Georgien? Ja!

Begonnen von Berthold, 07.Mär.19 um 11:02 Uhr

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Ralla

Zitat von: Berthold am 06.Jul.19 um 23:12 Uhr
(das Abenteuer des Rückfluges war noch nicht bekannt).

Das Abenteuer des Hinflugs hast du bisher auch unterschlagen, oder?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Ruediger

Als alter Revolutionär hebst Du die Faust zum Gruße?
Recht so, der Kampf geht weiter.
Beste Grüße

Rüdiger

Niko

Zitat von: Berthold am 06.Jul.19 um 23:12 Uhr
(das Abenteuer des Rückfluges war noch nicht bekannt).

Deuten sich hier Analogien zum türkischen Abenteuer an?

Gruß Niko

Ruediger

Ach so, der Berthold ist noch dort?

Schreibt er aus seiner Zelle?
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

#109
Zitat von: Niko am 09.Jul.19 um 22:56 Uhr
Zitat von: Berthold am 06.Jul.19 um 23:12 Uhr
(das Abenteuer des Rückfluges war noch nicht bekannt).

Deuten sich hier Analogien zum türkischen Abenteuer an?

Gruß Niko

Nein, wir haben Lufthansa Düsseldorf München Tiflis und ebenso zurück gebucht.
In beiden Fällen hat Lufthansa den Anschluss in München verpasst und uns umgebucht, leider in beiden Fällen auf einen falschen Flug.

Auf der Hinreise mussten wird dann mit Turkish Airline von München über Istanbul nach Tiflis, was uns 20 Stunden Verspätung und den Besuch eines Georgischen Highlights gekostet hat.
Das Betreten von türkischem Boden hat mit garnicht gefallen, allerdings wurde in der Türkei der Pass nicht kontrolliert, weil wir gleich weiter ins Ausland geflogen sind.
In Indien ist das in solchen Fällen anders. Dort muss man über indisches Hoheitsgebiet mit doppelter Passkontrolle. Dafür wird ein Visum für 80 US-Dollar ausgestellt.

Auf dem Rückflug hatte die Lufthansa mit dem vollbeladenen A321 Verzögerung beim Einladen. Als wir endlich auf die Startbahn gerollt sind und die Freigabe "Cleared for Takeoff Runway 31 left" bekommen haben, hat der Pilot nicht alle Hebel nach vorne geschoben und die Motoren auf laut gestellt, sondern ist langsam die Startbahn entlang und dann wieder abgerollt.

Er meinte, ein Gewitter ca. 10 km entfernt in 3 Uhr-Position könnte Randböen über die Startbahn schicken und dadurch den Start gefährden. Nach weiteren 30 Minuten wurde dann ordentlich gestartet.
Der Anschlussflug in München nach Düsseldorf war natürlich weg. Der für uns umgebuchte nächste Flug nach Düsseldorf war ebenfalls weg.
Den letzten Flug nach Düsseldorf haben wir dann erwischt. Er hatte allerdings auch erhebliche Verspätung, was die Gefahr mit sich brachte, in Düsseldorf wegen des Nachtflugverbotes nicht landen zu können.
Aber es hat geklappt.
Positiv zu vermerken ist, dass unsere Koffer als allererste auf dem Gepäckband erschienen sind, eine hervorragende Logistikleistung der Lufthansa.

Ich hatte noch nie erlebt, dass sich ein Pilot erst auf der Startposition der Startbahn entscheidet wegen der Windbedingungen nicht zu starten.
Nach meiner Einschätzung hat sich der Pilot geirrt, denn die Randböen des Gewitters in 3-Uhr-Position hätten den Gegenwind auf der Startbahn erhöhen und nicht reduzieren müssen, sodass die Startbedingungen eher besser geworden wären.
Wenn das Gewitter in 9-Uhr-Position gestanden hätte, wäre die Entscheidung von Piloten klug gewesen.

Alle anderen Flugzeuge sind ordnungsgemäss gestartet, nur Lufthansa nicht. 
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ruediger

Zum Schluß entscheidet der Kapitän, ob er die Verantwortung tragen kann oder nicht.

