Greta Thunberg: Fridays for Future, inzwischen deutlich verirrt.

Begonnen von Berthold, 01.Feb.19 um 17:35 Uhr

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Berthold

800 Leute bei Demo in London festgenommen.

Greta sagt "Zu lange standen die Leute an der Macht im Weg". Das hört sich deutlich militanter und nach Aufruf zur Revolution an. Rudi Dutscke hatte in Berlin zuletzt auch so argumentiert.

Ich denke, das können sich die Regierungsverantwortlichen nicht mehr lange gefallen lassen, auch wenn sie inzwischen den Papst auf ihrer Seite  hat. Der  Papst hat noch nicht verstanden, dass er selber auch gemeint ist.
Wenn Greta so weiter macht, landet sie doch noch auf dem Scheiterhaufen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Welt hat auf Greta gewartet.

Jetzt hat die Mutter ein Buch über Greta geschrieben. Auch darauf hat die Welt bestimmt gewartet.

Bei Jesus von Nazaret war es ähnlich, nur hat da nicht die Mutter das Buch geschrieben, sondern eine Gruppe seiner Anhänger. Sie haben es Bibel genannt. Aber der Titel "Szenen aus dem Herzen" klingt auch gut.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Du kennst aber den Unterschied zwischen Jesus und Greta?

:swoon

Die kleine Greta mußt Du nicht mit solchen Eifer verfolgen, daß sie etwas grundsätzlich verbessern möchte ist doch positiv.

Das sie dafür andere Schüler motiviert, das ist auch nicht schlecht.
Die vergreiste Politik hat es sich zu bequem gemacht, denkt man hat beliebig Zeit und kann erstmal so weiter machen.
Das ist grundsätzlich falsch, das haben die Schüler offen thematisiert.
So gesehen ist das gut, nun muß man eben mal die Anstrengung intensivieren, Lösungen suchen und umsetzen.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 07.Mai.19 um 19:02 Uhr
Die vergreiste Politik hat es sich zu bequem gemacht, denkt man hat beliebig Zeit und kann erstmal so weiter machen.
Das ist grundsätzlich falsch, das haben die Schüler offen thematisiert.

Das stimmt aber nicht.
Die Politiker kämpfen intern wie die Kesselflicker gegen einander, um Lösungen zu finden, aber es sind kein Lösungen bekannt, nur deshalb geht es so weiter.

Die Politiker haben den Bürgern Lösungen von Problemen versprochen, aber sie kennen die Lösungen nicht. Und jetzt haben sie den Salat und machen sich unglaubwürdig.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Natürlich gibt es eine Lösung, nur sie ist nicht opportun, da müßte man in den sauren Apfel beißen und die Atomkraft weiter nutzen.

Ohne diese Brückentechnologie wird es schwer die Klimaziele zu erreichen, da mogelt sich die Politik drum rum.
Das ist das Hauptproblem.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 07.Mai.19 um 20:13 Uhr
Natürlich gibt es eine Lösung, nur sie ist nicht opportun, da müßte man in den sauren Apfel beißen und die Atomkraft weiter nutzen.

Ohne diese Brückentechnologie wird es schwer die Klimaziele zu erreichen, da mogelt sich die Politik drum rum.
Das ist das Hauptproblem.

Die Atomkraft weiter zu nützen ist aber keine Lösung in den Augen der aktuellen Politiker, weil die ja selber den Ausstieg beschlossen haben und der Bevölkerung teils überzeugend erklärt haben, dass Atomkraft Teufelswerk ist. Viele Menschen glauben das doch inzwischen wirklich.

Es wäre ja so, als wenn die Anhänger von Jesus plötzlich behaupten würden Jesus sei garnicht Gottes Sohn, sondern ein uneheliches Kind von dem Stall-Nachbarn in Bethlehem.

Da muss erst ein Gerhard Schröder bei den Grünen erwachen und die Schäflein wieder auf den rechten Weg führt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Ich bin gespannt, wie man aus dem Dilemma raus kommt.

Vermutlich wird es teuer und eine echte Heuchelei, aber wenigstens bleibt die Glaubenswelt erhalten. :star
Natürlich freut sich niemand über Atommüll, aber man kommt aktuell nicht aus der Klemme.

Wünsch Dir was ist gerade aus.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Greta Thunberg verliert in Schweden bei der EU-Wahl.

Ich denke, die Schweden sind bei der Aufklärung der Menschheit über den Klimawandel den anderen Ländern schon einige Jahre voraus.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Naja, viele der jungen Leute die da demonstrieren dürfen sowieso noch nicht wählen.
Darüber hinaus - nur weil ein paar Demonstranten laut sind heißt das nicht dass sie eine relevante Gruppe der Bevölkerung stellen. So gesehen ist das nicht erstaunlich, im Gegensatz zu den Werten der Grünen bei euch in Deutschland. Trotz deren radikaler Positionen.

Berthold

#54
Klimaökonom Edenhofer meint: ,,Greta Thunberg kennt die wissenschaftlichen Fakten genau".

