Substrat(größe) : Dendrobium,Phalaenopsis, Bletilla, Pleonen

Begonnen von arnulfmeter, 24.Jan.16 um 00:54 Uhr

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arnulfmeter

Hallo :classic,

Ich interessiere mich seit längerer Zeit für Orchideen und habe ein paar wenige Pflanzen in Kultur.
Jedoch ist die Kultur bei den meisten Arten warscheinlich eher suboptimal. Ich habe die Suchfunktion schon genutzt, aber leider kamen für mich keine brauchbaren Ergebnisse dabei raus.

Während ich Sphatoglottis ixiodes sehr gut auf sehr feiner Pinienrinde (0-7mm), also fast Pinienerde kultiviere, wird dies warscheinlich bei Dendrobium und Phalaenopsis sehr schlecht sein. Welche Subtratgröße bzw. welche "Körnung" verwendet man am sinnvollsten für die beiden Gattungen?

Außerdem kultivierte ich meine Bletilla striata schon mehrere Jahre in einem meiner Moorkübel. Darin befindet sich 100% Torf und die Zwiebeln standen regelmäßg im Wasser. Die Pflanzen bekamen nie einen Winterschutz und haben leider auch nie geblüht.  Immerhin hat sie sich vegetativ vermehrt.
Nachdem ich mich hier eingelesen habe, weiß ich, dass die Zwiebeln im Winter trocken(er) gehalten werden sollen.
Aber in welchem Substrat kultiviert ihr diese Art?

Ich habe sie letzte Woche im Frost ausgegraben und in ein Torf-Sand-Pienienerde - Gemisch gesetzt. Anschließend kam die Schale in das leicht beheizte Gewächshaus bei 5°C - 10°C.

Und als letztes noch zu den Pleionien. Ich habe vermutlich eine Pleione limprichtii, denn mir wurde diese als winterharte Moororchidee verkauft. Also hatte ich sie 3 Jahre lang in 100% Torf ohne jegliche Anzeigen von Vermehrung. Aber immerhin hat sie einmal geblüht. Welche Substratgröße ist für Pleionen sinnvoll? Ich möchte sie nun ebenfalls in Pinienrinde kultivieren.

Vielen Dank und
   mit freundlichen Grüßen,
         arnulfmeter

Ralla

Hallo arnulfmeter,

Willkommen im Forum.

Da hast du eine Menge Fragen auf einmal. Mal sehen, wie wir das hinkriegen.

1. Wenn es deiner Spathoglottis gut geht, solltest du an der Pflege nichts ändern.

2. Phalaenopsis würde ich nicht in feiner, sondern in grober Rinde kultivieren. Zu Dendrobien muss Eerika dir was erzählen, da lasse ich die Finger von (die gehen mir immer ein). Wenn ich das richtig lese, hast du im Moment aber keine Phalaenopsis oder Dendrobium, richtig?

3. Bletilla striata und Pleionen ist was für die Freunde der Erdorchideen. Wenn du da Schwierigkeiten hast, wäre es hilfreich mal ein Bildchen der fraglichen Pflanzen und deren Lebensumstände zu zeigen. Da kann man das besser beurteilen.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Claus

Da gibt es doch gerade eine Anleitung für eine alternative Kultivierung in Glasgefäßen: http://www.orchideenkultur.net/index.php?topic=35146.0;topicseen

Und hier nochmal der Link zu der genauen Beschreibung, damit du nicht lange suchen musst: https://sites.google.com/site/substratglaskultursgk/home
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Ralla

Ob die Glaskultur auch bei Pleionen und Bletilla funktioniert?
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

Berthold

Nein, das denke ich nicht. Bei Erdorchideen haben die Wurzeln engen Kontakt zum Substrat.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Zitat von: Ralla am 24.Jan.16 um 10:59 Uhr
Ob die Glaskultur auch bei Pleionen und Bletilla funktioniert?

Das wohl eher nicht. Für beide nehme ich einen Substratmix aus Seramis, Perlite, Bimskies, Rindenhumus und dazu etwas normale Blumenerde.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Eerika

An welche Dendrobien hast du gedacht?

Kulturbedingungen sind sehr unterschiedlich.

Berthold

Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Eerika

Würde ich abraten.
Da müsste man schon 5 - 10° im Winter und möglichst hell haben. Das ist keine Anfängerpflanze, genau, wie kingianum, wenn man eine Wohnung hat.

Arnulfmeter, hast du nur Fensterbank, kühlere Räume, Terrasse oder Garten?

arnulfmeter

Hi,
Ich besitze bereits Dendrobium kingianum. Ich habe im Herbst auch schon durch Teilung eine zweite Pflanze bekommen.
Derzeit blüht mein Ableger mit 3 Blüten (1 bereits am abblühen) und sie duften nach Honig. Meine Hauptpflanze steht noch kühler, damit deren Blütezeit noch etwas raus gezögert wird.
Alle Orchideen sitzen bei mir in der Pinienrinde/Erde (0mm-7mm)

Dazu habe ich seit 4-6 Wochen eine Phalaenopsis-Hybride geschenkt bekommen welche ich dann auch in dieses Substrat getopft habe, weil der Topf einen Durchmesser von 5cm hatte. Sie blüht momentan.

