Himantoglossum adriaticum Aussaat asymbiotisch

Begonnen von Berthold, 23.Okt.08 um 16:29 Uhr

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Claus

Bei mir sind alle Himantoglossum-Sämlinge auf Neudohum/Seramis verfault. Allerdings ist das gekaufte Cyp.-Substrat, dass ja stark mineralisch ist, auch nicht gut geeignet. Es enthält Rindenhumus und Pinienrinde.

Himantoglossum sind aus meiner Sicht auch Kandidaten für ein speziell aufgedüngtes rein mineralisches Substrat, vorzugsweise ohne Ammonium im Dünger.

Muss mal schauen was ich noch in den Gläsern habe. Man könnte mal wieder aussäen, Berthold, hast du eine aktuelle Kapsel?
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 01.Jul.10 um 14:43 Uhr
Man könnte mal wieder aussäen, Berthold, hast du eine aktuelle Kapsel?

Habe gestern erst Him cap rum und Him montis-tauris bestäubt. Es dauert also noch etwas.


Claus, aber die Anfangserfolge im ersten Jahr nach dem Pikieren waren hervorragend in reinem Neudohum. Ich fürchte, in mineralischem Substart infizieren sich die Riemenzungen zu schnell. Das machen die adulten Pflanzen auch. Ich hatte früher im Topf keine Him hirc länger als ein Jahr am Leben halten können. Sie sind immer im Herbst abgefaul anstatt auszutreiben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 01.Jul.10 um 15:07 Uhr
Claus, aber die Anfangserfolge im ersten Jahr nach dem Pikieren waren hervorragend in reinem Neudohum. Ich fürchte, in mineralischem Substart infizieren sich die Riemenzungen zu schnell. Das machen die adulten Pflanzen auch. Ich hatte früher im Topf keine Him hirc länger als ein Jahr am Leben halten können. Sie sind immer im Herbst abgefaul anstatt auszutreiben.

Na, da müssen wir halt noch heftig dran arbeiten. Du kennst ja meine Probleme, kein Kalthaus sondern ein Heißhaus. Daher die Obi-Kisten. Aber darin habe ich praktisch 100% Luftfeuchte, und die ist für manche Arten tödlich: Mittelmeer-Ophrys, viele Orchis und Himantoglossum auch. Die Cattleya- und Barkeria-Sämlinge z.B. fühlen sich darin natürlich sauwohl, davon ist wohl noch kein einziger eingegangen - auf Neudohum/Seramis! Und komisch: O. boryi und laxiflora gedeihen auf NH/Seramis gut, O. anatolica oder provincialis aber nicht.

In dem 1 m2-Frühbeet im Schatten geht es auch gut, ist aber zu klein und unhandlich, falls man direkt hineinpflanzen wollte.

Ich brauchte an sich für solche Gattungen eine Klimakammer und habe schon überlegt, ob ich diese Dinge nicht in einen Kellerraum verlege mit künstlicher Beleuchtung. 
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

#18
Zitat von: Claus am 01.Jul.10 um 15:27 Uhr
Die Cattleya- und Barkeria-Sämlinge z.B. fühlen sich darin natürlich sauwohl, davon ist wohl noch kein einziger eingegangen - auf Neudohum/Seramis! Und komisch: O. boryi und laxiflora gedeihen auf NH/Seramis gut, O. anatolica oder provincialis aber nicht.

Claus, das wird mit der unterschiedlichen Empfindlichkeit der Arten gegenüber Infektionen und der schwankenden Qualität des Neudohum zusammen hängen.
Und die Kombination dieser Effekte verwirrt erheblich.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Zitat von: Claus am 01.Jul.10 um 15:27 Uhr
Ich brauchte an sich für solche Gattungen eine Klimakammer und habe schon überlegt, ob ich diese Dinge nicht in einen Kellerraum verlege mit künstlicher Beleuchtung. 

ich glaube die beste Klimakammer ist ein Erdhaus. Ist leider recht aufwendig im Aufbau. Eine Zusatzbeleuchtung mit Na-Dampf will ich im nächsten Winter auf dem Dachboden auch nutzen.

