Bulbophyllum reticulatum

Begonnen von Berthold, 25.Okt.09 um 02:15 Uhr

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Ralla

Vermutlich sucht sie den Baum zum Hochklettern.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Burki

#76
Berthold, ist richtig, die feinen Wurzeln bilden sich bei Dauerfeuchte.
Damit kommt die Pflanze auch zurecht.
Kommt das Rhizom aber in den Boden, besteht die Gefahr, daß genau hier die befürchteten Fäulnisbakterien und dann auch Pilze angreifen können.
Wenn die Moosschicht die Wurzeln schön feucht hält, wachsen diese durch das Moos bis in das eigentliche darunterliegende Substrat.
Wenn hingegen die Wurzeln in wechselfeuchte oder nur in feuchter Luft hängen, bilden sich die feinen Verästelungen zurück zu den bekannten Bulbomäßigen Wurzeln. Diese müssen aber in regelmäßigen nicht zu langen Intervallen naß werden, damit die Spitzen nicht austrocknen. Dann nämlich stirbt eine solche Wurzel ab.
Es kommt also wieder mal auf die Gewohnheiten des Kultivateurs an.
Aber in beiden Fällen sollte das Rhizom an der Oberfläche bleiben können.
Viele Bulbos haben in den wachsenden Rhizomspitzen Rezeptoren für Licht und/oder Schwerkraft. Es ist anzunehmen, daß Substrat diese wachsenden Spitzen an der Orientierung behindert. Möglich ist sogar, daß die Vegetationspunkte im Substrat gegen Widerstand oder bei Dunkelheit erst garnicht austreiben, obwohl der Impuls gesetzt wurde. Impulse durch beschleunigte Stoffwechselvorgänge bei Lichteinwirkung auf die Blätter und/oder Bulbe und ausreichend Nährstoffe in Lösung an den Wurzeln. Bestimmte Temperaturintervalle und Tageslichtlängen, sowie Temperaturintervalle induzieren die BT-Bildung. Diese bewegen sich dann auch durch Substrat und Dunkelheit. Die Richtung der BTs wird durch Licht und Dehnungsspannungen in bestimmten Zellen gesteuert.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Mr. Kaizer

Naaaa, Burki, der Berthold macht das bis jetzt sehr gut. Bis dahin hatte ich es noch nie geschafft. (Meine reticulaten sind immer gern verstorben.) Du kannst dich ja auch mal in der Kultur versuchen, das ist mitunter schon recht abenteuerlich.

Zitat von: Burki am 15.Mär.11 um 22:34 UhrBestimmte Temperaturintervalle und Tageslichtlängen, sowie Temperaturintervalle induzieren die BT-Bildung. Diese bewegen sich dann auch durch Substrat und Dunkelheit. Die Richtung der BTs wird durch Licht und Dehnungsspannungen in bestimmten Zellen gesteuert.

Burkovic, da hast du natürlich Recht: Jetzt fehlen eigentlich nur noch Blüten.

Burki

Zitat von: Mr. Kaizer am 15.Mär.11 um 23:43 Uhr
Naaaa, Burki, der Berthold macht das bis jetzt sehr gut.
Ganz klar. Bin ich auch der Meinung.
Wie geschrieben würde ich nur nicht die Rhizome mit einbuddeln.
Ist wohl Bertholds Gewohnheit aus alter Erdorchitradition. :-D

Zitat von: Mr. Kaizer am 15.Mär.11 um 23:43 Uhr
Zitat von: Burki am 15.Mär.11 um 22:34 UhrBestimmte Temperaturintervalle und Tageslichtlängen, sowie Temperaturintervalle induzieren die BT-Bildung. Diese bewegen sich dann auch durch Substrat und Dunkelheit. Die Richtung der BTs wird durch Licht und Dehnungsspannungen in bestimmten Zellen gesteuert.

Burkovic, da hast du natürlich Recht: Jetzt fehlen eigentlich nur noch Blüten.

Tja, da habe ich wohl etwas doppelt gemoppelt. :heul
Gemeint hatte ich, daß die Bts wohl kein Problem damit haben, durch Substrat nach Oben zu gelangen, wohingegen die kriechenden Rhizome schon behindert werden.

Robertosan, kannst ja mal berichten, wie Du die reticulatum kultiviert hast und was schief gelaufen ist. Daraus kann man ja auch lernen. :wink
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Berthold

Zitat von: Burki am 16.Mär.11 um 09:01 Uhr
Wie geschrieben würde ich nur nicht die Rhizome mit einbuddeln.
Ist wohl Bertholds Gewohnheit aus alter Erdorchitradition. :-D


Robertosan, kannst ja mal berichten, wie Du die reticulatum kultiviert hast und was schief gelaufen ist. Daraus kann man ja auch lernen. :wink

Man sieht aber auf vielen Fotos (Kultur und Natur), dass die Rhizome tief im Substrat (Moosschicht) versteckt sind. Nur die Bulben schauen raus.



Es ist bei dem Kulturversuch meist so, dass die feinen Wurzeln abfaulen (bakterielle Infektion), dann das Rhizom und die Pflanze ist hin. Das passiert relativ schnell nach dem Einpflanzen (1 bis 3 Wochen, je nach Temperatur).

Die Art scheint gegenüber Infektionen einfach empfindlicher zu sein als andere Bulbos. Vermutlich lebt sie in der Natur mit Pilzen oder Mikroorganismen zusammen, von denen sie sich vor Angriffen anaerober Bakterien schützen lässt. Und das funktioniert vermutlich nur etwas tiefer im Substrat.

Sowas gibt es in Deutschland bei dem weissen Waldvögelein, Cephalanthera damasonium, auch.

Ich hatte meine Pflanzen in Teilstücke zerschnitten und habe insgesamt 6 Substratmischungen getestet. 2 davon sind relativ schnell abgefault.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Burki

#80
Berthold, ich verstehe Dich schon.
Ich bin eben der Meinung, daß das Rhizom unter Substrat wesentlich empfindlicher ist, als an der Luft.
Wurzeln, die zum Teil in der Luft sind und nur zum Teil im Substrat, sind bestimmt auch robuster, weil nicht alles so fein verästelt und mit Wurzelhäärchen versehen ist.
Ich bin nicht davon überzeugt, daß diese Pflanze überdurchschnittlich empfindlich gegenüber Pilzen ist. Ich glaube eher, daß die nicht mit den Füßen dauerfeucht stehen darf. Gerade so eine Gratwanderung zwischen nicht immer naß und nie ganz trocken. Ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll.

Ich glaube auch, daß ich mich mal an einer B. reticulatum erproben sollte.


Sieh Dir die Bilder mal an und achte auf die Rhizome und besonders auf die Wurzeln:
http://tiny.cc/b9hzf
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Berthold

#81
Zitat von: Burki am 16.Mär.11 um 13:10 Uhr
Ich bin nicht davon überzeugt, daß diese Pflanze überdurchschnittlich empfindlich gegenüber Pilzen ist.

Das genau ist der springende Punkt. Sie sind nicht gegenüber Pilzen empfindlich sonder gegenüber Bakterien und müssen sich von bestimmten Pilzen vor den Bakterien schützen lassen. Meine Theorie besagt, dass für diesen Schutz sehr viele Pilze in Frage kommen. Darauf bauen meine Experimente auf. Schaue auch mal hier mit den Pilzen.

Wenn Du Recht hättest, wäre meine Kulturrichtung nicht zielführend. Aber ich vermute, du bist nicht im Recht. Sonst wären nicht so viele Kulturversuche erfolglos verlaufen.

Andere Pflanzen, die extrem nach Pilzschutz verlangen, sind z. B. Selenipedium und Cephalanthera damasonium. Wenn man das nicht getestet hat, glaubt man es kaum. Äusserlich sieht man den Pflanzen absolut nichts ungewöhnliches an.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Burki

Berthold, Dein Standpunkt ist ein guter und auch in meinen Augen durchaus berechtigt.
Ich bin aber immer noch von meinem überzeugt.

Da werde ich mir wohl ein B. reticulatum besorgen müssen, um meine eigene Theorie zu testen. ;-)
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.


Burki

So, jetzt geht es los. Gestern habe ich mein B. reticulatum aufgebunden.

Berthold, was macht Deines denn als Erdorchidee???
:whistle
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Berthold

Zitat von: Burki am 16.Apr.11 um 14:30 Uhr
So, jetzt geht es los. Gestern habe ich mein B. reticulatum aufgebunden.

Berthold, was macht Deines denn als Erdorchidee???
:whistle

Zweien meiner geht es sehr gut.

Aber Burki, bitte mach umgehend ein Foto (vorher-nachher), denn in 3 Wochen sind vermutlich die Blätter abgefallen wegen Mikro-Infektionen im Wurzelbereich.

Ich bin gespannt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Burki am 16.Mär.11 um 13:10 Uhr
Sieh Dir die Bilder mal an und achte auf die Rhizome und besonders auf die Wurzeln:
http://tiny.cc/b9hzf

Burki, ich glaube, auf den Fotos mit den freiliegenden Wurzeln ist das Rhizom durch Substratabrutsch freigelegt worden. Ich halte das für von der Pflanze "nicht gwollt", sondern nur ertragen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Burki am 16.Apr.11 um 18:53 Uhr
Das ist grün eingefärbt, anderes hatte ich leider nicht mehr:

Burki, Du kaufst totes Spaghnum und färbst es grün ein, damit die Pflanzen nicht merken, dass es schon tot ist?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Hinterlistiger Pursche der Purki! :-D

Burki

#89
Nein noch schlimmer. Das war schon grün eingefärbt, damit ich beim Kauf nicht merke, daß es schon tot ist.
Und ich habe mich noch gewundert, warum die lebendes Moos pressen. :ka

Und außerdem könnt Ihr froh sein, daß das Bulbo nicht aus FIMO ist. Das würde ewig halten.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.