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Begonnen von Burki, 01.Jul.10 um 09:32 Uhr

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Eveline†

Galen, ich höre sie bis hierher schnarchen. Sowas aber auch!

Wo an der Pflanze sind denn eigentlich diese Schuppen zu finden?

Galen

Zitat von: Eveline am 11.Jan.16 um 20:37 Uhr
Galen, ich höre sie bis hierher schnarchen. Sowas aber auch!

Wo an der Pflanze sind denn eigentlich diese Schuppen zu finden?

Oha, dann sind die frechen Dinger noch lauter als ich dachte, sägen ganze Wälder ab  :-D

Bei den Zwergsonnentauen habe ich es noch nie persönlich gesehen. Aber auf einem Bild sah ich wie sich Schuppen als Ansammlung mittig an der Pflanze gebildet haben.

Bei den Fettkräutern habe ich welche um das jeweilige Hibernakel herum abernten können. Die Schuppen kann man wenn man genau hinschaut auf meinem Bild vom 23.11. weiter oben sehen.
Arten die kein Hibernakel bilden haben leider auch keine Schuppen. Pinguicula crystallina hirtiflora z.B. ist so ein schuppenloses Biest!

Praktische Erfahrungen sammle ich gerade erst in dem Bereich. Aber bis jetzt bin ich mit der Ausfallquote recht zufrieden.
Und wenn mir nicht so eine dreiste eingeschleppte Trauermückenlarve die Wurzeln meiner kräftigsten Jung-Pinguicula abgefressen hätte, wäre ich noch zufriedener.

Burki

Einige Brutschuppen.
wer genau hinsieht, entdeckt in den Töpfen winzige andere Drosera, die sich aus verwehten Samen gebildet haben.
Manche haben gerade 2 - 3 mm Durchmesser.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

Die billigen Tricks sind oft die preiswertesten.
Verdorbener Spaß muß nicht sofort weggeworfen werden.
Zwei accounts kosten nicht das doppelte sondern Nerven.
Hat die Sache einen Haken, hänge was Aufgebundenes dran.

Galen

Sehr schöne Fotos.
Ich habe meinen Tauwinzlingen mal die Bilder gezeigt, damit sie gleich wissen was anderswo geleistet wird  :rofl

Burki

Irgendetwas von dem gesammelten Beifang blüht ja immer.
Links sind Jungpflanzen von Nepenthes ampullaria.

Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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Eveline†

Ah! Danke für die Fotos!
Ich hatte schon mal sowas Kleines neben dem Hibernakel meiner Pinguicula gesehen, bilde ich mir ein.
Wie weit werden die Schuppen in den Torf gesteckt? Sollen sie bedeckt oder noch zu sehen sein?

Solltest Du Deine Schnarchkonzertanten-Truppe noch erweitern wollen, Galen, ich habe Kontakt zu einem US-Amerikaner, der Samen von verschiedenen Karnivoren verkauft. Diverse Sarracenia (flava, minor, rubra, alata, purpurea, rosea, leucophylla, psittacina; verschiedene ssp, var, f, hybrids), Drosophyllum, Darlingtonia, Drosera.

Ich darf die Liste nicht öffentlich posten, aber an Freunde weitergeben. Ich weiß jedoch nicht, wie lange die Samen ihre Keimfähigkeit behalten (die Liste bekam ich Anfang Oktober). Er schreibt: "All seeds are carefully maintained in cold storage and are kept in air tight containers to ensure maximum viability."

Bei Interesse bitte ich um Eure Rauchzeichen.

Galen

Zitat von: Eveline am 12.Jan.16 um 00:24 Uhr
Ah! Danke für die Fotos!
Ich hatte schon mal sowas Kleines neben dem Hibernakel meiner Pinguicula gesehen, bilde ich mir ein.
Wie weit werden die Schuppen in den Torf gesteckt? Sollen sie bedeckt oder noch zu sehen sein?

Solltest Du Deine Schnarchkonzertanten-Truppe noch erweitern wollen, Galen, ich habe Kontakt zu einem US-Amerikaner, der Samen von verschiedenen Karnivoren verkauft. Diverse Sarracenia (flava, minor, rubra, alata, purpurea, rosea, leucophylla, psittacina; verschiedene ssp, var, f, hybrids), Drosophyllum, Darlingtonia, Drosera.

