Passt der Thread jetzt hier?
Liebe Orchideenfreunde :-D
Ich hege den Gedanken obiges Getier hier zu mir einzuladen.
Vor da z.B. (http://www.schneckenprofi.de/gallery.html?id=WsDdNdGn&mv_arg=cv%3d000000007260%2bsku%3draubmilben-amblyseius-californicus&mv_pc=308)
Macht das Sinn, d.h. können diese kleinen Freunde jedes Orchideenfreundes auch auf der Festerbank überleben? Oder geht das nur in der Vitrine?
Welche Bedingungen braucht denn eine Raubmilbe?
Her mit euren Erfahrungen!
Hallo Natascha,
ich bin ja auch Fensterbänkler und ja, ich habe damals in meiner Verzweiflung, als gegen die Weichhautmilben einfach nichts helfen wollte, Raubmilben geordert.
Die haben zwar gut aufgeräumt, für ihre eigene Fortpflanzung benötigen sie aber permanente LF über 60 %. Das lässt sich aber nur im GWH, Vitrine und ähnlichen Kulturräumen bewerkstelligen. Das heißt also, dass sie bei der Zimmer-/Fensterbankkultur bereits nach wenigen Wochen verschwunden sind. Die Beutetiere sind dann zwar dezimiert aber noch da und können sich dann wieder ausbreiten.
Obwohl ich auf Nützlinge stehe, kann ich Raubmilben für diese Kulturform also nicht vorbehaltlos empfehlen.
Dem kann ich nur zustimmen. Man könnte zwar nach 4 Wochen eine neue Lieferung odern, um die nächste Generation Milben zu bekämpfen, aber ein paar überleben irgendwie immer, im GWH pendelt sich dann ein Gleichgewicht ein, aber auf der Fensterbank bleiben die Bösen leider langfristig Sieger - fast wie im Leben...
Hm das hab ich mir fast so gedacht.
Danke ihr zwei!
Hallo!
Vor zwei Wochen habe ich wuselnde, helle Minitierchen auf einer Masdevallia entdeckt. Schadbild waren ein paar Flecken am Blattansatz und abgeworfene Blätter. Ich vermute, es waren Weichhautmilben. Also habe ich vor zwei Wochen alle Pflanzen gespritzt. Die sichtbaren Milben waren sofort tot, allerdings habe ich einige Tage später wieder vereinzelte Tierchen entdeckt und nur die betroffene Pflanze gespritzt. Jetzt scheint Ruhe.
Ich vermute mal, die neu gefundenen Milben waren frisch geschlüpft. Aber nun soll man ja nicht ständig spritzen, außerdem kann ich gar nicht dauernd alle Pflanzen spritzen.
Mein Plan wäre jetzt: Falls wieder was wuselt, nur die betroffene Pflanze spritzen und in Quarantäne.
Und für die augenscheinlich milbenfreien Pflanzen dachte ich an Raubmilben (Amblyseius californicus). Wie sind Eure Erfahrungen damit? (Oliver, Du scheinst damit ja ganz gute gemacht zu haben?) Und wenn ich z.B. noch Raubmilben gegen Trauermücken dazu nehmen würde, fräßen sich die Raubmilben dann gegenseitig?
Erzählt mal - danke!
Zitat von: Lisa. am 06.Jul.12 um 17:24 Uhr
Und für die augenscheinlich milbenfreien Pflanzen dachte ich an Raubmilben (Amblyseius californicus). Wie sind Eure Erfahrungen damit? (Oliver, Du scheinst damit ja ganz gute gemacht zu haben?) Und wenn ich z.B. noch Raubmilben gegen Trauermücken dazu nehmen würde, fräßen sich die Raubmilben dann gegenseitig?
Erzählt mal - danke!
Es gilt das allgemeine Prinzip in der Natur, dass die Futtertiere die Anzahl der Raubtiere bestimmen, nie umgekehrt.
Wenn Du also eine stabile Raubmilbenpopulation haben willst, musst Du immer eine bestimmte Futtermilbenpopulation an Deinen Pflanzen vorhalten.
Ich meine, das kann nicht Sinn der Sache sein.
Die könnten sich ja in mageren Zeiten von meinen Hornmilben ernähren. Ist mir schon klar, dass die sich nicht selbst ihre Nahrungsquelle vernichten.
Mir geht es halt darum, vereinzelte Milben in Zaum zu halten. Kann doch nicht ständig spritzen. :ka
Zitat von: Lisa. am 06.Jul.12 um 18:32 Uhr
Die könnten sich ja in mageren Zeiten von meinen Hornmilben ernähren. Ist mir schon klar, dass die sich nicht selbst ihre Nahrungsquelle vernichten.