Leider haben sich bei mir sowohl die blühfähigen Pflanzen und Sämlinge verabschiedet. Auch anderen Orchideenfreunden in der Umgebung ist die Freilandkultur nicht dauerhaft gelungen. Auch die Freilandsämlinge sind nciht in die Hufe gekommen.

Claus, die Barkerien nicht zu lange im Substrat lassen, die wollen Luft um die Wurzeln haben

Gruß Jürgen
Grüße Jürgen

Timm Willem

Hallo Zusammen,
kann es sein, dass Himantoglossum eine ruhigere Kultur schätzen, also wenig umgesetzt und mit unterschiedlichen Substraten kultiviert zu werden?
Das würde sich nicht gut mit Neudohum verbinden lassen, denn es ist unstrittig, dass Neudohum kein Langzeitsubstrat ist, oder?
Möglicherweise ist das auch ein Grund für die mäßigen Ergebnisse bei D. sambucina?

Berthold

Zitat von: Timm Willem am 01.Jul.10 um 21:53 Uhr
Hallo Zusammen,
kann es sein, dass Himantoglossum eine ruhigere Kultur schätzen, also wenig umgesetzt und mit unterschiedlichen Substraten kultiviert zu werden?

kann ich nicht bestätigen.
Sie sind nur alle sehr empfindlich gegenüber Infektionen aber man kann die Pilzinfektionen mit Gegenpilzen bekämpfen, als Gleiches mit Gleichem (wie heisst noch mal diese Glaubensrichtung, Homöopathie?).


Zitat von: Timm Willem am 01.Jul.10 um 21:53 Uhr
Das würde sich nicht gut mit Neudohum verbinden lassen, denn es ist unstrittig, dass Neudohum kein Langzeitsubstrat ist, oder?

ja, deckt sich mit meinen Erfahrungen. Man muss es häufig wechseln aber bei einigen Arten ist es nach meiner Erfahrung das einzige Substrat, was überhaupt zu Weiterwachsen kleiner und kleinster Protokorme ausserdem der sterilen Bedingungen führt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Meine letzte Aussaat von Him. adriaticum vom Dezember 2010 zeigt nun nach dem Umlegen und einiger Verweilzeit auf dem Medium zwar Austriebe, es sind aber - bis auf einen einzigen winzigen Sämling - alles Total-Albinos.

So etwas habe ich bisher nur bei Ophrys erlebt.

Das wäre ja etwas für Hakone!  :whistle Sie müssen dann aber auf immer und ewig im Glas bleiben.  O-)
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Claus, ich glaube, Du hast den Samen zu lange gebleicht. :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Berthold am 01.Nov.11 um 12:17 Uhr
Claus, ich glaube, Du hast den Samen zu lange gebleicht. :classic

Ach ja, natürlich, der ist völlig blond geworden, noch blonder als der Sonnenschein.  grins Dass mir das nicht früher eingefallen ist!  O-)
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Ich hatte zum Test von Jan (Orchis pallens) 2 kleine Knollen (ca. 8 bis 10 mm) bekommen.

1. Knolle haben ich in Seramis/Kalksplitt/Neudohum 70/10/20 gestetzt

2. Knolle stand in Jans rein mineralischem Substrat auf Seramis-Basis, hoch eingepflanzt, damit die Knolle noch von oben belüftet wird.

Die Töpfe standen 4 Monate den Winter über im Kalthaus.

Zunächst sind die Blätter von Knolle 1 schneller gewachsen, dann aber nach 2,5 Monaten abgeflaut.
Die Blätter bei Knolle 2 waren 3 Monate grün, sind dann jedoch auch abgefault.

Pflanze 1 hat unterirdisch eine kleine neue Knolle von ca. 5 mm gebildet.
Pflanze 2 hat unterirdisch auch eine neue Knolle gebildet, die jedoch nur 2 mm gross war und vermutlich nicht mehr austreiben wird.

Der Ausgang dieses Test entspricht etwa meinen Erfahrungen aus früheren Tests.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

johan