Ich darf die Liste nicht öffentlich posten, aber an Freunde weitergeben. Ich weiß jedoch nicht, wie lange die Samen ihre Keimfähigkeit behalten (die Liste bekam ich Anfang Oktober). Er schreibt: "All seeds are carefully maintained in cold storage and are kept in air tight containers to ensure maximum viability."

Bei Interesse bitte ich um Eure Rauchzeichen.

Ich schreibe Mal was ich gelesen habe (teilweise widersprechen sich die Aussagen im Netz), was man mir erklärt hat und was ich mir selbst zusammengereimt habe  :-) Man möge mich berichtigen falls ich Unsinn von mir gebe.

Diese Brutschuppen neben dem Hibernakel sind sozusagen Miniaturausgeben der Winterknospe selbst. Eine Backuplösung der Natur, falls der Winterknospe etwas zustößt. In der Regel werden die Schuppen im Frühling von der Pflanze wieder überwachsen. Wenn man sie allerdings "erntet" kann man kleine Pflänzchen daraus ziehen.

Die Schuppen werden mit der dickeren Seite nur in den Topf gedrückt, der Rest schaut aus dem Substrat heraus. Das hat bei mir bisher ganz gut funktioniert. Unten an der dicken Seite bilden sich dann Wurzeln.

Man hat mir den Ratschlag gegeben, die Schuppen nicht direkt in das Moorbeet zu setzen. Ich habe fünf Schuppen testweise im Beet verteilt, ein kleiner Regenguß hat sie aber gnadenlos mit sich gerissen. Also hat das mit der indoor Lagerung schon Vorteile. Weiterhin hat man mir geraten, die Schuppen nach der Ernte bei Raumtemperatur und ausreichender Belüftung in ständig feuchtes Substrat zu setzen. Helligkeit mögen die Schuppen auch.

Jetzt zu meinen eigenen Erfahrungen.
Einzelne Schuppen trieben bei mir schnell aus, während andere sich langsam entwickelten und wieder andere bis jetzt kaum Fortschritte zeigen.
Ich hatte schon fünf Schuppen mit schönen Blättern. Vier davon wurden allerdings von der garstigen Larve gefressen, offenbar sind die Wurzeln für die Biester eine Delikatesse. Das habe ich im Nachhinein auch irgendwo gelesen.
An der vierten Schuppe habe ich die Larve erwischt, so daß wenigstens die fünfte, eine Corsica überlebt hat.
Die schon sehr langen Blätter haben sich allerdings irgendwann leicht zurückgebildet, ich vermute, daß in diesem Stadium des Wuchses die Pflanze draussen besser aufgehoben ist und bei Raumtemperatur leidet. Seit ich sie ins Beet gesetzt habe, verläuft die Entwicklung wieder positiv.

Ich schaue mal ob ich ein paar aussagekräftige Fotos vom aktuellen Stand schießen kann.

Eine passende Decke werde ich bereit legen um bei Bedarf eventuell Rauchzeichen zu geben, danke schön  ;-)

Burki

#232
Soweit mir bekannt, sind die südwestaustralischen (in Teilen bis in den Südosten vorkommenden) Zwergdrosera die einzige Droseraart, die Brutschuppen ausbildet. Zwergdrosera kommen fast ausschließlich in Südaustralien vor.
In der Natur werden die Brutschuppen im australischen Frühling vom Regen der beginnenden Regenzeit ausgespült.
Diese Verbreitungsart sichert Nachkommen in direkter Nachbarschaft und sicherem Habitat mit entsprechenden Bedingungen, während die Samen neue Gebiete mit unsicheren Gegebenheiten erobern können.
Die Samen und auch die Brutschuppen sind Lichtkeimer. Sie brauchen zum keimen Temperaturen von mind. 20°C und Dauerfeuchte. Im Prinzip ist es egal wie rum sie liegen, die sprießenden Wurzeln sind extrem beweglich und können immer den Weg ins Substrat finden.
Zwergdrosera sind nicht nur einfach kleine Drosera sondern eine eigene und sehr eigentümliche Art. Es kommen in den Überschneidungsgebieten sehr viele natürliche Hybriden vor. Die meisten Arten wurden auch erst in den letzten Jahrzehnten beschrieben. Der westaustralier Allen Lowrie ist die bekannteste Größe auf diesem Gebiet.
Alle Zwergdrosera lieben Temperaturen bis über 30°C (meine haben sich auch bei knapp unter 40°C noch sehr wohl gefühlt) und direkte Sonne. Minustemperaturen überstehen sie nicht, im natürlichen Habitat kommen im Winter Temperaturen von 10 - 15°C vor. Temporär durfen es auch mal 5°C sein.
Eine Besonderheit der Zwergdrosera sind ihre besonders langen und dünnen einzelnen Pfahlwurzeln. Diese sind sehr empfindlich gegen mechanische Einflüsse und die Gefahr des Bruches ist beim Umsetzen sehr groß. Die Pflanzen gehen dann unweigerlich ein. Neue Wurzeln werden nicht gebildet. Daraus wird verständlich, daß diese Pflanzen immer in ihre endlichen Gefäße gesäät werden sollten. In unseren Breiten ist eine Überwinterung im Freien nicht möglich.
Die meisten hochwachsenden Arten bilden Stützwurzeln aus. Die unteren Blätter sterben regelmäßig ab, sodaß immer nur der oberste Teil vital ist. Die dünnen verbleibenden Stämme sind sehr bruchempfindlich, was auch ein Umsetzen zum Risikospiel werden läßt.
Grüße, Burki     http://bulbophyllum.de/Bulbophyllum/

