Phragmipedium Aussaat

Begonnen von FlorianO, 27.Mai.17 um 10:49 Uhr

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Berthold

Zitat von: FlorianO am 16.Dez.17 um 21:21 Uhr
Vielleicht ist die stärkere Bleiche bei dir auch ausschlaggebend, ich hatte die selbe Zeit aber mit 0,5% NaClO.
Ich werde es demnächst ausprobieren.

Die Samen der meisten europäischen Erdorchideen werden durch 1% NaClO sehr schnell abgetötet.
Wir desinfizieren deshalb jetzt meist 10 Minuten mit 3% H2O2 für die asymbiotische Aussaat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Chris1993

Das verwundert mich jetzt auch. Aber die Keimrate bei mir war relativ hoch. Kann gut sein, wobei ich auch einen kleinen Trick angewendet habe. Ich befeuchte den Pollen mit etwas Spucke und trage ihn erst dann auf die Narbe auf.
Wow, das ist echt fix... Ich hatte leider vergessen mir zu notieren, wann ich sie bestäubt hatte.  :bag
Ich denke eher nicht, dass es an der stärkeren Bleichung liegt, da ich im Regelfall auch mit 0,5% NaClO bleiche. Doch ich hatte bei der Aussaat, dieser beiden Arten, zuvor Bakterien mit auf der Platte, was mich zu 1% hin bewegte. Bei anderen Arten habe ich nun aber auch schon spüren müssen, dass 1% schon zu viel für sie sein kann.

@Berthold: Das hab ich leider auch schon erfahren müssen. Und bei 10 Minuten mit 3% H2O2 stirbt dir nichts weg? Das hört sich ja schon relativ viel an. Bei mir hat sich H2O2 bei den epiphytischen Arten nämlich als nicht so wirksam und eher abtötend gezeigt, weshalb ich damals umgestiegen bin. Auch die Verkeimungsrate war mit H2O2 meiner Meinung nach damals um ein deutliches höher.

Berthold

Die desinfizierende Wirkung sollte bei 3% H2O2 über 10 Minuten völlig in Ordnung sein, wenn die Testa geschlossen sind.
Man benutzt es in dieser Konzentration auch zur Mundspülung ohne jeden Schaden an den Mundschleimhäuten.

Aber es gibt viele Gründe für schlechte Keimung, schlechte Samenqualität und Verunreinigung der Aussaatgefässe. Da geben nur grössere Versuchsreihen Hinweise auf die wirklichen Ursachen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Macht es Sinn bei Phrag. kovachii, den Nährboden zusätzlich aufzukalken? Wenn ja mit welchen Mengen und mit was würdet ihr experimentieren? Ich habe auf reinem BM-2 ohne Zusätze und 1/4 MS ausgesät. Keimung ist überall ok.

Berthold

Ich hatte P6668 nicht aufgekalkt und war mit der Keimung und Sämlingsentwicklung zufrieden. Nach dem Pikieren ging es bergab.
Phrag kov soll sogar unsteril keimen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Bei der asymbiotischen Aussaat kommt es ja nur darauf an, dass alle notwendigen Elemente im Boden sind. In diesem Fall also Calcium, und das ist im Caseinhydrolysat enthalten.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

FlorianO

Zitat von: Claus am 11.Apr.18 um 16:38 Uhr
Bei der asymbiotischen Aussaat kommt es ja nur darauf an, dass alle notwendigen Elemente im Boden sind. In diesem Fall also Calcium, und das ist im Caseinhydrolysat enthalten.

Danke

FlorianO

Zitat von: Berthold am 11.Apr.18 um 16:32 Uhr
Phrag kov soll sogar unsteril keimen.

Woher stammt die Info?

Berthold

Bei jemandem sollen im Topf bei der Mutterpflanze Sämlinge gekeimt sein. Ich meine es wäre Stop2009 gewesen.

Da könnte aber theoretisch sogar ein Symbiosepilz von der Mutterpflanze mit im Spiel gewesen sein.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Ich meine mich zu erinnern das er meinte das auspikierte Jungpflanzen sich gut in dem Topf der Mutterpflanze entwickeln.
Das funktioniert generell mit Arten die feucht gehalten werden können gut. Hier Phrag. andreettae mit vielen Jungpflanzen aus einem kontaminierten Becher die eigentlich viel zu früh raus mussten. Die Pflanzen wachsen langsam im vergleich zu den auf Zucker, aber stetig. Es gab bis jetzt noch keinen Ausfall. Bei der Mutterpflanze scheint das Mikroklima zu passen.

FlorianO

Zitat von: Chris1993 am 16.Dez.17 um 20:45 Uhr
Gerne doch.
Dann denke ich, macht die halbe Konzentration von P6668 schon einen Unterschied.
Unter dem Mikroskop nicht, nach der Desinfektion allerdings, konnte ich sehen, dass in ca. 70% der Samen Embryonen enthalten waren. Es handelte sich hierbei auch um eine Fremdbestäubung. Phrag. parcei hingegen war eine Selbstbestäubung.
Eine Grünaussaat war es in beiden Fällen nicht direkt, da ich nicht wusste wann die Kapseln genau reif sein sollten, habe ich eine der Kapseln (von beiden Pflanzen) in der Mitte gebrochen und gesehen, dass die Samen schon alle ausgereift waren. Ich denke, die Kapseln wäre in den nächsten Tagen von allein irgendwann aufgebrochen.
Da ich nicht direkt zur Aussaat gekommen bin, habe ich diese erst ca. drei Tage später vorgenommen und die Samen hierfür für 6 min in 1% NaClO gebleicht.

Die zweite A̱u̱ssaat von pearcei hatte ich jetzt auf BM-2 gemacht. (der Boden hat bis jetzt alle anderen Phragmipedien sehr gut gekeimt, beim Umlegen gibt es noch 10% Kokoswasser) Bei Phrag. pearcei gab es etwa nur 2-3 Jungpflanzen in jedem Becher die sich gut weiter entwickeln. Entweder gibt es bei der Art eine stärkere Keimhemmung oder ich habe den Samen größtenteils abgetötet. Da Du mit einer doppelt so starken NaClO Lösung bleichst gehe ich von erstem aus.
Bald gibt es wieder frischen Samen dann werde ich es austesten.

stpo2009

Es war beides! Aussaat bei der mutterpflanze im topf, glaube zwei Sämlinge kamen raus und vorzeitig ausgeflaschte Sämlinge wegen Kontamination im Glas.

Keimen invitro ohne Probleme, ab einer gewissen Größe wird's schwieriger...

Ach noch etwas, gutes Gedächtnis Berthold.

FlorianO

Wäre Interessant zu wissen ob sie nun eine Pilzabhängigkeit für die Keimung haben?

FlorianO

Zitat von: stpo2009 am 25.Apr.18 um 23:15 Uhr

Keimen invitro ohne Probleme, ab einer gewissen Größe wird's schwieriger...


Die Erfahrung habe ich mit den ganzen Phragmipedien gemacht, was etwas hilft ist grade anfangs ein regelmäßiges (Alle 2-3 Monate) Umlegen.

FlorianO

Phrag. schlimii und Phrag. vitattum, beide Arten klappen ganz gut in-Vitro. In den unbelüfteten Bechern sind sie gelb geworden. Haben sich aber in belüfteten Bechern auf BM1 innerhalb von ein paar Wochen gut erholt.