Paphiopedilum tigrinum

Begonnen von katzenhai2, 18.Feb.10 um 22:11 Uhr

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katzenhai2

Nun haben wir den Salat. Diese Flecken hier sind definitiv NICHT von Milben. Es ist weder von außen noch von innen etwas zu erkennen (25-fach Lupe). Das war das, was damals als erstes Anzeichen im Mini-GWH auftrat und hier nun wieder auftritt. Diese Flecken werden nach dem Einreiben mit Kohlepulver braun und trocken, so wie die anderen Stellen. Deswegen hatte ich auch nie auf Milben getippt. Gestern abend war noch nix, heute abend nun dieses Schadbild:



Die Stellen sind hellbraun und weich bis matschig. Was habe ich getan?
Am Aquarium liegt es wohl nicht, da es dort schon seit 3,5 Monaten drinsteht. Aber ich habe das tigrinum seit 3 Tagen jeden Abend über dem Spülbecken mit aufgedüngtem Osmosewasser (200 µS) und SuperThrive besprüht. Habe es dort stehenlassen, ohne abzutupfen, bis alles (nach ca einer halben Stunde) abgetrocknet war. Dann kam es zurück ins Aquarium.

Besprühen tu ich keine Pflanzen mehr. Zumindest nicht mit Düngerwasser. Das war mir eine Lehre. Siehst Du Burki, deswegen tupf ich alle meine Pflanzen trocken. Selbst bei 30% LF. Vielleicht ist auch nur der Dünger schei*e oder das SuperThrive verseucht. :ka
Liebe Grüße Karsten

dancer_m

(Guten) Morgen,

DAS sich tatsächlich KEINE Milben.
Das sieht wohl nach einem Totalverlust aufgrund einer Bakteriose aus.
Die Pflanze scheint wohl aus Schwäche nicht mehr reagieren zu können.

Was die Rettung angeht bin ich auch gerade ziemlich ratlos!  :heul
Grüßle Martin

Zeppi

Zitat von: katzenhai2 am 18.Feb.10 um 22:11 Uhr
Besprühen tu ich keine Pflanzen mehr. Zumindest nicht mit Düngerwasser. Das war mir eine Lehre. Siehst Du Burki, deswegen tupf ich alle meine Pflanzen trocken. Selbst bei 30% LF. Vielleicht ist auch nur der Dünger schei*e oder das SuperThrive verseucht.

Oder, wie Martin schon vermutet, ist die Pflanze so schwach, dass ihr diese Aktion den Rest gegeben hat.

Kranke Pflanzen brauchen eher Bettruhe, keine Spaziergänge oder Dopingmittel :whistle
Grüße ... Ricci

GuRu

Zitat von: katzenhai2 am 18.Feb.10 um 22:11 Uhr
Nun haben wir den Salat. Diese Flecken hier sind definitiv NICHT von Milben. Es ist weder von außen noch von innen etwas zu erkennen (25-fach Lupe). Das war das, was damals als erstes Anzeichen im Mini-GWH auftrat und hier nun wieder auftritt. Diese Flecken werden nach dem Einreiben mit Kohlepulver braun und trocken, so wie die anderen Stellen. Deswegen hatte ich auch nie auf Milben getippt. Gestern abend war noch nix, heute abend nun dieses Schadbild...
Die Stellen sind hellbraun und weich bis matschig. ...
Hallo Karsten,
offensichtlich ist zu dem Mlbenbefall jetzt doch noch eine Pilzinfektion dazugekommen. Weich und matschig klingt nach Pilz, das hatte ich ja schon mal im anderen Thread geschrieben.
Zitat von: katzenhai2 am 18.Feb.10 um 22:11 Uhr
Am Aquarium liegt es wohl nicht, da es dort schon seit 3,5 Monaten drinsteht.
Na ja, dort haben sich zumindest die Milben an drei Pflanzen gut entwickelt. Wie sie eingeschleppt wurden und warum nur drei Pflanzen ??? :ka
Zitat von: katzenhai2 am 18.Feb.10 um 22:11 Uhr
Aber ich habe das tigrinum seit 3 Tagen jeden Abend über dem Spülbecken mit aufgedüngtem Osmosewasser (200 µS) und SuperThrive besprüht. Habe es dort stehenlassen, ohne abzutupfen, bis alles (nach ca einer halben Stunde) abgetrocknet war. Dann kam es zurück ins Aquarium.
Das war in meinen Augen das schlechteste was du machen konntest. Eine Pflanze, die so geschwächt und krank ist wie dein tigrinum braucht keinen zusätzlichen Dünger. Die muß erst mal peu a peu wieder auf die Beine kommen. Stell dir vor, du liegst mit einer Grippe im Bett und jemand tischt die ein Festessen auf??
Ich sprühe keine gesunden Pflanzen, geschweige kranke!!
Zitat von: katzenhai2 am 18.Feb.10 um 22:11 Uhr
Besprühen tu ich keine Pflanzen mehr. Zumindest nicht mit Düngerwasser. Das war mir eine Lehre. Siehst Du Burki, deswegen tupf ich alle meine Pflanzen trocken. Selbst bei 30% LF. Vielleicht ist auch nur der Dünger schei*e oder das SuperThrive verseucht. :ka
Unter deinen Bedingungen im Aquarium würde ich keinen Tropfen versprühen. Ich selbst halte von Sprühen bei Paphs nicht allzuviel, weil die Flüssigkeit durch die Gestalt der Fächer sofort ins Herz der Pflanze läuft und von dort nur schwer wieder wegzubekommen ist. Es gibt aber auch Kultivateure, die ihre Paphs sprühen, die haben dann halt die passenden Umweltbedingungen und die nötige Erfahrung.
Ich bin mir sicher, dass weder der Dünger sch**** noch das Superthrive verseucht war.
Beste Grüße, rudolf

