Crocus-Tour nach Griechenland

Begonnen von sokol, 10.Nov.21 um 19:21 Uhr

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sokol

Gegen 17:00 Uhr merkten wir, dass etwas nicht stimmte. Die Nachfrage in der benachbarten Bar bestätigte dies, die Fähre wird heute nicht mehr fahren.
Da wir kein Risiko eingehen wollten, wer weiß, ob sie morgen fährt, machten wir uns auf die dreistündige Fahrt außenrum über Chalkida. Der Vorteil, wir fuhren gleich rauf auf den Berg, der unser morgiges Ziel war und hatten einen guten Blick über Athen.
LG Stefan

sokol

Noch ein kleiner Nachtrag, was wir hätten im Süden Euböas sehen können. Ich muss nur auf die Ergebnisse meiner Aussaat von dort zurückgreifen, Crocus cartwrightianus, laevigatus und mazziaricus.

Crocus cartwrightianus ist durch die langen roten Narben gekennzeichnet, die nur durch die von Crocus sativus übertroffen werden. Letzterer ist steril und kommt in der Natur nicht vor. Die Blüten gehen weit auf und bleiben nachts offen.

Crocus laevigatus hat weiße Staubfäden und gelbe Narben, die Blüten sind eher klein und gehen ebenfalls sehr weit auf und sind außen oft stark gezeichnet.

Bei Crocus mazziaricus sind Staubfäden gelb und Narbe gelb bis orange, die Blüten sind eher groß und machen nicht so weit auf. Insbesondere der untere Teil des Kelchs ist außen und meist auch innen deutlich gestreift.

LG Stefan

sokol

Der nächste Fundort war ein Volltreffer, drei Krokusarten, Crocus laevigatus und mazziaricus hatten wir schon und dazu noch Crocus pallasii. Letzterer in einem inselartigen Vorkommen in Attika, die nächsten Fundorte liegen in Nordmazedonien. Ich konnte mir das auch nicht vorstellen, außenrum überall Crocus cartwrightianus. Aber das war er sicher nicht. Die Blüten waren morgens zu und öffneten sich auch nicht so weit und auch die Narben waren kürzer.
Die Staubfäden sind bei allen Arten der pallasii Verwandtschaft oft an der Spitze nach innen gebogen, warum auch immer.

Hier das erste Exemplar von insgesamt drei, nicht mehr ganz taufrischen Biarum tenuifolium.
LG Stefan

sokol

Ich konzentriere mich mal auf Crocus pallasii, der farblich recht variabel war.
LG Stefan

sokol

Colchicum cupanii war hier auch recht hübsch.
LG Stefan

sokol

Jetzt bin ich erst mal genervt, hatte einen langen Text geschrieben und dann werde ich ausgeloggt und alles ist weg. Da sollte es eine bessere Lösung geben.

Ich mach jetzt was anderes.
LG Stefan

Berthold

Zitat von: sokol am 13.Nov.21 um 17:05 Uhr
Jetzt bin ich erst mal genervt, hatte einen langen Text geschrieben und dann werde ich ausgeloggt und alles ist weg. Da sollte es eine bessere Lösung geben.

Ich mach jetzt was anderes.

Stefan, was ist passiert? Hast Du etwa beim Einloggen angeben, dass Du nach einer gewissen Zeit ausgeloggt werden möchtest?
Man muss da angeben "Eingeloggt bleiben".
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

sokol

Danke Berthold, ein guter Tipp, hatte ich bisher übersehen. Bin wieder versöhnt, war ja meine Schuld.
LG Stefan

sokol

Habe gerade mitbekommen, dass es da später auch noch Crocus cartwrigthianus gibt. Zu unserer Zeit blühte keiner.

Mittags wechselten wir den Berg. Diesmal gab es Massen an Crocus mazziaricus.

Die Sicht war grandios, zum Beispiel rüber nach Südeuböa mit dem Berg Ohi. Am Vortag hatten wir da noch Orkan und Nebel mit Sichtweite <50m auf knapp 1000m. Eigentlich wollte ich da Krokusse finden, was aber misslang.
LG Stefan

sokol

Vor drei Jahre blühten hier auch 1000e Crocus cartwrightianus, dieses Jahr ganz wenige.
LG Stefan

sokol

#40
Den Tag beendeten wir mit einem schönen Standort von Merendera attica (Colchicum atticum), schon auf der Peloponnes.
LG Stefan

doc snyder

Vielen Dank für deinen guten Bericht deiner Reise. Kannst du Angaben zu den Temperaturen Tag/Nacht machen? Ist für mich wichtig, um es mit den Temperaturen in meinem Gewächshaus zu vergleichen.
Schere das Schaf und töte den Bären, nie umgekehrt.

sokol

Sehr unterschiedlich. Crocus robertianus hatte leichten Bodenfrost, tagsüber ca. 20°C. Auch im Norden von Euböa (Crocus mazziaricus) war es nachts unter 5°C, tagsüber auch ca. 20°C. Crocus laevigatus kann vermutlich alles vertragen. Der wächst in Euböa recht hoch mit Nachtfrost, aber auch am Meer mit viel höheren Nachttemperaturen. In Attika auf den Hügeln war es nachts eher mild um 10°C, tagsüber bis 25°C (Crocus mazziaricus, laevigatus, pallasii, cartwrightianus). Crocus melantherus hat wieder öfter Nachtfrost, die Ebene um Tripolis kühlt nachts immer stark ab, im Winter bis auf -20°C. Crocus niveus steht ziemlich heiß und kann nachts wohl alles vertragen. Sehr anspruchslos scheint Crocus goulimyi zu sein, der wächst bei mir inzwischen in der Wiese, auch wenn er auf der Peloponnes eher in Meeresnähe steht.
Meiner Erfahrung nach sind alle winterhart, ich habe die meisten ohne Winterschutz aus Samen groß gezogen. Crocus mazziaricus ist bei mir vor allem nässeempfindlich.
LG Stefan

orchis pallens

Stefan, fantastisch. Ich bin auch gespannt auf weitere Bilder 😊
Blumen sind das Lächeln der Erde

sokol

Dann fahren wir doch mal weiter ins Zentrum der Peloponnes. Die Nacht am Isthmus war ganz schön warm gewesen.

Eine uns bereits aus früheren Jahren bekannt Wiese war wieder voller Crocus melantherus und deutlich weniger Crocus hadriaticus.
LG Stefan