Frosthärte und Düngung

Begonnen von Manne, 19.Jan.09 um 09:21 Uhr

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Manne

Guten Morgen
Die hohen Minusgrade der letzten zwei Wochen dürften bei einigen Arten wohl Spuren hinterlassen haben. Bei mir auch. Hier hatten wir - 26,8 Grad absoluten Kahlfrost. Ich warte ja schon 8 Jahre, dass dies endlich mal wieder eintritt.
Ich bin, was der Eine oder Andere nicht verstehen dürfte, sehr erfreut darüber gewesen. Bei mir sind im Freilandbeet einige Pflanzen erfroren. Eine ganze Reihe aber eben auch nicht. Genau um die geht es.
Man kann nun sehr gut sehen, welche Düngung hier gewirkt hat. Die Ergebnisse sind eindeutig. Viele Pflanzen sind vegetativ vermehrt. Die Schwesterpflanzen haben an der einen Stelle überlebt, an der Anderen wieder nicht.
Auch einige, echte Mediterraner haben beim richtigen Dünger gut überlebt.
Diese Erkenntnis, ist mir mehr wert, als die paar Opfer. Die sind schnell wieder durch vegetative Vermehrung ersetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Manne

Claus

Hallo Manfred,
interessant, aber das war ja nun nur die halbe Information. Was ist denn nun der richtige Dünger und in welcher Menge setzt du den ein.

Wir haben es uns ja hier im Forum zum Ziel gesetzt, die Dinge durch breite Information für jeden nachvollziehen zu können.

Viele Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

purpurea †

Hallo
Wenn man von 40 Pflanzen Verlust von einem kleinen Opfer sprechen kann meine Hochachtung. Mir persönlich würde es weh tun.Aber das werden Sie wahrscheinlich nicht verstehen.
Gott sei Dank haben meine Pflanzen genug " Frostschutz" um das zu überstehen.
So wie ich gestern auf den ersten Blick sehen konnte habe ich keine Verluste. Aber wie hatten ja auch nur -20 Grad.
Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Manne

Hallo Claus,
der Versuch an sich, ist ja erst mit Abschluss der Vegetationsperiode beendet. Dann werde ich es näher erläutern. Vorab; eine große Rolle scheint Mangan zu spielen.
Mit freundlichen Grüßen
Manne

Berthold

Zitat von: manne am 19.Jan.09 um 10:09 Uhr
der Versuch an sich, ist ja erst mit Abschluss der Vegetationsperiode beendet.
Mit freundlichen Grüßen
Manne

Hallo Manfred,
bei mir waren die Wetterverhältnisse fast ähnlich, -22,6° aber mit einer ca. 5 cm Schneedecke.

Man kann jetzt schon an den Rosetten gut erkennen, wie sich der Frost ausgewirkt hat.
Ein Zusammenhang mit dem Boden konnte ich bisher nicht feststellen. Den grössten Schaden genommen hat eine Himantoglossum hircinum in reinem Dolomitschotter, ein natürlicher Sämling neben der Mutterpflanze und ein weiterer Sämling, den ich in eine Neudohummischung gesetzt habe sind unversehrt.

Eine Ophrys sicula (die kleine lutea) weist Totalschaden auf.

In den vergangenen Jahren sind bei mir in jedem Jahr alle Orchis italica abgefroren, obwohl sie reinem Dolomitsplitt standen.

Gruss Berthold
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Dieter

Zitat von: purpurea am 19.Jan.09 um 09:42 Uhr
Hallo
Wenn man von 40 Pflanzen Verlust von einem kleinen Opfer sprechen kann meine Hochachtung. Mir persönlich würde es weh tun.Aber das werden Sie wahrscheinlich nicht verstehen.
Gott sei Dank haben meine Pflanzen genug " Frostschutz" um das zu überstehen.
So wie ich gestern auf den ersten Blick sehen konnte habe ich keine Verluste. Aber wie hatten ja auch nur -20 Grad.
Rudolf

hallo Claus,
also ich glaub, ich muss mir doch mal wegen den braunstein ein paar alte batterien besorgen.

aber ich hab im internet mal nachgeschaut.
das ist ja ein alter hut eigentlich.
also, insgesamt wurde wohl in mehreren feldversuchen nachgewiesen,
dass bei vielen pflanzen eine verstärkte kalidüngung
bei wachstumsbeginn positiv für die winterhärte ist,
dagegen hat eine düngung erst im herbst
keine derartigen effekte gezeigt.

für mangan sind solche effekte bisher wohl 
nicht in feldversuchen nachgewiesen worden.
jedoch hatte O.Möller mal in der zeitschrift
DIE ORCHDEE schon in den 70ern des vorigen jahrhunderts
über entsprechende "beoachtungen" berichtet.
aber ich kann mich da nicht mehr genauer erinnern,
schade.
hilft uns gerade nicht weiter.   :heul

purpurea †

Hallo Dieter
Eine Frage, weisst Du wann und in welchem Heft das war??
Da ich damals schon in der DOG war habe ich die Hefte vorliegen.
Rudolf
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
Lieber zuviel essen als zu wenig trinken!

Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

Dieter

nee, leider nicht...................