Dazu kommen seit 3-4 Wochen noch 2 Stöcke Dendrobium nobile welche aktuell auch blühen.
Und weil gerade alles so schön blüht habe ich gestern kreuz und quer (mit Beschriftung und Datum) bestäubt und möchte einmal die Aussaat auf Rinde probieren.

Ich habe ein leicht beheiztes Gewächshaus (5°C-10°C) in das im nächsten Winter meine Denrobien sollen. Heuer waren sie im Hausgang am Fenster bei 8°C-13°C (je nach Außentemperatur)

Worum es mir hier aber eigentlich geht sind nicht die einzelnen Kulturbedingungen, denn da habe ich mich recht gut eingelesen, sondern lediglich die passende Substratgröße und Substratbestandteile. Wenn mir einzelne Züchter der Gattungen grobe Angaben über ihr Substrat machen könnten wäre das sehr hilfreich.   :yes
Denn dazu findet man leider sehr wenig.

Also zur Zusammenfassung: Bei mir sitzen Dendrobium nobile und Dendrobium kingianum, Phalaenopsis x und auch
C. Love Knot (L. sincorana x C. walkeriana) in demselben Substrat, also Pinienrinde Körnung 0mm-7mm . Außerdem meine Bletilla striata und Pleione x (warscheinlich limprichtii, spielt aber keine Rolle da es sowieso nur eine einzige Bulbe ist) bis vor kurzem in reinem Torf. Jetzt habe ich sie bereits in ein Torf-Sand-Pinienrinde Gemisch gesetzt.

Bei Beratung der richtigen Substratwahl (nicht der anderen Kulturbedingungen) wäre ich sehr erfreut!  :thumb

mit freundlichen Grüßen,
    arnulfmeter

arnulfmeter

Und schon mal Danke an Claus  :thumb
Bei der Seite konnte ich mir schon mal eine neue Methode ansehen.

Dass ich Phalaenopsis in gröberen Substrat kultivieren sollte ist mir bewusst, jedoch weiß ich nicht was mit grob gemeint ist. Also sollte ich sie beispielweise in 15-20mm kultivieren oder eher 30-40mm ? In dem verlinkten Thema ist die Rede von sehr großen Stücken mit 5-6cm. Das erscheint mir fast etwas zu grob oder?

Und wie sieht das eben dann bei Dendrobium usw. aus?


Eerika

Ich würde die Dendrobien im mittleren bis groben Substrat kultivieren. Nicht zu vergessen, dass sie im Wachstum viel Wasser brauchen.

Für Phalaenopsis und Cattleya würde ich grobes Substrat wählen. Also 20 - 30 mm Körnung für Dendrobien und Phalaenopsen.

Aber was meinst du mit Aussaat auf Rinde?   :weird

arnulfmeter

Hi,
Danke dir  :classic

Ich möchte es so wie hier beschrieben ausprobieren.
http://www.orchideenvermehrung.at/deutsch.htm

Gruß,
  arnulfmeter

Ralla

Da musst du Riesenglück haben, wenn es funktionieren soll.

ZitatDurch den Erfolg angespornt haben wir dann natürlich sofort weitere Aussaaten auf Rindenstücken durchgeführt aber leider ohne Erfolg. So wie es momentan aussieht ist nicht immer der richtige Symbiosepilz im Substrat (Sägemehlbrei, Rindenstück, ...) vorhanden der den Samen bei der Keimung hilft.
Liebe Grüsse, Carola     

'Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.' - Thomas Mann

plantsman

Moin,

als Faustregel kann bei Epiphyten gelten, je dicker die Wurzel um so gröber sollte das Substrat sein. Diese kräftigen Wurzeln sind sehr luftbedürftig und deshalb sind 5 - 6 cm Rindenbrocken bei Phalaenopsis z.B. überhaupt kein Problem. Bei Dendrobien, die oft relativ dünne Wurzeln haben, eher ein feineres Gemisch nehmen, aber auf keinen Fall erdähnlich. 15 - 30 mm sollten reichen. Dazu dann im Verhältnis zur Pflanze ziemlich kleine Töpfe aber in der Wachstumszeit Wasser Wasser Wasser......... aber das hat Dendrobien-Queen Eerika ja schon erwähnt.
Cattleyen sind irgendwo dazwischen.

Bletilla striata ist, was das Substrat angeht, ziemlich anspruchslos. Eine normale, gut durchlässige Blumenerde, also mit etwas steiniger Zumischung, tut es auch. Es sind KEINE Moororchideen. Von Natur aus wachsen sie in Wäldern, auf Wiesen und in erdgefüllten Felsspalten.
Die meisten Pleionen sind schon Epi- oder Lithophyten und bewohnen hauptsächlich dickere Moospolster auf Ästen und Felsen. Deshalb wäre eine etwas gröbere Mischung als bei Deiner Spathoglottis ixioides angebracht, aber nicht zu grob. Meine stehen in einer Mischung zu gleichen Teilen aus Pinienrinde 15 - 20 mm, Bims 10 mm und Neudohum Pflanzerde (auf Holzbasis).
Andererseits würde ich die Spathoglottis aus der Rinde rausnehmen. Es ist nämlich eine Erdorchidee, die in China felsige Hänge besiedelt. Da würde ich eher auf Bims und Neudohum im Verhältnis 2:1 zurückgreifen.

Soweit meine Meinung
Tschüssing
Stefan