"Nicht kultivierbare" Pflanzen, Orobranche und anderes

Begonnen von Berthold, 31.Aug.11 um 01:06 Uhr

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Berthold

Hier soll über Pflanzen berichtet werden, die sehr schwer zu kultivieren sind.
Meist sterben sie nach einem oder nach zwei Vegetationszyklen ab.


Ein subalpiner Steinbrech auf feuchten kalkhaltigen Stellen, Saxifraga aizoides

Er ist meist sehr kurzlebig.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Alle Bärlapparten ausser dem Tannen-Bärlapp überleben im Garten maximal einen Winter. Grund ist vermutlich der Schutz und/oder die Ernährung durch Mykorrhiza-Pilze, die auf Heidekrautgewächsen Ektomykorrhiza betreiben.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Alle Läusekrautarten schmarotzen auf Wirtspflanzen. Um sie zu kultivieren, müsste man grössere Bestände der spezifischen Wirtspflanzen ansiedeln und dann grosse Mengen von Läusekrautsamen aussäen. Schade, es gibt attraktive Arten unter den Läusekraütern, z. B. das Karlszepter
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

#3
Die Wintergrünarten sind ebenfalls abhängig von Mykorrhiza-Pilzen und deshalb kaum zu halten im Garten mit Ausnahme des weit verbreiteten rundblättrigen Wintergrüns.
Der Samen des Wintergrüns ähnelt sehr stark den Samen von Erdorchideen und verhält sich auch so.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Selaginella macht im Garten ähnliche Probleme wie Bärlapp
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Die Sommerwurze sind Vollschmarotzer aus Wirtspflanzen, selber haben sie kein Chlorophyll. Einmal ist es mir gelungen, durch Aussaat Efeu-Sommerwurz in Efeu anzusiedeln, das von der Hauswand auf die Wiese gewachsen ist.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Der alpine Farn, die Mondraute, ist in Kultur auch nur kurzlebig. Wahrscheinlich besteht eine Abhängigkeit von Pilzen, die mit Heidekrautgewächsen zusammen arbeiten.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Hat inzwischen jemand mehrjährigen Erfolg mit der Kultur dieser Arten?
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

knorbs

Orobanche alba kommt bei mir jedes Jahr wieder. ich fand sie in kroatien. wusste damals nicht um welche art es sich handelte, waren ja verdorrt, aber immer im umkreis von Satureja (bergbohnenkraut) zu finden. die habe ich im garten und konnte sie erfolgreich mit der Orobanche infizieren. der Satureja merkt man aber nichts an.

Berthold

Zitat von: knorbs am 20.Mai.13 um 21:59 Uhr
Orobanche alba kommt bei mir jedes Jahr wieder.

Ich hatte einmal Orobranche hederae auf Efeuausläufer ausgesät, die auf die Wiese gewachsen waren. Die Sommerwurz ist regelmässig wieder gekommen. Aber den Gartenumzug mit infizierten Efeutrieben hat sie nicht überlebt.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Berthold

Nach 20 Jahren ist es mir endlich gelungen, eine Efeu-Sommerwurz, Orobranche hedera, hier im Garten anzusiedeln.
Man kann es nur mit Aussaat und Glück erreichen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)


Ahriman

Sehr schön, habe ich noch nie gesehen!
Efeu hätte ich genug, macht sie Samen?

Berthold

Zitat von: Ahriman am 24.Sep.22 um 15:26 UhrSehr schön, habe ich noch nie gesehen!
Efeu hätte ich genug, macht sie Samen?
Es ist die erste Pflanze hier, deshalb kann ich noch nichts sagen.
Im alten Garten hatte sich die Sommerwurz im Efeu auf der Wiese gut ausgebreitet. Jedes Jahr blühten etwa 3 bis 5 Pflanzen.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

partisanengärtner

Das Hauptproblem ist immer noch Saat zu bekommen.
Eine Läusekrautart ist vermutlich auf zwei meiner Inselbiotope aufgetaucht.

Da dort eine Vielfalt an passenden Wirten vorhanden ist gehe ich mal davon aus das die auch zur Blüte kommen nachdem sie das ganze Jahr so vor sich hingewachsen sind. Dann kann man mehr sagen ob und welche das ist.

Interessieren würde mich auch
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Einen Ahorn oder eine Tsuga könnte man wohl auf einer Insel in Bonsaiform halten.
Der Aufwand wäre gering, da das dauernde Wässern entfällt nur schneiden müsste man regelmäßig. Ob allerdings ein Bonsai für den Schmarotzer reicht?
Samen wären schon mal lieferbar.
Nur qualitatives Wachstum hat keine Grenzen.