Hofbäume Hausbäume

Begonnen von Berthold, 29.Aug.23 um 10:05 Uhr

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Rüdi

Eigentlich geht es nur um Haus- und Hofbäume!!!

Nun, auch Professoren und Wissenschaftler irren sich gelegentlich.

kommt auch darauf an, was Du unter "Bergregionen" verstehst.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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partisanengärtner

Das kommt ein wenig drauf an wie man Deutschland auffasst das ist sicher nicht überall gleich gewesen.

Hier im Südosten Deutschlands war der keltische Einfluß länger lebendig.
Italien und der slawische Raum liegt näher und die Einflüsse aus Frankreich kamen später bei uns an.
Bayern ist mehr von Italien und den slawischen Gebieten östlich davon beeinflusst. Schließlich reicht Tirol bis nach Italien und gehörte einst im 11 jahrhundert zu einem Staat.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Rüdi

Und ja.....

ZitatDie Villen mit solchen Gärten waren im Italien des 16. Jahrhunderts sehr zahlreich und sind zum Teil heute noch erhalten, viele seither durch Anlagen im landschaftlichen Stil erweitert.

Zu diesen landschaftlichen Privatgärten in Italien gehören z. B. der des Chevalier Forti in Chiara bei Brescia, der Garten ,,Casa Ramboldi" bei Vicenza, der Boboli-Garten des Palazzo Pitti in Florenz, der des Fürsten Stigliano Colonna in Neapel, Olivuzza und der Villa Tasca bei Palermo.

In Frankreich war dieser Stil kaum verbreitet, zu dieser Zeit existierten hier vorwiegend Nutzgärten.
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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partisanengärtner

Das am Niederrhein Italien nur ein ferner Traum war, musste wohl die dortige Gartenkultur den Umweg über Frankreich nehmen.

Es gibt hier auch protestantische Gegenden und es ist hier oft von Dorf zu Dorf verschieden wo man hingehört.

Vorwiegend ist Bayern vor allem Katholisch.
Hier gibt es kaum Eichen als Hofbäume. Vielleicht auch wegen der Eicheln.
Im Norden und Westen war das wohl anders.

Hier hatte man gern einen großen Hollunder als Hausbaum. Hier ist ja alles ein wenig kleiner.
Mein Vater hatte zwei sehr große Weiden als Hausbaum.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Rüdi

Vorstellen kann ich mir schon, dass auch die norddeutschen Fürsten vom Süden träumten. Inwieweit dann die Garten- und bezeichnenderweise die Baukultur des Südens nach Norden ausstrahlte, weiß ich nicht exakt. In der Hoch- und Spätrenaissance jedenfalls ist es im Baustil bis Nordhessen auffällig sichtbar. Jeder der Fürsten wollte etwas ähnliches wie in Italien oder im Süden Frankreichs bewohnen. So wurde um- und neugebaut, was das Zeug hielt.
Schönes Beispiel liefert die Ronneburg bei Büdingen.  Dass es aber in den besagten Regionen keine strengen Winter gab, wurde nicht bedacht. So reihte sich in den Räumen Fenster an Fenster und die Räume waren in unseren Wintern nicht mehr beheizbar. Es ist belegt, dass das Personal durch Lungenentzündungen fast aufgerieben wurde und auch der eine oder andere Graf bzw. Fürst sein Leben dadurch verhauchte.
Das war auch die Zeit der herrschaftlichen Gärten. 
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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partisanengärtner

Das im Gebirge Hausbäume oder auf Dorfplätzen nicht vorkommen ist eine steile These. Kann man in den dortigen Aleen und Plätzen immer noch finden.

Das kenne ich hier in Süddeutschland nur von neuen Aussiedlerhöfen.
In den Alpen sind einige davon auch Naturdenkmäler.


Ich bin nicht gar so viel in Italien herumgekommen, vor allem habe ich nie nach Limden geschaut die waren für mich selten das Hauptinteresse.

