Hallo,
unsere Weinreben leiden unter einem starken Spinnmilbenbefall. Ich habe bereits zweimal ausgiebig mit Kiron gespritzt, es zeigt keinerlei Wirkung. Die örtliche Baumschule wollte mir Kanemite nach dem Kiron andrehen, ich habe den Eindruck, das Zeug ist nicht für's Freiland gedacht... ?
Da die Reben gerade erst ausgetrieben haben, könnte auch ein hartes Mittel angewendet werden.
Hat jemand eine Idee?
Vertimec, muß allerdings mehrmals gespritzt werden.
Abstand 8 Tage, da nur adulte Tiere erwischt werden.
Ordoval hat sehr lange Wirkung, da könnte es allerdings ggf. Resistenz geben.
Rüdiger, Vertimec klingt gut, wo bekomme ich das denn her? Ich habe nur 4 Rebstöcke... :ka
Ach so, und ich dachte an einen Weinberg.
Nun wenn die Reben nicht riesig sind:
Kleine Menge, bzw. ähnliches Produkt bekommt man als Axoris Insektenfrei. Darauf achten das Abamectin als Wirkstoff aufgeführt ist. Axoris git es verschiedenes im Handel.
Vertimec ist nur ein Handelsname unter dem Abamectin auf den Markt kam.
Wenn man viele Pflanzen hat, lohnt es sich sich Vertimec zu besorgen, ggf. mit anderen Orchideelern zusammen.
Oder einfach große Gewächshäuser bauen und mit Pflanzen füllen.
Sonst reicht das noch für die Enkel.
25 ml ergeben 100 l Spritzlösung.
Zitat von: Ralf am 28.Apr.11 um 22:00 Uhr
... mir Kanemite nach dem Kiron andrehen, ich habe den Eindruck, das Zeug ist nicht für's Freiland gedacht... ?
Ich benutze Kanemite, da steht drauf:...zur Spinnmilbenbekämpfung an Zierpflanzen im Gewächshaus sowie Kernobst im Freiland.
Ich werde mich morgen auf die Suche nach Abamectin machen. Sollte das nicht schnell zu bekommen sein, wird Kanemite ausprobiert.
Die Viecher breiten sich aus... :motz
Wenn man zu spät kommt, sieht man nur noch die dicken Löcher im Blatt, die sich nach ihren Bissen infizieren. Sie selber sind schon lange weiter gezogen.
Aber dann habe ich sie auf einem grünen Blatt doch noch persönlich erwischt. Ihre Grösse liegt unter 0.3 mm.
Es ist schwierig, ohne Brille die richtige der ca. 1200 Arten zu ermitteln.
Sie gedeihen am Besten bei trockener Zimmerluft auf der Unterseite dünner Blätter von teuren Dendrobien
Klicken
Ja, ich habe diese kleinen Biester auch an meinen Dendrobien entdeckt. Über Wochen wunderte ich mich, wieso die Unterseiten so gräulich sind. Nachgeguckt und an den jungen Blättern viele kleine rote Punkte gesehen. Ich habe an den 4 Pflanzen so ungefähr 30-40 Blätter verloren. Tja, kommt davon, wenn man nicht so viel Zeit hat, und sich keine Mühe macht, mal etwas genauer hin zusehen...
Bringt die Maßnahme mit gießen und Pflanze in geschlossenem Flastikbeutel was?
Ich habe da irgendwo ein Akarizid, das ist aber sehr giftig und schon lange verboten. Das möchte ich eigentlich nicht in meiner Wohnung anwenden. Ich könnte die Dendros auch in mein Bad verfrachten, da hat es nur 10-15°C mit 50%rLF...
Niemprodukte: Wie sieht es damit aus?
Ich habe diese Biester eigentlich jedes Jahr an meiner Rhipsalidopsis rosea. Man erkennt es, wenn sie die einzelnen Glieder fallen lässt. Ich stelle sie dann ins Freie und sprühe sie mit dem spottbilligen "Rubin"-Insektenspray von Rossmann ein. Dann ist wieder für ein Jahr Ruhe. Das geht sicher auch bei den Epiphyten.
