Orchis palustris symbiotisch

Begonnen von Berthold, 05.Sep.09 um 16:36 Uhr

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Charlemann

Zitat von: Berthold am 19.Mär.11 um 21:31 Uhr
Wenn Du eine Stelle hast, die bis September nicht austrocknet, sollte das gehen bei der Grösse.

Ich habe doch zwei Moore, Berthold. grins
Ich werde mich aber für das Kalkmoor entscheiden.

Berthold

Ich habe Orchis elegans in dieser Grösse im letzten Spätfrühling in die feucht/nasse Dolomit Teichuferzone gesetzt. Sie sind wieder da!
Die Sämlinge waren allerdings vorher schon ein Jahr in Substrat.

Eine  grosse Gefahr besteht immwer durch diese Insekten, deren Larven die Oberfläche der Knollen durchpflügen, sowohl im Topf als auch draussen. Diese Tiere haben mich schon über 1000 Euro Orchideen gekostet.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Charlemann

Eine gewisse Gefahr von Schädlingen besteht immer Berthold.
Uns machen z.B. Amseln zu schaffen, die ständig die Ufervegetation durchpflügen und Pflanzen ausreissen.

Uhu

klaro, war nur zum Größenvergleich; die Münze ist schon wieder weg
Grüße Jürgen

Berthold

Zitat von: Berthold am 05.Sep.09 um 16:36 Uhr
Manfreds grosse Lehm/Sand- Pflanzen, 7 Wochen nach der Aussaat:



Nach 4 Wochen zeigen sich ca. 1 mm grosse Protokorme, dann wird der Kolben ans Licht gestellt. Nach weitern 3 Wochen haben sich bis zu 20 mm lange grüne Spitzen gebildet. Jetzt sind die Sämlinge im optimalen Pikierzustand.

Meine aktuelle optimale Aussaattechnik:
-3g/l Haferflockenagar
-Aussat 5 Tage nach dem Impfen
-Samen 10 Minuten mit 0.5% Na-Hypochlorit bleichen und vor dem Aussäen ca. 3 Stunden unter nicht sterilen Bedingungen trocknen lassen.
-4 Wochen Dunkelheit bei ca. 20°C
-dann ans Licht stellen, um Chlorophyllbildung der Protokorme zu ermöglichen
-nach ca. 8 Wochen in reines Neudohum pikieren und mit Gefriertüte feucht halten und von Infektionen schützen   



Was ist draus geworden in den letzten 3 Jahren? Na, eine 25 cm hohe und eine 10 cm Pflanze? Der Wirkungsgrad ist verbesserungsfähig.
Aber insgesamt wächst die Art langsam und ist sensibel. Eine Sämlings-Pflanze von Beyrle aus 2006 blüht immer noch nicht.

Wenn man passende Pilze im Substrat hat, kann man düngen, dann geht es merklich schneller, aber die Pilze sind kaum am Leben zu halten und in Topfkultur schon gar nicht.
Wie berichtet sind alle Sämlinge in Originalsubstrat von Standort sofort abgefault.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

#20
bei mir blüht erstmals eine O.palustris von Mannes Samen

Aussaat war der 19.09.2010 auf B1. Ist aus dieser Aussaat ein Einzelstück. Orchis palustris ist auch bei mir in der in vitro Aussaat und Nachzucht nicht sehr vermehrungsfreudig. - Leider. ich finde die Art sehr attraktiv.
Auch in meinem Kalkflachmoor mag sich die Art bisher nicht durch Aussaat vermehren.
Grüße Jürgen

Berthold

Jürgen, hast Du gut gemacht, meine Anerkennung :yes

Die Pilze, die Orchis palustris keimen können, scheinen sehr selten zu sein und sehr empfindlich gegenüber organischen Bestandteilen im Boden im Gegensatz zu den Pilzen die Dactylorhiza maculata und majalis keimen können. Deshalb vermute ich, wirst Du im Kalkmoor auch keine Sämlinge finden.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

Dieses Jahr konnte ich mal wieder Orchis palustris aussäen. Die Keimung geht deutlich langsamer voran, als oben gezeigt. Aussaat war ende Juli. Es hat längere Zeit gedauert bis sich Protokorme gebildet haben und ich hatte die HOffnung fast aufgegeben. Nun sieht es doch ganz gut aus.
Grüße Jürgen

Berthold

Hier ist leider nichts gekeimt. Der Samen war sehr schlecht im Vergleich zu dem Samen, den Manfred früher geerntet hatte.

Orchis laxiflora keimt viel schneller, obwohl die Arten sehr ähnlich sind.
Ich frage mich, warum Orchis laxiflora in Mitteleuropa nicht verbreitet ist. Die Winterhärte ist gegeben. Vielleicht gibt es keinen Keimpilz in unserem Klima.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

die Embryonen erschienen mir auch sehr klein. Daher hatte ich einen Ausfall befürchtet. Nun hoffe ich auf eine zügige Weiterentwicklung. Wenn die Protokorme gut voran kommen will ich Ende des Monats die ersten auf frische Böden legen.
Grüße Jürgen

Berthold

Hier hat sich jetzt 7 Wochen nach der Aussaat auf A36 tatsächlich ein einziges Protokorm von 1.5 mm Grösse entwickelt. Ich bin begeistert.

Vielleicht ist der Samen durch Selbstung entstanden und ist deshalb so entwicklungsunwillig.
Allerdings hat eine Orchis laxiflora im Garten, die hier als einzige der Art geblüht hat, hervorragenden Samen produziert.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Uhu

bei mir ging es auch sehr langsam los, da kommen in den nächsten 2 Wochen bei Dir sicherlich noch einige Keimungen dazu.
Grüße Jürgen

Berthold

Die Samen scheinen sehr hartleibig zu sein. Da kann keine Pilzhyphe eindringen und füttern.
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)

Claus

Ich habe die öfter ausgesät und auf B1 meistens recht gute Keimung gehabt, zum Desinfizieren habe ich 10 min. 3 -5% H2O2 genommen. Die Sämlinge wuchsen auch, aber noch nie habe ich sie erfolgreich auspikieren können. Einige Wochen nach dem Umlegen begannen sie zu mickern, bildeten evtl. Phenole. jedenfalls färbten sich die Wurzeln bräunlich. Evtl. müsste ich sie früher auspikieren.
Wer Chemiker werden will, muss Chemie studieren; wer Jurist oder Arzt werden will, muss Jura oder Medizin studieren. Aber um Politiker zu werden, ist lediglich das Studium der eigenen Interessen notwendig. (Max O'Rell)

Berthold

Zitat von: Claus am 10.Nov.17 um 16:19 Uhr
Die Sämlinge wuchsen auch, aber noch nie habe ich sie erfolgreich auspikieren können.

An den Sämlingen liegt es nicht.
Gut, dass Du mir ein Glas mitgegeben hast  :classic
Weniger gelobt ist genug kritisiert (frei nach Peter Altmaier)