Standorte finden?

[Lisa.]

Man sieht es aber vom Weg aus und das Pflänzchen ist nur mit 'nem halben Meter dem Mähen entwischt. 

[Charlemann]

Nun ja. Es muss dann ja schon ein paar Jahre da stehen.
Wenn sie Samen ansetzt und diese in der Umgebung verbreitet, hat sie ihre Ufgabe mit bravur erfüllt.
So ist nun mal der Lauf der Dinge.

[Uhu]

...das Pflänzchen ist nur mit 'nem halben Meter dem Mähen entwischt. 

dann kommt so schnell hoffentlich keiner mehr vorbei. Knapp 8 Wochen braucht sie aber noch für die Samen.

[Lisa.]

Dann drück' ich ihr die Daumen. Auf diesem Stück Wiese am Waldrand scheint jemand sein Holz zu machen und zu lagern. Ab und an wird wohl gemäht.
Wie weit können sich Orchideen denn so in der Regel ausbreiten? Oder anders gefragt, wie weit können geeignete Habitate auseinander liegen, sodass neue Standorte von Samen erreicht werden können?

[Alexa]

Die Riemenzungen an der Klinik bei uns scheinen an eine Hainbuche gebunden zu sein.
Sie stehen in einem Radius von ca 3-4m um die Bäume herum, dann ist Schluss.
Der Samen muss also natürlich auch auf den richtigen Pilz fallen.

So ein Samen kann weit fliegen schätze ich. Die sind ja wirklich wie Puder.
Und wenn man an so Saharasand denkt... 

[Lisa.]

Theoretisch können die sicher weit fliegen, aber es gibt bestimmt einiges an Barrieren (Wälder, Berge und Hügel z.B.?).

Es stellt sich mir die Frage, wo eine einzelne Dactylorhiza herkommt. Dieses Tal kenne ich gut, weit und breit kann ich keine weiteren entdecken. 

[Berthold]

Theoretisch können die sicher weit fliegen, aber es gibt bestimmt einiges an Barrieren (Wälder, Berge und Hügel z.B.?).

Die Samen kleben aber auch an den Sohlen der Schuhe. Deshalb werden bei der Einreise nach Australien die Wanderschuhe kontrolliert. Ich hatte an dem Tag die saubersten Schuhe hat die Zöllnerin gesagt.

[Lisa.]

Die einsame Dactylorhiza hat es geschafft.
Die angrenzende Wiese wurde den Sommer über mehrmals gemäht, immer knapp an ihr vorbei (links das Braune, über dem Grasbüschel).
Epipactis atrorubens, die ganz in der Nähe wuchs, hatte weniger Glück und wurde noch blühend gemäht. Andere Exemplare konnte ich nicht finden.

[Berthold]

Epipactis atrorubens, die ganz in der Nähe wuchs, hatte weniger Glück und wurde noch blühend gemäht.

Lisa, aber Du brauchst nicht traurig zu sein. Das Abmähen schadet ihr nicht viel.

[Lisa.]

Aber dann werden es kaum mehr.

[Berthold]

Aber dann werden es kaum mehr.

vielleicht keimen dann aber im nächsten Jahr von den 20000 Samen zwei statt nur einer. Dann könntest Du wieder zufrieden sein.

Zu viele Epipactis solltes es auch nicht werden, denn dann verlieren sie ihren Reiz.

[Lisa.]

Reiz verlieren? 
Nein, das sind bislang die einzigen, die ich außerhalb eines NSG entdeckt habe. Und wie soll ein Samen keimen, wenn die Pflanze nur aufblühen konnte?

[Berthold]

Und wie soll ein Samen keimen, wenn die Pflanze nur aufblühen konnte?

weil sie im nächten Jahr wieder blüht und neuen Samen produziert. Du kannst ja den Baumstamm etwas vorlegen, dann wird sie im nächsten Jahr nicht wieder abgemäht.

[Lisa.]

Du kannst ja den Baumstamm etwas vorlegen, dann wird sie im nächsten Jahr nicht wieder abgemäht.

Nee, Dactylorhiza hat es ja geschafft des Baumstamms wegen vermutlich, aber Epipactis atrorubens nicht.
Mal sehen, scheint mir schon eine interessante Ecke zu sein. Im angrenzenden Wald meine ich abgeblühten Nestwurz gesehen zu haben, außerdem gibt es dort Teufelskralle und Bärlapp.

[Charlemann]

Teufelskralle

Welche?