Orchideenkultur

Fachbereich => Andere interessante Pflanzen => Andere Pflanzenarten => Thema gestartet von: purpurea † am 14.Apr.16 um 18:41 Uhr

Titel: Combera paradoxa
Beitrag von: purpurea † am 14.Apr.16 um 18:41 Uhr
Hallo Leute
Weis jemand wie man  Combera paradoxa kultiviert??
Kommt aus Padagonien.
Ich weiss nur Schotteriger Standort.
.Aber ob trocken oder feucht,Licht oder Schatten, keine Ahnung :ka
Leider ist im Net nicht viel über die Pflanze zu lesen.Sie soll angeblich sehr selten sein.
Dank im Voraus,
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: Berthold am 14.Apr.16 um 20:13 Uhr
Die Art sieht nach einer Herausforderung aus  :yes (http://photos.v-d-brink.eu/Flora-and-Fauna/South-America/Argentina-South-Patagonia/i-kxv5jGz/1/L/ArgentinaMarijn-1520-L.jpg)

Ich würde mir 2 kalkfreie Felsen besorgen und die Pflanze dazwischen klemmen. :classic
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: Eveline† am 14.Apr.16 um 20:18 Uhr
Hübsch! Rudolf, ran an die Sache und bitte zeigen.  :thumb
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: purpurea † am 14.Apr.16 um 20:26 Uhr
Zitat von: Berthold am 14.Apr.16 um 20:13 Uhr
Die Art sieht nach einer Herausforderung aus  :yes (http://photos.v-d-brink.eu/Flora-and-Fauna/South-America/Argentina-South-Patagonia/i-kxv5jGz/1/L/ArgentinaMarijn-1520-L.jpg)

Ich würde mir 2 kalkfreie Felsen besorgen und die Pflanze dazwischen klemmen. :classic

Das sieht mir mehr nach Tuff aus, und der wäre kalkhaltig.
Aber auch kalkfreie Brocken wären noch vorhanden.
Und trocken wie es ausschaut.
Das wäre etwas für Orchis Pallens :thumb
Es soll sich hier um die erste Nachzucht durch Samen auf deutschem Gebiet sein.
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: plantsman am 15.Apr.16 um 19:23 Uhr
Moinsen,

was für ein Fang...... grandios :thumb. Ich hab mal ein Foto im "Bulletin of the Alpine Garden Society" gesehen und war absolut begeistert.
Die ganzen alpinen Pflanzen aus Patagonien wachsen im Schotter der dort vorhandenen Vulkane. Es ist also entweder Granit, Basalt oder Lava. Auf keinen Fall aber Kalk.
Der Knackpunkt in der Kultur dieser andinen Kostbarkeiten ist ihr Verlangen nach sehr hoher Einstrahlung, incl. UV-Licht. Sie brauchen also wahnsinnig viel Licht, sonst hast Du ganz schnell einen schlabberigen Haufen vergeilter Triebe. Dazu dann ein fast vollständig mineralisches Substrat und niedrige Sommertemperaturen. Die Frosthärte an sich sollte kein Problem sein. Bis zu -20° C dürfte sie aushalten, braucht dann aber eine ordentliche Schneedecke.

Ich hab mal meine Tabellenkalkulation bemüht und komme zu folgendem Ergebnis (alles umgestellt auf Nordhalbkugel):
Minimum-Temperatur: -19° C
Tagesdurchschnitts-Temperatur Januar: -4° C
Tagesdurchschnitts-Temperatur Juli: 9° C
Schnee: sehr viel!! Dieser liegt am Standort von etwa Oktober bis April
Wachstumszeit: Mai bis September
Der eigentliche Niederschlag ist im Sommer ziemlich gering. Der Wasserbedarf wird wohl aber durch die Unmengen an Schmelzwasser bedient. Das bedeutet also niemals oder kaum Wasser von Oben, aber stets ein kühler bis kalter, feuchter Wurzelraum. Ich denke mir, daß die Pflanze mit ihren vegetativen Organen im groben Gesteinsschotter steht, die Wurzeln aber in einer feinerdereichen, mineralischen Schicht wachsen.

Insgesamt sicher kein sehr einfacher Pflegling, genau wie die mit ihm vergesellschafteten rosulaten Veilchen.

Das ist das, was mir die "Alpine Garden Society" und die Klimatabellen Patagoniens erzählen.