Ich habe sie jetzt mal unter meinem Mikroskop gesehen. Sie sehen tropfenförmig aus, haben vorne 2 sehr kurze Beine, hinten längere. Uns sie sind eben rot-orange. Mistviecher :( Wo kommen die denn her? Ich habe mir die letzten 12 Monate keine neue mehr geholt. Kleider?
Ich habe auch noch ein Insektenspray, "Pritex" mit Pyrethroiden, Pyrethrinen Piperonylbutoxid, Tetramethrin... .
Wenn sie rot orange sind, handelt es sich um rote Spinne. Habe ich ab und zu an Citruspflanzen. Du hast nur zwei Chancen sie zu bekämpfen:
1) Mit Akariziden, auf der HP eines Bundesministeriums ...siehst du die gerade zugelassenen. 2x Spritzen im Abstand von einer Woche, am besten 2 verschiedene Präparate, da die Viecher extrem schnell resistent werden.
Zulassungsliste findest du hier:
https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/
An die Moderatoren: Vielleicht könntet ihr mal den Link unter "Nützliche Links" oder so fixieren, dass mehr Leute ihn finden?
2) Mit allen anderen Mitteln wie Niem, Seifenlauge, Zaubern ...: Funktioniert nur dann, wenn die Viecher sich darüber totlachen :rofl
Ein früher gängiges Mittel war Vertimec, heuer habe ich Kiron und ein Kanemite verwendet. Habe gerade gesehen, dass Vertimec wieder/noch bis 31.12. zugelassen ist.
Grüße
Stefan
Ah gut, Danke!
Ich habe sie jetzt mal mit diesem "Pritex" kräftig eingenebelt und luftdicht verschlossen. Auf Wikipedia steht, einige der Inhaltsstoffe wirken auch gegen Milben. Aber wenn nicht, dann muss ich wohl ins Garten-Center.
Ich nehme Lizetan plus oder das Nachfolgeprodukt
Zitat von: Berthold am 15.Dez.13 um 18:39 Uhr
Ich nehme Lizetan plus oder das Nachfolgeprodukt
Wie nennt sich das Nachfolgeprodukt? Mein Lizetan plus geht zur Neige.
Hier findest Du Einzelheiten
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=28680.msg316521#msg316521
Zitat von: Berthold am 15.Dez.13 um 19:17 Uhr
Hier findest Du Einzelheiten
http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=28680.msg316521#msg316521
Das kannte ich als aufmerksamer Forumsbesucher natürlich. Ich hatte habe nicht erfasst, dass das dann wirklich einfach "Spinnmilbenspray" heißt, weil es doch auch gegen andere Tierchen hilft.
Zitat von: Lilian am 15.Dez.13 um 19:20 Uhr
Ich hatte habe nicht erfasst, dass das dann wirklich einfach "Spinnmilbenspray" heißt, weil es doch auch gegen andere Tierchen hilft.
ja, da das Mittel gegen
mehrere unterschiedliche Schädlinge wirkt, lässt man den Marketing-Leuten freie Hand, sich einen Namen auszudenken.
Spinnmilben scheinen zunehmend unbeliebt bei den Menschen zu werden und gelten mit anthroposophischen Mitteln als schwer bekämpfbar. Deshalb scheint es günstig, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das bereits im Namen das zentrale Problem der Menschheit anspricht.
Ich weiss aber nicht, ob vielleicht auch zulassungsrechtliche Dinge eine Rolle spielen.
Das EU-Verbot bezieht sich auf die Anwendung eines Stoffes für bestimmte Zwecke. Die Spinnmilbenbekämpfung ist ein anderer Zweck als die Insektenbekämpfung (wegen der unterschiedlichen Beinanzahl, denke ich)
Lizetan Plus Spray gibt es hier bei uns noch im Handel. Das Spray kostet etwa 13 EU und bei Max Bahr gibt es das für unter 7 EU.