Ich fürchte, Greta weiss überhaupt nichts über die wissenschaftlichen Fakten, denn die Wissenschaftler selber kennen keine Fakten.
Sie stellen nur unterschiedliche Thesen über gewissen Zusammenhänge auf. Das ist natürlich ihr Recht und sogar ihre Pflicht.
Aber die  Politiker sollten nicht auf  Basis dieser sehr dünnen Erkenntnisbasis in blinden Aktionismus verfallen.

Leider berät Ottmar Edenhofer die Bundesregierung im Klimaschutz.

Angela Merkel hat sich schon die richtigen "Fachleute" für ihre Beratung ausgesucht.
Der krasseste Fall war der  Leiter des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Prof. Joachim Schellnhuber. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 27.Mai.19 um 14:50 Uhr
Greta Thunberg verliert in Schweden bei der EU-Wahl.

Ich denke, die Schweden sind bei der Aufklärung der Menschheit über den Klimawandel den anderen Ländern schon einige Jahre voraus.

So sieht es auch Sverker Sörlin. Er ist Professor für Umweltgeschichte an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm und einer von acht Experten des schwedischen Klimarats, der die Regierung in Klimafragen berät.

Spiegel vom 28. May 2019:

"Sörlin hat die Umweltprogramme der Parteien und auch den Werdegang von Greta Thunberg genau verfolgt. Sie sei erst außerhalb ihres Landes zu der Ikone geworden, die sie heute ist, weil diese Art des Klimaaktivismus für andere Länder etwas Neues sei - nicht aber für die Schweden."
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Ich finde es per se nicht schlecht, dass verstärkt nach Alternativen wie erneuerbaren Energiequellen gesucht wird.
Über kurz oder lang wäre das ja auch notwendig gewesen, weil Erdöl und ähnliche fossile Energieträger nicht in endloser Menge vorhanden sind und die Kernenergie ja auch nicht über alle Zweifel erhaben und der Weisheit letzter Schluss sein kann.
Und nicht zu vergessen ist, dass wenn die ForscherInnen mit ihren Vermutungen und bisherigen Ergebnissen richtig liegen (wofür ja auch Einiges spricht), höchster Handlungsbedarf besteht. Und da wäre nicht nur die Suche nach neuen emissionsfreien Energiequellen wichtig, da ist vor Allem ein generelles Umdenken über generellen Ressourcennutzung sowie -verteilung und natürlich im selben Atemzug auch über Lebensstile angesagt. Aber es ist natürlich extrem unbequem bei sich selbst anzufangen...

Berthold

Walter, ich stimme Dir im Wesentliche zu.
Es ist einfach zu schade, Kohle, Öl oder Gas in Strom zu verwandeln, weil es Rohstoffe sind, die man in der Chemie viel nützlicher verwenden kann.
Da bleibt zur Stromerzeugung nach dem jetzigen Erkenntnisstand der Menschheit nur die Kernspaltung zur Stromerzeugung.
Es ist die einzige Technologie, die die Menschheit weitestgehend auch jetzt schon beherrscht.
Die Dummheit der aktuellen deutschen Bundesregierung besteht darin, dass die deutschen Industrie aus dieser Technologie aussteigen musste.

Bei der Forderung nach Änderung des Lebensstiles bin ich vorsichtig. Sie ist wohl nur durch diktatorische Umerziehungslager oder durch eine echte Notsituation (z. B.Nuklearkrieg oder Asteroideneinschlag) durchsetzbar.
Beides wollen wir nicht, brauchen wir auch nicht, denn der technologische Fortschritt ermöglicht uns noch auf lange Zeit ein "weiter so", vielleicht mit kleinen Einschränkungen, wie Plastikbecher durch Holzbecher zu ersetzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

#58
Du vergisst dass es Menschen mit Weitblick, Verantwortungsbewusstsein, sowie der Fähigkeit zur Selbstreflexion gibt, die kein Umerziehungslager brauchen und selber zur Erkenntnis kommen, dass es so nicht weiter gehen kann und die ihren Lebensstil von sich aus verändern und ihren Ressourcenverbrauch etwas einschränken.
Natürlich muss man da von einem egozentrischen Weltbild leicht abrücken...

Berthold

Nein, Walter, die Menschen mit Weitblick sind zu wenige in unserer Gesellschaft.

Ausserdem nützt der Weitblick nichts, da in der Ferne nicht wirklich ein konkretes Problem zu erkennen ist, es sein denn, man ist dem Glauben verfallen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind zu dünn und widersprüchlich und beruhen auf wackeligen Thesen.
Auf dieser Basis sind nur wenige Menschen bereit, ihre Lebensführung grundsätzlich zu unangenehmeren zu ändern.

Die Zeugen Jehovas haben für den Weltuntergang einen konkreten Termin voraus gesagt. Aber auch das hat nichts genützt, die Menschen haben ihnen nicht geglaubt und haben weiter gesündigt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)