Mir geht es halt darum, vereinzelte Milben in Zaum zu halten. Kann doch nicht ständig spritzen. :ka
Du müsstest als ein biologisches System bestehend aus Orchideen als Futterpflanzen, aus Milben und Raubmilben aufbauen und drauf achten, dass diese Komponenten immer in einem stabilen Gleichgewicht stehen.
Ich fürchte jedoch, das wird Dir nicht gelingen, denn ein solches System ist sehr labil und kann bei kleinen Änderungen der Randbedingungen völlig zusammenbrechen, d. h. wahrscheinlich werden bald die Pflanzen oder die Futter-Milben oder die Raubmilben oder 2 davon verschwunden sein.
Berthold, was würdest Du denn vorschlagen?
Zitat von: Lisa. am 06.Jul.12 um 20:32 Uhr
Berthold, was würdest Du denn vorschlagen?
alle verdächtigen Pflanzen gleichzeitig in einem bestimmten Abstand 2mal mit Gift spritzen. Der Zeitabstand hängt von der Geschlechtsreifezeit der Tiere ab, die ich nicht kenne.
Das Problem scheint mir aber, dass man sicher Tiere, vor allem Eier, in unterschiedlichem Alter hat. Heisst, die schlüpfen ständig nach und bis man mal wieder planmäßig spritzt, wurden schon längst wieder Eier gelegt.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
Zitat von: Lisa. am 06.Jul.12 um 23:46 Uhr
Das Problem scheint mir aber, dass man sicher Tiere, vor allem Eier, in unterschiedlichem Alter hat. Heisst, die schlüpfen ständig nach und bis man mal wieder planmäßig spritzt, wurden schon längst wieder Eier gelegt.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
es muss ein Zeitfenster geben, in dem man ev. mehrmals spritzen muss, um alle zu erwischen. Das hängt auch davon ab, wie lange nach dem Schlüpfen die Tiere Eier legen.
Das habe ich ja gemacht mit der betroffenen Pflanze, an der ein paar Tage nach dem ersten Spritzen wieder Tierchen waren.
Gut, dann werde ich das weiter so hand haben, auch wenn es der Gebrauchsanweisung widerspricht. Danke, Berthold!
Vielleicht habe ich ja Glück und es kommt nichts mehr.
Hallo Lisa,
da ich ja Fensterbänkler bin, sind meine Erfahrungen damit eher negativ gewesen. Auch wenn sie die "bösen" Milben sehr zuverlässig auf einer erträglichen Anzahl halten, sind die Raubmilben unter unseren klimatischen Bedingungen sehr bald wieder verschwunden, die Pflanzenschädlinge jedoch nicht!
Um sich zu vermehren benötigen Raubmilben Umgebungsbedingungen, wie man sie nur ein einem Gewächshaus hat. Schon ein Wintergarten weist nicht mehr genügend Luftfeuchte für diese sensiblen Tierchen auf.
Danke, Oliver! Selten habe ich unter 60%, von daher könnte das schon gehen? Aber ich schaue erst mal, ob noch Tierchen auftauchen (gesehen habe ich sie ja nur auf einer Pflanze, kann mir aber nicht vorstellen, dass sie ausschließlich dort geblieben sind). Und ansonsten werde ich einzelne Pflanzen spritzen und isolieren.
Hallo Lisa,
60 % sollen zwar ausreichen aber Du schreibst ja selbst, dass die LF auch "selten" unter die 60-%-Marke fällt. Und da wird es schon grenzwertig. Solche Werte habe ich hier ja auch und nach meiner Erfahrung dabei, halten die Raubmilben damit zwar eine Zeit lang durch aber bereits mittelfristig ist das zu wenig, um die Population dauerhaft aufrecht zu erhalten.
Ich denke ich bin auch nicht die einzige Person hier, die ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Natürlich könnte man mit diesem LF-Bereich darüber nachdenken die Population durch Nachkäufe stabil zu halten aber so billig sind die kleinen Sauger ja nicht gerade.
Kann mir jemand diese Szene erklären? Ich sehe zwei aktive Tierchen und viele Exuvien (Geschlüpftes oder ausgesaugt?)? Sind die zwei "großen" Tierchen Raubmilben oder Schädlinge?
Dieser Zoo ist nicht auf meinem Mist gewachsen.
Hallo Lisa,
vielleicht ist es Amblyseius cucumeris. Mich irritieren die sehr kurzen Beine. Die meisten Raubmilben müssen naturgemäß flinker als ihre Beute sein, weshalb Raubmilben gewöhnlich längere Beine haben.