Vorsicht mit der Alternativmedizin

Begonnen von Berthold, 26.Jan.15 um 17:03 Uhr

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Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 26.Jan.15 um 17:03 Uhr
Insbesondere bei Krebs

Die hier beschriebene Amygdalin-Quelle besteht aus Aprikosenkernen. Ich habe davon auch ein Kilo und knabbere gelegentlich ein paar, weil mir der bittere Geschmack gefällt. Mehr als 6 Stück sollte man aber nicht essen und Kinder gar keine.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Orchimatze

#2
Alternativmedizin und Heilpraktiker (von denen ich sehr viel halte) können sicher bei vielen gesundheitlichen Problemen helfen.
Wenn jemand aber schon ein Karzinom oder Karzinoid hat, braucht es einen guten Chirurgen und/oder Facharzt... :heul
Das wird einem auch ein GUTER Heilpraktiker bestätigen...
Anderer Seits sollte ein GUTER Facharzt Ratschläge vom Heilpraktiker auch nicht mit: "Oh, da hatte jemand zuviel Geld" und "Der hat ja nicht mal studiert" abtun.
Liebe Grüße, Matthias...

...bin anders als Andere... 😅

Alwin

#3
ich denke es gibt heut zutage keinen Dr. med. mehr
der nix von Alternativmedizin hält wenn es Sinn ergibt
Selbst Professoren an der Uni (z.B. Tübingen ) setzen viel  *auf wenig Chemie
... es gibt aber noch viele sogenannte Heilpraktiker im sechs Wochen Kurs -
die das Feindbild herkömmliche Medizin verteufeln ...
und nur auf Kügelchen Verkauf getrimmt sind unterstützt von der Öko -welle

* ohne meinen Heilpraktiker und Physiotherapeut wäre ich ein Häuflein Elend
... aber ohne die Medezinische Kunst der Professoren ein totes nix  :-)
Es grüsste Alwin

Alexa

Das ist doch auch keine Frage von "entweder/oder".
Ein seriöser Vertreter von z.B. Homöopathie/Naturheilkunde/TCM/Ayurveda und wie sie nicht alle heißen, versteht sich immer als Ergänzung zur Schulmedizin und kennt seine Grenzen sehr wohl.

Berthold

Ja, aber es sind nicht alle seriös und versuchen ihre Mitmenschen zuerst mal nach ihrem persönlichen nicht evidenzbasierten Glaubensmethoden zu behandeln. Da kann in dem ein oder anderen Fall schnell mal wertvolle Zeit verstreichen, die man bei schnell fortschreitenden Erkrankungen nicht mehr durch wissenschaftlich basierte Heilmethoden aufholen kann.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alexa

Ja, Menschen, die andere Menschen behandeln sind eben auch nur Menschen.
Und auch unter den Schulmedizinern gibt es Exemplare, die nach ihren Glaubensmethoden behandeln, wertvolle Zeit verstreichen lassen, das falsche Medikament verordnen, die falsche Behandlungsmethode wählen, falsche Diagnosen stellen etc. und aufgrund dessen nicht unbedingt weniger Leichen im Keller haben als ein Alternativmediziner.

So ist das eben.

Alwin

Zitat von: Alexa am 27.Jan.15 um 19:24 Uhr
Ja, Menschen, die andere Menschen behandeln sind eben auch nur Menschen.
So ist dasLeben... nur im Tod sind alle gleich ... oder ?
Es grüsste Alwin

Berthold

Zitat von: Alexa am 27.Jan.15 um 19:24 Uhr
Ja, Menschen, die andere Menschen behandeln sind eben auch nur Menschen.
Und auch unter den Schulmedizinern gibt es Exemplare, die nach ihren Glaubensmethoden behandeln, wertvolle Zeit verstreichen lassen, das falsche Medikament verordnen, die falsche Behandlungsmethode wählen, falsche Diagnosen stellen etc. und aufgrund dessen nicht unbedingt weniger Leichen im Keller haben als ein Alternativmediziner.

So ist das eben.
In der sogenannten Schulmedizin wird kein Glaube gelehrt, sondern nur evidenzbasierte Erkenntnisse, die nach wissenschaftlichen Regeln ermittelt wurden. Dennoch kann sich natürlich ein Mediziner irren bei seinen Behandlungsmethoden, weil der Mensch mit seiner körperlichen und mentalen Erscheinung sehr komplex ist. Oder aber er beherrscht einfach sein Fach nicht ausreichend, was in allen Berufsgruppen vom Politiker über den Ingenieur bis zum Pfaffen vorkommt.

Wenn ein glaubensbasierter Medizinmann genau so viele Leichen im Keller hätte wie ein an deutschen oder amerikanischen Universitäten ausgebildeter Mediziner, könnte man eigentlich auf das gesamte Medizinstudium mit seiner gesamten Forschung und Lehre verzichten. Dadurch würde die Gesellschaft sehr viel Geld einsparen.
Ich fürchte nur, dem ist nicht so.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alexa

Wieso glaubst du denn, dass alternative medizinische Ansätze und Methoden ausschließlich glaubensbasiert sind? Auch in diesen Bereichen gibt es evidenzbasierten Forschung und Lehre.

Die Menschen vergessen eben gerne, dass sie mit einem Bein im Grab stehen, sobald sie das Licht der Welt erblicken. Das Leben endet mit dem Tod.
Und obwohl das medizinische Wissen und Können sehr weit fortgeschritten ist und viel vermag, hat niemand das Recht, im Falle einer schweren Erkrankung auch geheilt zu werden. Er hat das Recht behandelt zu werden - das Recht auch zu genesen, kann man leider nicht geben. Ebenso gibt auch das Leben niemandem das Recht ein gesundes Kind zu bekommen.

Konkret will ich damit sagen: Wer schwer krank wird und den richtigen Arzt findet, der ihn heilen kann und somit dem Tod von der Schippe springt, hat einfach großes "Glück" gehabt.

Berthold

Zitat von: Alexa am 27.Jan.15 um 20:13 Uhr
Wieso glaubst du denn, dass alternative medizinische Ansätze und Methoden ausschließlich glaubensbasiert sind? Auch in diesen Bereichen gibt es evidenzbasierten Forschung und Lehre.

Wenn es evidenzbasierte (reproduzierbare) Erkenntnisse (über den Placebo-Effekt hinaus) gäbe, so wären diese sofort Bestandteil der wissenschaftlichen Ausbildung.
Würden sie von den Ausbildern an den Hochschulen ignoriert, würden sie sich grober Kunstfehler schuldig machen. Deshalb sind Ärzte auch zur Fortbildung gezwungen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Alexa

Eben. Sie sind zur Fortbildung gezwungen, weil es immer wieder neue Erkenntnisse gibt. Und die Schulmedizin ist lange nicht am Ende der Fahnenstange mit ihrem Wissen. Und irgendwann werden auch Teile alternativer Methoden bewiesen werden können.
Nur: solange sie nicht bewiesen sind, können sie trotzdem funktionieren.
Man kann also nicht sagen: solange etwas nicht bewiesen ist, funktioniert es auch pauschal nicht.

Psychotherapie funktioniert auch, ohne dass wirklich bewiesen ist, warum.

Berthold

Zitat von: Alexa am 27.Jan.15 um 20:28 Uhr

Nur: solange sie nicht bewiesen sind, können sie trotzdem funktionieren.
Man kann also nicht sagen: solange etwas nicht bewiesen ist, funktioniert es auch pauschal nicht.

Psychotherapie funktioniert auch, ohne dass wirklich bewiesen ist, warum.

Jetzt langsam bitte. Bei einem Medikament muss nicht bewiesen werden, warum bzw. wie sie wirkt, sonder nur, dass es wirkt (über Placebo-Effekt hinaus).
Die physiologischen Zusammenhänge sind so komplex, dass man von vielen hochwirksamen Medikamenten immer noch nicht genau weiss, nach welcher physiologischen Wirkungskette sie wirken. Die genaue Wirkungsweise zu kennen ist natürlich äusserst erstrebenswert, weil man dann das Medikament eventuell verbessern kann, damit die Wirkung stärker ist oder die Nebenwirkungen geringer sind.
Aber dass das Medikament überhaupt wirkt, muss in einer mehrstufigen Doppelblindstudie nachgewiesen werden.

Bei Therapien ist die Sache schwieriger. Da darf soweit ich weiss jede Therapie angewendet werden, wenn sie keine schädigenden Nebenwirkungen hat.
Ob die Therapieleistung von der gesetzlichen Kasse übernommen wird, ist eine andere Frage. Da gibt es Fachgremien, die regelmässig darüber diskutieren, welche Leistungen von den Kassen zu übernehmen sind. Dabei wird auch das Preis/Leitungsverhältnis der Therapie berücksichtigt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zitat von: Orchimatze am 26.Jan.15 um 23:19 Uhr
Alternativmedizin und Heilpraktiker (von denen ich sehr viel halte) können sicher bei vielen gesundheitlichen Problemen helfen.
Wenn jemand aber schon ein Karzinom oder Karzinoid hat, braucht es einen guten Chirurgen und/oder Facharzt... :heul


Ja, wenn es was ernstes ist, sollte man zum Arzt gehen.

Bei Befindlichkeitsstörungen geht man zum Kartenleger, afrikanischem Heiler, Handaufleger oder gar zum Heilpraktiker.
Je nach gewünschtem Entertainment eben.
Beste Grüße

Rüdiger

Orchimatze

Zitat von: Ruediger am 29.Jan.15 um 01:42 Uhr

Ja, wenn es was ernstes ist, sollte man zum Arzt gehen.

Bei Befindlichkeitsstörungen geht man zum Kartenleger, afrikanischem Heiler, Handaufleger oder gar zum Heilpraktiker.
Je nach gewünschtem Entertainment eben.

Meine Heilpraktikerin konnte mir immer sehr gut bei ernsteren Rückenschmerzen helfen.
Wenn man zum Orthopäden geht (vorrausgesetzt man bekommt einen Termin innerhalb der nächsten 6 Wochen) bekommt man eine Spritze und 6 x Krankengymnastik, die man auch anteilsweise selber zahlen muss.
Gymnastik mach ich aber eh schon 3 -4mal die Woche und die Spritze hilft auch nur bedingt. :ka
Wenn das dann nicht hilft geht es Richtung OP.
Ich hab auf Reha viele operierte Leute getroffen, denen ging es nach der OP auch nicht besser.
Vielleicht sollten die Ärzte den Betroffenen sagen, das ohne eigene Initiative, sprich regelmäßige Rückenübungen, es sicher nicht besser wird.

Deshalb geh ich lieber gleich zum Heilpraktiker, die renkt mich ein und alles ist gut...
Und wenn das nicht mehr reicht, halt zum Arzt...

Muss aber jeder so machen wie er meint. :yes
Liebe Grüße, Matthias...

...bin anders als Andere... 😅