Das Italiener ein Alleegen zu haben scheinen ist noch immer so. Schattig Straßen waren schon seit der Römerzeit immer ein Zeichen von gut entwickelter Infrastruktur.
Gerade in den heißen Gegenden sind alte Alleen gar nicht so selten.
Wo Linden ohne Pflege wachsen auch so eingesetzt.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Rüdi

 :thumb
Ich erinnere mich in Vorarlberg (Montafon) Nussbäume, aber auch viele Bergahorne als Hausbäume gesehen zu haben.

Genau Axel: da langsam zu Fuß, Karren oder Pferd unterwegs, brauchte es schon immer Schatten spendende Bäume am Wegesrand.
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partisanengärtner

Das mit den Bergregionen von Berthold kann vielleicht eine Fehlinterpretation sein.
Alleen sind in unseren Bergregionen durchaus nicht ungewöhnlich gewesen, bervor so viele wegen der Verkehrssicherheit für die Autos gerodet wurden.

Aber im norddeutschen Flachland sieht man Alleen von sehr weit weg weil es da kaum Erhebungen gibt. Sprich wegen dem Fehlen der Berge dort wirken diese Alleen viel auffälliger. Zudem wachsen da die Bäume im fruchtbaren Boden noch viel besser.

Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

#38
Zitat von: partisanengärtner am 03.Sep.23 um 10:43 UhrAber im norddeutschen Flachland sieht man Alleen von sehr weit weg weil es da kaum Erhebungen gibt. Sprich wegen dem Fehlen der Berge dort wirken diese Alleen viel auffälliger. Zudem wachsen da die Bäume im fruchtbaren Boden noch viel besser.

Die Alleen wirken im Wesentlichen dadurch, dass sie grade Straßen sind und man geradeaus durchschauen kann.
Das ist in den Bergregionen nicht möglich.


Typische Allee
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

So, als gäbe es in den Berg- und Hügelregionen keine geraden Straßen.
Sicher meint Berthold die alpinen Regionen.
Leider habe ich keine Bilder aus meiner Schülerzeit, als der Bus noch durch 2
Alleen zur Kreisstadt fuhr - Rosskastanien.  Und zur Penne lief ich dann vom Bahnhof aus eine lange gerade platanenbestandene Allee den Berg hinauf. Viele Schlösser haben eine kerzengerade Allee zum Haupteingang den Berg hinauf.
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partisanengärtner

Im Flachland kann man sich Berge schlecht vorstellen.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Berthold

Zitat von: partisanengärtner am 03.Sep.23 um 16:49 UhrIm Flachland kann man sich Berge schlecht vorstellen.

genau, und lange grade Strassen, sogenannte Allee-Strassen, schon garnicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Rüdi

#42
Heute im Vorbeifahren: ein südwestdeutsches Bauernhaus bei dem die Bäume noch aus der Zeit stammen, als dort noch Landwirtschaft betrieben wurde.
Rosskastanie und Walnussbaum

fast gegenüber dann die Linde vor der Kapelle. Da könnte "Maria" eine Rolle gespielt haben. 
Mit gütigen Menschen zu leben, ist wie einen Raum mit Orchideen zu betreten -
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Rüdi

#43
Und hier mal eine Allee, die nicht kerzengerade geradeaus und in der Ebene verläuft.

In Frankreich im Périgord bin ich viele solcher Alleen entlang gefahren - recht dunkle Angelegenheit. Zu beiden Seiten die Stämme mit tiefen Ästen und über mir das Kronendach.
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Berthold

Zitat von: Rüdi am 18.Sep.23 um 00:23 UhrUnd hier mal eine Allee, die nicht kerzengerade geradeaus und in der Ebene verläuft.

In Frankreich im Périgord bin ich viele solcher Alleen entlang gefahren - recht dunkle Angelegenheit. Zu beiden Seiten die Stämme mit tiefen Ästen und über mir das Kronendach.
Ja, Frankreich hatte in dieser Hinsicht auch einen wesentlichen Einfluss auf Deutschland, wie bereits diskutiert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)