Zeppi

Zitat von: katzenhai2 am 18.Feb.10 um 22:11 Uhr
Die Stellen sind hellbraun und weich bis matschig. Was habe ich getan?

Die Frage ist vielmehr: was kannst du jetzt noch tun?

Du könntest die dicke Chemiekeule auspacken und ihr wahrscheinlich damit das LEen aushauchen.

Eine Alternative wären ätherische Öle, lokal und vorsichtig auf die befallenen Stellen aufgebracht. Manche wirken gleichzeitig gegen Bakterien, Viren und Pilze.

Ich habe bisher einmal Teebaumöl punktuell bei meiner Colmanara eingesetzt, die Pflanze hat es überlebt, lediglich die Stellen, die mit dem Öl in Kontakt kommen, werden später braun, waren aber sowieso schon geschädigt.

Noch stärker wirkt Zimtöl, das würde ich aber nur verdünnt (mit Speiseöl) einsetzen.

Wenn du es probieren möchtest, solltest du das befallene mittlere Blatt freistellen (z.B. mit einen Wattekeil) und dann die befallene Stelle bis ca. 1mm ins Gesunde leicht mit Teebaumöl bestreichen (z.B. mit einem Wattestäbchen). Ätherische Öle wirken schon in sehr geringer Konzentration, also ist hier weniger mehr. Auf gar keinen Fall darf Öl in das Herz laufen !

Grüße ... Ricci

Berthold

Kann man die befallenen Stellen nicht mit einem Skalpell grosszügig rausschneiden?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Zeppi

Zitat von: Berthold am 19.Feb.10 um 11:08 Uhr
Kann man die befallenen Stellen nicht mit einem Skalpell grosszügig rausschneiden?

Bleibt dann noch viel übrig ?

Grüße ... Ricci

Frodo

When it rains it pours, wie wir Hobbits sagen.... :bag

Also, rausschneiden würde ich lassen. Wenn Karsten sagt das die Stellen mit Kohlepulver zum trocknen gebracht werden, würde ich dies versuchen. Mom. kann man die Pflanze eh abschreiben, daher würde ich Kasten hier vertrauen, da er seine Patienten besser kennt als wir.
Dann würde ich so vorgehen:

Pflanze kommt nie wieder in ein Aquarium und sofort auf eine warme, schattige Fensterbank. Gegossen wird nur noch mit 100µS Osmosewasser, und zwar von unten, das Laub sieht die nächsten 2 Neutriebe keinen Tropfen Wasser mehr, und wird grundsätzlich abgetrocknet zwischen dem "von-unten-wässern". Keine Temperaturen unter 20 Grad, selbst wenn es Heizmatte bedeuten würde.

Armes tigrinum!!! Es erwischt immer die falschen Pflanzen...

Gruß,

The Hobbit
My Flickr Stream:

http://www.flickr.com/photos/10293393@N02/?saved=1

Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

Berthold

Zitat von: Zeppi am 19.Feb.10 um 11:20 Uhr
Zitat von: Berthold am 19.Feb.10 um 11:08 Uhr
Kann man die befallenen Stellen nicht mit einem Skalpell grosszügig rausschneiden?
Bleibt dann noch viel übrig ?

Stellt man sich die Frage, wenn man ein Basaliom rausschneidet?

Das geht bei vielen Blattinfektion auf vielen Orchideenarten sehr gut, auch wenn manchmal die Hälfte der Blattmasse geopfert wird.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

GuRu

Zitat von: Zeppi am 19.Feb.10 um 10:45 Uhr
....Noch stärker wirkt Zimtöl, das würde ich aber nur verdünnt (mit Speiseöl) einsetzen.
...Ätherische Öle wirken schon in sehr geringer Konzentration, also ist hier weniger mehr. Auf gar keinen Fall darf Öl in das Herz laufen !
Von ätherischen Ölen halte ich nicht viel. Gute Erfahrungen habe ich mit Zimt gemacht. Zimt wirkt mindestens fungizid.
Zimtpulver aus dem Gewürzschrank mit Wasser und einem Tropfen Geschirrspülmittel, als Netzmittel, zu einer beiigen Paste verrühren und damit großflächig die befallenen Stellen bestreichen.
Dabei kommt keine Flüssigkeit an Stellen, wo sie nicht hingehört.
Beste Grüße, rudolf

Zeppi

Zitat von: GuRu am 19.Feb.10 um 13:30 Uhr
Von ätherischen Ölen halte ich nicht viel. Gute Erfahrungen habe ich mit Zimt gemacht. Zimt wirkt mindestens fungizid.