Das ist beim Arzt nicht anders, auch wenn der Patient tobt, zum Schluß entscheidet alleine er, ob er etwas macht oder nicht.
Er trägt die Verantwortung.
Beste Grüße

Rüdiger

Berthold

Zitat von: Ruediger am 10.Jul.19 um 22:54 Uhr
Zum Schluß entscheidet der Kapitän, ob er die Verantwortung tragen kann oder nicht.

Ja, natürlich und es ist besser, dass er zu vorsichtig ist als zu mutig.

Aber unabhängig davon, der Pilot sollte deutlich früher wissen, ob ein Start durchgeführt werden kann. Er sollte nicht erst auf die Startbahn rollen und sich dort überlegen, ob der Start durchführbar ist. Er blockiert dadurch den gesamten Flugplatz und den Anflugsektor für 10 Minuten.
Zumal war die Wetterlage nicht sehr komplex und für mich allein durch die Himmelbeobachtung gut abzuschätzen.
Für Leichtflugzeuge ist die Wetterlage im unteren Luftraum meist viel wichtiger als für einen Airbus, deshalb muss man sich sehr genau damit beschäftigen. Ich habe es über 2300 Stunden getan.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Zitat von: Berthold am 20.Jun.19 um 14:15 Uhr
Als Abwechslung zu der beeindruckenden kaukasischen Natur, wollten wir uns etwas gruseln und haben denn Geburtsort Gori von Josef Stalin aufgesucht.
Es ist beeindruckend einem Menschen so nahe zu kommen, der 20 Millionen Menschen umgebracht hat, um seine Vorstellungen durchzudrücken. Deshalb war er auch zeitweise Idol von Che Guevara.
Gori ist eine kleine etwas abgelegene Stadt, in der schon immer ziemliches Chaos herrschte.
Es gab mehrere Rockergruppen, die sich permanent geprügelt haben. Schon Kinder mit 3 Jahren waren in sochen Gruppen organisiert. Man trug sogar Wettbewerbe solcher Schlägereien aus.
Stalin überall dabei.
Aber er wollte höher hinaus. Mit Anfang 20 organisierte einen brutalen Raubüberfall auf den staatlichen Geldtransport, bei dem er einen erhebliche Anteil des Staatsschatzes erbeutet. Es gab viele Tote, da Handgranaten und einiges andere zum Einsatz kamen.
Bestraft wurde Stalin nicht, da man ihm die direkte Beteiligung an dem Überfall nicht nachweisen konnte.  Er wurde jedoch aus dem Land verwiesen, aber er kam ja zurück.
Die heutige Einstellung der Menschen zu Stalin ist zwiespältig, einige mögen ihn noch, andere hassen ihn.

Noch zu Sowjetzeiten wurde ein Museum für ihn gebaut.

Davor setzte man sein Geburtshaus mit einer eigenen Überdachung.

Sein erstes Büro im Kreml

Er benutzte mein Telefon, links das schwarze

Dann starb er, die Welt war erleichter, viele Sowjets trauerten jedoch

Das Stalin-Museum in Gori aus anderer Sicht.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Hat vielleicht jemand Informationen über Orchideen im Waschlowani-Nationalpark?
Es gibt dort welche :yes , etwa in Richtung Orchis militaris, die aber auf sehr trockenem Untergrund wachsen, ähnlich wie Oncocyclus-Iris
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Nicht direkt, bei Kew kann man nur für das gesamte Transcaucasien suchen, da werden folgende Orchis-Arten gelistet:

Orchis adenocheila Czerniak., Bot. Mater. Gerb. Glavn. Bot. Sada R.S.F.S.R. 5: 173 (1924).
Orchis × angusticruris Franch., Fl. Loir-et-Cher: 571 (1885).
Orchis × calliantha Renz & Taubenheim, Orchidee (Hamburg) 34: 95 (1983).
Orchis × chabalensis B.Baumann, H.Baumann, R.Lorenz & Ruedi Peter, J. Eur. Orch. 35: 188 (2003).
Orchis mascula (L.) L., Fl. Suec., ed. 2: 310 (1755).
Orchis militaris L., Sp. Pl.: 941 (1753).
Orchis militaris subsp. stevenii (Rchb.f.) B.Baumann, H.Baumann, R.Lorenz & Ruedi Peter, J. Eur. Orch. 35: 179 (2003).
Orchis pallens L., Mant. Pl. 2: 292 (1771).
Orchis × penzigiana A.Camus in E.G.Camus & A.A.Camus, Iconogr. Orchid. Europe: 270 (1928).
Orchis provincialis Balb. ex Lam. & DC., Syn. Pl. Fl. Gall.: 169 (1806).
Orchis punctulata Steven ex Lindl., Gen. Sp. Orchid. Pl.: 273 (1835).
Orchis purpurea Huds., Fl. Angl.: 334 (1762).
Orchis simia Lam., Fl. Franç. 3: 507 (1779).
Orchis spitzelii Saut. ex W.D.J.Koch, Syn. Fl. Germ. Helv.: 686 (1837).
Orchis × wulffiana Soó, Repert. Spec. Nov. Regni Veg. Sonderbeih. A 2: 194 (1932).

Berthold

Danke Dir, Christian. Es ist leider zu unübersichtlich daraus auf die von mir gesehene Art zu schliessen.
In der Aufzählung sind z. B. keine Dactylorhiza, Anacamptis  oder Gymnadenia erwähnt, die ich dort alle gefunden habe.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

walter b.

Aber Berthold, Du hattest doch nach Arten, die Orchis militaris ähnlich sehen, gefragt. Und da kommt eigentlich nur Orchis stevenii oder eine Hybride oder Zwischenform in Frage. Insofern hatte Christian Deine Frage mehr als beantwortet.
Aber ich gehe davon aus dass aus derselben Quelle auch Hinweise auf andere Gattungen zu finden sein sollten.

Berthold

Zitat von: walter b. am 12.Sep.19 um 14:31 Uhr
Aber Berthold, Du hattest doch nach Arten, die Orchis militaris ähnlich sehen, gefragt.

Walter, das ist ein Missverständnis.
Ich hatte nach Orchideen im Waschlowani-Nationalpark gefragt. Dort gibt es auch feuchte sumpfige Stellen, vermutlich mit anderen Orchideen-Arten.

Der vertrocknete Blütenstand von Orchis punctulata sieht ähnlich aus, wie der von Orchis militaris. Orchis militaris hatte ich nur als Beispiel erwähnt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Ahriman

Ich hatte mich bewusst nur auf Orchis beschränkt damit es nicht noch übersichtlicher wird. Aber es stimmt, leider werden nur alle in Georgien, Armenien und Aserbaidschan vorkommenden Orchideen angezeigt, nichtmal für Georgien und schon gar nicht für die besagte flache Südostregion.
http://wcsp.science.kew.org/advanced.do
Wähle Orchidaceae oder eine Gattung deiner Wahl und Transcaucasia als Botanical Country aus.

Du könntest dich ansonsten vermutlich nur an die Georgische Akademie der Wissenschaften oder direkt an die Nationalparkverwaltung wenden. Ich bin mir sicher dass es irgendwo Literatur dazu gibt, möglicherweise aber nur auf Russisch oder gar Georgisch.

Hier noch eine Schweizer Seite über die Orchideen Georgiens aber auch die befasst sich eigentlich mit dem Kaukasus und nicht dem Tiefland da unten. Es werden aber auch Deutsch / Schweizer Kontaktpersonen für den Austausch mit Georgischen Wissenschaftlern erwähnt. Siehe besonders Litertur am Ende.
https://www.ageo.ch/index.php?page=b_2008_3_5

Uhu

Berthold, für dich zu spät.

In der neuen Ausgabe der "Berichte aus den Arbeitskreisen heimischer Orchideen" sind 4 Artikel über die Orchideen in Georgien; insgesamt ca 170 S.
Grüße Jürgen