Gottesanbeterin

Begonnen von gertrudchen, 06.Sep.23 um 07:46 Uhr

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Berthold

Was mit bei dieser Art überhaupt nicht gefällt, ist das Vergnügen der weiblichen Tiere, nach der Begattung die Männchen aufzufressen. :devil
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

FlorianO

Die zusätzliche Speise trägt doch zur direkten Erhaltung der Art bei, das muss doch auch im Sinne des Mannes sein  :blume

Berthold

#3
Zitat von: FlorianO am 06.Sep.23 um 09:56 UhrDie zusätzliche Speise trägt doch zur direkten Erhaltung der Art bei, das muss doch auch im Sinne des Mannes sein  :blume

Die denke, diesen Verhalten der Weibchen würde bei den Menschen zur sehr schnellen Ausrottung der gesamten Art führen, denn kein normaler Mann ist so selbstlos.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Na ja es gibt sicher genug Männer die vorher nicht dran denken.
Auch werden nicht alle Männer gleich gefressen. Manche kommen mehrmals zum Zug.
Die vorsichtigen überleben. Die Männer sind gut flugtauglich die Mädels kaum.
Ich habe vor Jahrzehnten mal eine Zeit lang Mantis religiosa vermehrt.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

FlorianO

Hattest du bei der Zucht deinen Männern persönlichen Geleitschutz gegeben?

Kater Karlo

Schon während der Paarung beginnt das Weibchen oft, das Männchen zu fressen. Da ist also nur noch das halbe Männchen vorhanden, es paart sich aber noch munter weiter.
Gab es mal in einer Doku zu sehen, wo, weiß ich leider nicht mehr.
herzliche Grüße
Matthias

gertrudchen

Na, die haben Nerven..... :whistle
Grüße aus Bonn, Ellen

Muralis

Ich glaube auch: Da wird ziemlich übertrieben.

Auf meinen beiden Parzellen wimmelt es von Mantis, habe ich kürzlich beim Mähen festgestellt. Da schaut man kaum mehr hin.

Habe einige Zeit gesucht, um die Paarungsbilder vom letzten Jahr zu finden. Bis ich damals die Kamera geholt und dann von dem künstlichen Blitzlicht auf Tageslicht  umgestellt hatte, fühlten sie sich schon etwas gestört und haben die Bindung etwas gelockert. Aber sie sind lange Zeit sehr friedlich aufeinander gesessen.


partisanengärtner

Die waren natürlich weitgehend in Einzelhaltung.
Die Männchen habe ich zugesetzt.
Natürlich sind einige gefressen worden auch weil der Raum in den Einzelterarien wohl zu eng war. Würfel 40 cm Kantenlänge.

Die tiere wurden vorher gut gefüttert, aber so ein Weibchen mit entwickelnden Eiern scheint sehr fresslustig zu sein.

Die Männchen nähern sich den Weibchen sehr vorsichtig. Das dauert dann schon länger bis sie sich in den Schlagbereich begeben.

Mit etwas Erfahrung sieht man aber schon ob es eine Paarung geben wird oder das große Fressen.

Vermutlich sieht das Männchen die Dinge noch klarer.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.

Muralis

Aus aktuellem Anlass: Heute beim Mähen mit der Motorsense auf meiner 2.(sogenannten) Habitatparzelle ein Mantispärchen in copula  :-D
Hab die Husquarna schnell abgelegt und die Canon R5 geholt (beides für mein Handgelenk nicht mehr das Wahre).

Während das oben gezeigte Paar ja nicht auf meinen Grundstücken war, sondern etwa 15km entfernt, sind das jetzt echte Untermieter bei mir. Die waren gerade in der Tat beim Kopulieren und verblieben es auch. Dem Männchen fehlt ebenfalls (noch?) nichts, es hat aber sichtbar einen Flügelschaden, könnte wohl nicht fliegend entkommen.

Bei den wenigen Mantis-Kopulationen, die ich bis jetzt fand, war noch kein angefressenes Männchen dabei.

Muralis

Nur der Vollständigkeit halber: Es gibt auch braune Mantis. Je nach Habitat. In den aktuellen Klimasommern steht ja in den Habitaten viel dürres, braunes Zeug herum, und dann werden sie eben braun.
Wie bei vielen Heuschrecken auch, die die Farbe an den vorherrschenden Untergrund anpassen können.

Ich habe heute wieder gemäht und dabei viele Mantis aufgestöbert. Kopula war keine zu sehen. Der Anteil der braunen Tiere war so bei 40%, meist ♂♂. 1 junges braunes ♀ habe ich geknipst, die gehen leichter, denn obwohl sie noch nicht schwanger war, war sie dennoch fluguntüchtig.

partisanengärtner

Ich hatte bei meinen ersten Experimenten die einzelnen Tiere in unterschiedlich gefärbten Holzterrarien gehalten.
Hat nicht immer hundertprozentig geklappt.
Vor allem wenn es die letzte Reifungshäutung war die anstand.
Ein Exemplar ist mir noch erinnerlich, das war rehbraun weil es in einem so gefärbten Tropenholzkästchen die letzten zwei Häutungen hatte.

In Gefangenschaft können die unmöglichsten Sachen passieren. Mein größtes Weibchen in einem Dschugel aus viel exotischem Grün, begann sich selber anzufressen.
Sie fraß sich ein großes Loch in den Hinterleib. Sowas kannte ich bisher nur von Libellen aber bei denen muß man nachhelfen.
Die Gottesanbeterin machte das völlig alleine, wie unsereiner wohl Nägel beisst.

Danach habe ich die Zucht aufgegeben.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.