Was sind wohl die Wirkstoffe im Zimtpulver?  :classic http://de.wikipedia.org/wiki/Zimt%C3%B6l

Übrigens ist es dann sinnvoller, Zimtstangen (Cylon-Zimt) frisch im Mörser zu zerreiben. Das (chin.) Pulver ist meist von minderwertiger Qualität und verliert bei der Lagerung schnell einen Teil seiner Wirkstoffe.
Grüße ... Ricci

GuRu

Zitat von: Zeppi am 19.Feb.10 um 13:51 Uhr
Was sind wohl die Wirkstoffe im Zimtpulver?  :classic http://de.wikipedia.org/wiki/Zimt%C3%B6l
Übrigens ist es dann sinnvoller, Zimtstangen (Cylon-Zimt) frisch im Mörser zu zerreiben. Das (chin.) Pulver ist meist von minderwertiger Qualität und verliert bei der Lagerung schnell einen Teil seiner Wirkstoffe.
Zeppi, dass Zimtöl der Wikstoff des Zimt ist, war mir schon klar. Mir ging es in meinem Beitrag nur um die Verarbeitbarkeit und die Konzentration. Darüber hinaus hat Zimtpulver wohl jeder in seiner Küche und muss Nichts erst besorgen.

Beste Grüße, rudolf 

Zeppi

Zitat von: GuRu am 19.Feb.10 um 14:24 Uhr
Zeppi, dass Zimtöl der Wikstoff des Zimt ist, war mir schon klar. Mir ging es in meinem Beitrag nur um die Verarbeitbarkeit und die Konzentration. Darüber hinaus hat Zimtpulver wohl jeder in seiner Küche und muss Nichts erst besorgen.

Mit der Verfügbarkeit hast du natürlich Recht. Ein paar ml Öl aus der Apotheke als Vorrat sind aber nicht teuer und auch innerhalb eines Tages vor Ort.

Das Verarbeiten und Auftragen finde ich beim Öl wesentlich praktischer: ein Tropfen ätherisches Öl mit 1 TL Speiseöl vermischen und dann mit einen Wattestäbchen dünn auftragen. Größter Vorteil: das Öl ist transparent und der befallenen Bereich bleibt sichtbar. So kann man besser reagieren und evtl. nachbehandeln.

Aber da muss jeder seine eigene Methode finden und solange es funktioniert, hat jeder Recht. Außerdem unterscheiden sich unsere Methoden (Zimtpulver, Zimöl oder Bertholds Amputationsmethode) nicht wirklich: es geht darum, die Erreger zu töten bzw. entfernen. Das befallene Gewebe ist sowieso futsch.

Grüße ... Ricci

Frodo

Hi Zeppi!

Ich glaube nicht das Du hier Recht hast, oder besser:
"es geht darum, die Erreger zu töten bzw. entfernen. Das befallene Gewebe ist sowieso futsch." ist nicht wirklich das, worum es hier geht!!!

Für meinen Teil ist diese Aussage unzutreffend, da es nicht wie beim "Normalen Schulmedizin-Mann" darum geht ein einzelnes Symptom mit einer Aspirin zu bewerfen.

Hier geht es darum einen Weg zu finden eine ohnehin mehr tot als lebende, seltene, botanisch interessante Art so zu versorgen, das sie die nächsten Paar Wochen überlebt. Mit ein Paar Tropfen Zimt erreichst Du hier garnichts. Hier braucht es einen "Ganzheitlichen Ansatz", oder einen Plan der mehr beinhaltet, als nur ein einzelnes Symptom zu behandeln.

Gruß,
The Hobbit
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Die Halb-Wahrheit des Tages:
"Hybridizing is like doing wood sculpture with a shotgun" Ross Hella, 2008

(Gott, mein Deutsch ist schlimmer als mein English)! :ka

Berthold

Zitat von: Frodo am 19.Feb.10 um 14:49 Uhr
Hier braucht es einen "Ganzheitlichen Ansatz", oder einen Plan der mehr beinhaltet, als nur ein einzelnes Symptom zu behandeln.

Gruß,
The Hobbit


Komm Frodo, sag schon, was Du meinst. Dein Beitrag klingt mir etwas philosophisch.
Ist nicht eine Amputation der erste notwendige Schritt?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)