.de/datenbank/gross/Phalaenopsis+Hybride.jpg
http://picasaweb.google.fr/lh/photo/s0pVCihJradS7J_VNasMdg

Was mich wundert ist, dass man zwar im Netz viele junge Pflanzen in SH sehen kann, aber keine, die schon 5 oder mehr Jahre darin gewachsen sind. Ob das wohl einen Grund hat?
Grüße ... Ricci

Manne

Ich bin ja nun kein Experte für solche Sachen. Erinnere mich aber, das in  "Die Orchidee" ein Beitrag von einem Engländer war, in dem er nachgewiesen hat, das in den Spitzen von Luftwurzeln eine Chlorophyll Form existiert, welche die 30ig fache Leistung von Blattgrün hat.

Ralla

Zitat von: Manne am 03.Okt.10 um 11:47 Uhr
Ich bin ja nun kein Experte für solche Sachen. Erinnere mich aber, das in  "Die Orchidee" ein Beitrag von einem Engländer war, in dem er nachgewiesen hat, das in den Spitzen von Luftwurzeln eine Chlorophyll Form existiert, welche die 30ig fache Leistung von Blattgrün hat.

Interessant. Was für einen Vorteil hat die Pflanze davon? Ist das der Richtungsweiser "entgegen dem Licht wachsen"? Sozusagen ein hochsensibles Tastorgan? Wenn die Wurzelspitze an etwas anstößt und es dort somit dunkel ist, ist es ein Zeichen sich festzuhalten?
Liebe Grüsse, Carola     

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