Ecuador - echt jetzt, schon wieder?

Begonnen von klaus, 21.Feb.20 um 20:48 Uhr

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Eerika

Zitat von: klaus am 11.Mär.20 um 20:34 Uhr
Maxillaria bradeorum, ja.

Wirklich sehr hübsch und bei Ecuagenera gar nicht mal so teuer. Aber die Pflanzen werden sehr sperrig, verkahlen von unten her und sind dann auch recht unansehnlich. Das macht die schöne Blüte nicht wett.
Ich hätte eher gedacht, dass es Maxillaria ( Camaridium) carinulatum / carinulata ist.
Oder?
Sperrig wird aber auch die. Gross auch noch.

Ruediger

Danke für die vielen schönen Fotos der Orchideen in der Natur.

So wenig sind das nicht, die Du doch in Blüte gefunden hast, so finde zumindest ich.
Es kann ja sein das es dort nur so von Blüten wimmelt, wenn man zur Hauptblüte dort ist.
Beste Grüße

Rüdiger

Eerika

Zitat von: Ruediger am 14.Mär.20 um 10:19 Uhr

Es kann ja sein das es dort nur so von Blüten wimmelt, wenn man zur Hauptblüte dort ist.
Januar ist noch ganz gut in der Blütezeit drin, aber es wird schon weniger.

Wir waren mit Ecuagenera auch im Januar unterwegs und wenn man mit Auto bequem unterwegs ist und 1 200 km in 13 Tagen hinter sich hat, dann würde ich schon sagen, es hat so von Blüten gewimmelt, besonders oberhalb von Quito. Egal, wo wir da anhielten, gab es Orchideen.
Im südlichen Teil sieht es etwas anders aus, aber wer Stellen kennt, findet sie.
Ausser dem gibt es dort sehr viele und sehr interessante Ganzjahresblüher, in etwas höheren Lagen, aber dann muss man das Auto zu Hause lassen und das Allenötigste für paar Tage in den Rucksack packen und durch Regenwald in die Berge kämpfen... :heul
Draculas, Lepanthes, Crossoglossa, Pleuros und...und...

klaus

Zitat von: Eerika am 12.Mär.20 um 10:02 Uhr

Ich hätte eher gedacht, dass es Maxillaria ( Camaridium) carinulatum / carinulata ist.
Oder?


Stimmt, du hast recht.

klaus

Endlich geht es hier weiter  :classic

Der 11. Januar begann mit der Suche nach Selenipedium aequinoctiale. Es gibt da einen Standort in der Nähe von Puyo. Das ist eine sehr steile Straßenböschung, völlig überwachsen von großen Farnen, etwas Gebüsch, kleineren Horsten von Sobralia rosea und zwischendrin stehen einige Stengel des Selenipedium. Für das ungeschulte Auge (meines zum Beispiel) sehen sie aus wie Schilfstengel.

Das ganze Habitat ist vielleicht 150 Meter lang und es gibt etwa 10 Pflanzen dort. Eine einzige hat geblüht. Es war natürlich die am weitesten von der Straße entfernte, ca 30 Meter weg und knapp 10 Meter höher. Das Gelände ist so unzugänglich, dass es selbst Hugo nicht gelang, wirklich nah hinzuklettern. Die Farne sind fast mannshoch und sehr dicht, so dass man nicht sehen kann, wo man hintritt.

klaus

Dann machten wir uns auf den Weg nach Archidona, Richtung Amazonas-Tiefland. Die Stecke ist lang, wir waren schon spät dran und machten kaum Stops. Deswegen gibt es vom Rest des Tages kaum Bilder.

klaus

12. Januar

Heute ging es nochmals über eine weite Strecke nach Puerto Francisco de Orellana. Die Ecuadorianer nennen die Stadt El Coca, das spricht sich bedeutend schneller und einfacher.

Je tiefer man kommt, um so weniger Orchideen gibt es. Viele Leute glauben, dass in den feucht-heißen, "tropischen" Regionen die meisten Orchideen wachsen, aber das trifft nicht zu. Den größten Reichtum an Arten und Individuen findet man in den temperierten bis kühlen Höhenlagen, etwa zwischen 1500 und 3000 Meter Höhe. Auf unserer Fahrt machten wir dennoch ein paar Orchideen ausfindig.

klaus

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klaus

Im letzten Tageslicht erreichten wir unser Hotel, direkt am Ufer des Rio Napo.

klaus

Der Abend dort war ein Vorgeschmack auf die Tage, die folgen sollten: Es gab kein Bier  :devil Das heißt, es gab schon welches: In einem Kühlschrank, der mit einem Vorhängeschloss gesichert war - Und es war nicht möglich, die Person ausfindig zu machen, die den Schlüssel hatte.

Freund E. und ich ließen unsere Frauen im Hotel und machten uns in der Stadt auf die Suche. Normalerweise sind in Ecuador die Läden bis weit in die Nacht geöffnet. Nicht so in El Coca. Da macht man scheinbar kurz nach Sonnenaufgang dicht. Nach einer guten halben Stunde gelang es uns dann, in einem kleinen Restaurant die drei letzten Flaschen Bier zu kaufen. Das dann für vier Personen, ein trauriger Abend.

klaus

Unsere Tour führte uns nun für einige Tage in den Nationalpark Yasuní. Ein Hotspot der Evolution.

Schaut euch mal auf Youtube ein paar Videos an, dann wisst ihr, mit welchen Erwartungen wir dorthin fuhren. Erst mal ging es am Morgen mit dem Schnellboot über den Rio Napo in Richtung peruanische Grenze. Der Fluss hatte zu dieser Zeit extrem wenig Wasser, war aber trotzdem beeindruckend. Flüsse, die einige Hundert Meter breit sind und mitten drin große Inseln haben, hatte ich bisher noch nie gesehen.

klaus

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klaus

In Yaku Warmi wurden wir freundlich willkomen geheißen  :classic

klaus

Und das war unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Schaut gemütlich aus, hat aber innen nur ein Bett und ein Bad, nicht einmal einen Stuhl. Strom gab es nur von 19 bis 22 Uhr, außerhalb der Hütte war ein Aufenthalt wegen des geflügelten Blutspendedienstes nicht möglich und drinnen konntest du dich nur ins Bett legen. Ohne Reader wäre es ganz schön langweilig geworden.

Berthold

Zitat von: klaus am 31.Mär.20 um 18:28 Uhr
Endlich geht es hier weiter  :classic

Der 11. Januar begann mit der Suche nach Selenipedium aequinoctiale. Es gibt da einen Standort in der Nähe von Puyo. Das ist eine sehr steile Straßenböschung, völlig überwachsen von großen Farnen, etwas Gebüsch, kleineren Horsten von Sobralia rosea und zwischendrin stehen einige Stengel des Selenipedium. Für das ungeschulte Auge (meines zum Beispiel) sehen sie aus wie Schilfstengel.

Das ganze Habitat ist vielleicht 150 Meter lang und es gibt etwa 10 Pflanzen dort. Eine einzige hat geblüht. Es war natürlich die am weitesten von der Straße entfernte, ca 30 Meter weg und knapp 10 Meter höher. Das Gelände ist so unzugänglich, dass es selbst Hugo nicht gelang, wirklich nah hinzuklettern. Die Farne sind fast mannshoch und sehr dicht, so dass man nicht sehen kann, wo man hintritt.

Klaus, Ihr hättet die Farne entfernen sollen. Sie werden den Standort überwachsen und Schluss ist mit den Cypripedium.
Manchmal muss man der Natur etwas auf die Sprünge helfen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)