Hat inzwischen jemand die Schwefelbehandlung versucht?
Spinnmilbenbiss-Langzeitfolgen bei Anguloa uniflora (Kein Sonnenbrand!)
Das Blatt einer Anguloa clowesii 6 Monate nach dem Spinnmilben-Angriff. Das Blatt wird bald abgeworfen und die Pflanze hat keinen wesentlichen Schaden genommen
Ich habe heute an meiner Brassia einen schweren Befall mit Roter Spinne entdeckt.
Dabei war ich mir eigentlich sicher, das Geschehen auf meiner Fensterbank im Griff zu haben.
Die betroffenen Teile waren mir optisch schon aufgefallen.
Ich hatte aber bisher nichts entdeckt.
Und nun dieses!
Richtig dick besiedelte Blätter, aber nicht alle, nur einzelne, ausgesuchte Blätter.
Die Viecher saßen darauf dicht wie Staub!
Ich habe gleich alle Register gezogen.
1. Mechanisches Entfernen / Abwischen mit Brennspiritus-Tuch
2. Einsprühen mit Lizetan (Kontaktwirkung)
3. Wurzeln tauchen in Provado (Systemische Wirkung)
Die Pflanze hält das hoffentlich aus, die Krabbelsaugtiere hoffentlich nicht.
OG
R.
Provado enthält aber kein Akarizid, wird die Spinnmilben also wenig beeindrucken. Versuch's vielleicht besser mit Bi 58 (Dimethoat) an den Wurzeln.
Zitat von: Ramarro am 05.Aug.15 um 15:51 Uhr
Provado enthält aber kein Akarizid, wird die Spinnmilben also wenig beeindrucken. Versuch's vielleicht besser mit Bi 58 (Dimethoat) an den Wurzeln.
Huch, ich dachte, der Wirkstoff in Lizetan sei Thiacloprid und der in Provado Imidacloprid, etwas sehr Ähnliches.
Stimmt so nicht?
Dann war's für die Katz.
Bi 58 hatte ich vor einiger Zeit aus meinem Giftschrank entfernt...
OG
R.
Stimmt schon, aber was im Lizetan-Spray gegen Milben wirkt, ist ein Zusatz von Methiocarb, der jedoch im Provado nicht enthalten ist.
Ja, so macht das Sinn.
Ich habe als einzig anderes "Mittelchen" noch Malathion. Was wäre damit?
Aber da habe ich Dosierungsprobleme. Es ist eine Lotion im 100ml-Gebinde mit 5mg des Wirkstoffs.
Obwohl, meine 3-fach Strategie ist ja eh der Overkill, oder?
Ich überlege, die befallenen Blätter u.U. zu opfern, um die Pflanze zu retten und eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Mal schauen, was wird.
Ist eh erstaunlich, wie der Schädling sich lokal durchfrißt und erst wohl bei großer Populationsdichte "wandert".
Dann werde ich jetzt systematisch die Pflanze naß machen, d.h. die Blätter ansprühen. Diese Option bleibt mir auch noch.
OG
R.
Malathion habe ich nie benutzt, weil Crassulaceen das schlecht vertragen sollen. Ich würde jedenfalls erst mal die Wirkung vom Lizetan-Spray abwarten, denn systemisch wirkt das auch (mehr oder weniger) und vielleicht reicht das dann auch schon. Aber immer wieder kontrollieren ...
Dein Vorschlag gefällt mir.
Ansonsten kommt man auf verwegenste Idee...
Z.B. Lizetan in Wasser zu lösen und dann...
Verrückte Idee?
Bin am Wochenende unter lauter Orchispezies. Werde das Thema, falls es sich ergibt, mal ansprechen.
Danke für Deinen Rat!
OG
R.
Erweiterung des Horizonts
Ist ja total spannend: CAM-Pflanzen.