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Burki

Auf diesem Bild einiger Drosera scorpioides wird wohl klar, was mit Hochwuchs und langen Wurzeln gemeint ist.
Die Pflanzen sind ca. fünf Jahre alt und stammen aus Nachzuchten von Lowrie.
Ganz rechts kann man gut eine Stützwurzel erkennen. Diese sind identisch mit den Stammwurzeln.

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Burki

Und dieses sind Jungpflanzen aus Brutschuppen vom letzten Sommer. Die habe ich durchkultiviert.

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Burki

#235
Mit D. scorpioides habe ich einen Versuch durchgeführt, bei dem ich einen Tropfen Milch auf einem Holzstab 5 mm entfernt von einem Fangblatt plaziert hatte.
Innerhalb einer Stunde hat sich das Fangblatt auf den Tropfen bis zum direkten Kontakt zubewegt.
Damit ist für mich klar: die Drüsen reagieren schon auf wenige Stickstoffmoleküle in der Luft und können damit "riechen".

Empfehlen möchte ich noch die Seite von Siggi Hartmeyer und dda insbesondere das Video über Zwergsonnentau mit Katapultfallen.
Siggi hat die als erster filmisch dokumentiert. Die schnellsten ihrer Art!:

https://plus.google.com/+SiegfriedRHHartmeyer/posts
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Galen

Mit leichter Verspätung die versprochenen Fotos *Eveline eine Lupe reicht*

Das ist ungefähr die Größe der Schuppen, die ich selbst "ernten" konnte.


Manche sind relativ rund, da ist es sehr schwer die Unterseite zu erkennen. Ich vermute ich werde nicht alle korrekt gesetzt haben. Manche sind schmaler mit einer erkennbaren Spitze, bei denen ist es leichter.
Im Bild eine Schuppe von Pinguicula vulgaris ssp. ernica, die ist mir in letzten Jahr im Netz ins Netz gegangen.  grins


Nach einer Weile kann so eine Schuppe dann so aussehen.


Das hier sind wieder selbstgeerntete Schuppen. Pinguicula vulgaris ssp. anazlonei.
Was die eine Schuppe da veranstaltet weiß ich noch nicht. Dieser Trieb war plötzlich wie aus dem Nichts zu sehen. Und ich kontrolliere den Behälter jeden Tag mit meiner Lupe. Schon um eventuell eine weitere Larve zu ertappen.



Zum Schluß noch ein paar Bilder von Drosera Capillaris. Die Samen habe ich aus Spaß irgendwo bestellt.
Gesäht Im März 2015. Drei Monate später war da nur ein kleiner Sämling übrig. Die *zensiert* Amseln haben den Topf durchsucht. Im Moment haben sich ein paar schöne Pflanzen gebildet. Ein kleiner Nachzügler ist auch noch da.





Burki

Pinguicula bilden keine Brutschuppen, die kommen nur bei Zwergdrosera vor!
Für mich sind Deine Kleinen Keimlinge aus Samen.
bei Brutschuppen ist es völlig egal wierum die auf dem Substrat liegen.
Entscheidend ist dauernde Feuchtigkeit und Licht.
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Berthold

#238
Burki, hast Du vielleicht ein Foto solcher Brutschuppen oder vielleicht sogar echte Brutschuppen? Kann man sie versenden? :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

purpurea †

Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.