Claus

Im Jahrgang 56, Nr. 2005-6 gab es zum 89. Geburtstag viele frühere Artikel von ihm als Reprint. Auf Seite 089, rechte Spalte, weist Otto Möller auf hohe Gehalte an Mangan und Bor bei Standortböden in Thüringen hin. Wenn man von den genannten Zahlen von 30 - 50 mg Mn pro 100 g Boden ausgeht, so muss man schon eine ganze Menge alter Batterien kaputt machen, wenn man einen größeren Garten hat.  :whistle :whistle :whistle

Nun, Mangansulfat tuts auch, gibts zur Zeit bei ibähh, 25 g, aber nur einmal. Wer hat noch nicht? Es könnte sein, dass es Mangansulfat auch im Landhandel als Spurenelementdünger gibt.

Ja und Bor? Da ham wir den Salat. Borax, Borsäure, das wären geeignete Verbindungen. Die gibts z.B. bei Omikron.

Viele Grüße
Claus
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Manne

#9
Hallo Berthold,
einige Ergebnisse sind auch für mich, anders als erwartet ausgefallen. Es waren ja nicht nur zwei Versuchsanordnungen. Die Manganvariante war die Beste. Die reine Magnesiumvariante hat nicht funktioniert. Die Austauschbarkeit Mangan – Magnesium funktioniert also so nicht. Eine Magnesium – Kali Variante hingegen war gut. Wobei hier noch ein Spurenelement verdächtig ist.
Im Dolomit kommen, im Normalfall, Kali und Mangan nicht vor. Das könnte Deine Ausfälle erklären.
Neudohum ist aufgedüngt, eventuell sind die notwendigen Elemente dabei.
Das Kali, Magnesium und Mangan die Frosthärte verbessern, ist aus dem Wein- und Obstbau bekannt.
Bei Erdorchideen hingegen bisher nicht. Es wird in keinem der einschlägigen Fachbücher erwähnt.
Mit freundlichen Grüßen
Manne

purpurea †

Mangansulfat verwende ich schon seit etlichen Jahren. Seit Otto Möller das Thema früher schon angeschnitten hat. Fragt mich aber bitte nicht in welcher Konzentration. Bei uns heisst das wie woanderst auch" 1 zu einem Haufen". Also keine wissentschatliche Aussage.Die Orchideen sind da sehr geduldig.
Ob es hilft weiss ich nicht aber der Glaube hilft viel. Wie bei anderen Sachen auch.
Und geschadet hat es ihnen nicht.
Übrigends hatte ich meines von Omikron.
Liebe Grüsse an die meisten.
Rudolf.V
Du darfst nicht alles glauben was Du weisst!
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Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast Du es hinter Dir.

pierre

Zitat von: dieter am 19.Jan.09 um 14:09 Uhr
Zitat von: purpurea am 19.Jan.09 um 09:42 Uhr
Hallo
Wenn man von 40 Pflanzen Verlust von einem kleinen Opfer sprechen kann meine Hochachtung. Mir persönlich würde es weh tun.Aber das werden Sie wahrscheinlich nicht verstehen.
Gott sei Dank haben meine Pflanzen genug " Frostschutz" um das zu überstehen.
So wie ich gestern auf den ersten Blick sehen konnte habe ich keine Verluste. Aber wie hatten ja auch nur -20 Grad.
Rudolf

hallo Claus,
also ich glaub, ich muss mir doch mal wegen den braunstein ein paar alte batterien besorgen.

aber ich hab im internet mal nachgeschaut.
das ist ja ein alter hut eigentlich.
also, insgesamt wurde wohl in mehreren feldversuchen nachgewiesen,
dass bei vielen pflanzen eine verstärkte kalidüngung
bei wachstumsbeginn positiv für die winterhärte ist,
dagegen hat eine düngung erst im herbst
keine derartigen effekte gezeigt.

für mangan sind solche effekte bisher wohl 
nicht in feldversuchen nachgewiesen worden.
jedoch hatte O.Möller mal in der zeitschrift
DIE ORCHDEE schon in den 70ern des vorigen jahrhunderts
über entsprechende "beoachtungen" berichtet.
aber ich kann mich da nicht mehr genauer erinnern,
schade.
hilft uns gerade nicht weiter.   :heul


Hallo Dieter,
Ja, du hast recht, im Herbst Kalium -Düngung wirkt positiv auf die Winterhärte. Diese Erfahrung habe ich beim Bambus beobachten.

Berthold

Zitat von: hakone am 19.Jan.09 um 19:48 Uhr
Hallo Dieter,
Ja, du hast recht, im Herbst Kalium -Düngung wirkt positiv auf die Winterhärte. Diese Erfahrung habe ich beim Bambus beobachten.

Man Tai, bist Du ein Sophist?

Dieter hatte das Gegenteil behauptet und Du gibst ihm trotzdem Recht. Also, wie kann eine Behauptung und die Behauptung des Gegnteils gleichzeitig richtig sein?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

pierre

An der Zellmembran befinden sich die Na/K - Pumpe (Natrium/Kalium). Der Einstrom vom Kalium in der Zell bewirkt ein Na - Ausstrom aus der Zell . Natrium zieht Wasser mit, die Zell schrumpft (wenig Wasser in der Zell) und damit frostbeständiger.
Der Einstrom vom Natrium in der Zelle bewirkt eine Vergrößerung der Zell und damit ein Zellwachstum .
Kalium - Gabe in Frühling führt zu eine Verschlechterung der Zellwachstum.

pierre

Die Vegetationszeit fängt erst ab März an bis dahin möchte ich euch folgendes Buch:
Prinzipien der Pflanzenphysiologie, U. Kutschera, 2. Auflage, Gustav Fischer Verlag, ISBN 3-8274-1121-1
empfehlen zu studieren.

Die Alchemie ist Mittelalter  :-p