Und wo ich die (dumme) Frage auf der Zunge hatte, ..., steht die (schlaue) Antwort geschrieben, daß z.B. die Phals dazugehören.
Die hatten bei mir aber noch nie die Rote Spinne.
;-)
R.
Zitat von: Reinhold am 05.Aug.15 um 19:55 Uhr
Ansonsten kommt man auf verwegenste Idee...
Z.B. Lizetan in Wasser zu lösen und dann...
Verrückte Idee?
Die Wirkstoffe sind im handelsüblichen Lizetan doch schon in der optimalen Verdünnung. Da macht es keinen Sinn, sie mit Wasser noch weiter zu verdünnen. Dann werde sie wirkungslos.
Ich will doch an die Wurzeln ... sinnvollerweise.
Ja, aber dennoch muss die notwendige Konzentration der Wirkstoffe gegeben sein.
Zitat von: Berthold am 05.Aug.15 um 20:16 Uhr
Ja, aber dennoch muss die notwendige Konzentration der Wirkstoffe gegeben sein.
Ergo?
Ich würde die Pflanze mit Spinnmilben-Spray Plus, ein Produkt von Bayer, einsprühen. Bei Bedarf sollte die Behandlung nach 14 Tagen wiederholt werden. Aber dann ist Ruhe.
Siehe auch hier: http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=28680.0
Hab ich doch schon...
Allerdings unter dem Namen
Zierpflanzen-Spray Lizetan Plus.
Wirkstoffe Thiacloprid 0,25 g/kg und Methiocarb 0,5 g/kg.
grins
R.
Ja und? Leben sie denn noch?
Also die Toten sind ziemlich hin.
Aber die anderen?
Ich weiß ja auch nicht...
Wenn ich in so eine Blattfalte mit dem Küchenkrepp (angefeuchtet mit Spiritus) hineinwische,
dann schaut das so aus:
[siehe unten; darf hier leider kein Inline-Foto einstellen]
Also alles rot, wie Spinne? Wie tote Spinne? Wie lebende Spinne?
Wer weiß.
Das wird sich erst in ein paar Tagen herausstellen.
Hoffentlich hupfen die Tierchen nicht auf die anderen Pflanzen, wenn ich ihnen das Leben auf der Brassia vermiese.
OG
R.
Zitat von: Reinhold am 07.Aug.15 um 14:14 Uhr
Also die Toten sind ziemlich hin.
Aber die anderen?
Ich weiß ja auch nicht...
wenn man das Einsprühen zweimal macht im Abstand von 2 Wochen sollte eigentlich nichts mehr überleben.
Du kannst doch eine Stelle sauber wischen und beobachten, ob sie wieder besiedelt wird. Hast Du ein Mikroskop zur Verfügung, um Dir die Tierleiber genauer anzuschauen?
Inline-Bilder kann man hier nur in den Beitrag setzen, wenn sie auf einem externe Server gelagert sind und man den Link dorthin in diese Bild-Sonderzeichen (Mona Lisa) packt
Probleme mit Spinnis hat man gerne dann, wenn man es zu entspannt mit ihnen nimmt.
Es gibt keine Seuche die ich ernster nehme, da ich meinen Bestand milbefrei halten möchte.
Da klappt dann auch.
Zu oft bleibt ein Reservoir übrig und so hat man lange Spaß damit. :whistle
Aber die Gefahr des Befalls besteht doch wohl nur bei trockener Luft, oder? Ich hatte Spinnen nur in den Wintermonaten,wenn die Pflanzen in trockener Luft im Wohnraum überwintern müssen.
Das kann für Rote Spinne zutreffen, für Brevipalbus (falsche Spinnenmilbe) nicht.
Im Sommer kanndie Rote auch schnell mal durch Wind durchs Fenster reingeweht werden, das passiert mir manchmal von den Bäumen drausen.
Dieses Jahr wurde ich bislang verschont. Toi, toi, toi.