Ich drück Dir aber wahnsinnig die Daumen, denn die Pflanze ist einfach atemberaubend schön.
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: Eveline† am 15.Apr.16 um 22:06 Uhr
Klingt das nicht ein bißchen nach Eritrichium?
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: Berthold am 15.Apr.16 um 23:47 Uhr
Zitat von: plantsman am 15.Apr.16 um 19:23 Uhr
Ich denke mir, daß die Pflanze mit ihren vegetativen Organen im groben Gesteinsschotter steht, die Wurzeln aber in einer feinerdereichen, mineralischen Schicht wachsen.

Ja, bei den Pflanzen in den Kalksteinfelsspalten ist ja meist noch ein Humusanteil im Substrat des Wurzelbereiches, um das Calcium aus dem Stein pflanzenverfügbar zu machen.
Ich vermute auch, dass in diesem Fall das Substrat aber rein mineralisch ist.
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: purpurea † am 16.Apr.16 um 07:35 Uhr
moin Stefan
Du hast mir sehr geholfen.
Aber etwas ist was ich nicht verstehe.Ich habe drei Pflanzen,davon stehen 2 aus Unkenntniss im Kalkschotter.Ich glaube die Pflanzen wussten nicht dass sie dort nicht stehen dürfen,denn sie haben seit letztem Jahr,im Frühjahr hatte ich sie bekommen,etwas zugelegt.Was ich als possitiv empfinde.Jetzt kommt die frage, sollen sie aus dem Kalkgruss raus??
Die eine steht ja in Serpentinit,allerdings enthält das Substrat etwas, also ganz wenig Kalk.
Was tun??
Wenn es aufhören soll zu regnen werde ich ein Bild machen wie ich sie gepflanzt habe.
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: purpurea † am 16.Apr.16 um 09:40 Uhr
Hier die drei Pflanzstellen.
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: Berthold am 16.Apr.16 um 09:40 Uhr
Was ist mit der 3. Pflanze in Serpentinit? Hat sie auch zugelegt, mehr oder weniger als die anderen?

Ich würde eine der 3 Pflanzen in padagoniisches Gestein setzen, und zwar diejenige die am schlechtesten wächst.

Es ist ja nicht gesagt, dass die Art keinen Kalk verträgt. Es kann ja auch sein, dass sie ohne Kalk auskommt und deshalb dieses Habitat in Padagonien besiedelt.

Ähnliches gilt für Erdorchideen, die hier auf Böden mit einem hohen Anteil von giftigen Schwermetallen wie Mangan leben. Die Pflanzen benötigen dies Komponenten nicht, sie vertragen sie nur.
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: purpurea † am 16.Apr.16 um 16:50 Uhr
Zitat von: Berthold am 16.Apr.16 um 09:40 Uhr
Was ist mit der 3. Pflanze in Serpentinit? Hat sie auch zugelegt, mehr oder weniger als die anderen?


Es ist die auf dem letzten Bild.Die andere mit den hellen Blättern stand sehr schattig bezw.Wurde von anderen Pflanzen überwachsen.Ich wuste damals nicht welches Schätzchen ich da hatte und habe sie einfach hingesetzt wo damals noch Platz war. :blush:
Ich beabsichtige demnächst nach Patagonien zu fahren, ist ja nur 'ne Tagestour mit'm Golf.Da werde ich mich mit Steinen eindecken. :yes
Nein, nicht zudecken. :tsts :tsts
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: Tobias am 09.Mai.17 um 14:24 Uhr
Ich finde die ganzen alpinen Arten aus Südamerika sehr interessant und so habe ich mich auch an Combera paradoxa versucht. Meine ist aber nicht frei ausgepflanzt sondern steht in einem Tontopf in der Doppeltopfmethode. Die Pflanze ist etwas lang, wohl zu wenig Licht. Ich habe noch eine zweite, die ist kompakter.

Nun blüht sie und treibt von unten neu aus. Ich habe eine Selbstung der Blüte probiert, mal sehen ob das klappt.

Rudolf, was machen deine Pflanzen?

Liebe Grüße
Tobias
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: purpurea † am 09.Mai.17 um 15:33 Uhr
Drei von vieren leben noch, mache nachher ein Bild.Leider hat nur eine davon im letzten Jahr geblüht, in diesen ist tote Hose.
Hier die Bilder, habe die vierte doch gefunden, komme im Moment aber nicht dran weil mir ein Stein im Wege liegt.
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: Tobias am 13.Mai.17 um 14:12 Uhr
Aber die Pflanzen sehen sehr gut aus!  :thumb
Titel: Re: Combera paradoxa
Beitrag von: purpurea † am 13.Mai.17 um 14:32 Uhr
Danke Toias.aber blühen würde ich sie sehr gerne auch sehen. :sad: